Feuer frei: Rodewälder Rüde

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
udo
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von udo »

Ich wette, daß mancher Wolf in Polen, der Ukraine und Tschechien ganz unaufgeregt geschossen wurde.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Wenn es den Gesetzgeber nicht zu sehr interessiert und sich Leute gerne schmieren lassen, geschehen jeweils noch eine Menge anderer Dinge "ganz aufgeregt".
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
zaino
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von zaino »

Oh ja, das ist leider möglich. Aber dieses Theater und diese gezielten gnadenlosen Hass-Campagnen und der Wolf als Politikum?

Ich habe in Bayern erlebt, dass auch eine zigtausend Stimmen starke Petition 50 gesunde Mufflons nicht retten konnten, MUFFLONS!!! Vegetarier!!! als eine Waldbauern-Seilschaft sich hinter Seehofer klemmte. Die Petitions-Initiatorin wurde am Landratsamt nicht mal vorgelassen, um Beschlüsse einzusehen. So demokratisch gehts bei uns zu, wenn Naturschutz gefragt wäre.
Oder aktuell aus meinem momentanen Wirkungskreis: Fledermäuse sind bedroht... als Insektenfresser. Jeder weiß dass es immer weniger Insekten gibt. Aber unterhalte dich mal mit einem Landwirt über Pestizide. Das Gespräch wird meist einen Verlauf nehmen wie einige Freds hier im Forum: Du hast keine Ahnung und es gibt keine Alternativen und du bist eh blöd und so weiter...


DAS macht mir bei alledem Angst. Denn da haben nicht mal Feldhasen, die ohne Genehmigung Klee fressen, eine Chance. Immer wird das angebliche wohl des Menschen vor das einer intakten Natur gesetzt. Sehr sinnvoll und weise... und immer sehr rigoros vertreten.... Wenn der letzte Baum gerodet ist... Ihr kennt die Fortsetzung des ZItats, richtig?
maxa67

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von maxa67 »

Also Polen und die Tschechei sind da schon vorsichtig mit den Abschußgenehmigungen. In den beiden Ländern wird sicher auch nur im selben Maße wie in Brandenburg oder Sachsen nach dem 3xS Prinzip durch die Jägerschaft agiert.
Ukraine ist, auch weil es kein EU Land ist, wieder ein ganz anderes Thema.
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Nina
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Nina »

"Dienstleister" für die Jagd auf den Rodewalder Rüden kostet inzwischen 150.000 €

Wie die aktuelle Antwort 18/4608 der niedersächsischen Landesregierung ergeben hat, kostete allein der "Dienstleister", der mit der seit Monaten völlig erfolglosen Jagd auf den Rodewalder Rüden beauftragt ist, den niedersächsischen Steuerzahler bislang 150.000 €. Damit liegen die Gesamtkosen für die Entnahme mittlerweile bei minimum rund 200.000 €!!!

Wir erinnern uns - Grundlage für den "Schaden" waren drei Fälle von gerissenen Rindern und einer von einem Schaf in einer Gesamtschadenshöhe von gerade einal € 2.887,70. Wegen der "akuten" Gefahr vor bereits rund 9 Monaten (!) wurde der teure erfolglose Dienstleister auch nicht einmal per Ausschreibung ausgewählt- es musste ja alles ganz schnell gehen. Es handelt sich dabei auch nicht um Berufsjäger. (Also Hobbyjäger? Gutes Geschäft!) Und Herr Lies will seinen persönlichen teuren Rachefeldzug gegen den Rodewalder Rüden auf Kosten der niedersächsischen Steuerzahler auch nicht beenden, bis die Maßnahme abgeschlossen und/oder die "Gefahr erheblicher Schäden gebannt" ist. Steuerverschwendung per excellence. Begründung: "Kosten sind bei der Durchsetzung von rechtsstaatlichen Entscheidungen nicht der primär entscheidende Faktor". Ist ja auch nicht sein eigenes Geld. Ein teurer Rachefeldzug, den Herr Lies den Steuerzahlern da aufbürdet. Und ein Schlag ins Gesicht für alle Steuerzahler, deren Einkommen nicht mal eben so in Relation zu den unsinnigsten und absurdesten Ausgaben gesteigert werden kann - und die deshalb mit ihrem gesunden Menschenverstand Entscheidungen auf ihren Kosten-Nutzen-Faktor ständig überdenken und anpassen müssen. Nicht so Herr Lies beim Rumasen mit unseren Steuergeldern.

Ach ja: Von 508 Anträgen auf Förderung präventiver Herdenschutmaßnahmen in 2019 sind derzeitig immer noch 422 gar nicht oder nicht abschließend bearbeitet. Die Tierhalter müssen für Lies' teuren Rachefeldzug also auch hintenanstehen.

Quelle: Landtagsantwort 18/4608 vom 16.09.2019: Was tut der vom Land beauftragte Dienstleister bei der Jagd auf den Rodewalder Rüden?
und Landtagsantwort 18/4283 vom 02.08.2019: Transparenz beim Umgang mit Steuergeldern: Was kostet die Jagd auf den Rodewalder
Rüden?
https://www.nilas.niedersachsen.de/star ... et.starweb?

Hier mal ein Zitat aus der Stellungnahme der Deutschen Juristischen Vereinigung für Tierschutzrecht e. V. zu der Voraussetzungen für die Erteilung einer Abschussgenehmigung (Markierung von mir hervorgehoben):
Im Ergebnis darf der Rückgriff auf die Ausnahmetatbestände des Artikel 16 nur ein letzter Ausweg sein, da sich eine Ausnahmeregelung eben immer im Interesse des Schutzes der anderen in der Richtlinie festgelegten Erfordernisse unterzuordnen hat. Ob es in dem konkreten Fall andere zufriedenstellende Lösungen gibt, muss anhand objektiv überprüfbarer Umstände beurteilt werden, wie etwa wissenschaftlicher oder technischer Erkenntnisse.
Aufgrund des begrenzten Ermessensspielraums der Mitgliedstaaten in diesem Bereich müssen die Argumente, wonach eine Lösung nicht
„zufriedenstellend“ ist, auch entsprechend überzeugend sein. Dass eine alternative Lösung größere Umstände verursacht oder ein anderes
Verhalten erfordert, kann hierbei nicht ausreichend sein.


Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V., 22.08.2019: Der Wolf in der aktuellen politischen Diskussion, Seite 10 http://www.djgt.de/system/files/267/ori ... e_Wolf.pdf
Schaut man sich einzelne Ausnahmegenehmigungen für die Tötung einzelner Wölfe genauer an, kommen zudem weitere Zweifel auf angesichts der immensen Kosten, die durch eine solche geplante Tötung verursacht werden. Ungeachtet aller sonstigen Bedenken stellt sich allein schon vor diesem Hintergrund die Frage nach der Verhältnismäßigkeit von solchen Maßnahmen wie unlängst der Fall des Rodewalder Rüden gezeigt hat. [...] Ob mit einer eventuellen künftigen Tötung des Rüden die Konfliktsituation in der Region tatsächlich geklärt sein wird oder aber ob es zu neuen Konfliktsituationen kommen wird ist völlig offen. Herdenschutzmaßnahmen haben sich hingegen in zahlreichen Studien als wirksamer Schutz vor Übergriffen erwiesen. Bei der Umsetzung
entsprechender Maßnahmen bestehen in Deutschland noch erhebliche Defizite. Die Kosten für solche Maßnahmen werden darüber hinaus –
anders als Tötungskosten, die immer wieder vollständig anfallen – mit zunehmender Umsetzung sinken.

Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V., 22.08.2019: Der Wolf in der aktuellen politischen Diskussion, Seite 27-28 http://www.djgt.de/system/files/267/ori ... e_Wolf.pdf
zaino
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von zaino »

Da stellt sich doch immer wieder die Frage, cui bono?
Schattenwolf

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Schattenwolf »

Laut Wolfsschutz-Deutschland soll es sich bei dem Dienstleister um drei Berufsjäger handeln.Ich fürchte Ließ wird nicht eher Ruhe geben, bis das ganze Rudel ausgelöscht ist. Alles gute für die Zukunft SPD. :shock:
https://wolfsschutz-deutschland.de/2019 ... -000-euro/
Schattenwolf

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Schattenwolf »

Da fragt man sich doch was der Herr Minister da groß überprüfen muss. :p Wenn ich mir allein die Weidezäune hier vor Ort anschaue,kann man nur mit dem Kopfschütteln. Dieses Disaster wird Ließ hoffentlich nie wieder abschütteln können. :oops:
„Täglich grüßt das Murmeltier. Umweltminister Olaf Lies hat sich mit der ständigen Wiederholung der Abschussgenehmigung für den Rodewalder Wolf verrannt.

Immerhin räumt er ein, dass überprüft wird, ob die ständigen Verlängerungen weiterhin fachlich notwendig sind, da der Wolf kaum weitere Schäden verursacht hat.
https://wolfsmonitor.de/?p=17901
Die Zahl der Anträge auf Herdenschutz liegt inzwischen bei 1280, davon allein 508 aus dem laufenden Jahr. Hier sind ein Großteil immer noch nicht bewilligt, geschweige denn bearbeitet worden.

Statt erfolgsloser Wolfsjagd sollte der Umweltminister seine Ressourcen lieber in die Bearbeitung der Anträge von Landwirten auf Zäune und andere Schutzmaßnahmen investieren. Hier hakt es an komplizierten und aufwändigen Verfahren.

Auch wäre eine Weidetierprämie von 30 Millionen Euro jährlich unabhängig vom Wolf überfällig und eine wirksame Hilfe für die Tierhalter.“
Dem kann ich mich nur anschließen.
zaino
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von zaino »

Schattenwolf hat geschrieben: 19. Sep 2019, 21:48 Laut Wolfsschutz-Deutschland soll es sich bei dem Dienstleister um drei Berufsjäger handeln.Ich fürchte Ließ wird nicht eher Ruhe geben, bis das ganze Rudel ausgelöscht ist. Alles gute für die Zukunft SPD. :shock:
https://wolfsschutz-deutschland.de/2019 ... -000-euro/
Naja, auch die SPD fischt halt jetzt am rechten Rand: Deutsches Volk, wir TUN was für Euch! Totaler Krieg gegen Wölfe! Sind wir nicht toll?

Die großen Männer der Sozialen Partei Deutschlands rotieren im Grab.... ein paar davon haben für Freiheit, Demokratie und die Grundsätze eines sozialen Staates ihr Leben eingesetzt. Die Pappnasen heute riskieren nicht mal mehr ihre Diäten. :evil:
Schattenwolf

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Schattenwolf »

zaino hat geschrieben: 20. Sep 2019, 10:05
Schattenwolf hat geschrieben: 19. Sep 2019, 21:48 Laut Wolfsschutz-Deutschland soll es sich bei dem Dienstleister um drei Berufsjäger handeln.Ich fürchte Ließ wird nicht eher Ruhe geben, bis das ganze Rudel ausgelöscht ist. Alles gute für die Zukunft SPD. :shock:
https://wolfsschutz-deutschland.de/2019 ... -000-euro/
Naja, auch die SPD fischt halt jetzt am rechten Rand: Deutsches Volk, wir TUN was für Euch! Totaler Krieg gegen Wölfe! Sind wir nicht toll?

Die großen Männer der Sozialen Partei Deutschlands rotieren im Grab.... ein paar davon haben für Freiheit, Demokratie und die Grundsätze eines sozialen Staates ihr Leben eingesetzt. Die Pappnasen heute riskieren nicht mal mehr ihre Diäten. :evil:
Echt jetzt ich dachte mehr als 80% der deutschen sind Pro Wolf?

Zwar der falsche Minister aber passt.„Wollt ihr den totalen Krieg?“ :shocked: Lies müsste sich nur mal wieder rasieren.
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