Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Jan.Olsson@web.de
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Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Jan.Olsson@web.de »

Hallo,

Ersteinmal das Positive... Meine Petition haben unter anderem auch Jäger und Schafhalter unterzeichnet. Sie haben sich in den Kommentaren öffentlich zu den Zielen der Petition (Keine Tötung des Wolfes!) bekannt und sich als Jäger und Wolfsfreund vorgestellt.

Es gibt sie, Jäger, die keine Wölfe töten wollen.

Aber, es gibt auch sehr viele, die das wollen, illegal oder legal...

Grauer Wolf schrieb:
Der Punkt ist, daß sich diese Minderheit in der Position den Adels wähnt
In gewisser Weise ist es immer noch "Adel". "Geldadel" halt... Eine Pacht einer ca. 800 ha großen Einzeljagd, kostete vor ein paar Jahren in Schleswig-Holstein ca. 10.000 € im Jahr. Eine Einzeljagd wird in der Regel für 9-12 Jahre gepachtet.

Je nach Vorkommen von verschiedenen Wildarten (Hirsche und Wildschweine) kommen dann noch Wildschadensummen hinzu. DIe zum Teil ganz erheblich sein können. Ganz abgesehen von dem Unterhalt und Neubau von "Jagdeinrichtungen" usw. usw.

Nur so am Rande. Heute noch heißt das Nachbarrevier nicht Nachbarrevier, sondern das "Feindliche"...Das stammt noch aus einer längst vergangenen Zeit...

Und neue Jagdmethoden...im sogenannten Umweltmanagement oder ähnlichem... Da werden dann "Drückjagden" oder Treibjagden auf Schalenwild durchgeführt, z.B. an einem Wochenende. Um die "Störungen" für das Wild so gering wie möglich zu halten...

Da "liegen" dann 100-150 Hirsche, Wildschweine usw. auf der sogenannten "Strecke"... Das ist keine Jagd im ursprünglichen Sinne mehr, das ist ein "Gemetzel"... Das läßt ein Vergleich zu anderen "Örtlichkeiten" durchaus zu...

Es gibt noch viel zu verbessern...

VG Jan
wolfsam
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Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von wolfsam »

Mmmmmmh, ist das dann "surplus-killing" oder der sogenannte Blutrausch?? :o :shock: :evil:
Timber

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Timber »

Grauer Wolf hat geschrieben:
Nina hat geschrieben:...Die offizielle Haltung der Jagdverbände läuft meiner Kenntnis nach immer wieder darauf hinaus, den Wolf langfristig bejagen, regulieren oder, auch interessant formuliert, "bewirtschaften" zu wollen. Aber vielleicht kennt jemand als Quelle einen Jagdverband, der hiervon abweichende Ziele verfolgt.
[...] Im Ökologischen Jagdverband denkt man wohl anders, aber der steht selbst auf der Abschußliste der Etablierten und wird, selber nur eine Minderheit repräsentierend, oft genug mit Spott und Häme überzogen.

Die Ökologischen Jagdverbände, auch unter diesen gibt es Unterschiede, haben einige sehr positive Aspekte, etwa einen weniger verklemmten Umgang mit den Motiven der Jagd, den sich viele andere aus Angst vor 'Shitstorms' so nicht zutrauen, und vorallem eine angenehme Offenheit wissenschaftlichen Erkenntnissen gegenüber.
In anderen Bereichen kultivieren sie hingegen eine unbegründete, übertriebene Traditionsfeindlichkeit und, was noch weit schlimmer ist, eine oft geradezu anti-liberale, obrigkeitshörige Haltung. Letzteres dürfte einer der Gründe sein für die, nach immerhin fast 30 Jahren, immernoch recht jämmerlichen Mitgliederzahlen im Vergleich zum DJV:
ÖJV ~ 1.500 vs. DJV ~ 300.000 + ca. 70.000 Jäger ohne Verbandsmitgliedschaft
Grauer Wolf hat geschrieben:
Nina hat geschrieben:[...] Minderheit [...] kleine Interessengruppe [...]
Der Punkt ist, daß sich diese Minderheit in der Position den Adels wähnt, der sich nach Belieben seine eigenen Regeln macht. Nur, die Feudalzeit ist vorbei, und auch die Jägerschaft muß eine moderne, ökologisch orientierte Einstellung annehmen, wenn sie sich nicht völlig ins Abseits schießen will. So wie sie sich jetzt geriert, paßt sie nahtlos ins Mittelalter, aber nicht ins 21. Jahrhundert.
Minderheit ja, aber eine wachsende und sich zunehmend besser organisierende Minderheit, deren damit einhergehende Verjüngung, wenn denn die alte Führungsriege abgelöst wird, womöglich auch positives für den Wolf bringt.


Gruß
Timber
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Richard M
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Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Richard M »

Die Jägerschaft Zerbst (Sachsen-Anhalt) fordert das Recht Wölfe umbringen zu dürfen: http://www.volksstimme.de/lokal/zerbst/ ... -freigeben
Unter anderem heißt es darin:
„Der Wolf gehört ins Jagdrecht mit einer Jagdzeit“, fordert er. „Das ist der richtige Weg, sonst kriegen wir das Problem nicht in den Griff“, betont Gerhard Paul.
Daraufhin dachte ich mir... Was für ein Problem???
Die Antwort folgte gleich:
Er erzählt von sich häufenden Wildtierrissen durch Wölfe, vor allem das Damwild sei betroffen. Selbst vitale und kapitale Hirsche würde der Wolf reißen.
und:
Die Strecken gehen zurück“, bestätigt Wilhelm Uschmann. „Wer gibt den Ausgleich dafür?“, spricht der Leiter des Forstbetriebes Anhalt die Jagdpachtminderung an.
Irgendjemand legt die Jagdstrecken-Vorgaben fest. Ich würde vorschlagen die Vorgaben aufgrund der Rückkehr von Beutegreifern zu senken und gut ist. Aus Jägerkreisen heißt es immer wieder, das Tiere-Schießen macht nur einen kleinen Teil der Tätigkeit eines Jägers aus. Na also, wenn das eh nur ein kleiner Teil ist dürfte es nichts ausmachen, wenn kleiner wird.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
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SammysHP
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Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von SammysHP »

Sollte das Wild wirklich scheuer werden, macht es die Jagd doch nur noch spannender. Ansonsten kann man auch gleich an den Schießstand gehen.
Grauer Wolf

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Grauer Wolf »

Er erzählt von sich häufenden Wildtierrissen durch Wölfe, vor allem das Damwild sei betroffen. Selbst vitale und kapitale Hirsche würde der Wolf reißen.
Na was denn? Die Grauen haben die Frechheit, Wild zu reißen und zu fressen und nicht etwa Salat?! :lol:
Und bah, wenn ich diese Typen schon wieder sehe. Die haben mit der Natur und ihren Vorgängen genau nichts am grünen Hut... Die wollen nur eines: Mühelos ihren "Wilderlös" rausschießen. Pech gehabt, meine Herren: Die Jagd ist ein blutiges Hobby und Hobbys kosten nun mal Geld und bringen keines ein. Immer wurde rumgetönt, der "tapfere Jägersman" ersetze die ausgerotteten... pardon... ausgestorbenen Beutegreifer. Nun sind sie wieder da, und der tapfere Jägersmann wird leider zunehmend überflüssig.
Mannomann, da kann man sich echt nur noch in Sarkasmus flüchten... :x

Gruß
Wolf
gelöscht_1

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von gelöscht_1 »

@Timber

Also dieser gigantische Zuwachs, bei den Jagdscheinen........du vergißt die Wiedervereinigung!
Zu DDR-Zeiten war es ein Privileg, an eine Waffe fassen zu dürfen, abgesehen vom Wehrdienst.
Wir haben hier jetzt auch ganz "normale" Menschen die nun auch auf Tiere schießen wollen. Und die Zahl wächst und dazu kommt das immer mehr zunehmende Unsicherheitsgefühl, es entsteht ein Hang zu kleinen und großen Waffen/Scheinen. Auch gibt's hier immer mehr Mittelschicht, der es gut geht..... da gehört ein Benz, ne' Yacht und auch n'Jagdschein dazu....sag ich mal so.
Das ist auch schon Wissenschaftlern aufgefallen und bereitet denen und anderen Sorgen! Zu Recht!
Eigentlich ist grad das Erschießen von Tieren in meinen Augen ein besonderes abscheuliches Hobby. Man braucht keine immer größere Zahl von Jägern, noch dazu wenn der Wolf den Job nun wieder macht!
Irre.....!
Auch das Geballer auf Menschen am Bildschirm....??? Die waren nicht bei der Army und mußten nie überlegen, ob man die Knarre nun durchlädt.....unglaublich abgestumpf die Leute und irgendwie beängstigend....!

Aber....Fakt ist, diese Zahl ist eine Lobby, wird von ihren Vereinschef's indoktriniert und wir uns/dem Wolf Probleme machen....!

Gruß Rudi
Timber

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Timber »

Servus Rudi,

hab deinen Beitrag erst jetzt gesehen, daher die verspätete Antwort.
rollofi hat geschrieben:@Timber
Also dieser gigantische Zuwachs, bei den Jagdscheinen........du vergißt die Wiedervereinigung!
Der Wiedervereinigung hat in den 90ern einen gehörigen Teil beigetragen, das ist korrekt, aber sie allein würde nicht den anhaltenden Trend erklären, denn auch wenn man die Betrachtung auf die alten Bundesländer beschränkt, geht die Entwicklung schon seit Jahren nach oben. Die Abgänge werden von den Jungjägern mehr als ausgeglichen, 2015 gab es in Bayern etwa 1.800 [1], in Baden-Würrtemberg etwa 1.350 [2] und in Niedersachsen sogar 3.275 neue Jungjäger [3]. Allein in der Zeitspanne 2010 bis 2015, also fernab der Wiedervereinigung, war ein deutschlandweiter Nettozuwachs von 20.000 Jägern (davon inzwischen immerhin 20% Frauen) zu verzeichnen.
rollofi hat geschrieben:Eigentlich ist grad das Erschießen von Tieren in meinen Augen ein besonderes abscheuliches Hobby.
Das sehe ich und wohl auch jurawolf etwas anders - um beim Thema zu bleiben, verzichte ich an der Stelle aber auf weitere Ausführungen.
rollofi hat geschrieben:Fakt ist, diese Zahl ist eine Lobby, wird von ihren Vereinschef's indoktriniert und wir uns/dem Wolf Probleme machen....!
Das die sich für ihre Interessen einsetzen stimmt, aber als indoktrinierte Loden-Zombies braucht sich speziell die jüngeren Jäger keiner vorstellen. Die Mitgliedschaft in den Verbänden ist freiwillig und es sind auch keine gleichgeschalteten Massenorganisationen. Habe das in einem anderen => Beitrag schonmal skizziert.


Gruß
Timber
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Richard M
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Registriert: 31. Jan 2015, 17:13
Wohnort: Landkreis Augsburg

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Richard M »

Wie´s aussieht bekommen die Grünen in Sachsen-Anhalt das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt: http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/minist ... 73e5f.html
Für die Wölfe sollte das ganz gut sein.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
Timber

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Timber »

Richard M hat geschrieben:Wie´s aussieht bekommen die Grünen in Sachsen-Anhalt das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt [...] Für die Wölfe sollte das ganz gut sein.
Wahlprogramm B90/Grüne Landtagswahl Sachsen-Anhalt 2016
Verantwortung für Wild-, Wald- und Heimtiere übernehmen

Der Wolf ist zurück in Deutschland. Sachsen-Anhalt gehört mit zu den Ländern, in denen sich der Wolf wieder angesiedelt hat. Auch der Luchs konnte nach über 200 Jahren wieder im Harz angesiedelt werden. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für den Schutz dieser Tiere ein. Wir müssen ihnen in Sachsen-Anhalt ein Zuhause bieten.

Die Jagd muss sich an ökologischen Prinzipien orientieren. Wir brauchen in Sachsen-Anhalt eine Novellierung des Jagdgesetzes. Die Fallenjagd und das Verwenden von bleihaltiger Munition muss unterbunden werden. Jagdhunde dürfen nicht am lebenden Tier ausgebildet werden. Außerdem fordert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN das Verbot des Abschusses von Haustieren wie zum Beispiel Hund und Katze.

Tierheime erfüllen eine unersetzbare Funktion bei der Gewährleistung des Tierschutzes. Die Tierheime werden vom Land nur gering oder gar nicht unterstützt. Bestimmte Tiere, wie etwa Pferde, können zumeist nicht untergebracht werden und werden aus „Platzmangel“ zum Schlachthof geführt. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich dafür ein, dass die Unterhaltung von Tierheimen, Tierauffangstationen und Gnadenhöfen unter Einbindung ehrenamtlichtätiger Menschen öffentlich gefördert wird.

Das Hundegesetz in Sachsen-Anhalt wurde eingeführt, um die Menschen in Sachsen-Anhalt vor Beißvorfällen zu schützen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordertdeshalb eine Novellierung des Hundegesetzes, nach der die Halterinnen und Halter ihre Sachkunde zur Führung eines Hundes belegen müssen und die pauschale Rasseliste abgeschafft wird.

http://www.gruene-sachsen-anhalt.de/fil ... 0Seite%206 Seite 6
Die üblichen Forderungen, wie viel sich davon mit 5,2% Stimmanteil und der CDU als Koalitionspartner durchsetzen lässt ist fraglich.


Gruß
Timber
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