Auf den Spuren der Brandenburger Wölfe

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
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Schattenwolf

Auf den Spuren der Brandenburger Wölfe

Beitrag von Schattenwolf »

Ein Bericht über Wölfe in Brandenburg.
http://www.bz-berlin.de/berlin/umland/a ... er-woelfen
Grauer Wolf

Re: Auf den Spuren der Brandenburger Wölfe

Beitrag von Grauer Wolf »

„Seit Wölfe die Mufflons jagen, müssen im Wald keine Zäune mehr gebaut werden“, sagt Möckel. „Bis vor wenigen Jahren wurden jährlich landesweit rund 27 Millionen Euro für den Zaunbau im Wald ausgegeben, das Geld wird jetzt gespart. Der Wolf ist eines der nützlichsten Tiere.“

Der Wolf als nützliches Tier? Fragt man die Brandenburger Bauern, sind Wölfe eine große Gefahr für die Nutztierbestände. Im Jahr 2016 wurden landesweit 184 Schafe, 26 Rinder und acht Ziegen von Wölfen gerissen.
Sic! 27 Mio. einspart! Ich habe selber die Wälder außerhalb der umzäunten Flächen gesehen (hier in NRW natürlich): Da kommt nichts hoch, alles wird abgefressen. Nur innerhalb der wilddichten Einzäunung haben Anpflanzungen und natürliche Sukzession eine Chance.

Und das Gezeter der Bauern? Landesweit 184 Schafe gemopst bei einem Gesamtbestand von 72.200 in 2016. 0,25% des Gesamtschafbestandes, was für ungeheuerliche Verluste, da muß man natürlich jammern und zetern, vor allen Dingen dann, wenn die Schöpsen nicht richtig geschützt waren. Merken diese Leute eigentlich noch was in Sachen Realität?
Rinder gibt es in Brandenburg runde 560.000 (Verlust 0,0046% und so manchesmal ist der Wolf wahrscheinlich nur Sekundärnutzer), Ziegen vielleicht 10.000 (da finde ich keine exakten Zahlen aus 2016; Verlust geschätzt 0,08%). Ich fasse mich an den Kopf und frage mich, was soll das Ganze. Die Verluste an die Wölfe in Brandenburg sind so minimal, daß sie nicht mal für Seite 7 in einem Lokalblättchen taugen, geschweige denn als fette Schlagzeile in einer Boulevard-Zeitung. Will sagen: Ich kann diese Jeremiaden echt nicht mehr hören.

Gruß
Wolf
Schafwächter
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Re: Auf den Spuren der Brandenburger Wölfe

Beitrag von Schafwächter »

Die Bestände im Osten sind kaum zu erfassen. Sehr viele Kleinhalter die sich einen Teufel um amtliche Vorgaben etc scheren. Das gilt natürlich nicht für alle Kleinhalter. Auffällig ist die regionale Häufung von Rissen an Nutznießer im Süden von Brandenburg. Im Havelland gibt es glaube ich nicht weniger Wölfe aber kaum Risse. Die Kreis und länderübergreifende Zusammenarbeit scheint kaum zu existieren die Wölfe sind Sachsen Anhalt zugeordnet aber haben keine Katasterkarte der BIMA gelesen. Die Wildbestände scheinen noch reichhaltIG. Kann es sein das Nutztierrisse so gehäuft zeitlich und regional fast nur auftauchen wenn die Nahrung knapp geworden ist wie in der Lausitz und Lüneburger Heide und schnell wieder aufhören wenn das rudel weiter gezogen ist? Das könnte auch die Theorien der besseren schrittweisen Aufrüstung mit Flatterband etc umwerfen.
Schattenwolf

Re: Auf den Spuren der Brandenburger Wölfe

Beitrag von Schattenwolf »

Schafwächter hat geschrieben: 3. Mär 2017, 22:10 Die Bestände im Osten sind kaum zu erfassen. Sehr viele Kleinhalter die sich einen Teufel um amtliche Vorgaben etc scheren. Das gilt natürlich nicht für alle Kleinhalter. Auffällig ist die regionale Häufung von Rissen an Nutznießer im Süden von Brandenburg. Im Havelland gibt es glaube ich nicht weniger Wölfe aber kaum Risse. Die Kreis und länderübergreifende Zusammenarbeit scheint kaum zu existieren die Wölfe sind Sachsen Anhalt zugeordnet aber haben keine Katasterkarte der BIMA gelesen. Die Wildbestände scheinen noch reichhaltIG. Kann es sein das Nutztierrisse so gehäuft zeitlich und regional fast nur auftauchen wenn die Nahrung knapp geworden ist wie in der Lausitz und Lüneburger Heide und schnell wieder aufhören wenn das rudel weiter gezogen ist? Das könnte auch die Theorien der besseren schrittweisen Aufrüstung mit Flatterband etc umwerfen.
Das ist doch nicht nur bei euch im Osten so.Bei uns in Niedersachsen ist das denke ich noch schlimmer,nur das die betroffenden dann noch in die Medien drängen.
Na Weidetiere sind halt leichter zu erbeuten als Wild,besonders im Winter. Und wenn die Herden schlecht geschützt sind passiert es halt.Oder wie meinst du das?Wölfe dezimieren doch ihre Beutetiere nicht in dem Maße das ihre Beute knapp wird.Wären die ja schön blöde sich selber ihre Lebensgrundlage kaputt zu machen. Es ist doch eher genau anders rum.Da wo es Wölfe gibt wächst der Bestand an Wild an. Und ein territoriales Rudel sieht doch auch nicht weiter,es streift nur durch ihr Revier.
Oder habe ich das jetzt falsch verstanden?
Schafwächter
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Re: Auf den Spuren der Brandenburger Wölfe

Beitrag von Schafwächter »

Direwolf hat geschrieben: 3. Mär 2017, 22:44
Schafwächter hat geschrieben: 3. Mär 2017, 22:10 Die Bestände im Osten sind kaum zu erfassen. Sehr viele Kleinhalter die sich einen Teufel um amtliche Vorgaben etc scheren. Das gilt natürlich nicht für alle Kleinhalter. Auffällig ist die regionale Häufung von Rissen an Nutznießer im Süden von Brandenburg. Im Havelland gibt es glaube ich nicht weniger Wölfe aber kaum Risse. Die Kreis und länderübergreifende Zusammenarbeit scheint kaum zu existieren die Wölfe sind Sachsen Anhalt zugeordnet aber haben keine Katasterkarte der BIMA gelesen. Die Wildbestände scheinen noch reichhaltIG. Kann es sein das Nutztierrisse so gehäuft zeitlich und regional fast nur auftauchen wenn die Nahrung knapp geworden ist wie in der Lausitz und Lüneburger Heide und schnell wieder aufhören wenn das rudel weiter gezogen ist? Das könnte auch die Theorien der besseren schrittweisen Aufrüstung mit Flatterband etc umwerfen.
Das ist doch nicht nur bei euch im Osten so.Bei uns in Niedersachsen ist das denke ich noch schlimmer,nur das die betroffenden dann noch in die Medien drängen.
Na Weidetiere sind halt leichter zu erbeuten als Wild,besonders im Winter. Und wenn die Herden schlecht geschützt sind passiert es halt.Oder wie meinst du das?Wölfe dezimieren doch ihre Beutetiere nicht in dem Maße das ihre Beute knapp wird.Wären die ja schön blöde sich selber ihre Lebensgrundlage kaputt zu machen. Es ist doch eher genau anders rum.Da wo es Wölfe gibt wächst der Bestand an Wild an. Und ein territoriales Rudel sieht doch auch nicht weiter,es streift nur durch


Ich dachte nicht nur an bejagung durch Wölfe sondern vielmehr durch Jagd etc. Bedingtes knapp werden der Beute natürlich z.B. auch im Winter. Ich frage mich vor allem auch ob das nacheinander aufrüsten es bringen kann ein Einbrecher wird das neue Schloss auch erst mal ausprobieren. Zur zurzeit beobachte ich hier ein Desinteresse der Wölfe an Nutztieren auch schlecht gesicherten im Gegensatz zur Gegend wo ich vorher war wobei die Zahl der Wölfe auf beiden Standorten wohl ziemlich gleich ist.
zaino
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Re: Auf den Spuren der Brandenburger Wölfe

Beitrag von zaino »

Grauer Wolf hat geschrieben: 28. Feb 2017, 19:10 Sic! 27 Mio. einspart! Ich habe selber die Wälder außerhalb der umzäunten Flächen gesehen (hier in NRW natürlich): Da kommt nichts hoch, alles wird abgefressen. Nur innerhalb der wilddichten Einzäunung haben Anpflanzungen und natürliche Sukzession eine Chance.
Genau das kann ich von meiner Gegend hier NICHT bestätigen, und glaube auch nicht, dass das rein mit den quantitativen Reh- oder Rotwildzahlen zu tun hat. Da sind noch andere Faktoren mit im Spiel. Waldbau ist sozusagen eine kleine Kunst.

Aber das fällt wieder in mein "Lieblingsthema" - egal wer, ob Waldbesitzer oder Tierhalter: Es gilt die Null-Toleranzgrenze für alles, was die Natur für sich einfordert. :/
gelöscht_1

Re: Auf den Spuren der Brandenburger Wölfe

Beitrag von gelöscht_1 »

Hey

habe ja, vor dem Wolf, über Jahre den Mufflons nachgestellt.....!
Sie leben normalerweise in Grüppchen, eben wie Schafe so sind...., zu 15 bis 30 Tieren, ziehen so durch die Wälder!
In dieser Größe sind sie keine Gefahr, machen aber trotzdem doch schon mehr Schaden, als 3-4 Rehe, logisch!
Ansammlungen von Mufflons, nördlich der Alpen....

https://www.youtube.com/results?search_query=snoobi366

Dort die Video`s mit Mufflon`s wählen....!

Diese riesen-Ansammlungen waren damals schon Folge, der Anwesenheit des Wolfes, was ich aber noch nicht wußte/ahnte!
egal..... es ist vorbei... es gibt nur noch 20-50 Tiere, wenn überhaupt!

Es stimmt, wenn so ne`Gruppe von 30 und mehr Mufflons in ne`Neupflanzung einbricht.... dann war es das---- einmal Neuanpflanzung Bitte!
Die knabbern alles weg, an den Zweigen usw.!
Von daher.... diese Art und die Menge der Tiere, sehr kontraproduktiv für unsere Wälder.... Sorry! Das muss auch ich als absoluter Mufflonfreak zugeben!
Ist so!!!!!!

Mir bleiben aber die Erinnerungen: Ich saß geschlagene 30 Minuten zwischen ihnen, sie schliefen, dösten, ästen vor mir, um mich herum..... ich war "EINS" mit ihnen! :oops:
Das, nicht nur einmal.... sie vertrauten mir, ich ihnen. :-P
Es sind ausgesprochen hübsche Tiere, stolz mit ihrer Schnecke.... so wie ich, Sternbild Widder.... daher mein Avatar!

Gruß 'Rudi
Widukind

Re: Auf den Spuren der Brandenburger Wölfe

Beitrag von Widukind »

Die Rückkehr der Wölfe Vorurteile und Legenden
Mo 24.04.17 21:45 | 08:21 min | Bis 02.05.17

Der Wolf erhitzt in Brandenburg die Gemüter. Doch wieviel wissen wir eigentlich von ihm? Was sind Vorurteile, was Legenden? Heute startet eine Spurensuche durch unser Sendegebiet. Wir begleiten den Wolf im Fernsehen, Radio und im Web. Studiogespräch mit Imke Heyter, Wildpark Schorfheide

http://mediathek.rbb-online.de/tv/rbb-A ... d=42301560
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