Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
maxa67

Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von maxa67 »

Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit
https://www.saechsische.de/plus/spazier ... 82477.html

Er suchte auf einem vielfrequentierten Wanderweg bei Burkau (Landkreis Bautzen) den Anschluß an die Menschen und wurde im Tierpark Görlitz abgegeben, wo man ihn aufpäppelt und für die Auswilderung vorbereitet.
Entweder beim Umzug (aus) der Wurfhöhle verloren gegangen bzw. den Anschluß ans Rudel verloren oder bei Revierstreitigkeiten getrennt worden.
Die Sache ist in Klärung.
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SammysHP
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von SammysHP »

Ohne Abo leider nicht zu lesen. Schade, dass Jos nicht mehr hier ist.
maxa67

Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von maxa67 »

Es ist eine Wölfin...

https://www.saechsische.de/plus/es-ist- ... 85812.html

Das wars aber auch schon mit dem Konkreten, der Rest bleibt im Ungefähren. Wiederauswilderung, Wildtierstation und selbst eine Tötung stehen laut Vanessa Ludwig als Option.

Sammy - hast Post ^^
zaino
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von zaino »

Und was für einen Grund gäbe es für eine Tötung? Da geht mir schon wieder die Kralle in der Tasche auf, ey, was hat das arme Tierchen denn getan?

Wenn irgendwelche Deppen versehentlich kleine Hasen oder Rehkitze aufklauben, oder wenn verwaiste Eichhörnchen Hilfe suchen, kragelt die ja auch keiner ab. :evil:
maxa67

Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von maxa67 »

Zaino, deine Empörung ist verständlich. Aber die öffentlich bediensteten wägen eben ab:

Auswilderung - kann zum Problem der Domestizierung führen
Wildpark - da muß das Mädel irgendwo in eine Population reinpassen

Ich gehe davon aus, daß für den Fall, daß obige beide Szenarien nicht funktionieren, eine Tötung in Betracht gezogen wird. Vanessa Ludwig wollte es nicht ganz ausschließen.
zaino
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von zaino »

Moment mal, hier in Bayern gibts mehrere Auswilderungsstationen, die regelmäßig Handaufzuchten von kleinen Füchsen oder Dachsen auf die Wildbahn vorbereiten. Da klappt es auch. Selbst die "Flaschenkinder" werden alle wieder normal wild, sozusagen. Also was soll diese Vorab-Hysterie jetzt gleich wieder!
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SammysHP
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von SammysHP »

Permanente Unterbringung in Gefangenschaft scheidet aus, das hatten wir hier schonmal ausgiebig diskutiert. Zumindest bei einem ausgewachsenen Wolf. Bei einem Welpen mag es anders aussehen.

Auswilderung von Tieren, die bereits als Welpe eingefangen wurden, ist schwierig. Schließlich haben sie kaum Erfahrung mit dem Überleben in der Natur, haben nicht gelernt zu jagen oder wie man sich verhalten muss. Außerdem fehlt der Anschluss zu anderen Wölfen. Bei kleineren Tieren geht das vielleicht noch, aber ein Wolf, der absolut keinen Plan von Natur hat, könnte schnell zu einem Problem werden.
zaino
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von zaino »

Und warum setzt man das Kerlchen nicht mal fix da wieder aus, wo er herkommt? Geruch vom Menschen irgendwie entfernen sollte doch möglich sein. Wir haben das mal mit einer kleinen Wutz gemacht, die sich nächtens in einem Garten verheddert hatte. Raus in den Wald und die lief wieder mit der Rotte mit.
Füchs und Dachse lernen es auch, draußen klar zu kommen. Und Wildparks oder Auswilderungsstationen gibts auch noch. Aber Abmurksen ist immer das erste, was allen beim Thema Wolf je einfällt.

Nein, ein Tier soll nicht unnötig leiden, und da ist Erlösen oft besser, keine Frage. Darum gehts mir auch gar nicht. Nur, warum spielt man nicht erstmal die lebenserhaltenden Optionen durch?
maxa67

Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von maxa67 »

Ich sehe das Problem noch nichtmal mit dem "Klarkommen". Das wird eine aufgepäppelter Welpe schon schaffen. Das Problem besteht im Nachgang in der während des Aufpäppelns fehlenden Distanz zum Menschen. Die Erfahrung prägt sich ein und wird künftig Leben und Verhalten des so aufgezogenen Wolfes mit prägen und sich im negativen Fall sogar aufs Rudelverhalten auswirken.
Wir reden hier vom Wolf und nicht Fuchs und Dachs. Das sind Kleinräuber und keine Predatoren.
Auswildern kannste in Alaska oder im tiefsten Sibirien, wo die nächste menschliche Behausung 50 km vom Aussetzort weg ist, nicht aber in Mittelueropa, wo die Dörfer 3 km auseinanderstehen. Dort kommt der Faktor der fehlenden instinktiven Distanz zum Mensch beizeiten zum Tragen. Das Problem hat ja nun mit der Titulierung "Domestizierung" auch ein Etikett bekommen und ist nicht ganz aus der Luft gegriffen.
Das ist ne ganz schwere Entscheidung, die hier die Verantwortlichen treffen müssen. Im Normalfall muß man den Welpen umgehend in der Nähe des Fundortes wieder aussetzen, daß er ne Chance hat, wieder Anschluß zu bekommen, ist ja nun nicht so, daß bei all der Wolfsforschung es so unbekannt sein sollte, daß man das Kerngebiet des Rudels nicht auf nen Radius von 3 km lokalisieren könnte. Und in dem Radius dürfte einer vom Rudel das Kleine dann zeitnah aufspüren und heimholen. Damit bewahrt man noch sowas wie eine Chance, die sie bei der Alternative Einschläfern überhaupt nicht hat. Wenn nicht, dann ist das der Lauf der Natur, so hart es klingt. Dann zählt die Welpin (ach was bich ich für ein Gendergenie :D ) zu den 50% Mortalität, welche Wolfswelpen in Mitteleuropa haben.
maxa67

Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von maxa67 »

O.k. LUPUS und der Leiter der Fachstelle Wolf haben gesprochen: Das Mädel wird in der Nähe des Fundortes wieder ausgesetzt. Mutig...
https://www.tag24.de/nachrichten/was-pa ... au-1117473

Und kann den Jungs und Mädels von der Plüschtierorganisation PETA mal jemand sagen, daß die nicht überall ihren Senf in die Zeitungen diktieren sollen
https://www.bild.de/regional/dresden/dr ... .bild.html
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