Freilaufender Hund von Wolf gerissen?

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
maxa67

Freilaufender Hund von Wolf gerissen?

Beitrag von maxa67 »

35 kg Berner Sennen zum Frühstück...
https://www.tag24.de/nachrichten/weissw ... pf-1163688

Es gibt immernoch Leute, die haben die geänderten Zeichen der Zeit noch nicht erkannt. Sehr, sehr traurig aber hausgemacht. In dem Fall springt der Hund eben raus zum Wolf statt nur anzuschlagen.
Lutra
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Re: Wölfe in Sachsen

Beitrag von Lutra »

maxa67 hat geschrieben: 9. Aug 2019, 19:56 In dem Fall springt der Hund eben raus zum Wolf statt nur anzuschlagen.
Gut das der Hund vorher noch tag24 angerufen und mitgeteilt hat, dass er jetzt über den Zaun springt und seine Familie verteidigen will. Bin immer wieder erstaunt, wie genau man nachher den Hergang eines solchen Vorfalls kennt. Wäre es nicht möglich, dass der einfach ausgebüchst und an den Falschen geraten ist?
Wolfs-Theoretiker
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Re: Wölfe in Sachsen

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Lutra,
guten Abend und schon sind wir mitten drin, im Spinnennetz der Wölfe oder so.
Wenn der Mischling nun ein "scharfer" Rüde war und draussen eine Wolfsbraut
mit dem Hinterteil gewackelt hat(ich weiß es ist keine Ranzzeit),
da hat der Hund ebend abgehoben(ist übern Zaun gesprungen),
die Wölfin gar nicht dumm, dreht sich einfach anderst rum,
der Fang weit geöffnet stand, der Hund darin sein Ende fand.

Viel mir hierzu gerade so ein, weil es gibt auch Spinnenweibchen,
welche schon vor oder nach der Umwerbung den Werber verspeisen.
(wenn er Glück hat nach dem Geschlechtsakt, weil dann ist er entspannter)

Sind die Hundehalter nicht unterrichtet worden,
daß in der Gegend ein Gourmet-Wolf rumläuft und nach leckern Hunden ausschau hält.
Wie ich der Meldung entnehmen konnte, sind in der Umgebung schon in der Vorzeit Hunde gefressen worden.
Dem Hund trifft sicher keine Schuld, aber mit dem Wolf muß man in Sachsen zu jeder Zeit rechnen.
Natürlich nicht nur in Sachsen, sondern überall wo es Wölfe gibt.

In dem Sinn

Grüsse, WT
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
maxa67

Re: Wölfe in Sachsen

Beitrag von maxa67 »

Ich glaub kaum, daß sich im August (!) ne läufige Fähe bei einem Angebot an Wolfsrüden an ein Hundegrundstück begeben muß und wird.
Und Wolfsfähen sind keine Gottesanbeterinnen... Außerdem war der scharfe Rüde, eine betagte Großmutter von 10 Jahren (sie hieß Schila, wer des Lesens mächtig ist). Was für einen Hund dieser Größenordnung schon fast das Ende der Fhnenstange ist.

Da normale Wölfe nicht nur in der Regel (also nicht auf die Läufigkeit bezogen :lol: ) sondern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hundebesetzte Grundstücke meiden, ist die Ausbüchstheorie von Lutra eher wahrscheinlich. Die Morgenpost existiert ja nicht wegen dem Informationsgehalt sondern wegen Kolportage und Skandalisierung, Dramatisierung und Verkitschung, also alles, wo man nicht das Gehirn einschalten muß und Vorurteile bestätigt bekommt, um damit Geld zu verdienen. Insofern ... geschenkt.
Unser Dobimischling hätte als Schwachstelle die 1,40 m hohe Zauntür. Die hat er aber in 7 Jahren noch nie genutzt, egal wer da auf der Straße ist. Obwohl ich weiß, daß er bis vor nem Jahr ansatzlos diese überspringen könnte. Bei einer 10 jährigen Sennenhündin kann das schon problematischer bis aussichtslos werden. Was die Frage aufwirft, wie das Grundstück dort gesichert und abgezäunt ist. Was es bei Hundebesitz und unbeaufsichtigtem Freilauf sein müßte.
Wolfs-Theoretiker
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Re: Wölfe in Sachsen

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo maxa67,
guten Abend und raus aus dem Netz der Spinne und zum Wolf und Hund zurück.
Der Wolf/die Wölfin war sehr schlau,
sie dachte ein leckerer Wauwau,
hat dem Hund Kopf und Pfoten abgenommen,
so konnte die Beute nicht mehr entkommen,
Die Hundehalter gar nicht dumm,
sie betten den Leichnam einfach um,
nun läuft der Wolf noch hungrig rum.

Weil ich gerade an Dich schreibe, Du hattest mir in einem Deiner Beiträge geschrieben,
daß sich Dir schon mehrfach Wölfe bis auf ca. 10 Meter genähert haben.
Warst Du mit Hund, dann haben sich die Wölfe Deinem angeleintem Hund genähert, wobei Du nur Nebensache warst.
Wenn es aber ohne Hund war, dann haben die Wölfe deutlich die zugestanden 30 Meter unterschritten und werden langsam zu
Problemwölfe, weil wenn es wegen Deinem Hund ist, dann wird es eng, wenn es mal zwei oder auch mehr Wölf sind,
welcher an Deinem Hund Interesse haben.
Sollte es mal zu so einem Konflikt kommen, dann könntest auch Du die Wölfen nicht mehr verscheuchen, denn nun geht es um Beute.
Wenn Du Dich vor Deinem Hund stellst, dann müssen sie über Dich hinweg oder umkreisen Dich,
sie kämpfen auch mit Dir wenn es sein muß, um an Deinen Hund zu kommen.
Denke daran, Dein Hund ist es, weshalb die Wölfe so dicht und nach einiger Zeit auch noch dicher als 10 Meter zu Dir hinkommen.

In dem Sinn

Grüsse, WT
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Re: Wölfe in Sachsen

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hi maxa67,
danke für Dein Feedback.
Habe deinem Text entnehmen können, das der Hund ne Hündin war.
War vielleicht anderst rum, Alter schützt vor Torheit nicht.
Ein letztes Mal und dazu noch mit einem Wolf,
da ist die Hündin durch den Zaun gegangen,
der Wolf hat sie dann gefangen.

Grüsse, WT
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Nina
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Re: Wölfe in Sachsen

Beitrag von Nina »

Für manche User empfehle ich hier die Lektüre von t-online.de: "Schlechte Witze - die 50 miesesten Kalauer" oder schreiben.net: "100 Flachwitze für jeden Humor".

Allein die Hündin zum "scharfen Rüden" zu erklären, die einer "hinternwackelnden Wölfin" hinterherhechelt, zeugt von einer völlig abwegigen Gedanken-Bulimie jenseits sämtlicher Fakten, die hier ins Forum erbrochen wird.

Bemerkenswert ist allein das plötzliche Verständnis für den unkontrollierten Freilaufdrang von Hunden, wenn es um Wölfe geht. Bei den nächsten Rissmeldungen über durch Hunde getötete Nutztiere, bei Berichten über durch freilaufende Hunde getötete Kinder, verletzte Jogger oder durch Jäger erschossene (angeblich wildernde) Hunde bekommt der Halter dann wieder die Schuld auferlegt, die ihm gebührt.

Nur wenn es um den Wolf geht, wird aus dem Halter, der seinen Hund wenig artgerecht als einsamen Hofhund / Zwingerhund hält, ihn unkontrolliert streunen lässt und damit fahrlässig in erster Linie dem Straßenverkehr oder einem schießwütigen Jäger opfert oder sein Leben gar regelmäßig als Jagdhund im Jagdeinsatz im Straßenverkehrs- oder Schwarzwild-Kampf riskiert, zum bemitleidenswerten Opfer, welches sein herzzereißendes Leid pathetisch in der Presse beklagt.

Ich erinnere an den Fall auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz im Januar 2018, wo ein Jagdhund vom Daubitzer Rüden getötet worden ist. Die Jagdmagazine veröffentlichten eine pathetische Chronik des Vorfalls, laut derer der heldenhafte Hund heroisch im Jagdeinsatz zu Tode gekommen sein soll - einschließlich genauen Uhrzeiten, dem nahen Abstand ("Kontakt") zum Hundeführer sowie herzergreifenden Bildern des Hunde-Kadavers.

Im März 2018 dementierte die Forstverwaltung in einer Pressemitteilung diese Berichterstattung und erklärte, dass der Hund gar nicht im Jagdeinsatz gewesen sei, sondern unkontrolliert über eine Stunde lang umhergestreunt und dabei "Wild beunruhigt" hätte.

In dem Jagdstrecken-Thread war ich kürzlich darauf gestossen, dass allein in NRW von 2007/2008 - 2017/2018 unglaubliche 781 Hunde und 88.976 Katzen in den Jagdstrecken der nordrhein-westfälischen Jäger verzeichnet sind. Da die anderen Bundesländer ja wenig auskunftsfreudig in dieser Hinsicht sind, kann ja jeder für sich selbst das Ergebnis eines Bundeslandes um 15 weitere hochrechnen.

Da ist das Gewese um den Wolf, der vielleicht einen Hund getötet hat (der abgetrennte Kopf des Hundes macht stutzig), überhaupt nicht nachvollziehbar - und man sollte die Halter auch einmal daraufhin befragen, warum sie sich im Wolfsgebiet nicht im Interesse ihres Hundes an die geltenden Empfehlungen gehalten haben.
maxa67

Re: Wölfe in Sachsen

Beitrag von maxa67 »

Danke Nina, dem ist eigentlich nichts weiter hinzuzufügen...
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Re: Freilaufender Hund von Wolf gerissen?

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Nina,
gut gebrüllt, Löwin mit Herz für Predatoren in der Lüneburger Heide,
unter Föhren, Fichten, Heide und vereinzelten Wachholderbüschen.
da sieht man nun, sich die Wölfe einmischen.

Ein Jäger im Auto auf einem Wege dort stand, er filmte,
ein sich versammeldes Rudel am Waldesrand.
Das Filmchen ist am Bildschirm ganz nett anzuschauen,
doch ich alleine zu Fuß, würde dahin mich nicht trauen.

Würden um mich rum die Wölfe stehen,
dann würde mir sicher ein Lachen vergehen,
aber ich möchte eigentlich weiter lachen,
deshalb schreibe ich solche Sachen hier.

Da wird mich ja jeder verstehn,
zu den Wölfen muß ich nicht gehen.
Die kommen von selbst auf der Sraße angelaufen,
und setzen dort gezielt ihre Haufen.

Wer die Losung lesen kann, für denn heißt es:
"Hier fängt die Territoriumsgrenze an".
Wer die Grenze überschreitet, Katze oder Hund,
ihr werdet lachen, landet in des Wolfes Rachen.

Also alle Haustiere unter Verschluß halten und abwarten, wie sich der Wolf dann verhält,
denn schließlich ist das gesamteuropäische Wolfsprojekt in meinen Augen nur ein ergebnisoffenes Experiment.

Belege:

https://www.youtube.com/watch?v=M5staRhNe2Q

Beitrag von Lutra, bezüglich Haufen etc..

https://taz.de/Woelfe-in-Deutschland/!5385189/ (eventuell erst beim 2. Aufrufen)

Grüsse, WT
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Re: Freilaufender Hund von Wolf gerissen?

Beitrag von SammysHP »

Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 12. Aug 2019, 22:20 denn schließlich ist das gesamteuropäische Wolfsprojekt in meinen Augen nur ein ergebnisoffenes Experiment.
Ein Experiment erfordert laut Definition, dass gezielt Variablen gesteuert werden, also in den Verlauf eingegriffen wird. Die Rückkehr des Wolfs wird hingegen nur wissenschaftlich begleitet, also reine Beobachtung. Kein Experiment.
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