Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

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Lutra
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Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Lutra »

Wie kann einer nur mit solchen Behauptungen an die Öffentlichkeit gehen und auch noch als "Wolfsbeauftragter"?
Dopplungen seien deshalb möglich.
Aha. Aber nicht nur Dopplungen, sondern vielfache Aufnahmen der gleichen Tiere. Da ist ein Rudel beheimatet, und die laufen eben das Jahr über in der Gegend rum.
Wenn ich eine Fotofalle bei mir vor die Haustür stelle, kann ich auch nachweisen, dass bei mir im Haus hunderte Menschen wohnen. :lol:
Grauer Wolf

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Grauer Wolf »

Lutra hat geschrieben:Wenn ich eine Fotofalle bei mir vor die Haustür stelle, kann ich auch nachweisen, dass bei mir im Haus hunderte Menschen wohnen. :lol:
Der ist gut! :pleased: :lol:

Die wenigsten Laien (und das sind fast alle Jäger in Sachen Wolf) können die Individuen auseinander halten, schon gar nicht bei Infrarot-Aufnahmen...

Gruß
Wolf
gelöscht_1

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von gelöscht_1 »

Hey

Der Schwachsinn an sich, liedt sich svhon nach 5 Zeilen heraus. 54 Wölfe gingen in die Fotofallen!
Oooooooooh Mann!!!!!!!!
Wenn die Kamera gut platziert ist und 8 Wochen, als Bsp. hängt....... da kann es rein rechnerisch ein Wolf pro Nacht und sogar e i n und d e r s e l b e sein!!!!!!!
Das ist wüste Massenverdummug und müßte von einem Facharzt begutachtet werden........also der Geisteszustand!
Einfach nur widerlich, solche dummdreisten Dokumentstionen als Zustandsbericht zu legitimieren. Müßte man verbieten....wegen fehlender Kompetenz und Sachlichkeit!

Gruß Rudi
Widukind

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Widukind »

Grauer Wolf hat geschrieben:
Die wenigsten Laien (und das sind fast alle Jäger in Sachen Wolf) können die Individuen auseinander halten...
Bedeutet in der Praxis aber, daß man schon mal mindestens zwei Wölfe gesehen haben muß. Viele Heidejäger hier haben das.
Wobei nicht alle gegen den Wolf sind . Und diese sind bestimmt nicht so laienhaft, wie viele "Experten", die hier unterwegs sind.
Lutra
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Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Lutra »

Widukind hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben:
Die wenigsten Laien (und das sind fast alle Jäger in Sachen Wolf) können die Individuen auseinander halten...
Bedeutet in der Praxis aber, daß man schon mal mindestens zwei Wölfe gesehen haben muß. Viele Heidejäger hier haben das.
Wobei nicht alle gegen den Wolf sind . Und diese sind bestimmt nicht so laienhaft, wie viele "Experten", die hier unterwegs sind.
Das ist klar. Aber aus 54 Fotofallenbildern eine zu hohe Wolfszahl zusammenzuspinnen, ist schon mehr als laienhaft.
gelöscht_1

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von gelöscht_1 »

Widukind hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben:
Die wenigsten Laien (und das sind fast alle Jäger in Sachen Wolf) können die Individuen auseinander halten...
Bedeutet in der Praxis aber, daß man schon mal mindestens zwei Wölfe gesehen haben muß. Viele Heidejäger hier haben das.
Wobei nicht alle gegen den Wolf sind . Und diese sind bestimmt nicht so laienhaft, wie viele "Experten", die hier unterwegs sind.
Hey

Experte ist immer relativ........!
Klar, einige, evt. schon einige mehr, haben einen oder mehr Wölfe live gesehen! Deshalb sind sie noch lange keine Experten o.Ä.!
Das Wort bedeutet zum einen Erfahrung und zum anderen bedeutet es auch Interesse.......für .......den Wolf!
Für das Auseinanderhalten 2er Wölfe reicht das live-Sehen reineweg gar nicht!
Meine Meinung!

Der Disput hier, dreht sich nicht um die exakte Zahl oder deren angebliche Gefahr durch Menge......
Er dreht sich um die dilettantische Verwertung von Bildern und Info's und um die hahnebüchene Schlussfolgerung daraus!!!!!!

Gruß Rudi
Widukind

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Widukind »

rollofi hat geschrieben:
Widukind hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben:
Die wenigsten Laien (und das sind fast alle Jäger in Sachen Wolf) können die Individuen auseinander halten...
Bedeutet in der Praxis aber, daß man schon mal mindestens zwei Wölfe gesehen haben muß. Viele Heidejäger hier haben das.
Wobei nicht alle gegen den Wolf sind . Und diese sind bestimmt nicht so laienhaft, wie viele "Experten", die hier unterwegs sind.
Experte ist immer relativ........!
Klar, einige, evt. schon einige mehr, haben einen oder mehr Wölfe live gesehen! Deshalb sind sie noch lange keine Experten o.Ä.!
Mir ging es nicht darum festzustellen, wer ein Experte ist. Mir ging es um das Gegenteil. Nämlich vorab eine Gruppe als Laien zu definieren.
Ich habe hier - als klarer Wolfsfreund wohlgemerkt - schon öfter in den letzten Jahren gegen pauschales "Jägerbashing" Position bezogen.
gelöscht_1

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von gelöscht_1 »

Hey

Nee, bin ich auch nicht...also Jägerfeind.
In unserer Kulturlandschaft haben sie eine verantwortungsvolle Aufgabe. Nur wird diese halt mmer mehr von dem beansprucht, der es immer schon besser konnte.....dem Wolf. Nur beginnt da der Konflikt, dass der eine nicht zurücktreten will und der andere es eben manchmal etwas verreißt und ein Nutztier verspeist!
Er wird mit zunehmender Ausbreitung in Deutschland überflüssig und das sehen die wenigsten Jäger ein..... Ist so, definitiv!
Daher keine pauschale Verurteilung, sondern eine nüchterne Ursache/Folge-Einschätzung, bei der ich sogar ein wenig Verständnis für das arme Jägerlein habe....

Gruß Rudi
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Nina
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Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Nina »

Wenn der Jäger und Wolfsbeauftragte Eckhard Wegwardt sagt: "Die Jägerschaft im Land meint, bis 90 Wölfe trage sie mit" pauschalisiert er diese Gruppe selbst, und zwar in seinem eigenen Sinne. Zudem ist er davon überzeugt, dass da etwas von der Politik "absichtlich kleingehalten" werden soll - einen echten Nachweis für seine kühne Behauptung bleibt er aber zumindest in dem Artikel schuldig.

Wenn in Diskussionen also von "der Jägerschaft" die Rede ist, wird diese sowohl von Wolfsbefürwortern und -gegnern oftmals gleichermaßen pauschalisiert. Offene Konflikte innerhalb der Jägerschaft pro und contra Wolf sind - sofern diese ausgetragen werden - selten öffentlich nachzuvollziehen. Die offizielle Haltung der Jagdverbände läuft meiner Kenntnis nach immer wieder darauf hinaus, den Wolf langfristig bejagen, regulieren oder, auch interessant formuliert, "bewirtschaften" zu wollen. Aber vielleicht kennt jemand als Quelle einen Jagdverband, der hiervon abweichende Ziele verfolgt.

Die Jägerschaft stellt nur einen sehr kleinen Bevölkerungsanteil. In Deutschland sind das z. Zt. 0,4%. Gleichermaßen stellt sie aber den größten Gefährdungsfaktor für den Wolf dar:
Wichtigste direkte Beeinträchtigung für viele Wolfspopulationen ist die anthropogen bedingte Mortalität (FRITTS et al.2003, FULLER et al.2003). An vorderster Stelle sind hier legale und illegale Abschüsse zu nennen. [...] Auch heute noch, geben nicht wenige Jäger im persönlichen Gespräch an, dass sie einen Wolf schießen würden, wenn sie ihn sehen.

https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/docume ... ipt201.pdf (Seite 50 und 51)
Die Einstellung gegenüber Wölfen ist bei dieser Interessensgruppe [den Jägern] negativ ausgeprägt, im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung, die positiv eingestellt ist. [...] Der Wolf stellt das Selbstverständnis der Jäger in Frage. Jäger reklamieren für sich, dass sie in der Kulturlandschaft die verloren gegangenen Beutegreifer ersetzen müssen. Sie leiten daraus ab, dass die Jagd eine wichtige Funktion bei der Kontrolle des Schalenwildes erfülle. Die Rückkehr der Beutegreifer führt zu einer deutlichen Verunsicherung nicht nur bei der Basis.

https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/docume ... ipt201.pdf (Seite 91 und 96)
Wie die im Rahmen dieses Vorhabens erstellte Umfrage zeigt, werden Forderungen und Positionen der Jägerschaft von einem Großteil der Bevölkerung nicht mitgetragen.

https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/docume ... ipt201.pdf (Seite 98)
Darauf basierte meine Frage, welche Konsequenz die Jägerschaft in Sachsen-Anhalt zu ziehen gedenkt, wenn die von ihr mitgetragene Zahl von 90 Wölfen überschritten wird? Im schlimmsten Fall klingt das für mich, als ob man dann den gesetzlichen Rahmen zu verlassen bereit sein könnte und über die Zahl der Wölfe selbst entscheidet und diese Entscheidung dann auch vollstreckt.

Die Gesellschaft muss darüber diskutieren und entscheiden, wie sie künftig damit umgehen will, wenn die fehlende Durchsetzung von Forderungen auf demokratischem Wege mit einer Art Parallelrecht, das sich eine Minderheit selbst erschafft, beantwortet wird - vor allem, wenn diese kleine Interessengruppe über die dafür notwendigen Waffen verfügt, die ihnen mit einem gesamtgesellschaftlichen Vertrauensvorschuss genehmigt worden sind.
Grauer Wolf

Re: Sachsen-Anhalt: Jagdverbandspräsident für Bejagung der Wölfe

Beitrag von Grauer Wolf »

Nina hat geschrieben:...Die offizielle Haltung der Jagdverbände läuft meiner Kenntnis nach immer wieder darauf hinaus, den Wolf langfristig bejagen, regulieren oder, auch interessant formuliert, "bewirtschaften" zu wollen. Aber vielleicht kennt jemand als Quelle einen Jagdverband, der hiervon abweichende Ziele verfolgt.
Es läuft darauf hinaus, daß man den Grauen ans Fell will. Ich frage mich nur immer wieder, wie erbärmlich man gestrickt sein muß, dieses wundervolle Tier, das obendrein von immensem Nutzen für die Ökologie ist, abknallen zu wollen. Denn essen will wohl keiner einen Wolf...

Im Ökologischen Jagdverband denkt man wohl anders, aber der steht selbst auf der Abschußliste der Etablierten und wird, selber nur eine Minderheit repräsentierend, oft genug mit Spott und Häme überzogen.
Nina hat geschrieben:Die Gesellschaft muss darüber diskutieren und entscheiden, wie sie künftig damit umgehen will, wenn die fehlende Durchsetzung von Forderungen auf demokratischem Wege mit einer Art Parallelrecht, das sich eine Minderheit selbst erschafft, beantwortet wird - vor allem, wenn diese kleine Interessengruppe über die dafür notwendigen Waffen verfügt, die ihnen mit einem gesamtgesellschaftlichen Vertrauensvorschuss genehmigt worden sind.
Der Punkt ist, daß sich diese Minderheit in der Position den Adels wähnt, der sich nach Belieben seine eigenen Regeln macht. Nur, die Feudalzeit ist vorbei, und auch die Jägerschaft muß eine moderne, ökologisch orientierte Einstellung annehmen, wenn sie sich nicht völlig ins Abseits schießen will. So wie sie sich jetzt geriert, paßt sie nahtlos ins Mittelalter, aber nicht ins 21. Jahrhundert.

Gruß
Wolf
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