Bei der Unterschriftenaktion im Speziellen mag es ja "nur" um die Interessenskonflikte auf Seiten der Schäfer und Hirten gehen - wobei sich an der Unterschriftenaktion wohl auch jede Menge Leute beteiligt haben dürften, die keine Nutztiere halten.kangal2 hat geschrieben: Viel zu theatralisch, es geht hier nur um handfeste Interessenskonflikte und ich kenne kaum Schäfer oder Hirten, die sich über Raubtiere freuen, welche ihre Herden bedrohen.
Ich habe hier etwas weiter ausholen wollen, da speziell in Online-Foren und Leserbriefen zu Berichten über den Wolf immer häufiger die Stimmen laut werden, die eben generell die Rückkehr des Wolf nach Deutschland aus diversen Gründen massiv ablehnen. Hierbei wird neben der Angst, Kinder nicht mehr unbeaufsichtigt draußen herumlaufen lassen zu können eben immer wieder gerne Aussage wie "Unsere Vorfahren wussten schon warum sie die Wölfe ausgerottet haben", "Die Kulturlandschaft Deutschland verträgt keine Wölfe", "Wölfe brauchen große, dichte Wälder um überleben zu können", "Ich habe Angst künftig noch im Wald zu joggen", "Sollen die Wölfe doch in Russland, Kanada usw. überleben, wo noch viel Platz ist" usw. bemüht.
Auch die Unterschriftenaktion einfach nur als Zeichen der Kritik von Viehhaltern zu sehen, die einen klareren Umgang mit sog. "Problemwölfen" und leichteren Schadensersatz von der Politik fordern, halte ich für zu kurz gedacht.
Man sollte die Menge an Leuten, die gerne eine erneute, frühzeitige Ausrottung des Wolfs innerhalb deutscher Grenzen fordern, nicht verharmlosen.
Eine Patentlösung für den Konflikt habe ich auch nicht und letztlich stimme ich ja zu, dass es ohne eine Akzeptanz von Leuten, die in der Tat in Interessenskonflikt mit der Ausbreitung von Wölfen kommen könnten, langfristig nicht gehen wird.
Die Konsequenz daraus darf jedoch m.E. aus den im letzten Post genannten Gründen nicht sein, allen Forderungen der Schäfer und Hirten nachzukommen, da dies m.E. ganz schnell Ausmaße wie in Jakutien bedeuten könnte, wo der Bestand mal eben auf 1/7 reduziert werden soll. Gegen Forderungen wie z.B. "Puffer-Zonen", außerhalb derer der Abschuss von Wölfen erlaubt sein soll, heißt es mit allen Mitteln zu kämpfen.