Sachsen: Wolf erschossen

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
zaino
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Re: Sachsen: Wolf erschossen

Beitrag von zaino »

*Hust* Diese holländische Gänselösung ist genauso radikal blödsinnig wie deren Gemüse- und sonstige Massenproduktionen. Langsam fallen mir, was DIe betrifft, schlicht die Löcher aus dem Käse - aber nur weil es solche irren Extreme gibt, muss doch ein Hobby-Jagdverbot nichts Böses sein.
So wenig die Ausrüstungs- und v. a. Waffenlobby, die ganze Geldbonzen, die Gemeinden, die Jagden verpachten und sonstige Interessen da mittun werden, leider, es gäbe doch noch andere Lösungen. Schießwütige Minderbehirnte gegen Bezahlung auf die Natur loszulassen, ist einfach insgesamt eine fragwürdige Praxis.
Redux

Re: Sachsen: Wolf erschossen

Beitrag von Redux »

Ja vielleicht , möchte die aber trotzdem nicht unnötig kriminalisieren, ganz krass ist so was allerdings im Falle von Gehegejagd oder wenn Massen von Enten ausgesetzt gemästet und abgeschossen werden.
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Nina
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Re: Sachsen: Wolf erschossen

Beitrag von Nina »

Skeptiker hat geschrieben:Habe ich, da wird das geänderte Jagdrecht unter anderem in Holland bejubelt. Und es wird auch bei deinem Einwurf deutlich: Hauptsache Wolfi leidet nicht drunter. Der ganze andere Schrott dieser Jagdrechtsänderung und vor allem das hochprofessionelle Handeln dort gegenüber anderen Wildtieren: ist doch wurscht...

Wolftunnelblick halt...
Auf einen ziemlich offensichtlichen Tunnelblick solltest du vielleicht nochmal deine eigenen Ausführungen kritisch überprüfen.

Dann dürfte dir nämlich nicht die leichtfertige und vor allem unzutreffende Schlussfolgerung herausrutschen, dass Kritiker einer unkontrollierten Hobbyjagd (Zaino hat das ja sehr treffend formuliert) automatisch mit Befürwortern der Gänsevernichtung nach niederländischer Art gleichzusetzen sind.

Diese Form der Gänsetötung ist ein Geschenk an die niederländischen Landwirte und beweist das Ausmaß des Einflusses von deren Lobbyverbänden.

Von den niederländischen Tier- und Naturschützern und tierfreundlichen Parteien wird die Gänsetötung scharf kritisiert. Von dort aus setzt man auf tierfreundlichere Maßnahmen.¹

Skeptiker hat geschrieben:Ich bin auch dafür, nun wirklich reichlich vorhandene Wildgänse nicht durch Bejagung als Lebensmittel zu nutzen, stattdessen maximal als borniert-reichtumsverseuchtes Hundefutter zu "verwerten",[...]
Hundefutter?
Die getöteten Tiere gehen an einen Metzger in Amsterdam.

http://rtlnext.rtl.de/cms/niederlande-v ... 47452.html

Die Tageszeitung „Leeuwarder Courant“ berichtete, dass die toten Tiere nach Deutschland transportiert und dort u.a. zu Gänseleberpastete verarbeitet werden sollen.

http://www.komitee.de/content/aktionen- ... iederlande
Und auch wenn ich ein absoluter Gegner der holländischen Gänsebekämpfung bin, produziert die Hobbyjagd noch einmal ungleich mehr Tierleid, das noch viel längerfristiger und weitreichender nachwirkt als der direkte Tötungsvorgang selbst:

In Deutschland wurden allein im Jagdjahr 2014/15 offiziell knapp eine halbe Million Wildgänse und -enten abgeschossen (477.901, Quelle: DJV ²). Dazu kommen aber viele weitere Jagd-Opfer, darunter auch geschützte Arten:
Neben einer unbekannten Anzahl angeschossener bzw. verletzter Tiere, die erst viel später zugrunde gehen und in den Jagdstatistiken nicht berücksichtigt werden (Madsen & Noer 1996, Nowak 1975), hat intensive Bejagung auch erhebliche energetische Konsequenzen für die bejagten Individuen. Die möglichen Folgen reichen vom Erschöpfungstod auf den Zugrouten über verspätete Ankunft im Brutgebiet bis hin zu einer Beeinträchtigung des Verpaarungs- bzw. Bruterfolges (Madsen & Fox 1995, Frederiksen et al. 2004). [...]

So haben Untersuchungen an Wildgänsen in verschiedenen Regionen Europas ergeben, dass rund ein Viertel aller Jungvögel und gut 60 % der älteren Wildgänse Schrote im Körper tragen. Wissenschaftler schätzen, dass in Folge dieser unfreiwilligen Jagdandenken zusätzlich bis zu 5 % der Bestände an Bleivergiftung bzw. inneren Verletzungen sterben (Mooij 1995, Madsen & Noer 1996). [...]

Die bei verschiedenen Wasservogelarten festgestellten hohen Bleiwerte sind dabei auch als Indikator für eine potentielle Bedrohung der gesamten Vogelwelt anzusehen (vgl. Bellrose 1959, Kendall et al. 1996, Kenntner 2001). So wurde z. B. nachgewiesen, dass mehr als ein Viertel von rund 100 in Deutschland und Österreich gefundenen Seeadlern an tödlichen Bleikonzentrationen im Körper starb. Als Ursache für die Bleivergiftung konnten bleihaltige Munitionsreste nachgewiesen werden, die von den Greifvögeln über die Nahrung aufgenommen wurden (Kenntner et al. 2001).

Hirschfeld, A. & A. Heyd: Jagdbedingte Mortalität von Zugvögeln in Europa
http://www.komitee.de/sites/www.komitee ... Europa.pdf
"Wolfi" - wie du ihn bezeichnest - ist nur ein Opfer unter vielen, für den der unkontrollierte Wildwuchs der Hobbyjagd unkalkulierbare Risiken und Leiden mit sich führt.

¹ http://www.derwesten.de/panorama/nieder ... 27125.html
http://rtlnext.rtl.de/cms/niederlande-v ... 47452.html

² https://www.jagdverband.de/node/3304
northlynx

Re: Sachsen: Wolf erschossen

Beitrag von northlynx »

Ökodetektive: Wie bekämpft man Umweltkriminalität?

Samstag, 30. Juli um 7:05 Uhr (26 Min.)

Luchse, Bären, Wölfe und Greifvögel sind in Europa streng geschützte Arten. Nachdem sie noch bis vor 50 Jahren legal gejagt werden durften, waren sie in manchen Ländern fast ausgerottet. Jetzt bemühen sich Staat und Naturschützer mit kostspieligen Programmen um ihre Wiederansiedlung und den Aufbau neuer Populationen. Doch vielerorts werden diese Tiere weiter gejagt und ermordet, trotz drohender Gefängnisstrafe für die Täter. Die Polizei ist machtlos.

http://www.arte.tv/guide/de/064455-015-A/xenius
Redux

Re: Sachsen: Wolf erschossen

Beitrag von Redux »

Ja aber zumindest bei Greifvögeln dürfte der Hauptfeind doch wohl DDT geheißen haben, daß mittlerweile Gott sei Dank verboten ist. Die Bayrische Luchproblematik stimmt leider genau mit dem überein was du sagst, aber für Isegrimm sehe ich keineswegs schwarz. Beim Braunbären schon eher siehe Nordkalkalpen. Wobei man nicht vergessen darf, daß der Umgang mit den Beutegreifern in südlichen Ländern auch immer nicht wohlwollend (hust) gewesen ist. Trotzdem haben Restpopulationen überlebt, weil es unerschlossene ungenutzte Landschaft gegeben hat und Reste davon gibt es immer noch. Der Wolf kommt auch mit der Zivilisation klar und dessen Ausbreitung werden meiens Erachtens werde die Jäger noch die FDP verhindern.-
TheOnikra

Re: Sachsen: Wolf erschossen

Beitrag von TheOnikra »

Redux hat geschrieben:... aber für Isegrimm sehe ich keineswegs schwarz. ... Der Wolf kommt auch mit der Zivilisation klar und dessen Ausbreitung werden meiens Erachtens werde die Jäger noch die FDP verhindern.
Aber genau wegen der Angst der Wolf könnte sich zu weit in die Zivilisation ausbreiten ist ja Teil des Problems. Die tun momentan ja alles um eine Bejagung der Wölfe irgendwie gut zu verkaufen. Das ist auch nicht nur die FDP, solche Stimmen kommen ja auch aus den anderen großen Pateien.
Landwirte und "besorgte Bürger" schreien fleißig mit. Wäre ja auch nicht das Land, wo genau das passiert ist.
Ich bin da momentan eher etwas besorgt
Redux

Re: Sachsen: Wolf erschossen

Beitrag von Redux »

Da hast du leider Recht und es sieht auch nicht mehr ganz so gut aus wie vor ein paar Jahren. Und der Wolf ins Jagdrecht muß verhindert werden ! Die Jagd auf Beutegreifer gehört verboten !Leider haben diese Leute sehr viel Einfluß und Geld . Trotzdem solange Deutschland in der EU ist ist das alles nicht so leicht wie die es gerne hätten. Jägerpropaganda hin oder her. Kann sich aber alles ändern, leider.
gelöscht_1

Re: Sachsen: Wolf erschossen

Beitrag von gelöscht_1 »

Hey

Da traurige war wieder mal, es war Schonzeit auf jegliches Wild. Trotzdem hört niemand den Schuss, niemand ist mit Büchse auf Pirsch gegangen.

Gestern hab ich mir die Reportage über die beiden gemeuchelten Luchse in Bayern angesehn.
Es schießen einem fast die Tränen in die Augen. Obduktionsergebnisse werden durch die Polizei verfälscht, entfernt, um Jäger zu schützen, Sportschützen zu beschuldigen. Am Ende gibt es Leute, die den Schützen kennen und sagen, die zünden mir den Hof an, wenn ich ihnen das sage!
Mitten in Deutschland......... Sorry, Bayern, nicht Deutschland! Die haben doch echt einen an der Waffel dort.
Dann diese Tänze, Wolfsaustreibung. Menschenskind, in jeder Psychatr.Klinik sind gesündere Menschen weggesperrt.....
Man sollte sich sowas nicht mehr anschauen......zu gruselig!

Gruß Rudi
harris
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Registriert: 27. Dez 2011, 00:47

Re: Sachsen: Wolf erschossen

Beitrag von harris »

rollofi hat geschrieben:Hey

Da traurige war wieder mal, es war Schonzeit auf jegliches Wild.
Gruß Rudi
---?????---- gibt es nicht! Ausnahmen gibt es aber schon...
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Richard M
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Registriert: 31. Jan 2015, 17:13
Wohnort: Landkreis Augsburg

Re: Sachsen: Wolf erschossen

Beitrag von Richard M »

rollofi hat geschrieben:Sorry, Bayern, nicht Deutschland! Die haben doch echt einen an der Waffel dort.Dann diese Tänze, Wolfsaustreibung. Menschenskind, in jeder Psychatr.Klinik sind gesündere Menschen weggesperrt
Als bayerischer Schwabe gehöre ich ja auch zu Bayern und kann mich für solches "Brauchtum" wie Wolfsaustreibung nur extremst schämen. Solche Leute finde ich echt eine Schande für die Menschheit. Und wie die alle unter einer Decke stecken... Die Polizei, die anderen Jäger, jeder der was weiß und verschweigt ist der Wilderei mitschuldig. Und das zusammengezählt sind dann nicht mehr nur vereinzelte schwarze Schafe, wie uns immer wieder durch viele Medien vorgegaukelt wird, sondern eine ganze Menge. Verbrecher, die in der Öffentlichkeit herumspazieren, als könnten sie kein Wässerchen trüben.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
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