Bremen: Echtes Risiko verkannt

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Bremen: Echtes Risiko verkannt

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

SammysHP hat geschrieben: 1. Apr 2021, 08:17 Ich würde übrigens gerne durch die Einsamkeit verlassener Truppenübungsplätze wandern. Zum Beispiel die riesige, 25.000 ha große Fläche bei Bergen.
Off: dann besuche doch mal die Lieberoser Wüste, klemm Dir Dein weißes Taschentuch auf den Kopf, und hab' Spaß beim Cosplay "Lawrence of Arabia". ^^
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Nina
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Re: Bremen: Echtes Risiko verkannt

Beitrag von Nina »

Wird jetzt ziemlich OT, aber: Mir ging es eher darum, dass immer wieder versucht wird, Freiheitsrechte einzuschränken - beginnend damit, dass man in Ruhe Wölfe bejagen und die ohnehin häufig als lästig empfundenen anderen Waldbesucher wie Reiter, Jogger, Gassigeher, Mountainbiker, Geocacher etc. aus den Revieren fernhalten will, über unzulässige Wegesperrungen durch einzelne Waldbesitzer oder Jagdpächter bis hin zu der neuesten Variante unserer Regierung, erwachsenen Menschen nun ganz pauschal Hausarrest zu erteilen - ohne den Nachweis zu führen, dass diese Maßnahme sinnvoll oder verhältnismäßig ist oder gar irgendeinen positiven Effekt hätte.
Studie: Ausgangssperren sind als Maßnahme kaum wirksam

[...] In vielen Landkreisen Niedersachsens ist es bald nur noch im Ausnahmefall gestattet, nachts aus dem Haus zu gehen. Allein in der Region Hannover sind etwa eine Million Menschen von Gründonnerstag an von einer nächtlichen Ausgangssperre betroffen. Aber lässt sich die Pandemie durch solche Maßnahmen wirklich eindämmen? Eine Studie von Forschern der Universität Stanford kommt zu einem anderen Ergebnis. [...] Auch wenn sich die Politik von besonders strengen Maßnahmen den größten Effekt erhofft, wirken diese also offenbar nicht immer besser.

Redaktionsnetzwerk Deutschland RND, 30.03.2021: Studie: Ausgangssperren sind als Maßnahme kaum wirksam https://www.rnd.de/gesundheit/lockdown- ... L6PXY.html
Ich könnte natürlich sagen, dass mich das nicht tangiert, weil ich ein großes Grundstück habe und mit den Hunden einen "triftigen Grund", auch nachts jederzeit das Haus zu verlassen. So privilegiert war ich allerdings nicht immer. Als alte (vor Jahrzenten) vorübergehende Ex-Balkonbiologin in einer wenige Quadratmeter umfassenden Dachgeschosswohnung, die noch nicht einmal einen Balkon hatte und sich an warmen Tagen auf mehr als 30°aufgeheizt hat, hätte ich die heutige Situation mit dem frühabendlichen "Hausarrest für erwachsene Menschen" sicher nicht so hinnehmen mögen.

Ich reiß mich auch nicht darum, das Corona-Ungeziefer in meiner Hütte zu haben, aber mir erschließt sich nicht, dass erwachsene Menschen - dazu im Frühling an warmen hellen Abenden - wie kleine Kinder zu Bett geschickt werden und nicht mal mehr allein, zu zweit oder mit der Familie nach 21 Uhr einen Waldspaziergang machen oder zum Sonnenuntergang mal eine Weile auf einer Parkbank verbringen dürfen. Und am nächsten Morgen sich trotzdem wieder mit zig anderen Peoples im Aldi an der Kasse drängeln, in den ÖPNV gepfercht werden und dann fröhlich das nächste Großraumbüro ansteuern. Oder die Kassiererin, die sich den ganzen Tag bis zum Ladenschluss um 20:00 Uhr von Hunderten von Leuten anhusten lassen muss - und dann zum Feierabend an warmen Frühlingsabenden keine Runde mehr allein oder mit dem Partner um den Block oder in den Wald gehen darf.

Wenn die schlechte Performance der Regierung durch Machtgehabe und pauschale Bestrafung der Bevölkerung übertüncht und als Krönung dafür noch eine Psychotherapie empfohlen wird, dann muss einem auch mal der Kragen platzen dürfen.

Und ja, ich bin auch am liebsten ganz allein in der Natur unterwegs. Am Rand des Truppenübungsplatzes Munster steh ich auch oft seufzend und würde meinen Radius gern mal weiter dorthin ausdehnen. Zumal "meine" Route vor meiner Haustüre seit Corona insbesondere an Wochenenden auch von vielen Menschen mit Rucksäcken auf dem Rücken und/oder Wanderstöcken frequentiert wird - aber wer will es ihnen verdenken oder verübeln. Wo sollen die Leute denn sonst hin?
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