maxa67 hat geschrieben: ↑20. Mär 2018, 14:08
Hier ist ein Bild, so wie er aufgefunden wurde. Da ich im Januar die wahrscheinliche Mutter des Kleinen live gesehen habe (mein Avatarbild) wundert es mich, daß diese augenscheinlich kaum bzw. keinerlei Räude Anzeichen hatte.
http://www.sz-online.de/sachsen/ein-mul ... 01472.html
Hallo maxa,
mglw. hatte die Mutter die Räude ausgeheilt, als du sie gesehen hast. Oder sie war weniger davon betroffen.
Die vielen von mir vor Allem in Asien und Afrika gesehenen räudigen Hunde zeigten auch gemeinsam in rudelartigen Verbänden ganz unterschiedliche Grade von Räudebefall. Von auf den ersten Blick nicht erkennbar räudig bis fast völlig nackt.
Die Anzeichen der Räude auf dem Bild zeigen, dass das Tier wahrscheinlich wegen fehlenden Fells einen zu hohen Wärme- = Energieverlust erlitten hat. Diesen zu decken war wohl schon länger ein erhöhter Nahrungsbedarf erforderlich.
Spätestens bei tieferen winterlichen Temperaturen, wie wir sie ja zuletzt hatten, wird es dann kritisch und kann bei von Räude befallenen Tieren schließlich zum Tode durch Unterkühlung ("Erfrieren") führen. Kleinere Tiere sind auf Grund des Verhältnisses von Körpervolumen und Oerfläche stärker gefährdet, was erklärten kann, dass die Räude bei Füchsen i d R tödlich endet, während Wölfe sie oft ausheilen können. Auch Sekundärinfektionen der geschwächten Tiere können zum Tode führen.
Bei schneidendem Ostwind und Temperaturen unter Null wäre ein Unterschlupf suchen eines räudigen Tieres in einem windstillen Stall nicht unbedingt etwas, das erstaunen lässt. Dort ist es einfach wärmer. Der arme Kleine wird erbärmlich gefroren haben. Und krank, wie er war, wird sein Verhalten auch nicht unbedingt der Norm entsprochen haben.
Vllt. roch es für ihn dort auch nach leicht zu erbeutender Nahrung? Z. B. Ratten, Mäuse, Katzen...
Jede Menge Mäuse, regelmäßig Marder, Iltisse, Hermeline und einmal sogar einen Fuchs haben wir früher bei der Entnahme von Heu in einer Scheune auf einem Hofgelände entdecken können. Und natürlich auch halbwilde Katzen. Alle diese Tiere verbargen sich im Heu und fanden dort auch Nahrung
Dass dieser untermäßige geschwächte Jungwolf nach Pferden oder Ponies Ausschau gehalten haben könnte, Kann man sicher verneinen.
Und ganz sicher ist von diesem Tier für Menschen keine Gefahr ausgegangen.
Warten wir also in Ruhe ab, was die Untersuchungen zur Todesursache ergeben werden.