Sachsen: Wolf erschossen

[Nina]

Am 09.07.2016 wurde im Kreis Görlitz ein offensichtlich erschossener Wolf aufgefunden:

http://www.sz-online.de/nachrichten/ers ... 41379.html

Es ist der sechste seit 2011.

[Widukind]

Hierzu haben Spezialisten des Landeskriminalamtes Sachsen die Ermittlungen wegen der illegalen Tötung des Wolfes übernommen, sie dauern gegenwärtig noch an.

... wieder so ein Standard-Spruch ...

[Widukind]

Es ist der sechste seit 2011.

Nach einer Statistik des Kontaktbüros Wolfsregion Lausitz wurden damit seit 2009 in Sachsen acht illegal getötete Wölfe gefunden.
In sieben Fällen waren die Tiere erschossen worden, ein Wolf wurde mit einem Auto gejagt und vorsätzlich überfahren.

Bislang führten die Ermittlungen in keinem der Fälle zu einem Täter.

http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/S ... 574005.php

[balin]

In Italien gibt es eine Brigade mit fünf Hundeführern samt Hunden, die speziell solche Fälle von Umweltkriminalität bearbeiten.
http://www.lastampa.it/2016/05/17/socie ... agina.html
Sowas würde uns in Deutschland auch weiterhelfen. Was nützen gute Gesetze, wenn ihre Übertretung stillschweigend geduldet wird?

[wolfsam]

@Nina: Jetzt können wir ja Deinen letzten Post aus der Rubrik Nord, wo Du die demokratischen Werte und Regeln einmal genau aufgezeigt hast, mit diesem hier verbinden. Da hast Du u.a. aufgespießt, wie viele eine Wolfspetition unterschrieben haben und viele Jagdscheininhaber es gibt. Wir können davon ausgehen, dass nicht alle Jäger dem Wolf gegenüber negativ eingestellt sind. Genauso können wir davon ausgehen, dass das Potential der Wolfsbefürworter auch nicht ausgeschöpft wurde. Das heißt, wenn wir jetzt das Zitat "Wenn der Schwanz erst mal mit dem Hund wedelt, wird die Situation unerträglich." nehmen, können wir doch einmal fragen, wer hier am Schwanz steht und wedelt?

[Widukind]

Getötete Tiere: "Deutschland hat ein Wilderei-Problem"

Erschossene Wölfe, verschollene Luchse, gewilderte Greifvögel - viele Wildtiere in Deutschland werden illegal getötet. Der WWF setzt für die Ergreifung der Täter eine hohe Belohnung aus.

(...) Nach der Tötung eines Wolfes in Sachsen haben Naturschützer des WWF eine Belohnung von 25.000 Euro auf die Ergreifung der Täter ausgesetzt. Zugleich forderte die Umweltorganisation eine intensive Strafverfolgung.

In den vergangenen Jahren seien in Deutschland nachweislich achtzehn Wölfe illegal getötet worden, erklärte WWF-Wildtierexperte Moritz Klose am Donnerstag in Berlin.

Hinzu kämen getötete oder auf mysteriöse Weise verschollene Luchse sowie unzählige gewilderte Greifvögel. "Deutschland hat ein Wilderei-Problem. Immer wieder werden bedrohte und geschützte Tiere illegal getötet." (...)

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 03009.html

[Richard M]

Die Verfolgung solcher Straftaten kommt mir in Deutschland sowas von ultralasch vor. Diese bewaffneten Verbrecher lachen sich doch nur den A... ab und treiben ihr dreckiges Spiel weiter. Und dann wundert sich die Regierung, wenn das Vertrauen in den Rechtsstaat verloren geht. Aber wehe dem Normalbürger aus der Mittelschicht, der Melkuh der Nation, der nicht jeden Euro ordnungsgemäß beim Fiskus abliefert. Da hat man auf einmal Mittel zur Strafverfolgung ohne Ende.

[Redux]

Wie willst du die denn verfolgen ? Wenn alle zusammen halten und kein Unrechtsbewußtsein haben ?
Außerdem sind die imGesetz dafür vorgesehenen Strafen meiner Meinung nach keineswegs zu lasch ! Vor allem wenn sie mit strafen für andere Delikte vergleicht !Oder wie hattest du dir die Bestrafung vorgestellt? Höhere Strafen für alle und jedes ? Rübe ab ?

[Nina]

Wie willst du die denn verfolgen ? Wenn alle zusammen halten und kein Unrechtsbewußtsein haben ?

Und was wäre Dein Vorschlag, Redux? Zulassen, dass Hobbyschützen ungestört eine Paralleljustiz fernab jedlicher demokratischer Regeln ausleben, weil sie sich nicht an die Gesetze der demokratischen Gesellschaft gebunden fühlen?

Aus dem Spiegel vom 14.07.2016:

Für Fälle von Wolfstötungen ist in Sachsen das Dezernat "Sonderfälle" beim Landeskriminalamt (LKA) zuständig. Bislang wurden noch nie Täter ermittelt.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 03009.html

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Wenn der Fehler im System liegt, dann ist es höchste Zeit, das System zu überdenken und sich mal zu überlegen, welchen Nutzen das deutsche Revierjagdsystem mit seinen Hobbyschützen bringt und welche Kosten - nicht nur materieller Art - der Gesellschaft dabei eigentlich wirklich entstehen.

Stellt Euch mal vor, wenn das jeder machen würde: Wenn man seinen Willen auf politisch-demokratischem Wege nicht durchgesetzt bekommt, pfeift man halt drauf und erlaubt sich mit aller Selbstverständlichkeit eigene Spielregeln - und lässt sich von der gesetzestreuen Gesellschaft auch noch den dafür benötigten Waffenbesitz legitimieren.

[harris]

Wenn der Fehler im System liegt, dann ist es höchste Zeit, das System zu überdenken und sich mal zu überlegen, welchen Nutzen das deutsche Revierjagdsystem mit seinen Hobbyschützen bringt und welche Kosten - nicht nur materieller Art - der Gesellschaft dabei eigentlich wirklich entstehen.

Was hat das "Revierjagdsystem" mit einem getöteten Wolf zu tun???
(Ich habe keine bock danach zu googeln, das machst du besser als ich)

Gruß Harris