Lausitzer Jäger: Wölfe fressen unsere Mufflons auf

[Miscanthus]

Die Jägerschaft betreibt mal wieder aktiv Öffentlichkeitsarbeit.
„Unsere“ Mufflons? Aha!
http://www.bild.de/regional/dresden/sch ... .bild.html

[Grauer Wolf]

Wie die Expertin verrät, liegt die Ursache vermutlich darin, dass die Muffel anders als der Wolf hier nicht heimisch sind. Ihr ursprünglicher Lebensraum ist der Harz. In den 60iger Jahren wurden sie vom DDR-Forst eingefangen und in der Lausitz ausgewildert, um hier die Wildvielfalt zu erhöhen.

Expertin? So, so...
Der Mufflon ist nie im Harz heimisch gewesen.
Dazu kurz und knapp Wikipedia (weil's so praktisch ist):

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden sie direkt aus Sardinien und Korsika als Park- und Jagdwild in Deutschland eingeführt. Hier trieb vor allem der Hamburger Kaufmann Oscar Louis Tesdorpf die Einbürgerung voran. Die ersten Exemplare wurden 1903 in der Göhrde ausgesetzt, die nächsten 1906 im Revier Harzgerode, dann folgten der Taunus und der Solling. Überall bevorzugte der Mufflon ebene oder niedere Lagen mit Waldbewuchs und nicht wie erwartet gebirgige Gegenden mit Felsen. Allmählich ging man dazu über, auch Hausschafmischlinge auszusetzen, insbesondere Kreuzungen mit dem Zackelschaf.

Der Europäische Mufflon ist ein Wildschaf (wobei der Standpunkt strittig ist, denn es könnte auch eine archaische, verwilderte Hausschafrasse sein) trockener Bergregionen und hat in Mitteleuropa mit seinem feuchten Klima und den Mittelgebirgen und Flachländern überhaupt nichts zu suchen. Es wurde künstlich ausgesetzt und hat dem Wolf, der ein einheimisches Tier ist, nichts, aber auch gar nichts entgegenzusetzen. Ergo wird's gefressen, verdaut, ausgesch*** und gut ist...
Das alte Prinzip: Ein Tier, daß sich angesichts einheimischer Beutegreifer nicht halten kann, gehört nicht in die betreffenden Biotope.
Egal, ich kann das Gejammere und die Selbstgerechtigkeit der Lodenträger echt nicht mehr hören.

Gruß
Wolf

[Lutra]

Die Jägerschaft betreibt mal wieder aktiv Öffentlichkeitsarbeit.

Sie beweisen wieder mal ihre Kompetenz.

[friloo]

Hi,

und wenn sie der Wolf nicht frisst, schießt sie der Mensch ab. Für das Mufflon kommt es auf dasselbe raus.

Es stimmt natürlich, daß das deutsche Muffelwild aus Korsika/Sardinien stammt und wahrscheinlich keine wilde Art sondern eine verwilderte, frühe Hausrasse ist. Dafür spricht zB die überwiegende Hornlosigkeit der Weibchen.

[Grauer Wolf]

Es stimmt natürlich, daß das deutsche Muffelwild aus Korsika/Sardinien stammt und wahrscheinlich keine wilde Art sondern eine verwilderte, frühe Hausrasse ist. Dafür spricht zB die überwiegende Hornlosigkeit der Weibchen.

Vor allen Dingen finde ich es immer wieder lustig, wenn die "Jäger"schaft von einem "wertvollen Genpool" spricht. Der deutsche Mufflonbestand ist genetisch wertlos, weil eben Zackelschafe eingekreuzt wurden. Damit ist dieses Argument "geplatzt".

Gruß
Wolf

[gelöscht_1]

Hey

möchte auch noch meinen "Senf" dazugeben......!

Klar, das Mufflon stammt aus Korsika, bergige Gegenden, karge Landschaft und karges Futter.
Den Wolf, den kennen sie nicht und können auf Grund ihrer Lebensweise und den kurzen "Beinchen" perfekt bejagt werden, von ihm!
Welchen Nutzen die Mufflons nun hier, in den Königshainer Bergen und auch dem Harz oder Anderswo erbringen - weiß ich nicht ganz genau. Aber sie fressen schon doch mehr im Unterholz, Gras usw.!

Fakt ist, unsere Wölfe in der Lausitz und unser nächstes Rudel bei Niesky, die rauchen rein ------ chancenlos, für die Muffels.

Ich wohne dort und habe tagtäglich den Wald besucht, mit Wuff oder allein.
All "meine" Stellen sind inzwischen verweist und ich weiß spontan keinen Fleck mehr, wo ich sie finde.
Habe viele und tolle Begegnungen, mit Herden von an die 100 Stk. und auch die Gruppen der Mütter mit Lämmern gehabt.
Ich saß im Talkessel zw. an die 80 Tieren, mittendrin, allein - eine Stunde lang!
Sie äugten, grasten, dösten und waren voll entspannt ------ das war mal!

Schleichend, ab 2010 merkte man die Anwesentheit der Wölfe-kaum noch Gruppen, nur noch Herden von 60/80/100 Tiere!
Dann - untypisch - die Mütter mit Lämmern, schon im zeitigen Frühjahr - mitten unter der Herde - ungewöhnlich.
Viele Riße von tragenden Muttertieren sind bekannt, die Jäger schimfen über angeblich fast gar keine Muffels......!

Es gibt sie noch, wenige - sie sind ausgewichen auf die Rückseite der Berge, nach Reichenbach, weiter in Richtung Löbau und Czorneboh......!
Sie meiden die offenen Flâchen, wo sie sonst am Tag grasten.....!

Fazit, der Wolf kommt und Tiere die leicht bejagbar sind - wie Muffels, werden logischerwese stark deziemiert - kaum Chancen für sie, sich darauf einzustellen!
In den heimischen, höheren Bergregionen - ja, dort haben sie ne' Chance - hier nicht.......!

Wer noch welche sehen will, auf You Tube unter "Rudi Ratlos" oder snoobi366 ........., oder Stichworte Mufflon in Königshainer Bergen/Mufflon usw.
Keine Super-Aufnahmen, nur DigiCam mit opt.8fach Zoom, ohne Bildstabilisator!
Wollte mir mal HiTech zulegen - aber nun - wozu, sie sind unerreichbar geworden.
Den Wuschel Wolf mag ich auch - abr der lacht mich aus, von wegen und Filmen.....!

Wer den Wolf hier mag, der muß auch damit leben - das er Dummheiten macht - er jagt d a s, was er am leichtesten bekommt - Wilschafe -------- und ------- Hausschafe allein auf der Wiese.

Gruß Rudi

[Grauer Wolf]

@ rollofi

Es ist das nicht angepaßte, angeborene Fluchtverhalten der Muffel, die sie letztlich umbringt. Kurze Fluchten in felsige Steilhänge und dort verhoffen paßt in ihrer natürlichen Heimat, den trockenen, mediterranen Gebirgen, aber wenn keine dem Wolf unzugänglichen Steilhänge da sind, war es das.

Hier wurde eine Wildart künstlich ausgesetzt, damit die Jägerschaft etwas Abwechslung beim Schießen hat (das und nur das war der Grund). Solange der Wolf ausgerottet war, ging das mehr schlecht als recht gut. Angesichts der hiesigen Landschaft, in der es nach langer Pause wieder heimische Großbeutegreifer gibt, geht das jetzt logischerweise schief. Von den Problemen mit Hufkrankheiten aufgrund der viel zu feuchten Biotope mit viel zu weichen Böden (die Hufe nutzen sich nicht ab, im Grunde müßten wie bei Schafen die Klauen geschnitten werden) will ich schon gar nicht mehr anfangen. Das ist alles schon so oft durchgekaut worden, aber die Jägerschaft scheint hier weitgehend schlicht und ergreifend blind und wildbiologisch beratungsresistent zu sein und die Ursachen für das Verschwinden der Muffel einfach nicht zu begreifen. Lieber gibt man dem Wolf die Schuld, was natürlich einfacher ist, jammert herum und fordert Wolfsabschüsse, weil sie "unser Wild fressen" (Nota bene: "unser Wild" = Besitzanspruch!).
Ja, was soll der Wolf denn fressen? Pizza? Die Nahrung der Grauen besteht nun mal hierzulande aus rund 50% Rehen, 25% Rotwild und 17% Schwarzwild. Die Muffel sind da nur noch eine kleine Dreingabe, die binnen Kürze eh aus der Statistik fällt, weil nicht mehr vorhanden.

Gruß
Wolf

[Widukind]

@ rollofi

Habe mal in Deine Videos reingeschaut. Scheinst ja ausgesprochen gerne "draußen" in der Natur zu sein, sonst könntest Du solche Nähe nicht finden.
Aber an den Frischlingen warst Du schon sehr nah dran. Das kann auch mal ins Auge gehen. Bachen sind wirklich gefährlich. Im Gegensatz zu Wölfen.

Mal interessehalber. Mit was für einer Kamera bist Du unterwegs ?

[Grauer Wolf]

Aber an den Frischlingen warst Du schon sehr nah dran. Das kann auch mal ins Auge gehen. Bachen sind wirklich gefährlich. Im Gegensatz zu Wölfen.

Vielleicht will er rauskriegen, wie schnell er in dem Gelände laufen kann...?

Gruß
Wolf

[gelöscht_1]

Hey

ne simple Casio Exilim, mit innliegendem 8 fach Zoom ------- ooooohne Stabilisator!
Leider,
Ja - ich war traumhaft nahe dran an ihnen. Die besten Begegnungen gibts nicht als Film, weil im Unterholz......!
Ja - es war wunder-wunder schön, mit ihnen ------ meinen Muffels!
Ich wußte wo und wann sie waren - sie kannten mich und meinen Wuff............!

Das mit den Frischlingen - dummer Zufall!
Eine absolut fahrlässige Wurfstelle, zweier Jung-Bachen und mein Wuff rief mich an den Kessel!
Schnell die Aufnahmen und nix wie weg !!
Nächsten Tag - ohne Wuff - Kessel leer und die zwei Jung-Bachen pirschten ohne Junge durch den Wald - immer um mich rum.......!
Frischlinge - keine Ahnung - nicht mehr gefunden ........!
Ich kann klettern und tu mir prophylaktisch Fluchtwege und Bäume aussuchen .......!

Ansonsten - ja - die Filne uber meine Muffels - haben schon manchen Jäger erblassen lassen .........!
Wie gesagt - ich habe die Kinderstuben gesehn - 10-15 Mütter mit kleinsten quirligen Lämmern........!
Einmalige Momente, unvergessen !
Das eine Video zeigt es ijn etwa, was für gewaltige Mengen, jetzt zum Schlus, so eine Herde hatte.
An die geht kein Wolf, mitten im Wald!
Die Bocke scharren sich istinktiv um die Herde, senken die Hörner - bei 20-30 kräftigen Widdern, ne geballte Abwehrkraft!

Die Geschichte mit den Klauen - kenne ich - ist aber üertrieben, weil die Königshainer Berge überall und massiv aus Granit bestehen - die Muffels wackeln dort nicht den ganzen Tag durch Heide und weichen Boden ---------!
Sorry - mir erscheint es ein massives Argument der Wolfsbefürworter zu sein ------ leider, genauso unsachlich wie andersrum!
Ich habe viel und nahe, an den Muffels verbracht-Gehbehinderungen etc. - konnte ich nicht entdecken.
Kontrollieren kann ich es nicht - hab ja keins erjagt.
Habe auch nix dergleichen, von einem Jäger gehört ---- hier, in Königshain!

Von mir aus, sind die Wölfe willkommen, ich habe null-komma-nix Angst!
Aaaaaaaaaber - die Muffels werden evt. verschwinden und generell !!! - das Wild hier ist sowas von scheu geworden!
Die grasenden Rehe, mit Kiezen - auch sowas gibts nicht mehr --------- das Wild arrangiert sich, wie Menschen in einem Bürgerkriegsgebiet!

Auch d a s ----- m u ß --------- gesagt werden!
Dieses halb-domestiezierte Verhalten, das Vertraute und so weiter ---------das geht verloren, weil es für das Wild gefährlich/tödlich ist - einfach ihre natürliche Scheu abzulegen.........!


Gruß Rudi