Angriff auf Konikfohlen

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Ulrike
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Re: Angriff auf Konikfohlen

Beitrag von Ulrike »

Sehr geehrte Fachfrau für der Vermarktung von Pferdefleisch,

laut Aussage des NABUs ist diese Fläche nicht gegen Wölfe zu schützen, da zu groß, ich glaube sie ist ungefähr so groß wie 600 Fussballplätze.

Deshalb wurden die noch hochtragenden 22 Stuten auf ein anderes Gelände, was bisher noch wolfsfrei ist umgesiedelt.

Noch Fragen?
Grauer Wolf

Re: Angriff auf Konikfohlen

Beitrag von Grauer Wolf »

Ulrike hat geschrieben:Deshalb wurden die noch hochtragenden 22 Stuten auf ein anderes Gelände, was bisher noch wolfsfrei ist umgesiedelt.
Na, hoffentlich weit genug weg. Der Geruchsinn der Grauen reicht weit, mehrere Kilometer...

Gruß
Wolf
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Nina
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Re: Angriff auf Konikfohlen

Beitrag von Nina »

Ulrike, es tut mir leid, wenn du das nicht verstanden hast. Dabei habe die Aussage von dir, auf die ich mich bezogen habe, extra zitiert:
Ulrike hat geschrieben:30 zu erwartende Fohlen im einem Jahrgang - braucht man die zur Bestandserhaltung?
Bei jährlich knapp 9.000 in Deutschland geschlachteten Pferden darf doch wohl die Frage erlaubt sein, wo diese denn alle herstammen?
Vom NABU sind die jedenfalls wohl kaum...
Heute sind es in der Regel Reit- und Pflegepferde aus privater Hand, die an ihrem Lebensabend ihren letzten Gang in die Poggenseesche Schlachterei im schleswig-holsteinischen Hartenholm antreten, in der Regel begleitet von ihren Besitzern. [...] Polnische Ankäufer, so berichtet ein Branchenexperte, seien regelmäßig in Brandenburg unterwegs und schwatzten ahnungslosen Besitzern ihre alten Tiere ab, mitunter für nur hundert Euro. http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... rstet.html
Stuten werden aus Tradition nicht ‚leerstehen‘ gelassen, sondern jedes Jahr gedeckt. Statt einer sorgsamen qualitativen Zucht findet eine Vermehrung statt, die viele Fohlen von vornherein für den Schlachter produziert.
Die angebotenen Fohlen haben in aller Regel einen schönen Sommer auf der Alm oder Wiese mit ihrer Mutter verbracht. Sie wachsen im Herdenverband auf, was zu einem guten Sozialverhalten führt.
Das böse Erwachen kommt erst nach dem Sommer, Ställe für eine Überwinterung sind meist nicht vorhanden, die Fohlen müssen also spätestens im Herbst verkauft werden. Findet sich auf den Auktionen ein guter Käufer – umso besser. Wenn nicht, deckt der Schlachtpreis die Decktaxe und die Kosten für die Weidehaltung im Sommer ab.

http://www.pferdeheimat.net/2010/10/das ... chtfohlen/
Während knapp 9.000 geschlachtete Pferde pro Jahr, darunter viele Fohlen, kaum mediale Beachtung finden, bricht bei 5 Fohlen, deren Todesursache noch nicht einmal abschließend geklärt ist, sogleich wieder die übliche Hysterie aus.

Der Zaun um das Weidegbiet in der Oranienbaumer Heide ist aus folgenden Gründen nicht wolfssicher eingezäunt:
Die Beweidungsfläche ist bewusst naturnah gestaltet, sodass sich hier die natürliche Artengemeinschaft befinden kann. Die Fläche ist lediglich mit einem Drahtzaun umgeben. Er verhindert einerseits, dass die Pferde und Rinder auf umliegende Straßen entlaufen. Andererseits ist er für Wildtiere durchlässig. Der Zaun bietet nach unten hin einen Durchschlupf von mehr als 30 Zentimetern, demnach können auch Wölfe – genauso wie die andere Arten – auf das Gelände gelangen. [...] Während Ziegen und Schafe in Wolfsgebieten flächendeckend geschützt werden müssen, bestehen für Pferde und Rinder wegen ihrer Wehrhaftigkeit weniger hohe Anforderungen. Dennoch: Übergriffe auf Pferde sind nie ganz auszuschließen, so gering die Wahrscheinlichkeit auch ist.

https://www.nabu.de/news/2015/11/19741.html
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SammysHP
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Re: Angriff auf Konikfohlen

Beitrag von SammysHP »

Ich denke, Ulrike bezieht sich auf die Rasse Konik. Selbst, wenn diese Herde schrumpft, gibt es noch genug andere. Außerdem ist es ja nicht so, als könnten die sich nicht noch einmal fortpflanzen. Für die Herde sehe ich keine Gefahr.
Ulrike
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Re: Angriff auf Konikfohlen

Beitrag von Ulrike »

Ich habe doch mit keinem Wort behauptet, dass die Fohlen zum Schlachter gehen - das Thema hast du Nina in den Raum gestellt.
Allerdings finde ich 30 Fohlen in einem Jahrgang sind schon eine Menge. Wenn davon 50% Hengstfohlen sind, muss man die ja spätestens als Jährlinge aus der Herde nehmen.

Das die Vorstellung für einen Züchter gruselig ist, solch einen Verlust zu erleiden, wie er hier eingetreten ist, ist ja wohl verständlich.

Und bitte wiederhole nicht immer wieder die Lösung, mal eben 2 stromführende Drähte in Bodennähe an den Zaun gehämmert und alles ist gut.
Solche bodennahen Drähte auf Pferdeweiden sind ausgesprochen gefährlich für die Tiere und können zu schwersten Beinverletzungen führen.
Wenn man seine Weide so sichern möchte, muss man wesentlich mehr Aufwand treiben, das geht nur von außen und mit Abstandshaltern.
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SammysHP
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Re: Angriff auf Konikfohlen

Beitrag von SammysHP »

Bei uns in der Gegend sind Drähte bzw. Litzen kurz über dem Boden aber häufig zu sehen. Hat wohl noch keiner als Problem wahrgenommen.
Ulrike
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Re: Angriff auf Konikfohlen

Beitrag von Ulrike »

Sammy - nicht jeder Fehler den man macht, wird sofort bestraft ;) und je größer die Weide, um so geringer ist wahrscheinlich das Risiko.

Problematisch kann es z.B. sein, wenn die Weide an einen Weg oder eine Straße grenzt, wo dann die von mir so hochgeschätzten "Tierfreunde" mal eben fremde Pferde am Zaun füttern wollen. Da kommt es ja dann schnell mal zu Gedrängel und Geschubse und es kann gefährlich werden.

Ist so ähnlich wie mit den ach so praktischen "Spiraltoren", bis sich dann mal rumgesprochen hat, dass da Pferde mit dem Schweif drin hängen geblieben sind und dann Panik bekamen. Habe ich selbst erlebt, ist aber gut ausgegangen, bis auf die Tatsache, das der halbe Schweif dran glauben mußte. Mussten wir abschneiden, aber wächst ja nach, dauern nur ;)
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Nina
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Re: Angriff auf Konikfohlen

Beitrag von Nina »

Ulrike hat geschrieben: Allerdings finde ich 30 Fohlen in einem Jahrgang sind schon eine Menge. Wenn davon 50% Hengstfohlen sind, muss man die ja spätestens als Jährlinge aus der Herde nehmen.
Die Hengstjährlinge werden zum Verkauf angeboten wie bei jedem anderen Züchter auch. Ob man nun Sportpferde verkauft oder Robustpferde, spielt doch keine Rolle. Beide finden ihre Liebhaber und Käufer.

http://www.primigenius.de/verkaufstiere ... ufspferde/
Ulrike hat geschrieben:Und bitte wiederhole nicht immer wieder die Lösung, mal eben 2 stromführende Drähte in Bodennähe an den Zaun gehämmert und alles ist gut.
Du kannst ja nochmal zurückscrollen und ehrlicherweise feststellen, dass ich diese Lösung bisher genau einmal in diesem Thread erwähnt habe.
Dein unfreundlicher Ton muss wohl andere Ursachen haben.
Ulrike hat geschrieben:Solche bodennahen Drähte auf Pferdeweiden sind ausgesprochen gefährlich für die Tiere und können zu schwersten Beinverletzungen führen.
Wenn man seine Weide so sichern möchte, muss man wesentlich mehr Aufwand treiben, das geht nur von außen und mit Abstandshaltern.
Die von dir beschriebenen Beinverletzungen kenne ich nur von Stacheldrahteinzäunungen, die für Pferde völlig ungeeignet sind, und E-Zäunen, bei denen eine ungenügende Spannung dazu führt, dass Pferde den Zaun nicht als Abschreckung wahrnehmen. Gerade unter den Ponys kenne ich Spezialisten, die bei einem zu hohen Bodenabstand der untersten Litze unter dem Zaun durchkriechen oder zwischen den Litzen durchkrabbeln, was zu schwersten Verletzungen führt, wenn sie dabei hängen bleiben und sich bei ihren Befreiungsversuchen im Material aufwickeln. Und die Spezialisten, die beim Wälzen die Nähe zum Zaun unterschätzen, trudeln dort auch hinein, wenn der unterste Draht 30, 40 oder 50 cm Bodenabstand hat.

Bei den meisten Weiden spielt es genau genommen hinsichtlich des Aufwands keine Rolle, ob man den untersten Draht nun innen oder außen zieht.
Außen ist sicherer und wegen der Abstandshalter (75 Cent pro Stück) etwas teurer. Innen geht auch, dann aber ohne Abstandshalter mit normalen Isolatoren (12 Cent pro Stück).
Der von außen angebrachte Schutz hat den Vorteil, dass der Wolf auf Abstand zum eigentlichen Zaun gehalten und so eine Nahbegegnung
zwischen Pferd und Wolf vermieden wird. Sollten die Litzen aufgrund von Eigentumsverhältnissen oder der Bewuchssituation, z.B. starker Verbuschung, am Zaun nicht außen angebracht werden können, so gibt es auch die Möglichkeit, diese innen zu montieren, allerdings ohne Abstandshalter, um nicht die Hufe und Beine der Pferde zu gefährden. Hier kommt ein herkömmlicher Drahtisolator zum Einsatz.

https://www.nabu.de/imperia/md/content/ ... d-wolf.pdf
Ein nicht zu leugnender Mehraufwand ist dagegen die Bewuchsentfernung, die bei 20 cm Bodenabstand natürlich häufiger erfolgen muss als bei 30 cm.
Bei 50-70 cm können geschickte Pferde den Bewuchs natürlich selbst entfernen, aber dann ist eines meines Ponys auch schon auf der anderen Seite des Zauns, wo das Gras bekanntlich immer grüner ist und besser schmeckt. ;)
Zuletzt geändert von Nina am 18. Apr 2016, 12:14, insgesamt 1-mal geändert.
northlynx

Re: Angriff auf Konikfohlen

Beitrag von northlynx »

Vorsicht Satire - keine Majestätsbeleidigung ;)

Kann es sein, dass das Thema Pferde zu Stutenbissigkeit führt? :mrgreen:
Ulrike
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Re: Angriff auf Konikfohlen

Beitrag von Ulrike »

Grauer Wolf, ich habe mal auf der Karte nachgeschaut.

Sind ca. 40km bis zu der neuen Weidefläche.
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