Wolf im LK Bautzen überfahren

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Grauer Wolf

Re: Wolf im LK Bautzen überfahren

Beitrag von Grauer Wolf »

rollofi hat geschrieben: 3. Aug 2017, 22:46...Ich kann es nur nochmal sagen, die Akzeptanz des Wolfes, hier in Deutschland nach 150 Jahren, das ist EXPLIZIT nur in den Köpfen erreichbar!
Heißt, wenn in den Köpfen kein Umdenken einsetzt, scheitert das Nebeneinander Wof/Mensch!!!!!
Das ist auf Dauer Juristisch nicht Greifbar, ist es nicht!
Nein, Rudi... Nicht in den Köpfen! Das ist keine Sache des Verstandes, der Ratio, sondern eine der Emotionen. Der Wolf muß einen Platz in unseren Herzen finden!
Aber das ist wohl von dem Utilitarismus verhafteten Europäern zuviel verlangt. Dafür muß man die Alten Wege gehen... Und für die erntet man gewöhnlich nur Hohn und Spott. Alle sind ja soooo vernünftig und aufgeklärt... :lol: Hauptsache, der Saldo in Euro und Cent stimmt... :(

Gruß
Wolf
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twizzle
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Re: Wolf im LK Bautzen überfahren

Beitrag von twizzle »

@Grauer Wolf:
Da stimme ich dir nur teilweise zu.
Grauer Wolf hat geschrieben: 4. Aug 2017, 14:52 Alle sind ja soooo vernünftig und aufgeklärt...
Dazu würde auch das Verständnis eines funktioniernden Ökosystems gehören, und da sind die wenigsten aufgeklärt und verständig.
Dennoch ist es wohl so wie du schreibst, ein Herz für den Wolf muss her!
Das muss es aber auch für den Rest der Natur.
Aber ich gebe diesmal auch rollofi recht: Auch und gerade in den Köpfen der Leute muss sich etwas tun.
Das ist aber sehr, sehr schwierig, da wir in einer absichtlich verklärten Welt leben.
Z.B.:
Eichhörnchen sind niedlich, Vogelkücken auch -> Eichhörnchen+Vogelkücken=sattes Eichhörnchen
Schwertwale.... toll, schonmal gesehen wie Orcas ein(süßes)Walkalb von der Mama trennen...?
Mit sowas darf man den halbherzigen Naturfreunden und möchtegern Gutmenschen nicht kommen.
Natur muss süß sein, darf keine Arbeit machen und das alltägliche Leben nicht negativ beinflussen.
Und sie darf nicht potentiell gefährlich sein für Bidermann!
Und nun kommen wir "Wolfsfreunde"...

Da muss soviel Arbeit geleistet werden...
Kindergarten, Schule...
Allgemeine Aufklärung...
Die Medien sollten mal daran erinnert werden, das "freie Berichterstattung" der Wahrheit geschuldet ist und nicht der Quoten- Umsatzhatz mit reißerischen Lügengeschichten oder Falschdarstellungen.
Den Lobbyismus gilt es zu bekämpfen...(Wann und wo war das mal anders?)
(Der Staat hat Angst vor dem bewaffneten Bürger? Haben wir da gelacht, in Anbetracht der Jägerschaft und ihrem Arsenal!)
Grauer Wolf hat geschrieben: 4. Aug 2017, 14:52 Hauptsache, der Saldo in Euro und Cent stimmt... :(
... dann läuft es trotzdem nur noch solange bis dieser Planet die menschliche Rasse auswechselt.
Denn nicht die Natur als Ganzes, nein, das doofe Menschlein ist der Wackel-Kandidat...
mfg twizzle
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SammysHP
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Re: Wolf im LK Bautzen überfahren

Beitrag von SammysHP »

Grauer Wolf hat geschrieben: 4. Aug 2017, 14:44 Offensichtlich reicht es für ein sehr teures Hobby, das ich mir nicht leisten könnte! Also keine Krokodilstränen!
Was ist daran teuer? OK, die Ausbildung mit Prüfung. Das sind rund 1000-2000 €. Wenn man dann nur bei Gesellschaftsjagden mitmacht (so wie in diesem Fall), halten sich die Kosten in Grenzen. Ausrüstung kann man dann auch minimal halten und sich ggf. leihen.
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twizzle
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Re: Wolf im LK Bautzen überfahren

Beitrag von twizzle »

SammysHP hat geschrieben: 4. Aug 2017, 16:12
Grauer Wolf hat geschrieben: 4. Aug 2017, 14:44 Offensichtlich reicht es für ein sehr teures Hobby, das ich mir nicht leisten könnte! Also keine Krokodilstränen!
Was ist daran teuer? OK, die Ausbildung mit Prüfung. Das sind rund 1000-2000 €. Wenn man dann nur bei Gesellschaftsjagden mitmacht (so wie in diesem Fall), halten sich die Kosten in Grenzen. Ausrüstung kann man dann auch minimal halten und sich ggf. leihen.
Das was du beschreibst, hört sich, mit Verlaub, nach Schützenverein an.
Meines Wissens kostet eine aktive Jagdpacht zwischen 6.000 und 12.000 jährlich. Zur Jagd geeignete Waffen kosten stückweise mehrere tausend Euro. Dazu kommen Ziehlfernrohre, auch nochmal zwischen 500(Tinnif) und 10.00 Euro.
Dann braucht man einen Waffentresor, der nach Bauart, nicht einfach per Sackkarre aus dem Haus zu entfernen ist, mind. 2.000 Euro.
Munition mus extra gelagert werden, noch ein Tresor(ab 500, wenn man was gutes haben will)
Dazu kommen Kleinigkeiten: Munition, Futterale, Hochsitze(Neubau und Instandhaltung), Zuberhör für Reinigung der Waffen, Verwahrung des Wildbrets per Kühltruhe, Verwertung des Wildbrets(Lagerung,Zerlegung), ....
Und wenn man einen verantwortungsvollen Verpächter vor der Nase hat, muss man sich an Wildzählungen, Bau von Wildschutzzäunen(Baum-schonungen), Notdienst bei VK-Unfällen und Instandhaltung der jagdlichen Einrichtungen beteiligen.
Das mag ein "schönes" Hobby sein, aber mit Sicherheit nichts für den schmalen Geldbeutel!
mfg twizzle
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SammysHP
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Re: Wolf im LK Bautzen überfahren

Beitrag von SammysHP »

Wie ich schon sagte: Wer spricht hier von einer Jagdpacht? Du machst einen Jagdschein, der Kurs und die Prüfung kosten 1000-2000 €. Dann lässt du dich von einem Bekannten zu seiner Gesellschaftsjagd bzw. als Gastjäger einladen. Das Gewehr leihst du dir, die Munition (und Versicherung etc.) zahlst du dann noch selbst. Ein Jäger braucht doch keine Pacht um Tiere zu schießen.

Um es mit deinen Worten zu sagen: Das, was du schreibst, hört sich eher nach einem Bilderbuchjäger mit großem Portemonnaie an.

Anderes Beispiel: Sehr viele Piloten haben kein eigenes Flugzeug. Die machen ihre Fluglizenz und nutzen anschließend fremde Maschinen, z.B. von Freunden oder vom Club.
Widukind

Re: Wolf im LK Bautzen überfahren

Beitrag von Widukind »

twizzle hat geschrieben: 4. Aug 2017, 16:06
Grauer Wolf hat geschrieben: 4. Aug 2017, 14:52 Der Wolf muß einen Platz in unseren Herzen finden!
Dazu würde auch das Verständnis eines funktioniernden Ökosystems gehören, und da sind die wenigsten aufgeklärt und verständig.
Dennoch ist es wohl so wie du schreibst, ein Herz für den Wolf muss her!
Das muss es aber auch für den Rest der Natur.
Das wird nicht funktionieren. Emotionen kann man nicht verordnen. So etwas wäre reiner Öko-Bolschewismus. Völlig sinnlos :roll:
Grauer Wolf

Re: Wolf im LK Bautzen überfahren

Beitrag von Grauer Wolf »

feldmärker hat geschrieben: 4. Aug 2017, 17:46Das wird nicht funktionieren. Emotionen kann man nicht verordnen. So etwas wäre reiner Öko-Bolschewismus. Völlig sinnlos :roll:
Da gebe ich Dir völlig recht. Verordnen kann man so etwas nicht... Diese Einsicht muß von selbst kommen, durch einen Bewußtseinswandel. Und da sehe ich im christlichen Abendland und davon abgeleiteten Kulturen, die durch die Bank ausschließlich nutzenorientiert sind, tiefschwarz.
twizzle hat geschrieben: 4. Aug 2017, 16:06 Das ist aber sehr, sehr schwierig, da wir in einer absichtlich verklärten Welt leben.
Z.B.:
Eichhörnchen sind niedlich, Vogelkücken auch -> Eichhörnchen+Vogelkücken=sattes Eichhörnchen
Schwertwale.... toll, schonmal gesehen wie Orcas ein(süßes)Walkalb von der Mama trennen...?
Mit sowas darf man den halbherzigen Naturfreunden und möchtegern Gutmenschen nicht kommen.
Natur muss süß sein, darf keine Arbeit machen und das alltägliche Leben nicht negativ beinflussen.
Und sie darf nicht potentiell gefährlich sein für Bidermann!
Tja, der Kreislauf des Lebens schließt halt Beute machen mit ein, wobei Beutegreifer nur töten, um zu leben, niemals aus Spaß wie der "Killeraffe". Naturromantiker, deren Denken um "ach wie süß" kreist, kriegen da schon mal den Schock ihres Lebens.
twizzle hat geschrieben: 4. Aug 2017, 16:06 @Grauer Wolf:
Da stimme ich dir nur teilweise zu.

Grauer Wolf hat geschrieben: ↑
4. Aug 2017, 14:52
Alle sind ja soooo vernünftig und aufgeklärt...
Das war bittere Ironie... "Vernunft" kann auch zum Fluch werden...

Gruß
Wolf
Schattenwolf

Re: Wolf im LK Bautzen überfahren

Beitrag von Schattenwolf »

Grauer Wolf hat geschrieben: 4. Aug 2017, 14:44
SammysHP hat geschrieben: 2. Aug 2017, 11:15Der Jagdschein ist damit natürlich auch weg.
Und für wie lange? Alles außer lebenslänglich ist nicht akzeptabel. Und wurden alle Waffen entschädigungslos eingezogen? Wohl kaum!
Unter dem Strich ist und bleibt es ein Witzurteil, ein "Du, du, du, das tut man aber nicht...!". Wer einen Wolf nicht nur tötet, sondern in bodenloser Stümperei regelrecht zu Tode foltert, gehört in den Knast. Ohne Bewährung! Also mindestens 2 Jahre und einen Tag. Und er darf nie wieder in Besitz eines Jagdscheines kommen!

Gruß
Wolf
Ist so,das Urteil ist eine reine Farce und wirkt in keinster Weise abschreckend.Zweieinhalb Jahre Jagdscheinentzug ist auch ein Witz.
Es müssen härtere Strafen von 2-5 Jahren ohne Bewährung als Abschreckung her,und das ohne Bewährung.Außerdem ein lebenslager Jagdverbot, mit dieser Sozialromantik kommt man da doch nicht weiter.
Lutra
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Re: Wolf im LK Bautzen überfahren

Beitrag von Lutra »

Grauer Wolf hat geschrieben: 4. Aug 2017, 18:30
feldmärker hat geschrieben: 4. Aug 2017, 17:46Das wird nicht funktionieren. Emotionen kann man nicht verordnen. So etwas wäre reiner Öko-Bolschewismus. Völlig sinnlos :roll:
Da gebe ich Dir völlig recht. Verordnen kann man so etwas nicht... Diese Einsicht muß von selbst kommen, durch einen Bewußtseinswandel. Und da sehe ich im christlichen Abendland und davon abgeleiteten Kulturen, die durch die Bank ausschließlich nutzenorientiert sind, tiefschwarz.

Wahre Worte. In unserer sozialistischen Vergangenheit hier im Osten wurde uns auch immer was vom "neuen Menschen" erzählt. Aber leider oder dummerweise waren die Damen und Herren selbternannte Kommunisten selbst in der übergroßen Mehrheit alles andere als diese "neuen Menschen", sondern nur auf eigene Vorteile bedacht. Sie haben schön in der "Wendezeit" ihr SED-Parteibuch hingeschmissen mit dem Spruch "Die haben uns nur beschissen!" und dann den schwarzen Lodenmantel angezogen, um als Finanzberater durch die Lande zu ziehen. Hat zwar jetzt nichts unmittelbar mit Naturverständnis und Wölfen zu tun, aber genau wegen solchr (menschlichen) Eigenschaften habe ich jeden Glauben an irgend einer Art von Bewußtseinswandel verloren. Das geschieht nur durch Not und wenn es gar nicht mehr auf einem anderen Weg weiter geht.
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twizzle
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Re: Wolf im LK Bautzen überfahren

Beitrag von twizzle »

feldmärker hat geschrieben: 4. Aug 2017, 17:46Das wird nicht funktionieren. Emotionen kann man nicht verordnen. So etwas wäre reiner Öko-Bolschewismus. Völlig sinnlos :roll:
Was ist denn Öko-Bolschewismus?
Grauer Wolf hat geschrieben: 4. Aug 2017, 18:30 ...Diese Einsicht muß von selbst kommen, durch einen Bewußtseinswandel.
Einsichten kommen in der Regel nicht von selbst, sondern werden von Erlebnissen, Erfahrungen und Einflüssen von außen ausgelößt.
Dadurch ändert sich auch das Bewußtsein.
Wenn wir uns auf Einsichten aus heiterem Himmel verlassen, dann ist alles verloren.
Man muss die Leute heranführen an die Umstände, sie aktiv aufklären, sie notfalls auch vor vollendete Tatsachen stellen.

Ich werde in meinem Umfeld jedenfalls nicht aufhören, Leuten zu erzählen was ich weiß und sie für den Isegrim zu begeistern.
Es funktioniert in meinem Umfeld recht gut, da ich hier als "Hunde-Mensch" bekannt bin, und man mir"warum auch immer?" ein gewisses Fachwissen zugesteht.
Ich habe zunehmend Kontakt gesucht zu den bei uns jagdberechtigten Leuten, und muss feststellen, das diese(2von3)völlig entspannt sind.
Ich habe nur, bei zwei hier ansässigen Bauern, einen Wolfshass kennen gelernt.
Oder besser Hass gegen die Gesetze! Denn für angeblich gerissene Kälber gibt es auch kein Geld.
O-Ton von meinem Bekannten:"Die waren auch da, und als sie die Spuren sichern wollten, da war kein Kalb mehr da, nichts, nichtmal eine Blutlache!
Wenn du mich fragst, das war eine Totgeburt, die wollten bloß Geld machen."-"Wie kommst du darauf?"-"Überleg mal, das ist der dritte Wolfsriss, den die melden, kein einziger Fall ist beim Monitoring gelistet, weil das tote Tier jedesmal auf wundersame Weise verschwunden ist!"
Das aus LK Nienburg/Steinhuder Meer!
mfg twizzle
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