Rudel in der Lausitz, Stand 27.02.2012

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Antworten
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Rudel in der Lausitz, Stand 27.02.2012

Beitrag von SammysHP »

Hier der aktuelle Stand aus der Lausitz (Sachsen und Brandenburg). Insgesamt sind es 11 Rudel und ein Paar.

http://www.wolfsregion-lausitz.de/sonst ... r-woelfen-
http://www.wolfsregion-lausitz.de/aktue ... erritorien
Presseinformation
27.02.2012

Neues von den Lausitzer Wölfen

In Sachsen konnte bei Niesky (Landkreis Görlitz) ein neues Wolfsrudel bestätigt werden. Dies hat die Auswertung der Monitoringdaten des Winters ergeben.
Ende November 2011 wurde wiederholt frische Wolfslosung (Kot) im Gebiet bei Niesky gefunden. Im Dezember 2011 lieferten Fotofallenaufnahmen (selbstauslösende Kameras) den Nachweis von mindestens vier Tieren, darunter Welpen. Die seither regelmäßigen Kotfunde und Fotofallenaufnahmen aus diesem Gebiet und die Tatsache, dass die beiden westlich und nördlich angrenzenden Wolfsfamilien (Nochten und Daubitz) in ihren Territorien weiterhin bestätigt wurden, lassen den Schluss zu, dass es sich hierbei um eine neues Rudel, das Nieskyer Rudel, handelt.
Im Bereich Zschornoer Heide (Südbrandenburg), wo seit 2007 ein Wolfspaar ohne Nachwuchs nachgewiesen werden konnte, zeigte eine Fotofallenaufnahme im Winter drei Wölfe. Ob es sich bei dem dritten Tier um einen Welpen handelt, ist noch unklar. Fachleute sprechen jedoch bei mehr als zwei Wölfen von einem Rudel.

Aktuell sind somit in der Lausitz 11 Rudel und ein Wolfspaar (Seese, Südbrandenburg) nachgewiesen. In drei dieser Rudel konnten im laufenden Monitoringjahr keine Welpen bestätigt werden (Welzow, Daubitz, Zschorno); sie bestehen zurzeit nur aus 3 bzw. 4 Wölfen.
Drei Rudel (Welzower-, Zschornoer- und Lieberoser Rudel) sowie das Wolfspaar im Bereich Seese leben im südbrandenburgischen Teil der Lausitz, sieben Rudel (Daubitzer-, Nochtener-, Nieskyer-, Daubaner-, Milkeler-, Seenland-, Königsbrücker Rudel) leben in Sachsen und ein Rudel (Spremberger Rudel) hat sein Revier sowohl auf sächsischer als auch auf brandenburgischer Seite.

Wolfsrudel sind Kleinfamilien, die sich i.d.R. aus einem Elternpaar und dessen Nachkommen der letzten zwei Jahre (Welpen und Jährlinge) zusammensetzen. Die meisten Jungwölfe wandern im Alter von 1 bis 2 Jahren aus ihrem elterlichen Rudel ab, um ein eigenes Revier zu finden.
Wölfe paaren sich Ende Februar / Anfang März. Die Welpen werden ca. 63 Tage später, Ende April / Anfang Mai geboren.

Wie bereits berichtet wurde am 16. Februar 2012 das Vatertier des Milkeler Rudels bei Königswartha (Landkreis Bautzen) verletzt aufgefunden und anschließend eingeschläfert. Die Untersuchung des Kadavers am Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin hat ergeben, dass das Tier innere Entzündungen hatte, was die Schwächung des Tieres herbeiführte. Fremdeinwirkung als Todesursache ist damit auszuschließen.
Aktuelle Spurenfunde und Fotofallenbilder aus dem Milkeler Revier lassen allerdings darauf schließen, dass die Milkeler Wölfin bereits einen neuen Partner hat und das Rudel weiter bestehen wird.

Bitte melden Sie Wolfshinweise (Spuren, Kot, Sichtungen, Risse) an die Untere Naturschutzbehörde Ihres Landkreises, an das Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“ (Tel. 035772/ 46762, kontaktbuero@wolfsregion-lausitz.de) oder an das Wildbiologische Büro LUPUS (Tel. 035727/ 57762, kontakt@buero-lupus.de).

Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“
Am Erlichthof 15, 02956 Rietschen
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Sonido
Beiträge: 47
Registriert: 14. Mär 2011, 15:57

Sachsen: Einauge ist tot

Beitrag von Sonido »

Hallo Ihr alle,
ich bin vielleicht ein bisschen spät mit der Info, aber Einauge ist nicht der einzige Tote Wolf in der Lausitz, der offensichtlich beschossen worden war. Ein Leitrüde des Daubitzer Rudels ist im Februar 2012 eingeschäfert und dann untersucht worden. Er hatte auch Schrotkugeln im Körper. Hier der Auszug aus dem Statusbericht 2011/2012 von LUPUS:

2013-03-11 LUPUS Statusbericht 2011/2012
Seite 21:
"Im Februar 2012 wurde der alte Rüde [des Daubitzer Rudels] in sehr schlechtem Gesundheitszustand in einem Wald bei Königswartha gefunden. Die tierärztliche Diagnose ergab äußerst schlechte Blut- und Organwerte. Das Tier wurde mit Genehmigung der zuständigen Naturschutzbehörden eingeschläfert. Die Untersuchung am IZW Berlin zeigte, dass der ganze Körper voller Entzündungsherde war, die auch mehrere lebenswichtige Organe befallen hatten. Der Rüde hatte mehrere ältere Verletzungen, die von einem Kampf mit einem anderen Wolf stammen könnten. Dabei sind möglicher Weise die Keime in den Körper gedrungen. Außerdem wurden bei der Untersuchung im Gewebe eingekapselte Schrotkugeln gefunden, die belegen, dass das Tier vor Jahren beschossen worden war."

Die Quelle findet Ihr hier zum Download: http://www.wolfsregion-lausitz.de/image ... 112012.pdf
Gruß
Sonido
Widukind

Re: Sachsen: Einauge ist tot

Beitrag von Widukind »

Sonido hat geschrieben:... Außerdem wurden bei der Untersuchung im Gewebe eingekapselte Schrotkugeln gefunden, die belegen, dass das Tier vor Jahren beschossen worden war."

Die Quelle findet Ihr hier zum Download: http://www.wolfsregion-lausitz.de/image ... 112012.pdf
Gruß
Sonido
... da robbt man sich immer wieder guten Willens an die "Jägerschaft" ran, um dann durch solche Fakten schnell wieder einen Nackenschlag zu erhalten ... :x
Grauer Wolf

Re: Sachsen: Einauge ist tot

Beitrag von Grauer Wolf »

Widukind hat geschrieben:... da robbt man sich immer wieder guten Willens an die "Jägerschaft" ran, um dann durch solche Fakten schnell wieder einen Nackenschlag zu erhalten ... :x
So geht es mir auch ständig. Man bemüht sich, einigermaßen differenziert zu denken, und trifft immer wieder auf Berichte, die jedes Vorurteil über die Jägerschaft bestens bestätigen. :x

Gruß
Wolf
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Rudel in der Lausitz, Stand 27.02.2012

Beitrag von SammysHP »

Ich habe die Beiträge in den alten Thread zu dem Thema verschoben. Damals hieß es
Wie bereits berichtet wurde am 16. Februar 2012 das Vatertier des Milkeler Rudels bei Königswartha (Landkreis Bautzen) verletzt aufgefunden und anschließend eingeschläfert. Die Untersuchung des Kadavers am Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin hat ergeben, dass das Tier innere Entzündungen hatte, was die Schwächung des Tieres herbeiführte. Fremdeinwirkung als Todesursache ist damit auszuschließen.
Interessant, dass damals noch nichts von den Schrotkugeln geschrieben wurde.
Antworten