Wolf in Oder-Spree wurde erschossen

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Redux

Re: Wolf in Oder-Spree wurde erschossen

Beitrag von Redux »

Grauer Wolf hat geschrieben: 29. Aug 2017, 09:05
twizzle hat geschrieben: 29. Aug 2017, 07:51...Keine andere Branche wird mit soviel Geld gepampert und ist dermaßen allergisch was den Naturschutz betrifft.
Sic!
twizzle hat geschrieben: 29. Aug 2017, 07:51
charlie hat geschrieben: 28. Aug 2017, 21:56 Aber vielleicht denkt hier manch Einer, im Supermarkt gibt's ja alles. Und wenn nicht aus D, dann eben aus Importen ... Hauptsache billig, egal wie und wo unter welchen Bedingungen produziert. :x
Manche sind zu arm einen Zaun zu bauen, andere sind zu arm Bio-Fleisch von subventionierten Bauern zu kaufen :-(
Ich kann mir jedenfalls nicht Bio-Lamm für 20...30 Ocken je Kilo leisten. Da muß es gefrorerenes Neuseeland-Lamm tun, das ich für einen Bruchteil des Preises kriege und das qualitativ nicht zu beanstanden ist.
Will sagen: Vielleicht mal über Konkurrenzfähigkeit nachdenken? Wenn sich ein Betrieb absolut nicht rechnet, dann macht man ihn dicht. In anderen Handwerksbranchen (die keinen Cent Subventionen kassieren) ist das jedenfalls der Fall.
Bei all diesen Diskussion stellt sich eines klar heraus: Der Wolf ist an der Misere nicht schuld. Die war auch schon vorher da. Aber er ist natürlich eine gute Projektionsfläche, auf die man seinen Frust abladen kann. Sprüche wie "Der Wolf hat hier kein Lebensrecht."? So what, da stehn'mer doch drüber... :x

Gruß
Wolf
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twizzle
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Re: Wolf in Oder-Spree wurde erschossen

Beitrag von twizzle »

Grauer Wolf hat geschrieben: 29. Aug 2017, 09:05 Ich kann mir jedenfalls nicht Bio-Lamm für 20...30 Ocken je Kilo leisten.
Wer kann das? Und die die es könnten, machen es auch kaum.
Weil nicht zwangsläufig besser, nur teurer.
Grauer Wolf hat geschrieben: 29. Aug 2017, 09:05 Will sagen: Vielleicht mal über Konkurrenzfähigkeit nachdenken? Wenn sich ein Betrieb absolut nicht rechnet, dann macht man ihn dicht. In anderen Handwerksbranchen (die keinen Cent Subventionen kassieren) ist das jedenfalls der Fall.
Warum? Läuft nämlich in Wirklichkeit sehr gut mit Subventionen.
Denn wenn man mal ehrlich ist, kein Mensch kann etwas machen, was sich garnicht rechnet. Es sei denn der Lebensunterhalt wird anders finanziert.
Grauer Wolf hat geschrieben: 29. Aug 2017, 09:05 Bei all diesen Diskussion stellt sich eines klar heraus: Der Wolf ist an der Misere nicht schuld. Die war auch schon vorher da. Aber er ist natürlich eine gute Projektionsfläche, auf die man seinen Frust abladen kann. Sprüche wie "Der Wolf hat hier kein Lebensrecht."?
Jedenfalls ist er ein willkommener Sündenbock.
Er kann sich nicht mit einer riesigen, geldgeschwängerten Lobby zur Wehr setzen.
Man stelle sich den Aufruhr vor, wenn ein Landwirt sagen würde:
"Es ist eine Schande wieviel Agrarflächen blockiert werden, durch etwas so nutzloses wie Golfplätze!"
Aber da passt man schön auf. Nach "oben" wird gebuckelt, nach "unten" getreten.

Der Wolf hat genauso viel Lebensrecht wie wir! Wenn nicht sogar mehr...
mfg twizzle
Grauer Wolf

Re: Wolf in Oder-Spree wurde erschossen

Beitrag von Grauer Wolf »

twizzle hat geschrieben: 29. Aug 2017, 09:56...Der Wolf hat genauso viel Lebensrecht wie wir! Wenn nicht sogar mehr...
Er war schon da, da war Homo sapiens noch nicht mal als Idee vorhanden... Homo "sapiens" ist nichts als ein Killeraffe, der über Leichen (auch im Sinne abertausender Arten) geht, nur um seine äffische Gier zu befriedigen...

Gruß
Wolf
Widukind

Re: Wolf in Oder-Spree wurde erschossen

Beitrag von Widukind »

charlie hat geschrieben: 28. Aug 2017, 21:56
Als nicht Betroffener läßt sich immer klug reden und fordern, was gemacht werden soll und muß.

Bei allen berechtigten Forderungen und Wünschen bzgl. Wolf, Naturschutz, etc. ... man muß zur Kenntnis nehmen, dass es die Landwirte nicht leicht haben, zumal sie, um überhaupt produzieren und selbst mit ihren Familien existieren zu können, auf diverse Fördermittel und Subventionen angewiesen sind.
Richtig charlie. Ich denke nicht einmal 10 % der akademisch gebildeten Plietsch Schieter hier wären in der Lage eine derartig körperliche Belastung und den hinzu kommenden psychischen Druck der Existenzangst auszuhalten. Ein Leben lang wohlgemerkt und nicht nur ein, zwei Tage bei WikiWolves Zäune bauen in einem Arbeitstempo, das im realen Bauernalltag nicht vorgesehen ist. Hauptsache das Essen hat geschmeckt :mrgreen:
Die Wirklichkeit sieht dann schon etwas anders aus:

http://www1.wdr.de/fernsehen/die-story/ ... e-100.html
Lutra
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Re: Wolf in Oder-Spree wurde erschossen

Beitrag von Lutra »

Mal nebenbei, es gibt nicht "die" Jäger, nicht "die" Landwirte und auch nicht "die" Wolfsfreunde. Gerade bei den Landwirten schweben manche, die das von außen betrachten, noch in Bilderbuch-Bauernhof-Vorstellungen. Da laufen doch ganz andere Verdrängungskämpfe ab. Aktuell sind die mittleren Milchviehbetriebe dran. Die großen haben zu Beginn der Milchpreisflaute schon mal für Millionen neue Ställe und Melkanlagen gebaut. Die mittleren und kleinen geben reihenweise auf. So läufts. Nichts mit Bauernhofromantik. Bei uns im Osten ists ja schon lange so durch die LPG-Nachfolger. Aber auch z.B. im Cuxland, wo ich in den letzten Jahren öfters bin, fällt mir das auf.
Die Weidewirtschaft besetzt mehr eine Niesche. Und selbst die Schäfer haben es schwer, noch geeignete und pachtpreismäßig machbare Flächen für ihre Herden zu bekommen. Ihr Fleisch werden sie in der Regel schon gut los. Da gibts schon genügend Interessenten. Aber das sind dummerweise dann doch wieder überwiegend Städter, Grünen-Wähler, Wolfsfreunde. Es gibt da aber auch nicht "die" Weidetierhalter. Da gibts genau so solche und solche. Bei den einen gehts. Die machen überhaupt kein großes Theater wegen Wolf, und wenn sie schon mal sehr große Verluste durch diesen hatten, bei anderen wieder geht überhaupt nichts. Und wie schon gesagt, leben können sie von dieser Art Landwirtschaft sowieso nur durch Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden,
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Re: Wolf in Oder-Spree wurde erschossen

Beitrag von Lutra »

feldmärker hat geschrieben: 29. Aug 2017, 18:06
Richtig charlie. Ich denke nicht einmal 10 % der akademisch gebildeten Plietsch Schieter hier wären in der Lage eine derartig körperliche Belastung und den hinzu kommenden psychischen Druck der Existenzangst auszuhalten. Ein Leben lang wohlgemerkt und nicht nur ein, zwei Tage bei WikiWolves Zäune bauen in einem Arbeitstempo, das im realen Bauernalltag nicht vorgesehen ist. Hauptsache das Essen hat geschmeckt :mrgreen:
Die Wirklichkeit sieht dann schon etwas anders aus:

http://www1.wdr.de/fernsehen/die-story/ ... e-100.html
Klar ist das so. Aber auch Dein Link sagt, weshalb. Die Großen fressen die Kleinen, ist halt so System. Körperlich belastend arbeiten auch andere als die Bauern, kannst Du glauben.
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twizzle
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Re: Wolf in Oder-Spree wurde erschossen

Beitrag von twizzle »

feldmärker hat geschrieben: 29. Aug 2017, 18:06 Ich denke nicht einmal 10 % der akademisch gebildeten Plietsch Schieter hier
Oh, wir sind aufgestiegen! Von Hobby-Biologen und Plattenbaubewohnern zu akademisch gebildeten Klugscheißern.
feldmärker hat geschrieben: 29. Aug 2017, 18:06 wären in der Lage eine derartig körperliche Belastung und den hinzu kommenden psychischen Druck der Existenzangst auszuhalten. Ein Leben lang wohlgemerkt...
Nein, überhaupt nicht! Eine Selbstständigkeit im Baugewerbe ist wie Urlaub. Man ist keinen wirtschaftlichen Schwankungen unterlegen oder den Wetterverhältnissen. Im Gegensatz zu dem Kilo Fleisch was jemand bezahlt bevor es auf dem Tisch landet, liefern Baubetriebe Leistungen ab, bevor bezahlt wird.
Da ist natürlich kein psychischer Druck hinter, wenn man mit ein paar Tausend Euro in Vorkasse geht und nicht weiß ob der Kunde bezahlt.
Aber du kennst ja alle persönlich, weißt was sie leisten oder eben nicht!
feldmärker hat geschrieben: 29. Aug 2017, 18:06 Die Wirklichkeit sieht dann schon etwas anders aus:
Hunderte von Bauern, Herdentierhalter und andere, die sich mit dem Wolf arrangieren, die lügen alle?
Nur bei ein paar Leuten klappt es nicht. Auf die gilt es natürlich Rücksicht zu nehmen!
Deswegen ist es besser wenn wir den Wolf hier wieder ausrotten?
Ist es das was ihr wollt?
Wenn nicht, dann hört mal auf, auf die Tränendrüse zu drücken!
mfg twizzle
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Re: Wolf in Oder-Spree wurde erschossen

Beitrag von Widukind »

twizzle hat geschrieben: 29. Aug 2017, 21:39
Nein, überhaupt nicht! Eine Selbstständigkeit im Baugewerbe ist wie Urlaub. Man ist keinen wirtschaftlichen Schwankungen unterlegen oder den Wetterverhältnissen.
Mir mußt Du das nicht erklären. Ich habe nach meiner Bundeswehrzeit zunächst als LKW-Fahrer im Hochbau und später als Baumschinenführer im Tiefbau gearbeitet, da ich in meinem erlernten Beruf als Glasmaler/Kunstglaser keine Anstellung mehr fand. Der Beruf ist so gut wie ausgestorben. Später habe ich dann noch einen ganz neuen Beruf von der Pieke auf gelernt. Auch immer draußen bei jedem Wind und Wetter.
twizzle hat geschrieben: 29. Aug 2017, 21:39
Deswegen ist es besser wenn wir den Wolf hier wieder ausrotten?
Ist es das was ihr wollt?
Wenn nicht, dann hört mal auf, auf die Tränendrüse zu drücken!
Zunächst - wer ist ihr... :-? :roll:

Und nein, ich sag es noch einmal. Mit dem sich hier langsam immer mehr etabliertem, kollektiven Jäger u. - Bauern-Bashing, werdet ihr keinem einzigen Wolf eine Hilfe sein. Ganz im Gegenteil. Ihr erweist ihm damit einen Bärendienst. Ist das wirklich so schwer zu verstehen, hmm...
Widukind

Re: Wolf in Oder-Spree wurde erschossen

Beitrag von Widukind »

twizzle hat geschrieben: 29. Aug 2017, 09:56
Denn wenn man mal ehrlich ist, kein Mensch kann etwas machen, was sich garnicht rechnet. Es sei denn der Lebensunterhalt wird anders finanziert.
Ooch, da gäb´s aber ne Menge Leute, die keine Landwirte sind. Nur mal ein Beispiel: Politikwissenschaftler. Ungeheuer produktiv und meistens vom Steuerzahler bezahlt. Falls es ein Beamtenverhältnis ist, auch noch die Pension. Unsereins muß selber für seinen Lebensabend aufkommen.
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twizzle
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Re: Wolf in Oder-Spree wurde erschossen

Beitrag von twizzle »

feldmärker hat geschrieben: 29. Aug 2017, 23:46 Ooch, da gäb´s aber ne Menge Leute, die keine Landwirte sind. Nur mal ein Beispiel: Politikwissenschaftler. Ungeheuer produktiv und meistens vom Steuerzahler bezahlt. Falls es ein Beamtenverhältnis ist, auch noch die Pension. Unsereins muß selber für seinen Lebensabend aufkommen.
Jetzt vergleichst du gerade matschige Birnen mit Äpfeln!
Aber nochmal: Es gibt so etwas wie Jäger- oder Bauern-Bashing garnicht!
Das ist eine ausgedachte Selbst-Empfindlichkeit von Kasten-Mitgliedern.
Sie haben die Dreistigkeit, ständig ihr nicht existente Leid zu klagen!
Aber nicht den Arsch in der Hose, ihre schwarzen Schafe anzuprangern und auszustoßen.

Nur damit es nicht wieder heißt: Von außen ist gut reden!(Freundlich ausgedrückt)
Ich habe auch ein Handwerk erlernt, von der Pike auf. Bin selbstständig, ohne Subventionen.
Jedes neue Jahr, bringt Überraschungen, heute gehts, morgen nicht.
Ich habe drei Kinder ernährt, ihnen trotzdem eine berufilche Ausbildung ermöglicht und so manches mal, lagen meine Frau und ich wach, ohne zu wissen ob es morgen noch weiter geht.
Aber trotz der harten Jahre, mit all den Entbehrungen, haben wir trotzdem einen kleinen Teil zum Tierschutz beigetragen.
Und tuen das immer noch.
Und ich muss mich auch nicht bei irgend einem anderen Forum anmelden um "böse" Jäger von meiner Meinung zu überzeugen.
Ich habe diese bösartige Sorte der Waidmänner im real Life seit 25 Jahren aufs Korn genommen
und legte/lege ihnen auch dort das lebenverachtende Handwerk.
Denn ich wohne nicht im Plattenbau!
Ich kenne Landwirte, Jäger, Herdentierhalter persönlich! Weil sich das alles direkt vor meiner Haustür abspielt.
Ich befreundet oder sogar verwand bin.
Ich kenne die Meinungen - sowohl pro als auch contra.
Und meine Posts bilden sich aus dem, was ich höre/erlebe!
Und das führt das hier vorgetragene Gejammer: ad absurdum!!!
mfg twizzle
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