Rosentaler Rudel schlägt wieder zu....

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Grauer Wolf

Re: Rosentaler Rudel schlägt wieder zu....

Beitrag von Grauer Wolf »

harris hat geschrieben:Wie ist das denn bei euch im Herbst? Nix? Glück gehabt. Und wenn doch was das sein sollte, soll man jede Stunde einsammenln? Sehr Paxisnah so ein Vorwurf. Aber wenn du dir das vor Ort anschauen willst, dann nimm gleich den Rechen mit und zeig ihm wie man es richtig macht.
Viel Spass dabei
Was soll denn der Blödsinn? Ich brauche und habe keinen E-Zaun. Aber wenn 20...30 cm über dem Boden ein stromführender Untergrabschutz angebracht ist (wovon man auf dem Bild nichts sehen kann), dann muß das eben regelmäßig kontrolliert werden. Nasses, angewehtes Laub würde sonst die Spannung sofort kurzschließen. Und das ist praxisnah, genauso, wie in der warmen Jahreszeit die Notwendigkeit, mit der Motorsense das Gras in diesem Bereich kurzzuhalten!
Zaunanlagen in Wolfsland müssen eben regelmäßig abgegangen, kontrolliert und ggf. gerichtet werden. Alles andere ist Augenwischerei, denn zu oft taucht in Berichten zu Wolfsrissen der Begriff "Zaun defekt" auf.

Und noch eines:
Mein Mißtrauen gegenüber den Nutzviehhaltern mag überspitzt klingen, ist es aber nicht. Man muß nur mal drüber nachdenken, was in letzter Zeit alles dem Wolf hartnäckig unter die Pfoten geschoben werden sollte, inkl. Hengstbeißereien bei Ponies (vollmundig in der Pressse tönen "Das war der Wolf" und in Wirklichkeit war's was ganz anderes). Im Einfall mag das wirklich Ahnunglosigkeit sein, aber ich möchte gar nicht so genau wissen, wieviele solcher Behauptungen absichtlich in die Welt gesetzt werden, um sich z.B. die (Tierarzt-)Kosten erstatten zu lassen. Ich traue da inzwischen aus gutem Grund niemandem mehr und will bei angeblichen Wolfangriffen harte (DNS-)Beweise sehen.

Gruß
Wolf
Lämmchen
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Re: Rosentaler Rudel schlägt wieder zu....

Beitrag von Lämmchen »

Grauer Wolf hat geschrieben: ....wenn 20...30 cm über dem Boden ein stromführender Untergrabschutz angebracht ist (wovon man auf dem Bild nichts sehen kann), dann muß das eben regelmäßig kontrolliert werden. Nasses, angewehtes Laub würde sonst die Spannung sofort kurzschließen. Und das ist praxisnah, genauso, wie in der warmen Jahreszeit die Notwendigkeit, mit der Motorsense das Gras in diesem Bereich kurzzuhalten!
Zaunanlagen in Wolfsland müssen eben regelmäßig abgegangen, kontrolliert und ggf. gerichtet werden. Alles andere ist Augenwischerei, denn zu oft taucht in Berichten zu Wolfsrissen der Begriff "Zaun defekt" auf.

Woher willst du denn wissen, dass die Zäune nicht regelmäßig kontrolliert werden?
Was heißt bei dir "regelmäßig"?
Um eine solche Anlage komplett laubfrei zu halten, müsstest du jede Stunde kontrollieren. Bei großen Anlagen bist du dann rund um die Uhr beschäftigt, auch nachts, dann fällt auch Laub, bei mir ist das jedenfalls so.
wolfsam
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Re: Rosentaler Rudel schlägt wieder zu....

Beitrag von wolfsam »

So ganz langsam kommen wir in die Richtung, die die Wolfsgegner schon hinter sich haben - "nur" halt auf der Pro-Seite. Was meine ich? Was nicht sein soll, geht auch nicht.
Solange immer nur diskutiert wird, dies geht nicht, das geht nicht, wird's nicht besser. Was haltet ihr davon, mal lösungsorientiert zu diskutieren? Wie kann's gehen? Oder wie geht es trotzdem?
Niemand, Lämmchen, hat hier jemals behauptet, dass es einfacher wird oder gar ohne Arbeit funktioniert!
Und leider, Grauer Wolf, muss ich Dir zustimmen: Auch ich trau weder den Jägern, noch den Landwirten über den Weg. Da wird zu viel gelogen und betrogen. Und alles für den EIGENEN Vorteil, niemals für die Gesellschaft. Die wird immer dann vorgeschoben, wenn nichts anderes mehr funktioniert.
Manchmal hat sogar die EU einen Mehrwert: Habe gerade gelesen, dass die EU-Kommission Deutschland verklagen will, weil sie nicht genug gegen den hohen Nitrateintrag, heißt gegen die viel zu häufigen und üppigen Düngereien tun. Wer hat die gesamten Vorhaben entweder torpediert oder durch den Weichpülgang geschoben? Das Landwirtschaftsministerium. Und wer führt dieses? Richtig. Ein Bayer. Und wo verschwinden Luchs & Co.? War das zufällig auch Bayern? Ja richtig, auch in Sachsen. Aber ganz so verschieden ticken die in Teilen und m.E. auch nicht. Womit wir wieder beim Rosental-Rudel angekommen sind ......
Harris, was ist das? Sarkasmus? "Zeig ihnen, wie man es richtig macht?" Oder fällt Dir nichts vernünftiges mehr ein? Einfache Lösungen wären schon längst umgesetzt worden. Aber mit dem, was Du da schreibst, hilfst Du niemanden.
Also bitte lösungsorientiert denken und dann schreiben. Dann macht das Lesen hier auch wieder mehr Spaß!
Grauer Wolf

Re: Rosentaler Rudel schlägt wieder zu....

Beitrag von Grauer Wolf »

Lämmchen hat geschrieben:Woher willst du denn wissen, dass die Zäune nicht regelmäßig kontrolliert werden?
Was heißt bei dir "regelmäßig"?
Um eine solche Anlage komplett laubfrei zu halten, müsstest du jede Stunde kontrollieren. Bei großen Anlagen bist du dann rund um die Uhr beschäftigt, auch nachts, dann fällt auch Laub, bei mir ist das jedenfalls so.
Es geht nicht darum, den Zaun komplett laubfrei zu halten, sondern ihn in Wolfsland einmal am Tag abzugehen und Laubanhäufungen zu entfernen, so sie in waldarmer Landschaft überhaupt vorhanden sind, z.B. von Alleebäumen. Der Kontrollgang müßte ohnehin gemacht werden: Bei flexiblen Zäunen nachschauen, ob nichts durchhängt, ggf. nachspannen, bei Festzäunen z.B., ob irgend wo Wildschweine einen Schaden verursacht haben oder auch Rehe, wie ich hier schon gesehen habe, im Sommer zu hohes Gras oder reingewachsene Büsche entfernen etc. pp. Dann passiert es auch nicht, daß Wölfe in Damwildgehege einbrechen und der Besitzer feststellt: Oooops, da war ja ein überwachsenes Loch im Zaun, offensichtlich seit Jahren übersehen... Die Wölfe übersehen so etwas nicht und dann ist das Gezeter wieder groß und der Wolf schuld.
Niemand hat hier geschrieben, daß das ohne Arbeit abläuft. Der Punkt ist, daß die Leute sich an die Bequemlichkeit von 150 Jahren ohne Wolf gewöhnt haben und das gerne so weiter hätten. Jetzt ist der Wolf aber wieder heimgekehrt und nur zu gerne wären ihn einige komplett wieder los. Prompt formiert sich wieder die typische, unheilige Allianz aus "Jägern", Schafhaltern, Rotkäppchen und Politikern.

Und so Typen wie dieser französische V-Geist-Verschnitt, ein Wolfshasser wie aus dem Bilderbuch, befeuern das ganze auch noch und hetzt, daß es einem kalt den Rücken runterläuft. Wie war das noch? Nehmt die Gewehre und knallt sie ab (hierzualnde wäre das eine Aufforderung zur Straftat und justiziabel!). Typisch ist, daß wie Geist dieser Typ null Ahnung von Wölfen hat, sonst wäre ihm klar, daß dieses unqualifizierte HIneinschießen in die Sozialstruktur üble Folgen hat und obendrein tote Wölfe nichts lernen. Aber soweit reicht es bei solchen Ideologen, die m.M.n. ein persönliches Problem mit dem Wolf (und anderen großen Beutegreifern wie Luchs und Bär) haben, nicht...

Gruß
Wolf
Lutra
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Re: Rosentaler Rudel schlägt wieder zu....

Beitrag von Lutra »

Vor paar Wochen, als der Wolf dort in Cunnewitz zugeschlagen hatte, hab ich mich mal mit unserem Schäfer darüber unterhalten. Sein Sohn war auch dabei und meinte wie der Landrat, da müßten wohl mal paar Wölfe geschossen werden. Unser Schäfer widersprach ihm da aber, das würde nichts helfen, da kämen wieder andere. Er war da wie ich der Meinung, dass da nur ordentlicher E-Zaun hilft. Ist ja auch logisch. Der E-Zaun ist quasi der moderne Hirte, der dem Wolf ordentlich auf die Nase haut, wenn er den Schafen zu nahe kommt. Trotzdem kann mal was passieren, keine Frage. Aber wenn die Rosenthaler Wölfe bei den Festzäunen in ihrem Revier alle Zeit der Welt haben, um eine Möglichkeit zu suchen, diese zu überwinden, und ihnen dabei nichts weh tut, wie sollen sie da lernen, dass diese Beute unangenehm ist?
Jetzt sind sicher die Welpen von diesem Jahr schon unterwegs und die müssen eigentlich schon bei der ersten Annäherung an Schafe schlechte Erfahrungen machen. Das Gequatsche über Gummischrot oder ähnliches meine ich damit nicht.
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Re: Rosentaler Rudel schlägt wieder zu....

Beitrag von SammysHP »

Durch so einen Festzaun gibt es ja nur zwei Wege (wenn man mal von Zerstörung absieht):

1. Untergraben: Entweder tief genug eingraben oder weit genug nach außen verlegen. Außerdem regelmäßig kontrollieren.

2. Überklettern: Warum nicht "Überspringen"? Schaut euch Videos von Hunden an, die Zäune überspringen. Selbst bei Drahtzäunen gibt es meistens eine Berührung. Ich glaube nicht, dass ein Wolf im Dunkeln mit viel Anlauf im freien Flug über so einen "unsichtbaren" Zaun springt. Der wird sich eher daran hochziehen.
Daher meine Überlegung: Warum sollte eine Litze oben drüber nicht funktionieren, wenn der Zaun selbst geerdet ist? Der Wolf hat entweder noch Kontakt zum Boden oder zum restlichen Zaun, wenn er die Litze berührt. Außerdem fällt dabei so gut wie keine Wartung an. Man müsste das Überwinden wirklich mal beobachten bzw. mit einer Kamera festhalten.
Grauer Wolf

Re: Rosentaler Rudel schlägt wieder zu....

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben:Warum nicht "Überspringen"? Schaut euch Videos von Hunden an, die Zäune überspringen.
Ein Wolf ist in dieser HInsicht kein Hund. Ein Hund tut in gewissenem Rahmen, was man ihm beibringt (wobei hohes Springen gewaltig auf die Gelenke geht!) Kein Wildtier springt, wenn vermeidbar, über ein Hindernis, weil es nicht einsehen kann, worauf es landet. Da muß nur ein ordentliches Wühlmausloch sein und es gibt eine gebrochene Pfote. Wildtiere wissen das. Ich habe genügend Dokumentationen über jagende Wölfe gesehen, wo sie rein rechnerisch hätten abkürzen können, wenn sie bei der Jagd im gestreckten Sprung über das Hindernis gesetzt hätten (Baumstamm, Fels etc.). Aber nein, sie liefen immer drum herum oder kletterten recht vorsichtig drüber, auch wenn das 'ne Sekunde oder ein paar kostete.
Deswegen bin ich immer skeptisch, wenn behauptet wird, ein Wolf hätte einen 140er oder 160er Zaun übersprungen. Vorsichtig klettern vielleicht, aber eher nach einer Schwachstelle suchen, die den Menschen entgangen ist. Und wenn kein Untergrabschutz vorhanden ist, dann graben die sich schneller unten durch als man "Lammbraten mit grünen Bohnen" sagen kann...

Gruß
Wolf
Grauer Wolf

Re: Rosentaler Rudel schlägt wieder zu....

Beitrag von Grauer Wolf »

Lutra hat geschrieben:Aber wenn die Rosenthaler Wölfe bei den Festzäunen in ihrem Revier alle Zeit der Welt haben, um eine Möglichkeit zu suchen, diese zu überwinden, und ihnen dabei nichts weh tut, wie sollen sie da lernen, dass diese Beute unangenehm ist?
Dazu kommt eben noch, daß un- oder miserabel geschützte Schafe quasi ein Anfüttern sind. Letztlich sind die, die sich keine Mühe geben, diejenigen, die den Wolf an leichte Beute gewöhnen. Hätten die Grauen ab initio gelernt, daß Schafe zu schwierig sind und den Aufstand nicht lohnen, gäbe es keine Probleme.

Gruß
Wolf
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SammysHP
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Re: Rosentaler Rudel schlägt wieder zu....

Beitrag von SammysHP »

Grauer Wolf hat geschrieben:[Ein Wolf ist in dieser HInsicht kein Hund. […] Deswegen bin ich immer skeptisch, wenn behauptet wird, ein Wolf hätte einen 140er oder 160er Zaun übersprungen. Vorsichtig klettern vielleicht, aber eher nach einer Schwachstelle suchen, die den Menschen entgangen ist.
Du hast meinen Beitrag komplett gelesen? Wenn ja, muss ich mich irgendwo missverständlich ausgedrückt haben.
gelöscht_1

Re: Rosentaler Rudel schlägt wieder zu....

Beitrag von gelöscht_1 »

Hey

Ja, nun haben sie wieder zugeschlagen, wieder Cunnewitz und wieder der dämliche Festzaun ohne Strom. Das Flatterband hat der witzige Schäfer einige (!!!!) cm über dem Zaun gezogen! Echt........cm!
Grad auf MDR..... 19 Uhr.
Der Abweiser ist ein Stromdraht vor dem Zaun, schräg nach vorn, etwa 60cm Höhe.....gegen Überklettern.
Kein Unterkriechschutz.......zumindest nicht sichtbar. Evt. sind die wirlich drüber!
Er bekommg keinen Ausgleich, da er das Flatterband nicht ordnungsgemäß angebracht hat.
Warum er dieses Band quasi an das Ende der Maschen klatscht.....weiß der Teufel! Null Nachdenken, quasi Ignoranz und Unterschätzung der tatsächlichen Gefahr durch die Wölfe.
Die haben sich nun eingeschossen, auf lecker Schaf......leider. Man könnte sagenm sie haben den Teller nu angenommen. Es ist ein und dasselbe Gehege, Halter. Das 3.Mal und nun schon das 2.Mal binnen Wochen.
Warum der Typ nicht jeder Pfosten etwas aufstockt, so 30cm, kleines Eisen anschweißen und dann 15 bis 20cm über den Maschen, dann das Band?! Genau so, sollte es sein!!!! Warum auch immer, aber Wölfe hassen das Flatterband.......! Nur, weil ihm das nicht einkeuchtetm riskiert er seine Existenz, füttert die Wölfe an, gewöhnt sie an "sein" Schaffutter und riskiert auchdie Existenz des Wolfsrudels! So krass muss man es sagen!

Dieser bl...Kreischef namens Harig, der will die weghaben. Eigeninteressen, Lobbyarbeit und Anbiedern bei den Schafhaltern und Jägern .....ekelhaft.
Seinen Job als Chef macht er ja al solches ganz gut, Bautzen und der Kreis stehen gut da....da passiert was, da ist für Ostverhältnisse viel passiert......doch. Aber dieser Jäger und Bauer in ihm.......der ist widerlich!

Sammy.....Hochziehen ging nicht, auch Klettern nicht! Der Abweiser läßt max. Unterkriechen zu! Dieser Abweiser soll das UltimaRatio sein.....man sieht, wie rationell es ist!
Mit dem Überspringen.....Überfliegen.....geh ich zu 99,9% mit dir und gegen Grauer Wolf!!!!!!!!
Für mich sehr unwahrscheinlich, wenn der Festzaun 120cm ist......wenn! 90 oder evt. 100cm......dann evt.
Mich lässt die Unterkrichgeschichte nicht los...........! Warum keine Cameras, um die Logik von Lupus zu entkräften?????

Gruß Rudi
Zuletzt geändert von gelöscht_1 am 7. Nov 2016, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
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