Jagdverband Sachsen will Wölfe töten um Jagdertrag zu steigern

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
maxa67

Re: Jagdverband Sachsen will Wölfe töten um Jagdertrag zu steigern

Beitrag von maxa67 »

Ist schon interessant, wie sich mit 12 Jahren Abstand, manches Fazit aus dem Wolfsworkshop aus dem jahre 2006 liest.
Südlich der Autobahn A 4 lebt in den Königshainer Bergen eine Mufflonpopulation hoher Dichte. Sollten sich die Wölfe dort einfinden, so sind hohe Einbußen zu erwarten.
Ich glaub, das waren mal irgendwas wzischen 400-600 Muffels, aktuelle Kolportagen von anliegenden Dorfbewohner besagen noch ein Dutzend bis Totalverlust.
Gegenwärtig können die Konflikte, wie sie von den Ortsansässigen im Zusammenhang mit Jagdwirtschaft und Waldwirtschaft gesehen werden, etwa folgender Maßen beschrieben werden:

Private Jäger und Jagdrechtsinhaber sorgen sich vor allem um ein Sinken des Jagdertrages in Folge zurückgehender Rotwildbestände. Sie befürchten, man könne weniger Wild erlegen und die Jagden nicht zu guten Preisen verpachten. Rotwild spielt dabei die Hauptrolle, Rehwild eine wesentlich geringere. Zum Schwarzwild ist das Verhältnis ambivalent, weil die Populationsdichte allgemein als sehr hoch an gesehen wird und beträchtliche Schäden in der Landwirtschaft verursacht. Hohe Schwarzwildbestände können sich sowohl positiv (hohe Jagdstrecken) als auch negativ (teure Wildschäden) auf den Pachtpreis auswirken.

Bundesforstleute sehen in den Wölfen durchaus Partner bei der schwierigen Aufgabe, die Schalenwildbestände im Sinne eines akzeptablen Wald-Wild-Verhältnisses zu kontrollieren.

Private Waldbesitzer erwarten von den Wölfen eine Reduktion des Schalenwildes. Dies kann eine Verringerung der Wildschäden zur Folge haben. Da sie aber gleichzeitig auch Jagdrechtsinhaber sind, befürchten sie eine Verminderung der Jagdeinnahmen. Ferner rechnen sie mit einer veränderten räumlichen Verteilung des Rotwildes – dünnere Besiedlung und deshalb geringere Wildschäden einerseits, Wildkonzentrationen mit höheren
Schäden andererseits. Je nach der Wildschadenssituation können Waldbesitzer Vor- oder Nachteile durch Wölfe haben.

Landwirte und Agrargenossenschaften klagen allgemein über hohe Wildschäden durch Sauen, teilweise auch durch Rotwild. Sie waren beim Workshop nicht vertreten. Äußerungen dieser Gruppe zu den Wölfen fehlen.
Besonders Letzteres ist angesichts des medialen Höllenlärms den sie seit einiger Zeit verbreiten recht interessant...


https://wolf-sachsen.de/images/stories/ ... ericht.pdf
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