Feuer frei: Rodewälder Rüde

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
Schattenwolf

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Schattenwolf »

Die Stellungnahme von Lies. ;) Schuld sind die bösen Nutzer sozialer Medien. :lol: Maxa hat es ja schon angesprochen. "Begutachter" und Presse sind fein raus. :lol:
Ist ja schön das Lies Haltung klar ist. Was en "Kerl".
Tun sie Niedersachsen einen Gefallen Herr Ließ treten sie von ihrem Amt zurück. Niedersachsen braucht einen echten "Umweltminister". Nicht nur in Sachen Wolf!
Der am gestrigen Mittwoch bei Dörverden aufgefunden Wolf ist entgegen erster Berichte nicht durch Abschuss umgekommen. Das haben erste Untersuchungen am IZW in Berlin ergeben. Der Kadaver weist starke Bissverletzungen auf, wobei ein anderer Wolf oder ein anderes großes Tier in Frage kommen. Erkenntnisse über die Identität des toten Wolfes und ggf. über das Tier, das die Bissverletzungen herbeigeführt hat, werden nach Abschluss der genetischen Untersuchung erwartet.

Einmal mehr zeigt sich, dass viele der im Netz verbreiteten Kommentare zum Thema Wolf Maß und Mitte vermissen lassen. Das Klima ist von Verdächtigungen und Misstrauen geprägt, die nicht sachgerecht sind.

Meine Haltung ist klar: Eine Koexistenz von Mensch und Wolf ist möglich und letztlich auch gesetzlicher Auftrag. Wenn es zu Problemen mit einzelnen Wölfen kommt, muss gehandelt werden - und zwar ausschließlich durch den Staat. Damit das auch gelingt, brauchen die Beteiligten hier mehr Rechtssicherheit. Dafür setze ich mich ein.
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Nina
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Nina »

Nach einem Bericht der Rotenburger Rundschau gehört der betreffende Wolfsberater zu einem neuen Team von 3 Personen, das die Nachfolge von Frank Fass in dem entsprechenden Gebiet angetreten hat.
Alle drei sind erfahrene Jäger, kennen sich in der Natur aus und wissen um Veränderungen sowie Vorkommnisse, die Spaziergängern so nicht auffallen.

Rotenburger Rundschau, 16.08.2019: Der Landkreis Verden benennt drei Wolfsbeauftragte - Die Unaufgeregten https://www.rotenburger-rundschau.de/lo ... 24977.html
Der betreffende Wolfsberater, der Mittwoch zu dem toten Wolf gerufen wurde
schaltete überdies die Polizei in Dörverden ein, weil es sich bei den Schussverletzungen um eine „herausragende Straftat“ handele. Wölfe stünden schließlich unter Artenschutz und dürften folglich nicht gejagt werden.

MK Kreiszeitung, 30.10.2019 - ursprünglich unter der Überschrift "Ist die Wolf-Bestie tot?": Wolf-Kadaver bei Dörverden: Tier offenbar nicht erschossen, sondern tot gebissen https://www.kreiszeitung.de/lokales/nie ... 81258.html
Wie auch immer man es jetzt dreht, bleibt ein unangenehmer Nachgeschmack. Sind "erfahrene" Jäger mit einer Schulung wirklich in der Lage, das Ehrenamt des Wolfsberaters insbesondere der Begutachtung von Rissen - ausüben zu können? In diesem Fall stellt sich die Lage so dar, als habe der Jäger und Wolfsberater eine Bisswunde nicht von einer Schusswunde unterscheiden können. Ist das Ehrenamt dann nicht erst recht überfordert, wenn es um die Begutachtung von Nutztierrissen und damit verbundenen Ausgleichszahlungen geht? Wäre das nicht doch eher ein Fall für ausgebildete Veterinäre, wie sie zuvor beim Wolfsbüro angestellt waren?

Nicht viel angenehmer ist die andere Möglichkeit, wenn man dem erfahrerenen Jäger unterstellen dürfte, dass er eine Biss- von einer Schussverletzung unterscheiden kann - wurde dann das Ergebnis nachträglich politisch passend gemacht, um dem Umweltminister und involvierten oder versehentlichen Schützen die Haut zu retten?

Egal, in welche Richtung man das denkt, es bleibt ein fauliger Geschmack bezüglich der Tragfähigkeit des Wolfsmanagements in Niedersachsen.
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Nina
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Nina »

Schaut man in die Berichterstattung vor Ort, z. B. in der Lokalzeitung "Die Harke", wurde die Schusswunden-Diagnose von mehreren Vertretern der Jägerschaft geäußert. Demnach hat zunächst der Jäger und Wolfsberater vor Ort eine Schussverletzung unterstellt:
Da der Wolf eine Schussverletzung im Kehlbereich hatte, und der Rüde offenbar illegal getötet wurde, habe er die Polizei alarmiert. [...] Trotz der Schusswunde sei das Tier in der Lage gewesen, noch einige Kilometer zurückzulegen. „Der Fundort muss also nicht auch der Tatort sein“ [...].

Die Harke, 30.10.2019: Wolf illegal geschossen https://www.dieharke.de/Nachrichten/Wol ... 74808.html

Diese Einschätzung bestätigt auch der Kreis-Nienburger Wolfsberater [...], der das Rodewalder Rudel seit dessen Entdeckung begleitet [...]. Eines stellt der Wolfsberater jedoch unmissverständlich klar: „Der illegale Abschuss eines Wolfes ist eine Straftat, die streng verfolgt werden muss. Ich hoffe, dass der Täter ermittelt werden kann und entsprechend bestraft wird.“

Die Harke, 30.10.2019: Wolf illegal geschossen https://www.dieharke.de/Nachrichten/Wol ... 74808.html
Nach Auskunft von Raoul Reding, Wolfsbeauftragter der Landesjägerschaft, war die Verletzung des Wolfes nicht sofort tödlich. Der Fundort des Kadavers sei wahrscheinlich nicht der Ort, an dem der Schuss fiel. „Das verletzte Tier kann sich durchaus noch eine Strecke fortbewegt haben.“ Dafür sprächen auch Blutspuren vor Ort. Nach Redings Erffahrung wird es einige Zeit dauern, [...]. Allerdings kann es durchaus sein, dass es in diesem Fall schneller geht, weil eine Straftat vorliegt.“

Die Harke, 30.10.2019: Wolf illegal geschossen https://www.dieharke.de/Nachrichten/Wol ... 74808.html
Das ist schon recht seltsam - haben sich hier gleich mehrere Jäger einschließlich deren Wolfsbeauftragter kollektiv geirrt? Spätestens dann wäre das Argument, dass der Wolf aus "Tierschutzgründen" ins Jagdrecht müsse, damit ein Jäger vor Ort ein verunfalltes Tier begutachten, eine Diagnose stellen und ein Prognose treffen könnte, um zu entscheiden, ob er den Wolf vor Ort erschießt oder ihn laufen lässt, ad absurdum geführt. Immer wieder wurde argumentiert, dass ein Jäger aufgrund seiner Ausbildung hierzu in der Lage sei. Das wäre nach diesem Fall aber wohl mehr als zu bezweifeln.

Sollte es aber so sein, dass die Herren richtig gelegen haben - dann muss man wohl davon ausgehen, dass den Bürgern hier nicht die Wahrheit erzählt, sondern politisch mit falschen Karten gespielt wird. So oder so haben sowohl die Jäger als auch das Wolfsmanagement des Umweltministeriums mit seinem verantwortlichen Minister in diesem Fall einen unglücklichen und unglaubwürdigen Eindruck hinterlassen.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Vielleicht ist ja an Beidem etwas dran, nur wurde es wieder mal verunfallt dargestellt? Ein Schütze hat den Wolf geschossen, und nach Verenden haben sich noch andere (größere) Vierbeiner für den armen Wolf interessiert? Ich habe aber natürlich kein Bild von der Art der Verletzungen, ob also die Bisse (bzw. deren Lokalisation) angesetzt sind, um den Wolf zu töten, oder (nur) nachträglich zu verwerten. Ist ja bei Schafen nicht unähnlich, die da auf der Weide umkippen und hiernach Scavenger anziehen.

-> Bericht aus Senckenberg abwarten.
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Schattenwolf

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Schattenwolf »

Vor dem Hintergrund des neuerlichen Wolfsrisses eines 600 Kilogramm schweren Rindes am Rande des Lichtenmoor und des illegalen Abschusses eines Wolfsfrüden bei Dörverden im „Drei-Länder-Eck“ der Landkreise Verden, Heidekreis und Nienburg fordert der heimische Landtagsabgeordnete Dr. Frank Schmädeke (CDU) erneut die „rechtlichen Absicherung eines effektiven Wolfsmanagements“ bei auffälligen Wölfen und bat Umweltminister Olaf Lies (SPD) um den aktuellen Stand zur Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes und der Niedersächsischen Wolfsmanagementverordnung. In der Verordnung soll der Abschuss von problematischen Wölfen geregelt werden.
Nach Rücksprache am Mittwoch dieser Woche zeigt sich Schmädeke in einer Pressemitteilung optimistisch, dass die Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes zur geregelten „Entnahme“ von Wölfen auf einem guten Weg sei. Parallel dazu erarbeite das Ministerium eine Wolfsmanagementverordnung für Niedersachsen. „Darüber wird uns auch die notwendige Allgemeinverfügung gelingen, die den Einsatz von Jägern absichert“.
https://www.dieharke.de/Nachrichten/Sch ... 74953.html
Lutra
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Lutra »

der Abschuß-Dienstleister braucht nicht aufs Arbeitsamt, der Rubel rollt weiter:

https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Nord ... riOlT34d_0
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irrlicht
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von irrlicht »

dieser monat für monat erneuerte abschußbefehl, koste es was es wolle, kann doch nur eine trotzreaktion vom umweltminister sein.
anders kann ich mir soviel dummheit nicht erklären.
zaino
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von zaino »

Das erhält ihm aber Wählerstimmen unter der Landbevölkerung, zahlt sich also aus.. .
Schattenwolf

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Schattenwolf »

DDR Zustände in Niedersachsen. :shocked:
Wolfsschützer = Tierschützer = Linksextremisten
https://www.youtube.com/watch?v=OPwUoA-QlSQ
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Und wer ist das denn? ... Naja, wenn es danach ginge, dann tritt vielleicht auch die "Soko Linx" bei mir bald mal die Tür ein. Sähe ich als Ehrenverleihung an. :mrgreen:
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