Wolf Management in Brandenburg

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
LarsD

Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von LarsD »

Mal ein paar Stimmen von Schäfern im Fläming: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... n-die.html

Viele Grüße

Lars
LarsD

Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von LarsD »

Ein Bericht zur Situation in Südbrandenburg: http://www.jagdverband-senftenberg.de/a ... icht12.pdf
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Lone Wolf
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Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von Lone Wolf »

@ Lars,
danke für die Verlinkung des Berichtes, für mich in vielerlei Hinsicht außerordentlich interessant.

Grüße
LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
LarsD

Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von LarsD »

Brandenburgs Landesregierung veröffentlicht auf Anfrage der CDU-Landtagsfraktion erste Ergebnisse von genetischen Analysen der in den letzten Jahren eingesammelten Proben. Die genetische Situation der Wölfe in D ist demnach weit besser, als viele Menschen glauben: http://www.parldok.brandenburg.de/parla ... 0/7664.pdf
Sonido
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Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von Sonido »

Hallo,
Lars D, du schreibst:
LarsD hat geschrieben:Brandenburgs Landesregierung veröffentlicht auf Anfrage der CDU-Landtagsfraktion erste Ergebnisse von genetischen Analysen der in den letzten Jahren eingesammelten Proben. Die genetische Situation der Wölfe in D ist demnach weit besser, als viele Menschen glauben: http://www.parldok.brandenburg.de/parla ... 0/7664.pdf
So wie ich die Ergebnisse, die in der Antwort auf die Anfrage publiziert werden, verstehe, beziehen sich die Aussagen des Senckenberg-Instituts ausschließlich auf die Wölfe in Brandenburg, nicht auf ganz Deutschland.
Es ist bekannt, dass sich in mehreren, besonders erfolgreich reproduzierenden Rudeln Cousin und Cousine, Onkel und Nichte und ein paar Jahre lang sogar Halbgeschwister miteinander gepaart haben (z.B. Rudel in Munster, Milkel, Nochten, Dauban, Spremberg). Der Inzuchtskoeffizient ist dort also von einer anderen Qualität. Insgesamt ist die Situation aber bei weitem nicht mit der Lage in Schweden zu vergleichen. Da sind die Wölfe ja enger miteinander verwandt als Geschwister.
Im aktuellen Newsletter des Kontaktbüros (Download hier möglich: http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=1073) steht auch ein langer Beitrag zu den Verwandtschaftsverhältnissen der Wölfe in Sachsen. Die Autoren kommen auf Seite 5 zu folgender Einschätzung:
"Die ersten genetischen Untersuchungen zeigten, dass das Gründerpaar, das im Jahr 2000 erstmals Wolfswelpen auf dem sächsischen Truppenübungsplatz Oberlausitz zur Welt brachte, offenbar von Wölfen abstammte, die ursprünglich aus Nord-Ost-Polen (Baltische Population)
eingewandert waren. Die neueren genetischen Auswertungen ergaben, dass in den sächsischen Wolfsrudeln viele Elternpaare nahe miteinander verwandt sind. Die meisten Rudel wurden von Nachkommen der beiden Schwestern FT1 (Neustädter, später Seenland-Fähe) und FT3 (Nochtener Fähe) gegründet. Cousin-Cousinen-Verpaarungen kamen ebenso vor, wie Paarungen zwischen Onkel und Nichte. Erst in den letzten beiden Jahren wurden vermehrt auch Wölfe nachgewiesen, die nicht aus sächsischen Wolfsfamilien stammen."

Mir scheint, dass eine generelle Aussage für alle Wölfe in Deutschland noch nicht möglich ist. Wohl aber ist die Population, zu der sie gehören, stabil bis wachsend. Da Deutschland sich aber am Westrand der Population befindet (egal wie groß man sie nun fassen möge), haben alle Zuwanderer aus dem Osten eben einen recht weiten Weg, denn aus dem Süden und Westen ist die Zuwanderung ja derzeit noch ohne demographische Konsequenz: die pflanzen sich ja noch nicht fort, sondern werden bislang nur tot gefunden (letzte Fälle in Bayern und Hessen).

Ist das konsensfähig, LarsD?

Gruß
Sonido
LarsD

Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von LarsD »

Sonido hat geschrieben: So wie ich die Ergebnisse, die in der Antwort auf die Anfrage publiziert werden, verstehe, beziehen sich die Aussagen des Senckenberg-Instituts ausschließlich auf die Wölfe in Brandenburg, nicht auf ganz Deutschland.

Nimm die Aussagen vom Senckenberg-Institut zu den in Brandenburg gesammelten Kot-/Gewebeproben und die Aussagen der in der parlamentarischen Anfrage zitierten Arbeit zu den Ergebnissen aus Polen zusammen. Dass es regionale Unterschiede geben mag, will ich nicht bestreiten. Aber nach bisherigem Stand sind unsere Wölfe genetisch prima aufgestellt. Eine umfassendere Auswertung der bisher untersuchten Proben durch das Senckenberg-Institut wäre dennoch wünschenswert und überfällig.
Es ist bekannt, dass sich in mehreren, besonders erfolgreich reproduzierenden Rudeln Cousin und Cousine, Onkel und Nichte und ein paar Jahre lang sogar Halbgeschwister miteinander gepaart haben (z.B. Rudel in Munster, Milkel, Nochten, Dauban, Spremberg). Der Inzuchtskoeffizient ist dort also von einer anderen Qualität.


Mal abgesehen davon, dass Verpaarungen von Individuen, die nicht in gerader Linie verwandt sind, selbst nach deutschem Eherecht zulässig wären ;-) , sind die geschilderten Verpaarungsvarianten innerhalb einer Wildtierpopulation generell keine Seltenheit. Welche Auswirkungen das dann tatsächlich auf den Inzuchtkoeffizienten hat, zeigt man uns hoffentlich bald in entsprechenden Veröffentlichungen.
Da Deutschland sich aber am Westrand der Population befindet (egal wie groß man sie nun fassen möge), haben alle Zuwanderer aus dem Osten eben einen recht weiten Weg, denn aus dem Süden und Westen ist die Zuwanderung ja derzeit noch ohne demographische Konsequenz: die pflanzen sich ja noch nicht fort, sondern werden bislang nur tot gefunden (letzte Fälle in Bayern und Hessen).

Ist das konsensfähig, LarsD?


Das ist eine zutreffende Darstellung von Tatsachen, womit sich die Frage nach Konsensfähigkeit erübrigt. Allerdings sind die oben zitierten Punkte für die Bewertung der genetischen Situation bzw. des Erhaltungszustandes unseres Teils der Wolfspopulation doch eigentlich irrelevant. Da die Westausbreitung auf einer offensichtlich erfreulich breiten genetischen Basis erfolgt ist und weiter erfolgt, besteht doch im Moment keine zwingende Notwendigkeit, dass neue Wölfe aus dem fernen Osten für "frisches Blut" sorgen. Anders mag das in den Wolfspopulationen südlich und westlich der Alpen aussehen. Aber die bekommen ja aktuell bereits "frische Gene" und werden sich in den nächsten Jahren auch mit "unseren" Wölfen zum genetischen Austausch treffen. ;-)

Wenn ich mir die Definition der LCIE für den günstigen Erhaltungszustand von Populationen der großen Räuber ansehe, können zumindest Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt hinter alle Punkte einen Haken machen. Und bei der Geschwindigkeit, mit der die Ausbreitung in Richtung Westen weiter geht, sind Meck-Pom, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in den nächsten Jahren auch dabei.

Viele Grüße

Lars
Wolfsheuler
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Registriert: 6. Okt 2010, 08:49

Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von Wolfsheuler »

In der Lieberose Heide gibt es dieses Jahr wieder Nachwuchs. Es ist noch unklar, ob es 1 oder gar 2 Rudel gibt. Bei Reicherskreuz wurden 3 Wölfe gesehen. Das liegt nah an der Lieberose Heide, aber ob es das gleiche Rudel ist, weiss man nicht. Somit sagt man also ein bis zwei Rudel leben in der Lieberose Heide. Erst einmal, nämlich 2012, gab es einen Angriff auf Nutztiere.
http://www.lr-online.de/regionen/luebbe ... 58,4338307
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