Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
jurawolf
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von jurawolf »

Richard M hat geschrieben:
Bär, Luchs, Puma und Wolf zählten früher zu den wichtigsten natürlichen Feinden des Bibers.
Dann ist´s doch sehr gut, dass die Wölfe zurück sind.
Nur mal so nebenbei: Der Biberbestand wird auch natürlicherweise nicht durch seine Fressfeinde, die es zwar gibt, reguliert.
Eine Populationsregulation durch natürliche Feinde gibt es somit beim Biber auch dort, wo Wolf, Bär und Luchs noch in großer Zahl vorkommen, nicht. Hier greifen andere Mechanismen, vor allem die Selbstregulation des Bibers über das Reviersystem.
http://www.bibermanagement.de/
harris
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von harris »

jurawolf hat geschrieben:
http://www.bibermanagement.de/
Danke für den Link, sehr interessant.
Aber was sehe ich auf Seite 1 unter den Bildern unten rechts? Da wird doch wohl nicht jemand den Biber angefüttert haben? Ich denke das machen nur die "bösen" Jäger und nicht "lieben" sogenannten Naturschützer... Also nee, nee, nee... ^^
Lutra
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von Lutra »

jurawolf hat geschrieben:
Nur mal so nebenbei: Der Biberbestand wird auch natürlicherweise nicht durch seine Fressfeinde, die es zwar gibt, reguliert.
Reguliert wird der Biberbestand wahrscheinlich in so weit, dass suboptimale Biberlebensräume mit relativ wenig Wasser, wo der Biber zwangsweise öfters an Land muß, eher nicht besiedelt werden. Denn dort greift dann der Wolf zu. So ein Biber ist schon ein größerer Braten als ein Reh.
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Wolfsblut
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von Wolfsblut »

Gibt es echt so viele Biber und Dachse wie gesagt wird? Bisher hab ich in meinen 32 Jahren vielleicht 3-4 Biber in der freien Natur gesehen. Kein einzigen Dachs. Dafür aber viele Marder. Gerade hier wo ich wohne haben wir ansässig ca. 2-3 Stück.
harris
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von harris »

Wolfsblut hat geschrieben:Gibt es echt so viele Biber und Dachse wie gesagt wird? Bisher hab ich in meinen 32 Jahren vielleicht 3-4 Biber in der freien Natur gesehen. Kein einzigen Dachs. Dafür aber viele Marder. Gerade hier wo ich wohne haben wir ansässig ca. 2-3 Stück.
Dachse sind nachtaktiv. Einen in der Nacht zu sehen ist schon selten (ruhig am Ansitz besteht die Möglichkeit schon) aber am Tage fast unmöglich oder mit viel Glück. Die Marder die Du siehst werden wohl Steinmarder sein (Kulturfolger mit weißer Brust), einen Baummarder (Kulturflüchter mit gelblicher Brust) wirst Du wohl auch eher selten zu Gesicht bekommen.

Gruß Harris
Naturfuehrer
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von Naturfuehrer »

Der Dachs hat eine +- "exponentielle" Bestandsentwicklung durchgemacht, nachdem er in weiten Bereichen Deutschlands in den 1970ern durch Baubegasung (um den Fuchs zu dezimieren - übrigens eine unwirksame Methode bzgl. Fuchs) doch sehr selten geworden war.

Inzwischen ist er, wo größere Waldflächen vorhanden sind, wieder ziemlich flächendeckend verbreitet und verursacht auch örtlich bereits wieder nennenswerte Wildschäden, v. a. im Getreide. (Kein Vergleich mit den Sauen natürlich.)

Das heißt aber nicht, dass man über den nachtaktiven Buschen allerorten "stolpert".
ACHTUNG: Jäger! :shock:
Lutra
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von Lutra »

Ich hatte mal eine Begegnung mit einem Dachs vormittags halb elf.Er kam auf mich zu, schnuffelte am Boden, bis kurz vor meine Schuhspitze. Dann schnaufte er kurz, drehte um und ab gings. Das war die lustigste Begegnung mit dem Gesellen.
Eigentlich hab ich auch schon lange keinen mehr gesehen, die letzten beiden vor fast zwei Jahren, früh 6.30 Uhr auf der Straße. Aber sie sind da. Spuren sieht man im Winter immer und Baue kenne ich auch einige, einen über 100m weg vom Wald an einem Wiesenhang.
Der Biber ist hier gut vertreten, in der Königsbrücker Heide flächendeckend, breitet sich die Flüsse und Bäche aufwärts mehr oder weniger erfolgreich aus, macht sich manchmal unbeliebt.
Miscanthus
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von Miscanthus »

Weiter geht´s in Brandenburg Die hier haben ganz andere Sorgen:
Die Waidmänner aus dem südlichen OSL-Kreis tun sich schwer mit der Meldung von Wolfsspuren. Das ist während des Jägertages in Biehlen bemängelt worden.
http://www.lr-online.de/regionen/senfte ... 54,4956901
„Jede Sichtung, jeder Riss, jede Losung und jede Spur solle zeitnah gemeldet werden. Doch damit täten sich viele Grünröcke bislang schwer“. Warum? "Wahrscheinlich befürchten nicht wenige, dass anschließend irgendwelche Wolfsexperten bei ihnen im Revier unterwegs sind".
Tolle Argumentationsschiene!
LarsD

Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von LarsD »

Eine absolut nachvollziehbare Argumenationsschiene!
Miscanthus
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von Miscanthus »

LarsD hat geschrieben:Eine absolut nachvollziehbare Argumenationsschiene!
Naja, so viele "Wolfsexperten" (was immer das sein soll, klingt aber im Kontext irgendwie abwertend) wird´s nicht geben. Da sind die Reviere wahrscheinlich eher durch die zahllosen Pilzsammler verstopft 8-)
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