Auffälliger Wolf bei Görlitz erschossen

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
maxa67

Re: Hunde in Weißkeißel und Krauschwitz angegriffen

Beitrag von maxa67 »

Tag 24, was ja die Morgenpost ist, geht wirklich nicht, die haben schon lange die Bild im unterirdischen Niveau abgelöst.
Lutra du weißt aber schon, daß Krauschwitz und Weißkeisel die nördliche Begrenzung des TÜP darstellen und der fall mit dem Jagdhund im nur 3,5 km entfernten Haide passierte oder? Da ist der Problemwolf in lockerem Trab in 15 min dort...
Die Population dort ist ziemlich hoch, allein 2016 gabs dort 11 Welpen, die nun als Jungtiere auf Wanderschaft gehen werden. Zudem grenzt das Gebiet direkt an das polnische Revier. Die Chance, einen Wolf zu sichten ist dort oben am Höchsten.
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Richard M
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Landkreis Görlitz lässt Wolf umbringen

Beitrag von Richard M »

Laut dieser Meldung wurde der unter dem Namen Zottel bekannte "Problemwolf" jetzt offiziel umgebracht: https://www.kreis-goerlitz.de/city_info ... d_id=92406
Der auffällige Wolf im Landkreis Görlitz ist heute Mittag (02.02.2018) entnommen worden. Das Tier wird nun dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin zur weiteren Untersuchung übergeben.
Und wieder stellt sich mir die Frage: Warum wird er nicht eingefangen, besendert und so sein Verhalten beobachtet? So ließe sich viel mehr untersuchen, als an seinem leblosen Körper.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
maxa67

Re: Landkreis Görlitz lässt Wolf umbringen

Beitrag von maxa67 »

Guten Morgen Richard, ja wir brauchen noch einen fünften und zehnten Tread zu dieser Thematik.
Sammy sei so lieb und mach das Ding hier bitte gleich wieder zu...
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Richard M
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Re: Landkreis Görlitz lässt Wolf umbringen

Beitrag von Richard M »

Bei Kurti bzw. MT6 gab es vor 2 Jahren ebenfalls einen eigenen Thread, als er getötet worden ist und die ganze Vorgeschichte wurde unter einem anderen Thema behandelt. Darum habe ich das so gemacht. Die Vorgänge in Niedersachsen haben damals unter den Artenschützern große Bestürzung ausgelöst und der eigene Thread hatte meines Erachtens seine Berechtigung. Soll uns das Vorgehen des Landkreises Görlitz in diesem Fall nicht genauso betroffen machen? Wenn wir nicht aufpassen, werden die Hürden für sogenannte "Entnahmen" nach und nach aufgeweicht, was kommenden Erschießungen dann alle Türen öffnen würde.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
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SammysHP
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Re: Landkreis Görlitz lässt Wolf umbringen

Beitrag von SammysHP »

@Richard
Dann macht es aber mehr Sinn, den alten Thread zu trennen (werde ich später machen).

@maxa67
Danke für den Hinweis, aber das bekomme ich auch so mit. ;)
Lutra
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Re: Hunde in Weißkeißel und Krauschwitz angegriffen

Beitrag von Lutra »

maxa67 hat geschrieben: 3. Feb 2018, 10:19 Tag 24, was ja die Morgenpost ist, geht wirklich nicht, die haben schon lange die Bild im unterirdischen Niveau abgelöst.
Lutra du weißt aber schon, daß Krauschwitz und Weißkeisel die nördliche Begrenzung des TÜP darstellen und der fall mit dem Jagdhund im nur 3,5 km entfernten Haide passierte oder? Da ist der Problemwolf in lockerem Trab in 15 min dort...
Die Population dort ist ziemlich hoch, allein 2016 gabs dort 11 Welpen, die nun als Jungtiere auf Wanderschaft gehen werden. Zudem grenzt das Gebiet direkt an das polnische Revier. Die Chance, einen Wolf zu sichten ist dort oben am Höchsten.
Ja, das kann schon sein, dass der den Jagdhund auf dem TÜP auch um die Ecke gebracht hat. Kann sein, muß aber nicht.
Aber die "Entnahmeanordnung" galt eindeutig dem Weißkeißler. Als die erlassen wurde, war das auf dem TÜP noch gar nicht passiert.
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Old Trapper
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Re: Landkreis Görlitz lässt Wolf umbringen

Beitrag von Old Trapper »

SammysHP hat geschrieben: 3. Feb 2018, 11:41 @Richard
Dann macht es aber mehr Sinn, den alten Thread zu trennen (werde ich später machen).

@maxa67
Danke für den Hinweis, aber das bekomme ich auch so mit. ;)
Liebe Leute,
Die hier im Forum zu lesenden Formulierungen wie "... umgebracht, ermordet... " sind emotional durchaus verständlich. Damit titulierte oder versehene Beiträge verlieren allerdings stark an Sachlichkeit. Ob das dem Anliegen des Wolfsschutzes mittel- und langfristig nutzt mag bezweifelt werden.
Auch die verschleiernde Formulierung "... wurde entnommen..." muss man nicht zwingend verwenden.
"Auffälliger Wolf bei Görlitz erschossen"
Genau das ist es. Und so sollte es gesagt werden!
Danke SammysHP

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HOWL
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Re: Auffälliger Wolf bei Görlitz erschossen

Beitrag von HOWL »

Old trapper
Bevor in dieser Sache wieder ein Sturm der Entrüstung losgetreten wird, sollte man sorgsam abwägen, ob die Tötung nicht nur im Sinne der Ruhigstellung von Teilen der Bevölkerung, sondern vielleicht sogar im Sinne von Wolfs- und Tierschutz angemessen und sinnvoll war und ist.
Ich kann diesen **** wirklich nicht mehr hören. Indem du den Forderungen der Wolfsgegner nach einer einfacheren Liquidierung des Wolfs nachgehst, tust du dem Wolfsschutz einen Gefallen und stellst Schreihälse wie Lissina und Co. ruhig? Falscher könnten deine Annahmen kaum mehr sein.
Füttere das Krokodil in der Hoffnung, dass es dich als letztes frisst.

Wie leichtfertig hier mit Schießbefehlen umgegangen wird, wie lax der Artenschutz gehandhabt wird ... das hat mit Transparenz und Demokratie nichts mehr zu tun „liebes” Landratsamt Görlitz!
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Re: Auffälliger Wolf bei Görlitz erschossen

Beitrag von Old Trapper »

HOWL hat geschrieben: 3. Feb 2018, 20:35
Old trapper
Bevor in dieser Sache wieder ein Sturm der Entrüstung losgetreten wird, sollte man sorgsam abwägen, ob die Tötung nicht nur im Sinne der Ruhigstellung von Teilen der Bevölkerung, sondern vielleicht sogar im Sinne von Wolfs- und Tierschutz angemessen und sinnvoll war und ist.
Ich kann diesen **** wirklich nicht mehr hören. Indem du den Forderungen der Wolfsgegner nach einer einfacheren Liquidierung des Wolfs nachgehst, tust du dem Wolfsschutz einen Gefallen und stellst Schreihälse wie Lissina und Co. ruhig? Falscher könnten deine Annahmen kaum mehr sein.
Füttere das Krokodil in der Hoffnung, dass es dich als letztes frisst.

Wie leichtfertig hier mit Schießbefehlen umgegangen wird, wie lax der Artenschutz gehandhabt wird ... das hat mit Transparenz und Demokratie nichts mehr zu tun „liebes” Landratsamt Görlitz!

Ad 1
Deine Aussage, ich unterstützte im Sinne von Wolfsgegnern eine einfache Liquidierung von Wölfen ist nicht nur eine unangemessene Unterstellung, sie ist schlicht und einfach falsch! Für richtig halte ich es allerdings, dass man nach sorgsamer Abwägung (d. h. nach sorgfältiger Prüfung unter Berücksichtigung der gesetzlich vorgegebenen Kriterien) auch unbequeme Lösungen, wie im Einzelfall auch Tötungen zulässt. Dass ich mir mit dieser Ansicht hier im Forum nicht nur Freunde mache, das habe ich schon gemerkt.
Meine Meinungsfreiheit lasse ich mir jedoch weder verbieten noch vermiesen.
Ad 2
Ob man im Landratsamt Görlitz Artenschutz lax handhabt und leichtfertig mit einem Schießbefehl umgegangen ist, das kann ich nicht beurteilen. Mir fehlen dazu die notwendigen Hintergründe.
Solltest du oder andere hier über diesbezügliche Informationen und Beweise verfügen, dann her damit!

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Lutra
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Re: Auffälliger Wolf bei Görlitz erschossen

Beitrag von Lutra »

Old Trapper hat geschrieben: 3. Feb 2018, 23:17
Ad 2
Ob man im Landratsamt Görlitz Artenschutz lax handhabt und leichtfertig mit einem Schießbefehl umgegangen ist, das kann ich nicht beurteilen. Mir fehlen dazu die notwendigen Hintergründe.
Solltest du oder andere hier über diesbezügliche Informationen und Beweise verfügen, dann her damit!

Old Trapper
Zum LRA Görlitz kann ich nichts sagen. Aber ein Beispiel aus dem LRA Bautzen läßt HWOLs Schlußfolgerungen schon zu. Unser Landrat hier tat sich schon mehrmals als Beschützer der Schafshalter hervor und so verfügte er auch die "Entnahme" eines Wolfes oder eventuell des ganzen Rosenthaler Rudels, weil dieses mit der Zeit umfangreiche Schäden unter den Weideschafen verursacht hatte. Dazu ersuchte er um das notwendige Einvernehmen des Sächsischen Umweltministeriums. Das Einvernehmen der Unteren Naturschutzbehörde hatte er schon. Das UM zögerte erst und gab dann nach dem weiteren Riß eines Schafes die Genehmigung zur "Entnahme" eins Wolfes aus dem Rudel. Der kleine Verein "Wolfschutz Deutschland" in der "Grünen Liga Sachsen" erhob dann Einspruch und der Landrat zog ganz schnell "den Schwanz ein" und zog seine Abschußverfügung zurück.

Zum ganzen Drumherum. Den Ausschlag für die Verfügung gaben diese zwei Ereignisse, über die das "Kontaktbüro Wolf Sachsen" vorher in einer PM informierte, also offiziell festgestellte Umstände:
Bei einem Nutztierriss in Cunnewitz am 27.08.2017 (die Presse berichtete) war die betreffende Weide nicht wie empfohlen gesichert. An einem vorhandenen Festzaun wurde auf der Innenseite ein Elektrozaun aufgestellt, der sich sehr nah hinter dem Festzaun befand. Die vom Wolfsmanagement bereits 2016 an den betroffenen Tierhalter ausgesprochene Empfehlung, einen Elektrozaun mit „Flatterband“ (20-30 cm darüber) im Abstand von mind. 3 m zum Festzaun aufzubauen, wurde nicht umgesetzt.
Am 05.09.2017 wurde bei einem Nutztierriss in Schönau bei Cunnewitz ein Schaf getötet. Bei der Begutachtung des Schadens konnte nicht festgestellt werden, dass ein Wolf den stromführenden Litzenzaun, über welchem ein „Flatterband“ gespannt war, übersprungen hat. Der Zaun war teilweise nach außen niedergedrückt und Schafe aus der Koppel ausgebrochen. Auch das tote Schaf befand sich außerhalb des Zaunes.
(Zitiert aus der PM)

Die sofortige Rücknahme des "Schießbefehls" deutet für mich eindeutig darauf hin, dass dem LRA die rechtliche Zweifelhaftigkeit der Sache durchaus bewußt war und eine gerichtliche Auswertung unbedingt vermieden werden sollte. Für mich hat da die Exikutive ganz klar versagt. Sie ist schließlich dafür da, für die Einhaltung der Gesetze, Verordnungen und Beschlüsse der Legislative zu sorgen und wird dafür bezahlt.
Mich hat damals am meisten das Einvernehmen der Unteren Naturschutzbehörde" geärgert. Ich kenne dort hauptsächlich die Leute in der unteren Ebene und diese sind sehr engagiert. Allerdings gibt es dort, man könnte sagen laufend, Umstrukturierungen in der Amtszugehörigkeit und in der Leitungsebene, als die haben viel mit sich zu tun und oft weniger mit der Sache.
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