Grauer Wolf hat geschrieben: Wirklich angefressen (inkl. entsprechender, forensischer Spuren) oder wurden da die Wunden geleckt (Pflege von Verletzungen bei Familienmitgliedern!), was aus der Distanz bei schlechtem Licht so aussehen kann? Ein Handyvideo ist kein Auflösungswunder, schon gar nicht im Dämmerlicht.
Sie haben die beim Unfall getötete Fähe doch geborgen. Wenn da ein Stück gefehlt hat, braucht es kein Handyvideo.
Außer in Zeiten höchster Not frißt kein Wolf ein eigenes Familienmitglied an (das tun dann sogar Menschen). Das wäre völlig untypisch!
Es ist lediglich eine Vermutung, dass es sich um Wölfe aus dem selben Rudel gehandelt hat ...
Grauer Wolf hat geschrieben:Außer in Zeiten höchster Not frißt kein Wolf ein eigenes Familienmitglied an (das tun dann sogar Menschen). Das wäre völlig untypisch!
Grauer Wolf hat geschrieben:Außer in Zeiten höchster Not frißt kein Wolf ein eigenes Familienmitglied an (das tun dann sogar Menschen). Das wäre völlig untypisch!
Quelle?
Eines meiner vielen Wolfsbücher und/oder andere Literaturstellen mit zusammen tausenden von Seiten. Suchen würde Stunden dauern. Wenn ich was explizites finde, reiche ich es gerne nach. Daß Wölfe verstorbene Rudelmitglieder manchmal begraben, meistens einfach liegenlassen, ist ebenfalls bekannt.
LarsD hat geschrieben:Es ist lediglich eine Vermutung, dass es sich um Wölfe aus dem selben Rudel gehandelt hat ...
Laut Karte liegt die Unfallstelle mitten im Nochtener Revier. Dort ein fremder Welpe? Glaub ich nicht. Aber vielleicht gibt's ja irgend wann ein Obduktionsergebnis mit DNS-Nachweis.
Ich würde in die Sache nicht zu viel hineininterpretieren. Bei dem Anfressen und anschließendem Vergraben kann es sich doch um eine Übersprungreaktion gehandelt haben. Das war doch für den zweiten Wolf eine ganz unmögliche Situation, und auch wir ach so vernünftigen Menschen reagieren da was weiß ich wie. Dass der zweite ein Fremder war scheint mir doch etwas weit hergeholt. Klar streifen die Jungschnösel auch durch fremde Reviere, aber dass sie sich bei Menschenansammlung sich ausgerechnet mit einem fremden toten Wolf beschäftigen, glaub ich mal nicht.
LarsD hat geschrieben:Eine Erkenntniss aus der Telemetrie ist doch gerade, dass sich die Jugend herzlich wenig um die Reviere der Alten schert.
Telemetrisch erforscht wurden Jungwölfe, die ohnehin kurz vor der Dispersion standen, und körperlich einigermaßen ausgewachsen waren, keine Welpen. Man kann keinem gut 1/2-jährigen Wolf (2013er Wurf), der noch im Wachstum ist, ein Senderhalsband umlegen. Zumindest würde ich das nicht tun und ich hoffe, auch sonst keiner!
Lutra hat geschrieben:Bei dem Anfressen und anschließendem Vergraben kann es sich doch um eine Übersprungreaktion gehandelt haben. Das war doch für den zweiten Wolf eine ganz unmögliche Situation, und auch wir ach so vernünftigen Menschen reagieren da was weiß ich wie.
Grauer Wolf hat geschrieben:Man kann keinem gut 1/2-jährigen Wolf (2013er Wurf), der noch im Wachstum ist, ein Senderhalsband umlegen. Zumindest würde ich das nicht tun und ich hoffe, auch sonst keiner!
Moment, das kann man sehr wohl. Mitwachsende Sender für juvenile Wildtiere sind auf dem Markt längst verfügbar, es gibt sogar eine ganze Reihe von Herstellern.
jurawolf hat geschrieben:Mitwachsende Sender für juvenile Wildtiere sind auf dem Markt längst verfügbar, es gibt sogar eine ganze Reihe von Herstellern.
O.k., das ist mir neu. Das ist ein Bereich, für den ich mich weniger interessiere, weil ich der Besenderung = invasive Methode sehr skeptisch gegenüberstehe. Aber wieder was gelernt! Danke!
Lutra hat geschrieben:Bei dem Anfressen und anschließendem Vergraben kann es sich doch um eine Übersprungreaktion gehandelt haben. Das war doch für den zweiten Wolf eine ganz unmögliche Situation, und auch wir ach so vernünftigen Menschen reagieren da was weiß ich wie.
Sehe ich auch so!
Gruß
Wolf
Sicher siehst Du das auch so, da alles andere Deinen Thesen vom "trauernden Wolf" entgegenspricht.
Kann auch, und das sieht zumindest für mich so aus, das normale Beuteverhalten eines Caniden sein, der seinen Beute frisst, den Rest vergräbt und vor Fremden verteidigt.
Oder war das Zähnefletschen auch eine "Übersprungshandlung"?
Gut, daß es Konrad Lorenz gab, denn mit diesem Begriff kann man so ziemlich alles erschlagen.