Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
zaino
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von zaino »

Wenn das mit füchslein, Dachsen, Wutzen und und und klappt, haut es auch mit einem Wölfchen hin. Von daher: Gute Entscheidung. Ist ihr Rudel noch da, läuft sie da wieder mit.

Außerdem könnte man ja noch beobachten oder besendern. Also kein Grund, sich in die Hosen zu machen.
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SammysHP
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von SammysHP »

Besendern geht erst bei einem ausgewachsenen Tier, ansonsten würde das Halsband zu schnell zu eng werden.
zaino
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von zaino »

Ja, eigentlich logisch. Stimmt. Aber beobachten, ob die Kleine wieder eingesammelt wird, würde gehen. :)
Erklärbär
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von Erklärbär »

Ich finde es unverantwortlich, einen jungen Wolf, der so einen Menschenkontakt hatte, wieder auszusetzen. Es ist erwiesen, dass das später die gefährlichen Wölfe werden

In Bremen hat ein an den Menschen gewöhnter Wolf einen 9Jährigen Jungen zu Tode gerissen. In Memoriam.
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maxa67

Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von maxa67 »

Es war ein 7 jähriger Junge und das vor 42 Jahren, als Deutschland all seine Kraft gegen Linksterrorismus, Waldsterben und gegen die Ölkrise einsetzen mußte...
Kurzum, es waren denkbar gegensätzliche Zeiten als heute und du bist mit sowas einfach nur peinlich...
zaino
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von zaino »

Und wie viele falsch von den falschen Leuten gehaltenen Hunde führen alljährlich zu Verletzungen und Todesfällen?

Und wie viel hat man seither (hoffentlich) über die Wildpark- und Gatterhaltung von Wölfen dazugelernt, damit genau solche Sachen nicht passieren?

Nach Deiner Theorie müsste man ja schon vorsorglich alle Wildpark-Wölfe abkrageln weil genau DIE ja sooo gefährlich sind. Und, hat sich das bestätigt? NEIN.
TheOnikra

Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von TheOnikra »

Erklärbär hat geschrieben: 1. Jul 2019, 16:04 Ich finde es unverantwortlich, einen jungen Wolf, der so einen Menschenkontakt hatte, wieder auszusetzen. Es ist erwiesen, dass das später die gefährlichen Wölfe werden
Der Vergleich hinkt. Das hier ist keine Handaufzucht aus einem Zoo! Die Hauptprägephase ist bei Wölfen viel früher abgeschlossen als bei Hunden. Ein so kurzer Menschenkontakt hat wohl kaum Auswirkungen die nicht reversivel wären.
Es ist auch nicht erwiesen das das immer zu gefährlichen Wölfen führt.
Deine Panik ist unbegründet.
zaino
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von zaino »

Tieroase Stefanshof beispielsweise hatte kürzlich Dachs-Waisen mit der Flasche aufgezogen. Klar hängen die erstmal an ihrer Ersatzmami - als man sie fand, waren sie hilflos und bedürftig. Doch sobald die "von der Flasche" sind, beginnt das Auswildern, zuerst im Gehege. Und sehr bald werden die sich draußen zurechtfinden und überaus "dachsig" verhalten, also Menschen aus dem Weg gehen, bis auf die Gelegenheiten, wo sie wg. ungünstigem Wind und mal wieder Brille vergessen wem gegen den Stiefel rennen. LOL.

Unser Wölfchen hatte vermutlich einfach irgendwie den Anschluß verloren. Entsprechend tappsig, neugierig und kindlich doof hat es auf die Spaziergänger reagiert.

Vatern durfte mal bei seinem Chef a. D. im Dorf- mittendrin! - eine Baby-Wutz fangen. Die Rotte hatte wohl nächtens das Dorf auf den Kopf gestellt und der Zwerg hatte das Loch im Zaun verpasst. Ich war leider in der Schule, aber am End nahm Vater den Frischling auf den Arm - der hatte übrigens inzwischen das Quieken und Zetern aufgegeben. Mutter übernahm das Steuer und sie fuhren einfach raus zum Waldrand. Da setzte man den Knilch ab und er trottete leise vor sich hingrunzend davon. Von übergriffig gewordenen und gefäääährlichen Wutzen habe ich niemals, never, ever was gehört.

Übrigens bezweifle ich, dass die Handaufzucht aus dem Zoo immer zwangsläufig bööööhze und gefährlich werden muss. Muss sie nicht. Kommt immer drauf an, was die Tiere erleben und wie sie gehalten werden. Stärker noch als Haustiere werden Wildtiere bei falscher Haltung allesamt brandgefährlich - siehe Obstgarten-Rehböcke, die man früher gern aus angemähten, handaufgezogenen Geißen "züchtete".
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SammysHP
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von SammysHP »

zaino hat geschrieben: 1. Jul 2019, 18:47 Übrigens bezweifle ich, dass die Handaufzucht aus dem Zoo immer zwangsläufig bööööhze und gefährlich werden muss. Muss sie nicht. Kommt immer drauf an, was die Tiere erleben und wie sie gehalten werden. Stärker noch als Haustiere werden Wildtiere bei falscher Haltung allesamt brandgefährlich - siehe Obstgarten-Rehböcke, die man früher gern aus angemähten, handaufgezogenen Geißen "züchtete".
Es geht gar nicht so sehr um falsche Haltung und schlimme Erlebnisse. Vielleicht wäre das sogar besser. Denn das größte Problem ist, dass die Tiere ihre natürliche Distanz zum Menschen verlieren. Und dann ist auch ein lieber Wolf ein Problem, wenn er an den Spaziergängern hochspringt um sie freudig zu begrüßen.
zaino
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Re: Sachsen: Spaziergänger nehmen Wolfswelpen mit

Beitrag von zaino »

Ähm, Sammy, ich hatte doch schon beschrieben, dass die Tiere die Distanz durchaus wiederkriegen, wenn man sie nach einer Aufzucht oder in dem Fall, einer Untersuchung und Kontrolle wieder auswildert.
Das mit der kompletten Handaufzucht ist eine andere Kiste - und selbst das klappt, s. mein Beispiel mit den Dachsen und Füchsen.

Schlimm wirds, wie bei dem Obstgarten-Rehbock, der in meiner Kindheit im Dorf gehalten wurde, wenn man ihnen keine Chance gibt, rechtzeitig wieder ihre Distanz zu gewinnen, sprich, wenn die Freiheit draußen ruft und man lässt sie nicht.

Und ja, wenn unvermittelt ein riesiger Wolf freudig an mir hoch hoppst und mir das Gesicht ableckt, bekäme ich wie jeder andere einen Herzkasper. Nur wird so eine Situation kaum je auftreten. Jedenfalls nicht, wenn unser Wölfchen hier mal groß ist.
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