Feuer frei: Rodewälder Rüde

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
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Nina
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Nina »

Soso, "WnD HILFT AUSMISTEN".

Menschen mit einer gegenteiligen Meinung werden öffentlich zu Tierfäkalien degradiert, die es zu entfernen (und üblicherweise auf einem Misthaufen zu entsorgen) gilt.

Den Aufruf in seinem netten Sprachstil sollte man Herrn Lies dann aber gleich mal mitübersenden. Vielleicht möchte der sich ja gar nicht in diesem Stil instrumentalisieren lassen.
Klatsch und Denunziation sind eng miteinander verwobene Kommunikationsprozesse, die häufig der Ausgrenzung Einzelner dienen. Die Denunziation zeichnet dabei die Besonderheit aus, dass sie an eine übergeordnete Instanz (Vorgesetzte, Partei, staatliche Stellen) ergeht, von der - in aller Regel unausgesprochen - Sanktionen gegen die Betroffenen erwartet werden. Insofern ist sie ein Mittel der sozialen Kontrolle, das die "höhere Instanz" gern zu instrumentalisieren versucht.

idw Informationsdienst Wissenschaft: Denunziation - Instrument sozialer Kontrolle, Dr. Christian Jung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
VolkswagenStiftung, 12.06.2002
https://idw-online.de/de/news49230
Definition denunzieren:
1. (abwertend) [aus persönlichen niedrigen Beweggründen] anzeigen
2. als negativ hinstellen, öffentlich verurteilen, brandmarken


Duden: denunzieren https://www.duden.de/rechtschreibung/denunzieren
Definition niedrige Beweggründe:
Unter niedrige Beweggründen versteht man alle, die nach allgemeiner rechtlich- sittlicher Wertung auf tiefster Stufe stehen, durch hemmungslose Eigensucht bestimmt und deshalb besonders verachtenswert sind.

Quelle: Gössel/Dölling-StGB, BT I, München 2004, § 4 Rn. 24.
IURA STUDENT.DE Definition niedrige Beweggründe https://www.iurastudent.de/definition/n ... eweggründe
Erklärbär
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Erklärbär »

Und Du beschwerst Dich über Whataboutism? LOL.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Wenn sich jemand für eine gute Sache jahrelang persönlich und mit Engagement einsetzt, dann wird auch erst einmal grundsätzlich Befähigung zur Neutralität dafür angezweifelt oder abgesprochen, wenn Interessenkonflikte vermutet werden.

https://www.landtreff.de/post1627655.html#p1627655
AZ: "Uwe Martens vom Freundeskreis freilebender Wölfe stellt sich gegen Pläne von Umweltminister Lies // Wolfsdebatte: Abschießen hilft nicht"

https://www.az-online.de/uelzen/bienenb ... 38341.html

Herr Uwe Martens ist wirklich Wolfsberater im Bereich Lüneburg:

http://www.nlwkn.niedersachsen.de/start ... 45574.html

Da frage ich mich, ob der Herr Martens objektiv Nutztierrisse bearbeiten wird.
Wieviele der Wolfsberater sind denn Jäger? Na? Veranstaltet doch mal eine anonyme Anfrage, wer von denen den Wolf auch gerne entsorgt sähe ...
Auf einer Schulung zum Biberberater kamen mir auch Jäger unter, die was von Kofferaumwölfen etc. gemurmelt haben. Da war für mich klar, was ich von solchen potentiellen Kollegen zu halten habe.
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Erklärbär
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Erklärbär »

Wolfsberater sollten eben Wölfe beraten, und nicht die Politik. LOL.

Habe ich sogar mal in einem Stellenprofil gelesen, dass der Wolfsberater zur Neutralität verpflichtet ist und sich ergo auch aus diesen Diskussionen heraushalten sollten. Sonst braucht man sich nicht wundern, wenn man instrumentalisiert wird.
Lutra
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Lutra »

Wenn ich mich recht erinnere, hat es in Niedersachsen schon Wolfsberater gegeben, die ihr Amt niedergelegt haben, weil sie mit der Politik nicht klar kamen. Jetzt haben sie erst mal Fragen an Politiker gestellt, ohne eigene Meinungen kund zu tun, wobei man diese schon hinter den Fragen vermuten kann. Man darf gespannt sein, ob diese Fragen öffentlich beantwortet werden.
Mal ne Frage von mir: Machen denn in Niedersachsen die ehrenamtlichen Wolfsberater auch die amtlichen Rißgutachten bei Nutztieren?
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

@Lutra: Wer denn sonst? Oder: warum sollte es in NS anders sein? In Brandenburg macht das auch der ehrenamtliche WB.
Zuletzt geändert von Dr_R.Goatcabin am 5. Feb 2019, 17:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Lutra »

Dr_Goatcabin hat geschrieben: 5. Feb 2019, 16:47 @Lutra: Wer denn sonst? Oder: warum sollte es in NS anders sein?
Na ja, z.B. bei uns in Sachsen gibt es das System mit Wolfberatern nicht. Die Rißgutachen machen Mitarbeiter der Landratsämter. Das ist ja schließlich eine amtliche Sache, wo dann auch Geld fließt oder nicht. Wenn es gebrannt hat, macht ja auch kein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr die Brandursachenermittlung.
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Lutra »

Was anderes zur Sache:
Der "Freundeskreis Freilebender Wölfe" regt eine einheitliche Definition für "auffällige Wölfe" an:

www.lausitz-wolf.de/fileadmin/PDF/Auffa ... Woelfe.pdf

Mit dieser Bezeichnung wird ja immer lockerer umgegangen.
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Nina
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Nina »

Lutra hat geschrieben:Na ja, z.B. bei uns in Sachsen gibt es das System mit Wolfberatern nicht. Die Rißgutachen machen Mitarbeiter der Landratsämter. Das ist ja schließlich eine amtliche Sache, wo dann auch Geld fließt oder nicht. Wenn es gebrannt hat, macht ja auch kein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr die Brandursachenermittlung.
Das ist bei uns in Niedersachsen anders. Gesa Kluth hat bereits 2015 im Sächsischen Landtag ausgeführt, dass das System mit der Rissbegutachtung durch ehrenamtliche Mitarbeiter "das Ehrenamt überforden" würde.
Aber man braucht Leute, die das intensiv machen, nicht nur in ihrer Freizeit, weil es darüber hinausgeht. Gerade wenn es darum geht, tote Schafe oder Nutztiere zu untersuchen, haben wir von Anfang an immer gesagt, es kann nicht sein, dass das Ehrenamtler machen. Das finde ich eine Überforderung des Ehrenamtes. Deshalb sind es hier in Sachsen auch die Landkreismitarbeiter, nachdem wir das jahrelang gemacht haben. Das sehe ich in anderen Ländern kritisch, wenn Ehrenamtler zu toten Schafen hinausgehen. Ich finde, das ist eine Behördenaufgabe.

Gesa Kluth, Anhörung durch den Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft am 26. Juni im Sächsischen Landtag, Seite 39 http://newsletter.jagdnetz.de/system/as ... _06_15.pdf
Niedersachsens vorheriger grüner Umweltminister Stefan Wenzel hatte seinerzeit das Wolfsbüro mit Veterinären aufgestockt, um hier Abhilfe zu schaffen und das Ehrenamt zu entlasten. Am 09.10.2018 bemängelte ein Wolfsberater in einem offenen Brief des Freundeskreises freilebender Wölfe e.V. , dass der amtierende Umweltminister Olaf Lies die "Personaldecke" im Wolfsbüro "zunehmend ausdünnen" würde, indem "Zeitverträge, auch bei den angestellten Tierärzten, nicht verlängert" würden.

Vgl. Freundeskreis freilebender Wölfe, Offener Brief an den Umweltminister NDS , 09.10.2018: http://www.lausitz-wolf.de/fileadmin/PD ... 181009.pdf

Da war ja schon zu befürchten, dass die Wolfspolitik des Umweltministers die sachliche, wissenschaftlich fundierte Vorgehensweise durch eine rein politisch motivierte ersetzt werden würde, die eher den Lobbyinteressen von Jagd- und Bauernverbänden gerecht wird.
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SammysHP
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Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von SammysHP »

@Lutra

Die Wolfsberater füllen die Protokolle aus, das Urteil kommt dann aus der Behörde.
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