Auffälliger Wolf bei Görlitz erschossen

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SammysHP
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Auffälliger Wolf bei Görlitz erschossen

Beitrag von SammysHP »

Presseinformation

Auffälliger Wolf ist entnommen



Der auffällige Wolf im Landkreis Görlitz ist heute Mittag (02.02.2018) entnommen worden. Das Tier wird nun dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin zur weiteren Untersuchung übergeben.
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Old Trapper
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Re: Hunde in Weißkeißel und Krauschwitz angegriffen

Beitrag von Old Trapper »

Schon wieder dieses Unwort "entnommen"!
Ich werde es wohl nie verstehen, dass es in D so leicht ist, im Sinne political correctness unsere Sprache zu verstümmeln.
Weshalb sagen u schreiben wir nicht: ... wurde erschossen...?
Das ist präzise und weder beschönigend noch verschleiernd. Es ist auch nichts Bösartiges, Es beschreibt einfach präzise einen Sachverhalt.
Entnommen kann auch heissen, gefangen und woanders hin gebracht ("verbracht", wieder so ein Unwort!)
Also entweder letal entnommen oder erschossen.
Was meint das Forum?
PS Meine Kritik ist nicht persönlich gemeint!!!

Liebe Grüße
Old Trapper
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maxa67

Re: Hunde in Weißkeißel und Krauschwitz angegriffen

Beitrag von maxa67 »

In Deutschland ist "einfache" Sprache doch wieder stark im Kommen, also "erschossen".
Wenn die Abschußgenehmigungen so einfach zu erteilen sind, werden sich wohl bald die Tierheime leeren, wenn die Schafbauern und Jäger auf die Idee kommen, paar Streuner im Busch als Wolfsfutter auszusetzen.

Woher wollen die eigentlich wissen, daß dies der Richtige war?
Redux

Re: Hunde in Weißkeißel und Krauschwitz angegriffen

Beitrag von Redux »

Old Trapper hat geschrieben: 2. Feb 2018, 15:12 Schon wieder dieses Unwort "entnommen"!
Ich werde es wohl nie verstehen, dass es in D so leicht ist, im Sinne political correctness unsere Sprache zu verstümmeln.
Weshalb sagen u schreiben wir nicht: ... wurde erschossen...?
Das ist präzise und weder beschönigend noch verschleiernd. Es ist auch nichts Bösartiges, Es beschreibt einfach präzise einen Sachverhalt.
Ja das enthielte aber zu viel Wirklichkeit. Entnommen ist so schön sachlich verdinglichend nüchtern, daß da wirklich keiner mehr an erschossen denkt. Fischstäbcheneffekt. Hat m.M.n. mit Political correctness nix zu tun sondern einfach mit Behördensprech. Paßt zu verbracht (entfernt)oder Begleitgrün (Autobahnbepflanzung) o.Ä.
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Old Trapper
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02.02.2018, "Problemwolf" bei Görlitz erschossen

Beitrag von Old Trapper »

Wie in aus aktuellen Meldungen zu entnehmen ist, wurde der Wolf, welcher u. A. durch Angriffe auf Hunde auffällig wurde "entnommen". Soll wohl heißen erschossen.
Zur Vorgeschichte s. a. die zahlreichen Beiträger unter " Hunde in Weißkeißel und Brauschwitz angegriffen."

Bevor in dieser Sache wieder ein Sturm der Entrüstung losgetreten wird, sollte man sorgsam abwägen, ob die Tötung nicht nur im Sinne der Ruhigstellung von Teilen der Bevölkerung, sondern vielleicht sogar im Sinne von Wolfs- und Tierschutz angemessen und sinnvoll war und ist.
1. Die abgewogene, behördlich angeordnete Tötung nimmt manchem Argument latenter Wolfsängstlicher bis radikaler Wolfshasser die Munition. Damit wird die Akzeptanz von Großräubern in der Bevölkerung wen auch nicht gestärkt, so denn auch wenigstens nich weiter geschwächt. Das käme der gesamte Wolfspopulation und dem Bemühen um Wolfsschutz zugute.

2. Man liest außerdem, der Wolf habe unter Räude gelitten. Wer sich schlau macht wird bei neutraler Betrachtung allein schon aus Tierschutzgründen den Abschuss von stark mit Räude befallenen Tieren, egal ob Fuchs, Wolf oder Luchs befürworten können (oder zumindest nicht absolut verurteilen).
Räude ist für Fuchs u Luchs i. d. R. tödlich. Auch viele Wölfe verrecken daran jämmerlich.

3. An Räude ist die kleine reproduzierende Luchspopulation in der Umgebung Kassel gerade erst zu Grunde gegangen.
Wird ein an Räude erkranktes Tier geschossen, so kann es andere Tiere nicht mehr anstecken.
Warten wir in Ruhe die in Auftrag gegebenen Untersuchungen ab!

Der weiter wachsenden Wolfspopulation werden legale Einzeltötungen kaum schaden.

Old Trapper
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Old Trapper
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Re: Hunde in Weißkeißel und Krauschwitz angegriffen

Beitrag von Old Trapper »

maxa67 hat geschrieben: 2. Feb 2018, 15:49 In Deutschland ist "einfache" Sprache doch wieder stark im Kommen, also "erschossen".
Wenn die Abschußgenehmigungen so einfach zu erteilen sind, werden sich wohl bald die Tierheime leeren, wenn die Schafbauern und Jäger auf die Idee kommen, paar Streuner im Busch als Wolfsfutter auszusetzen.

Woher wollen die eigentlich wissen, daß dies der Richtige war?
Vergleiche mit Fotos und der Räudebefund könnten u. A. Indizien liefern.
Generell gilt:
Bei angeordneten Einzeltötungen wird man nie zu 100% richtig handeln können.
Die Alternative wäre Nichtstun.
Was ist letztendlich besser/ schlechter? Wie heißt es doch so schön:

Wer nichts tut, der macht keine Fehler, außer, dass er nichts tut, wo er besser handeln sollte.

Old Trapper
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SammysHP
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Re: Hunde in Weißkeißel und Krauschwitz angegriffen

Beitrag von SammysHP »

Die Fotos mit der Räude sollen doch aus dem Archiv stammen, oder?
Lutra
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Re: Hunde in Weißkeißel und Krauschwitz angegriffen

Beitrag von Lutra »

Ich stimme da Old Trapper zu. Man sollte präzise sagen, was getan wurde, "entnehmen" kann ich der Streichholzschachtel ein Streichholz.
Vielleicht kommt noch ein ausführlicher Bericht.
Übrigens, so eine kurze Meldung des Kontaktbüros kam bis jetzt noch nie. Es wurde nur die Presseinformation des Görlitzer Landrats weitergeleitet mit dem Text, den Sammy weiter oben gebracht hat.
Schattenwolf

Re: Hunde in Weißkeißel und Krauschwitz angegriffen

Beitrag von Schattenwolf »

Richtig so viel wie ich weiß ist nicht bewiesen das dieser Wolf die Hunde getötet hat. Außerdem hat es sich zumindest bei einem der Hunde um einen Streuner gehandelt. Wird der Wolf der den Jagdhund in Sachsen getötet hat jetzt auch erschossen? Warum nicht gleich das ganze dort ansässige Rudel.
Laut Wolfsbüro hatte die Tötung nichts mit der Räude zu tun.Also hat sich jede Diskussion in diese Richtung doch eigentlich erledigt, oder sehe ich das falsch?
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