Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
LarsD

Re: Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

Beitrag von LarsD »

zaino hat geschrieben:LarsD, ja bis zurück zum Urgroßvater warens Jäger und Forstleut auf beiden Seiten, UND? Muss ich deswegen blindlings jagdlichen oder wildbiologischen Schwachsinn verfechten oder im Gegenzug militant vegan werden? Du wirst auch gemerkt haben, dass ich FRAGE, wenn ich was nicht weiss.


Mich wundert nur, dass Du hier blindlings "jagdlichen oder wildbiologischen Schwachsinn" postulierst, zugleich aber über Jagd und Jäger urteilst - das passt nicht zusammen. Das Problem mit den Mufflons und den entsprechenden Verbißschäden sehen die Förster und reagieren entsprechend. Aus der jagdlichen Perspektive wird das Muffelwild von vielen wegen der Trophäen und von weit mehr wegen des leckeren Wildbrets geschätzt. Wer im Zusammenhang mit Schalen- und Laufproblemen beim Muffelwild von "Moderhinke" redet, hat sich nie ernsthaft damit beschäftigt, denn Moderhinke ist eher selten im Spiel, wenn Muffels auf den "Knien" laufen. Und wer bei Sauen von zerschossenen Rudelstrukturen schreibt und die dann auch noch für das Populationswachstum verantwortlich macht, outet sich endgültig als ahnungslos - sorry.
LERNT halt, was ihr nicht wisst, und zieht aus dem Gelernten vernünftige, sinnvolle Konsequenzen, wäre mein Ansatz.
Dann halte Dich doch bitte an diesen Ansatz und leg' los. Wenn ich Dir dabei behilflich sein kann, werde ich das gerne tun.
zaino
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Re: Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

Beitrag von zaino »

oha... bitte, klär mich AUF, Lars! Damit ich nicht ahnungslos sterbe.
Aus Deinen Post bin ich allerdings nicht recht schlau geworden, muss ich sagen.
Oder ist das unteilbares Insiderwissen, das weiterzugeben nicht Deine Aufgabe ist?
Das Thema "Moderhinke" und Verbissschäden wurde immer auf unterschiedliche Weise vermittelt, ich habs jeweils in Natura gesehen, wahre Ursachen?
Und beim Schälen der Bäume: Extrem überbewertet, ganz ehrlich.
Als ich neulich bei der Petition für den Nichtabschuß eines Restrudels im Altmühltal was dazu postete in FB, ging mich eine Jägerin an, die müssten WEG genau wegen jener Moderhinke. Was ist nun einfach opportuner Senf und was ist biologisch RICHTIG?
Wie gesagt, klär mich gerne auf. Aber ich kauf nimmer alles, weil eben schon zu oft Opportunes dabei war.. .

Nachtrag: Warum darf ich nicht kritisieren, was mir auf den Zwirn geht oder unlogisch erscheint? Das hier ist ein Forum zum Austausch, oder?
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HowlingWolf
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Re: Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

Beitrag von HowlingWolf »

DAs interessiert mich jetzt aber, da ich auch von den durch Jägern zerstörten Strukturen bei den Wildschweinen gelesen haben:

Ich bin Nichtjäger und daher meine einfache platte Frage dazu: Woher kommen denn die immensen Wildsau-Bestände?

In unserer Gegend (Wolfsburg) ein mächtiges Problem!

Gruß
HowlingWolf
zaino
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Re: Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

Beitrag von zaino »

Eigentlich wollt ich ja keinen "jagdlichen und wildbiologischen Blödsinn" mehr verzapfen, aber
nur mal völlig hypothetisch in den Raum und zur Diskussion gestellt:
... wenn die Wutzen auf Teufel komm raus bejagt werden und man hält immer auf die dicksten Brummer, und stellt dann fest, dass sehr sehr viele Überläuferbachen, also quasi Wutz-Teenager, auf einmal auch 1, 2 Würfe im Jahr kriegen (Nahrungsangebot top, Rudelstruktur WEG, alle dürfen mit allen Kinder kriegen), dann wäre das EINE von mehreren möglichen Erklärungen für eine explodierende Population.
Eine andere Möglichkeit: Vielen Jägern ist der Ansitz im Winter zu frostig und man muss auch sehr sehr umsichtig sein, Schwarzwild kriegt einen schnell spitz und taucht einfach woanders auf. "Kreisen" und Drückjagd im Winter: Bis die ganze Mischpoke sich postiert hat, sind die Sauen woanders und lachen sich tot. Sie sind sehr sehr clever.
Heisst, es wird gejagt, aber die erreichten Abschußzahlen schlagen nicht zu Buche, was die reproduktionsfähigen Wildsauen angeht. Bzw. die beeilen sich, alle entstehenden Lücken flugs wieder mit Nachwuchs zu füllen, die bösen Tiere... ;)
Oder nochmal tollkühn rein hypothetisch postuliert, nur so aus meiner Sicht:
Entweder jagen die Jäger falsch,
oder das Prinzip Jagd zur Populationskontrolle per se funzt in diesem Falle nicht.

Anderes Beispiel: Trotz jahrzehntelanger wahnwitziger und rigoroser Bejagung mit allen Mitteln sind weder die Füchse noch die Tollwut ausgestorben - letzteres gelang erst nach Durchfühung der Köder-Schluckimpfung...was sagt uns diese Beobachtung, wieder ganz vorsichtig formuliert, keinesfalls postuliert.
Was zieht IHR daraus für Schlüsse?

Noch Vorschläge, Einwände, konstruktive Beiträge, Korrekturen? Immer her damit ;)

Was hat Herr Lars eigentlich, erst schimpft er mich herzlos, dann schreib ich, dass ich gegen KEIN Tier was habe, also stempelt er mich im nächsten Durchgang zum Deppen... irgendwie überhitzt heute? Trinken Sie Eiswasser, könnt evt. noch helfen. :D
Grauer Wolf

Re: Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

Beitrag von Grauer Wolf »

HowlingWolf hat geschrieben:Ich bin Nichtjäger und daher meine einfache platte Frage dazu: Woher kommen denn die immensen Wildsau-Bestände?
Es wurden jahrzehntelang die starken Bachen rausgeschossen, weil die mehr hermachen als Minischweinchen. Die synchronisieren aber die Rausche und sorgen für geordnete Verhältnisse. Was bei dieser Rumballerei unter dem Strich rauskam, war wilde Vermehrerei über's ganze Jahr. Großgreife, die sich an Frischlinge halten, wurden lange Zeit dezimiert, Großbeutegreifer fehlten völlig.
Später wurde man dann schlauer, aber der Grundstein für die Vermehrung war gelegt. Heute kommen noch die Energiemaiswüsten hinzu, die auch mal nicht abgeerntet werden, weil's nicht lohnt (Kraftfutter über'n Winter) und die milden Winter, die viel zu viel Schweine überleben lassen. Der Wolf war auch lange Zeit nicht da, der kriegt das auch nicht mehr gerichtet, zumal Wildsauen nicht zu seiner Hauptbeute gehören. Es sind also viele Ursachen, die letztlich aber eine Wurzel haben: Den Murks, den der Mensch gebaut hat.
Überall da, wo der Mensch unqualifiziert eingreift, bricht unweigerlich das Chaos aus.

Gruß
Wolf
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HowlingWolf
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Re: Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

Beitrag von HowlingWolf »

Na jetzt möchte ich aber auch eine Erklärung von LarsD. zu dem Thema haben, damit ich mir selbst ein Bild machen kann!
Also bitte Lars!

Gruß
HowlingWolf
FrauFuchs
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Re: Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

Beitrag von FrauFuchs »

@zaino: es war Rollofi (Sorry falls ich deinen Nick falsch geschrieben habe) mit dem Muffel Avatar der meinte du bist mit zu kleinem Herz ausgestattet ;-)
Wobei ich das schon wieder suspekt finde. Du bist kein Jäger@rollofi und auch sonst Vegetarier/Veganer?
^^
LarsD

Re: Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

Beitrag von LarsD »

zaino hat geschrieben:Das Thema "Moderhinke" und Verbissschäden wurde immer auf unterschiedliche Weise vermittelt, ich habs jeweils in Natura gesehen, wahre Ursachen?
Das eigentliche Habitat für Mufflons sind felsige Regionen, was eine starke Abnutzung der Schalen (Klauen) bedeuten würde. Weil unseren Wäldern im Flachland eher selten Felsen zu finden sind, laufen sich die Muffels ihre Schalen oft nicht so schnell ab, wie die nachwachsen. Das Ergebnis sind dann überlange Schalen, die am Ende beim Laufen derart hindern, dass es zu Deformationen der Gelenke kommt. Das hat dann mit Moderhinke noch gar nichts zu tun. Die ist eine bakterielle Erkrankung, welche besonders in Gegenden mit feuchten Böden auftritt und auch Mufflons befallen kann. Ich weiß nicht, warum im Zusammenhang mit den Schalenproblemen beim Muffelwild so oft von Moderhinke die Rede ist. Wahrscheinlich plappert man sich da gegenseitig munter den immer wieder gleichen Unsinn nach. Nur selten wird wohl ernsthaft untersucht.

http://www.halternerzeitung.de/staedte/ ... 00,2601951
Nachtrag: Warum darf ich nicht kritisieren, was mir auf den Zwirn geht oder unlogisch erscheint? Das hier ist ein Forum zum Austausch, oder?
Natürlich darfst Du hier munter kritisieren! Aber dann bitte auch mit vernünftigen Argumenten ... ;-)
... wenn die Wutzen auf Teufel komm raus bejagt werden und man hält immer auf die dicksten Brummer, und stellt dann fest, dass sehr sehr viele Überläuferbachen, also quasi Wutz-Teenager, auf einmal auch 1, 2 Würfe im Jahr kriegen (Nahrungsangebot top, Rudelstruktur WEG, alle dürfen mit allen Kinder kriegen), dann wäre das EINE von mehreren möglichen Erklärungen für eine explodierende Population.


Ich habe hier mehrfach aus intakten Rotten mit dicker Leitbache um den Jahreswechsel herum beschlagene Frischlingsbachen erlegt. Die wussten offenbar nichts von den Parolen, dass Mutti eigentlich den Moralapostel spielen soll. ;-) Fazit, auch in völlig intakten Rottenstrukturen frischen Bachen schon in ihrem ersten Lebensjahr. Das liegt wohl weniger an Muttis verfehlter Sexualerziehung, als vielmehr an einem durch die Landwirtschaft üppigen Nahrungsangebot in den Feldrevieren. Wenn Du mal die Chance hast, vergleiche mal die Stückgewichte von knapp einjährigen Frischlingen in Feldrevieren mit denen ihrer gleichaltrigen Artgenossen in reinen Waldrevieren. Wenn letzteren die satte Eichen- und/oder Buchenmast fehlte, sind die Altersgenossen im Feldrevier ihnen nicht nur gewichtsmäßig schnell um mehr als 100% voraus.
Eine andere Möglichkeit: Vielen Jägern ist der Ansitz im Winter zu frostig und man muss auch sehr sehr umsichtig sein, Schwarzwild kriegt einen schnell spitz und taucht einfach woanders auf. "Kreisen" und Drückjagd im Winter: Bis die ganze Mischpoke sich postiert hat, sind die Sauen woanders und lachen sich tot. Sie sind sehr sehr clever.
Du rückst die Jäger Deiner eigenen Sippe aber in kein gutes Licht. Bei Schnee und Kälte sitze ich nicht stundenlang rum, um auf die Sauen zu warten. Viel interessanter und effektiver ist dann die Pirsch. Wenn die Steckdosentiere bei Schnee auf den alten Maisschlägen oder den Wiesen stehen, ist es mit der Tarnung nicht so doll. ;-) Die von Dir ins Spiel gebrachten Bewegungsjagden sind in stramm bejagten Revieren mehr als kontraproduktiv. Denn gerade bei diesen Jagden fehlt die Zeit zum sicheren Ansprechen. Dort fallen dann bevorzugt die "dicken Bachen", während der Rest der Überlebenden den sicher geglaubten Einstand für Wochen und Monate meidet. Es ist effektiver, die Sauen im Einstand in Ruhe zu lassen und sie im Umfeld an Kirrungen, auf den offenen Flächen oder am Wechsel zu bejagen. So bleiben sie berechenbar und damit für mich bejagbar.
Heisst, es wird gejagt, aber die erreichten Abschußzahlen schlagen nicht zu Buche, was die reproduktionsfähigen Wildsauen angeht. Bzw. die beeilen sich, alle entstehenden Lücken flugs wieder mit Nachwuchs zu füllen, die bösen Tiere... ;)
Oder nochmal tollkühn rein hypothetisch postuliert, nur so aus meiner Sicht:
Entweder jagen die Jäger falsch,
oder das Prinzip Jagd zur Populationskontrolle per se funzt in diesem Falle nicht.


Mach Dich mal von diesem seltsamen, aber nicht nur hier weit verbreiteten Komplex frei, dass am Ende der Jäger der Schuldige sein muss. Die Nummer mit der Populationsdynamik ist an sich nicht schwer zu verstehen. Wir haben mit der intensiven Landwirschaft und dem damit einhergehenden, üppigen Nahrungsangebot einen wesentlichen Faktor für Populationswachstum. Wo das nicht in ausreichendem Maße durch Jagd abgeschöpft wird, wächst die Population dann auch entsprechend. Neben dem sicher lokal vorhandenem Unvermögen einiger Jäger gibt es aber weitere Größen, die eine effektive Bejagung und damit Regulierung der Sauen verhindern. Neben den heute üblichen Schlaggrößen nicht nur bei Mais kommen jagdlich befriedete Siedlungsbereiche und nach Regie der Forst und damit sauenfreundlich bewirtschaftete, an die Feldflur angrenzende Waldreviere auch noch mit Jagdbeschränkungen versehene Naturschutzgebiete dazu. Wo diese Faktoren die Oberhand gewinnen, übernehmen die Sauen das Komando ...
Was hat Herr Lars eigentlich, erst schimpft er mich herzlos, dann schreib ich, dass ich gegen KEIN Tier was habe, also stempelt er mich im nächsten Durchgang zum Deppen... irgendwie überhitzt heute? Trinken Sie Eiswasser, könnt evt. noch helfen. :D


Das mit dem "Herzlos" hast Du (hitzebedingt?) verwechselt. Und was den Deppen angeht, halte ich Dir hier einfach nur den Spiegel hin und versuche Dich so dazu zu bringen, Deine bislang sehr vorschnell und zu selbstsicher vorgebrachten Thesen einfach zu hinterfragen.
gelöscht_1

Re: Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

Beitrag von gelöscht_1 »

Hey

Sorry zanio...... ich konnte bei dir keinerlei Zuneigung oder Verständnis erkennen....! Konnte ich nicht....!

Mit dieser Vernarrtheit in den Wolf.....?! Nehmt's mir nicht úbel. Klingt nun vieleicht philosophisch, aber im Wort ver narr t heit, liest man doch alles heraus!
Dabei vergißt man schnell, alles um sich herum! Das macht dieses Wort/Gefühl aus!
Nicht mein Ding, ich môchte die anderen Sachen, drum herum, noch wahrnehmen, darúber aktiv entscheiden........

Ich bin auch nicht der Hundetyp unter uns Menschen, auch, wenn ich sie sehr mag!
Für mich sind Katzen viel fantastischer, graziöser usw. !

Zu den Muffels!
Zinio ..... 100 !!!!!!! Nicht Hunderte !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Lesen, sagst du selber.....!

Diese Hufkrankheit gits hier eig. Nicht!
Habe noch nie ein lahmendes o.À. Tier gesehen ........ nie!
Die Königshainer Berge sind das kleinste Mittelgebirge von Deutschland.
Komp,ett aus Granit, den berühmten Kônigshaier Granit, verbaut im Reichstag und an vielen Staatsgebäuden, Festungen etc.

Die Tiere leben auf diesem Bergauf, Bergab-Gelände und der Stein liegt bis unter der Humusschicht, tw. überall oben drauf!
Ideal für Muffels!

Warum sie,vor nun bald 50 Jahren ausgesetzt wurden....?
Evt. Jagdbereicherung??????
Sie sollen ja hier auch, wie halt Schafe, Lichtungen und Flächen zw. den Bergen offenhalten! Weiden halt!

Das tun sie nun nicht mehr, logo!
Dort sind und werden sie ja auch immer und immer wieder erlegt, vom Wolf!

Diese Bedingungen, wurden natúrlich an anderen Orten in Deutschland, kpl. ausgeblendet, nur der Jagd willen!

Ich haße diese Wildbiologen und Wolfsfanatiker, die genau deshalb, den Wolf zur Abschaffung des Muffels deklarieren!
Die kônnen sich gern meine Erfahrungen,Bider und Video's ansehen.......!
Das wird sie aber trotzdem nicht normalisieren, sie sind fanatisch.........übrigens kann man vernarrtheit konjugieren und kommt.......
Ihr ahnt es schon ........ auf fanatisch........ Sorry!!!!!!

Gruß Rudi
Grauer Wolf

Re: Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

Beitrag von Grauer Wolf »

rollofi hat geschrieben:Warum sie,vor nun bald 50 Jahren ausgesetzt wurden....?
Evt. Jagdbereicherung??????
Das war der Grund.

Gruß
Wolf
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