Wolf Management in Brandenburg

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Wolfsheuler
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Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von Wolfsheuler »

Die Kreistagsfraktion der CDU Potsdam Mittelmark (wo derzeit wohl 30 Wölfe leben) will den Wolfsbestand begrenzen. Sie bemängelt u.a. eine unzureichende Überwachung des Wolfsbestandes.
Derzeit koordiniert das Landesumweltamt die Überwachung der Wölfe und wird dabei vom Tierschutz-Fonds Ifaw unterstützt. Die Arbeit mit Ehrenämtlern würde aber nicht mehr reichen, so die CDU.
Immerhin: Der Wolfsmanagementplan des Landes ist kürzlich überarbeitet worden. Hier ist mittlerweile schon die Rede davon, eine unerwünscht hohe Population durch Kontrollmaßnahmen zu reduzieren. Das Mittel der Wahl sei dann die Bejagung. Bundesländer wie Sachsen und Sachsen-Anhalt haben den Wolf mittlerweile ins Jagdrecht aufgenommen.
Seit wann hat Sachsen-Anhalt den Wolf ins Jagdrecht aufgenommen? Habe ich da etwas verpasst?
http://www.pnn.de/pm/682981/
LarsD

Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von LarsD »

Wolfsheuler hat geschrieben:Seit wann hat Sachsen-Anhalt den Wolf ins Jagdrecht aufgenommen? Habe ich da etwas verpasst?
Nein, nix verpasst. Noch ist der Wolf in Sachsen-Anhalt nicht im Jagdrecht. Zusätzlich zu den Arten in § 2 des BJagdG regelt § 4 des Landesjagdgesetzes die weiteren jagdbaren Arten: http://www.landesrecht.sachsen-anhalt.d ... ST1991V6P4

Die Erwähnung von Sachsen-Anhalt ist demnach schlicht ein Mißverständnis.

Viele Grüße

Lars
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HOWL
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Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von HOWL »

Ich hoffe, dass das wirklich nur hohles Gerede aus altbekannten Ecken ist!
Eine „zu Hohe“ Wolfspopulation wird es nicht geben. Schon gar nicht, wenn man bedenkt, dass die Welpensterblichkeit hier ohnehin sehr groß ist.
Viel mehr sollten endlich ein Plan für den Auslauf der Jagd aufgestellt werden, ähnlich wie beim Atomausstieg!
Die Erwähnung von Sachsen-Anhalt ist demnach schlicht ein Mißverständnis.
In meinen Augen ist es eher schlechte Recherchearbeit durch die Redakteure.
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balin
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Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von balin »

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... +Berlin%29
Ist schon etwas seltsam, das mit den Obergrenzen und den Ausschlußgebieten. Es gibt da eine Erzählung(aus "der Mann, der durch die Wand gehen konnte etc), wo Menschen je nach ihrer Wichtigkeit im Monat nur die entsprechende Anzahl an Tagen existieren durften, natürlich per Dekret. Für Beamte waren zb nur sechs Tage im Monat vorgesehen. Es kam dann zu Schwierigkeiten bei den Zugfahrplänen, weil plötzich Fahrgäste fehlten
und in der Folgezeit blühte auch die Korruption, weil je nach Geldbeutel mit den verfügbaren Tagen geschoben wurde.
So ähnlich phantastisch klingt die Bedingung für die Zustimmung zum Wolfsmanagementplan auch.
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Waldschrat
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Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von Waldschrat »

moin,
ich hole mal nen altes thema wieder hoch, da es hier am besten passt:
der für den 10.01.13 angekündigte managementplan in brandenburg ist schon durchgesickert

http://www.lr-online.de/nachrichten/bra ... 25,4082033

komentare mit viel schaum vor dem mund, "1000 wölfe, um himmels willen". na ja, das übliche halt...

grüße vom waldschrat
"It's not easy to be green"
____________________Kermit
Vidar

Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von Vidar »

Interessant ist es auch zu lesen, wie ein Teil der Jägerschaft zum Thema Wolf Management in Brandenburg
im Speziellen und zum Wolf im Allgemeinen steht:

https://jagderleben.landlive.de/boards/399/?page=1
Grauer Wolf

Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von Grauer Wolf »

Vidar hat geschrieben:Interessant ist es auch zu lesen, wie ein Teil der Jägerschaft zum Thema Wolf Management in Brandenburg
im Speziellen und zum Wolf im Allgemeinen steht:
Versammelte Ahnungslosigkeit über den Wolf in Reinkultur gepaart mit Schießgeilheit und der Ankündigung einer Straftat: "Hoffnung auf einen Luchs". (Bei solchen Sprüchen wird klar, warum ich fordere, alle Beutegreifer aus dem Jagdrecht und dem Zugriff der Hobbyjäger zu entfernen und dem Naturschutzrecht zu unterstellen.) Da wird wirklich jedes Klischée bedient inkl. der herbeigeredeten Gefahr eines Angriffes auf Menschen: Rotkäppchen-Phantasien feiern wieder fröhliche Urständ. Diese Sorte dort schreckt wirklich vor nichts zurück und solche Sprüche produzieren Jagdgegner!
Die absolute Anzahl der Wölfe ist doch völlig uninteressant, weil die Wölfe je Revier und damit je Flächeneinheit sich selbst begrenzen (hierzulande im Mittel 8 Individuen je Rudel und ~250 km²). Das einzige, was passieren kann und hoffentlich auch passiert, ist, daß im Zuge der Dispersion sukzessive mehr passende Reviere von Wölfen besetzt werden und die Grauen so einen wertvollen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht leisten können.

Gruß
Wolf
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SammysHP
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Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von SammysHP »

Diese feste Zahl hat mich auch ein wenig überrascht. Gespannt bin ich auf die Veröffentlichung des Plans, wenn ich ihn mir komplett durchlesen kann. Wichtiger wäre nämlich ein Dichte-Wert oder zumindest ein genau begrenztes Gebiet, für das diese Zahl gilt. Die Zeitungen werden sicherlich nur ein paar herausgepickte Zahlen geschrieben haben, alles wird erst deutlich, wenn man den gesamten Kontext hat.
LarsD

Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben: Versammelte Ahnungslosigkeit über den Wolf in Reinkultur gepaart mit Schießgeilheit und der Ankündigung einer Straftat: "Hoffnung auf einen Luchs".


Lies doch erst in Ruhe, bevor Du voreilige Schlüsse ziehst. Nicht jeder User dort jagt in Deutschland ... ;-)
SammysHP hat geschrieben: Diese feste Zahl hat mich auch ein wenig überrascht. Gespannt bin ich auf die Veröffentlichung des Plans, wenn ich ihn mir komplett durchlesen kann. Wichtiger wäre nämlich ein Dichte-Wert oder zumindest ein genau begrenztes Gebiet, für das diese Zahl gilt. Die Zeitungen werden sicherlich nur ein paar herausgepickte Zahlen geschrieben haben, alles wird erst deutlich, wenn man den gesamten Kontext hat.


Da wird auch beim Lesen des gesamten Textes nichts deutlich, weil die Ziele des Managementplans mehr als diffus formuliert wurden. Man hat die genehmen Passagen des LCIE-Leitfadens heraus gepickt und hält somit für den günstigen Erhaltungszustand mindestens 1000 Wölfe im der "weitgehend isolierten" westpolnisch-deutschen Population für notwendig. Die Zeitungen picken genau diesen Punkt raus, weil er die Schlagzeile liefert. Den Rest erledigen die Leser und die Wölfe ... ;-)

Viele Grüße

Lars
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