Hallo Rudi!rollofi hat geschrieben:
Warum sie,vor nun bald 50 Jahren ausgesetzt wurden....?
Evt. Jagdbereicherung??????
Sie sollen ja hier auch, wie halt Schafe, Lichtungen und Flächen zw. den Bergen offenhalten! Weiden halt!
Ich kann mich noch erinnern, als die Mufflons in den 1970-ger Jahren bei uns hier im Luchsenburg-Wald ausgesetzt wurden. Das geschah in der Regie des staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes. Damals wurden die Rauchschäden an den Fichten hier in den Berglandausläufern in der Westlausitz deutlich sichtbar. Durch die vorherrschenden Westwinde waren das die ersten Aufprallpunkte des ganzen Drecks aus der Leipziger Region und dem Elbtal.
Deshalb wurde schon damals der Umbau der vorherrschenden Nadelholzforste in Laubmischwälder angestrebt. Uns (Naturschutzhelfern) wurde die Strategie so vermittelt: Rehwild stark reduzieren, dafür Muffel ansiedeln als Ersatz (also doch Jagdbereicherung) mit der Begründung, die würden fast nur Gras fressen und damit die Laubbäume schonen, was sich aber umgehend als Irrtum erwies.
So weit, so gut. Die Muffel sind heute noch da, haben sich mehr in Richtung Kamenz verbreitet, wo vor paar Jahren mal ein Jogger einen muffelerbeutenden Wolf filmte. Hauptsächlich leben sie in einer Region unweit von mir. Dieses Jahr hatte mal eine Gruppe von 19 Stück einen Ausflug zu uns rüber gemacht und ich hatte nicht den Eindruck, dass sie sonderlich scheu seien. Ich lief am Waldrand lang, sie lagen ca. 40m entfernt auf dem Acker, standen erst mal auf, guckten zu mir rüber, und dann legten sich die ersten wieder hin. Auch andere Muffel, die ich in der Gegend von Bad Gottleuba gesehen habe, verhielten sich ähnlich, paar Hopser weg, stehenbleiben und gucken. Ich hab bei denen eigentlich immer so das Gefühl von entlaufenen Hausschafen, nicht von Wild. Ich hab nichts gegen die. Aber wenn sie mit dem Wolf nicht klar kommen, wären sie in einem Wildpark im Gatter genau so gut oder besser aufgehoben.