Feuer frei: Rodewälder Rüde

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von zaino »

Jahaaa, solche Figuren gibts da draußen.
Stacheldraht sollte schon seit vielen Jahren mega-out sein. JEDES Tier und jeder Mensch, der da rumkraucht, kann sich übel verletzen - und morsche Pfosten? Was sagt da die Tierhalterhaftpflicht? Es sind schon Großtiere auf Autobahnen herumgerannt und das ist alles andere als sinnvoll. Ein fitter Zaun ist immer ein Muss, ob mit oder ohne Wolf im Revier. Auch Rinder sind Fluchttiere!!!
Lutra
Beiträge: 2697
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Lutra »

Der Lies macht sich doch so richtig zum Affen. Der bezahlt ein halbes Jahr ein Vollstreckungskommando um einen Wolf zu killen. Ist das normal oder schon behandlungsbedürftig?
Und wenn sie es doch schaffen sollten kommt der nächste Wolf und bedient sich an den unzureichend geschützten Tieren...
Benutzeravatar
Dr_R.Goatcabin
Beiträge: 1239
Registriert: 29. Jan 2016, 13:36

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Lutra hat geschrieben: 2. Jul 2019, 19:16 Der Lies macht sich doch so richtig zum Affen. Der bezahlt ein halbes Jahr ein Vollstreckungskommando um einen Wolf zu killen. Ist das normal oder schon behandlungsbedürftig?
.. Ebenso vor dem Hintergrund von Forentrollen, Wasserwerkern und anderen schweratmigen Troglodyten (hier): wie oft muss wieder und wieder dasselbe demonstriert werden, bis Konsequenzen gezogen werden?
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
TheOnikra

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von TheOnikra »

Ich habe den Verdacht das der Lies, das absichtlich so hanbhabt. Er bekommt jeden Monat aufmerksamkeit und nutzt diesen einen Wolf als Druckmittel um seine absurden Vorstellungen durchzubringen.
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von zaino »

Logisch, das Gezeter wg. der Wölfe ist doch politisch vorzüglich ausnutzbar. Wer fragt da nach biologichen Fakten?
Lutra
Beiträge: 2697
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Lutra »

zaino hat geschrieben: 2. Jul 2019, 21:31 Logisch, das Gezeter wg. der Wölfe ist doch politisch vorzüglich ausnutzbar.
Das Gezeter alleine vielleicht, aber das praktische Handeln in diesem Falle? Mich würde es doch sehr wundern, wenn das mehrheitlich Pluspunkte bringen würde. Es ist doch einfach nur unsinnige Geldverschwendung, egal, ob nun jemand pro oder kontra Wolf eingestellt ist. Diese Summen in den Herdenschutz investiert oder zur allgemeinen Förderung der Weidewirtschaft könnten doch wirklich was bewirken.
Für mich ist solches Handeln einfach nur dumm.
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von zaino »

Der praktische langfristige Nutzwert einer Entscheidung bestimmt bei vielen politischen Entscheidungen leider nicht bzw. ob mit oder ohne Absicht, fällt offenbar nicht ins Gewicht. Fällt schon des Öfteren auf, Aber, wie man sich wahltechnisch bettet, so liegt man bzw. wird man regiert. :(
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Nina »

Die Landtagsantwort der niedersächsischen Umweltministeriums liegt vor.

Die Kosten für die Wolfsjagd für den u. a. "externen Dienstleister" kann Olaf Lies nicht beziffern, weil die Rechungen angeblich noch nicht "geprüft" seien.
Welche Kosten hat die geplante Tötung des Rodewalder Rüden bislang verursacht?

Kosten sind entstanden in der Verwaltung sowie durch Inanspruchnahme eines Dienstleisters. Die
vorliegenden Rechnungen sind noch nicht abschließend geprüft. Detaillierte Angaben können daher derzeit nicht erfolgen.

Landtagsantwort 18/3968 vom 18.06.2019 der niedersächsischen Landesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Christian Meyer, Imke Byl und Helge Limburg (GRÜNE), Frage 3, Seite 2 https://www.nilas.niedersachsen.de/star ... et.starweb?
Da werden unsere Steuergelder also weiter fleißig an "Dienstleister" für die Wolfsjagd verteilt. Laut Olaf Lies bestehe die "Gefahr" durch den Rüden "ungemindert weiter" - was seltsam anmutet, wenn man folgende Fragen und Antworten aus der selben Drucksache berücksichtigt:
In welchen Fällen hat der Rodewalder Rüde vor Erteilung der Abschussgenehmigung nachweislich wolfssichere Zäune überwunden?
[...]

– NTS 636 (18.02.2018) 90 cm Flexinetz, an einer Ecke niedergedrückt, Ursache unklar;
– NTS 670 (09.04.2018) 90 cm Flexinetz;
– NTS 687 (11.05.2018) 105 cm Flexinetz;
– NTS 766 (04.09.2018) 120 cm und 90 cm Flexinetz gemischt, Zaun niedergerissen, ein Tier im
Netz verheddert, unklar ob Schafe ausgebrochen sind oder Wolf Zaun überwunden hat;
– NTS 821 (02.11.2018) 120 cm Flexinetz.

Landtagsantwort 18/3968 vom 18.06.2019 der niedersächsischen Landesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Christian Meyer, Imke Byl und Helge Limburg (GRÜNE), Frage 11, Seite 4 https://www.nilas.niedersachsen.de/star ... et.starweb?
Der letzte Fall war also im November 2018 und liegt samit mehr als 8 Monate zurück(!).

Den Schaden durch den Rodewalder Rüden nach Erteilung der Abschussgenehmiguing kann Olaf Lies auch nicht beziffern:
Welchen landwirtschaftlichen Schaden haben dem Rodewalder Rüden seit Erteilung der Abschussgenehmigung nachgewiesenen Risse auf ausreichend geschützte Nutztiere verursacht?

Der durch den Rüden GW717m verursachte Schaden kann noch nicht gesichert beziffert werden.
Die im Territorium des Rodewalder Rüden nach Erteilung der Ausnahmegenehmigung festgestellten Risse sind noch nicht alle durch genetische Analyse einem Verursacher eindeutig zugeordnet.
Für die bereits zugeordneten Risse wurden bis jetzt noch keine Ausgleichszahlungen geleistet, da nach der amtlichen Feststellung von den betroffenen Tierhaltern noch keine Anträge auf Billigkeitsleistung gestellt wurden. Ein Antrag auf Billigkeitsleistung befindet sich aktuell in der Bearbeitung.

Landtagsantwort 18/3968 vom 18.06.2019 der niedersächsischen Landesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Christian Meyer, Imke Byl und Helge Limburg (GRÜNE), Frage 4, Seite 2 https://www.nilas.niedersachsen.de/star ... et.starweb?
Zudem hält das niedersächsische Umweltministerium an seiner eigenen Auffassung, dass Rinder durch den "Herdenverband" ausreichend geschützt seien, weiterhin fest und behauptet, dass diese Theorie angeblich von der DBBW vertreten würde:
Zunächst ist festzuhalten, dass der Herdenverbund bei Rindern und Pferden als ausreichender Schutz vor Wolfsübergriffen anzusehen ist, vergleiche hierzu auch die entsprechenden Ausführungen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf.

Landtagsantwort 18/3968 vom 18.06.2019 der niedersächsischen Landesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Christian Meyer, Imke Byl und Helge Limburg (GRÜNE), Frage 13, Seite 5
Die Auffassung der DBBW ist aber eine viel differenziertere und im Ergebnis ganz andere:
Rinder und Pferde sind von Natur aus recht wehrhaft und haben oft noch ein ausgeprägtes Herdenverhalten. Die Verluste an Rindern und Pferden durch Wölfe sind in Europa deutlich geringer als an kleineren Nutztieren. [...] Das Verteidigungsverhalten von Mutterkühen kann je nach Rasse sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Durch die häufig übliche Zäunungsform von Mutterkuhherden mit nur einer Stromlitze in 60 oder 80 cm Höhe sind Kälber für Wölfe leicht erreichbar. [...] Wenn einzelne Wölfe gelernt haben, Rinder zu töten, müssen auch diese vor Wolfsübergriffen geschützt werden. [...] In Projekten in Brandenburg und Sachsen-Anhalt konnte demonstriert werden, dass auch Rinder erfolgreich durch Herdenschutzmaßnahmen, wie etwa elektrifizierte Zäune, geschützt werden können.

DBBW: Wolfsverursachte Schaden, Präventions- und Ausgleichszahlungen in Deutschland 2017, Seite 5 - 6 https://www.dbb-wolf.de/mehr/literatur- ... erschaeden
Nicht zuletzt ist es seltsam, dass Olaf Lies in seiner Landtagsantwort von "Entgleisungen" angeblich durch Tierschützer "vor Ort" schreibt, die sich "z. B. in Sachbeschädigungen" ausdrücken würden. Auch der NDR hat gleichlautende Behauptungen von Jägern vor Ort übernommen, welche z. B. in der "tagesschau" ausgestrahlt wurden.
Der Verein Wolfsschutz Deutschland hat daraufhin bei der Polizei in Nienburg nachgefragt und die schriftliche Antwort erhalten, dass im Februar zwar Jäger die Polizei gerufen hätten, aber weder Tierschützer vor Ort aufgefunden, noch Straftaten festgestellt noch Anzeigen gefertigt wurden:

Wolfsschutz Deutschland, 17.05.2019: Voll daneben: Wie sich die Tagesschau mit "alternativen Fakten" über Wölfe und Wolfsschützer blamiert https://wolfsschutz-deutschland.de/page/2/
wolfsam
Beiträge: 353
Registriert: 20. Aug 2015, 09:53

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von wolfsam »

Es wird gebogen und gelogen, dass sich die Balken biegen. Was erwarten wir noch von dem "normalen" Menschen, wenn es uns die (Damen und hier) Herren in der Öffentlichkeit, hier Politiker vormachen?
Benutzeravatar
Richard M
Beiträge: 846
Registriert: 31. Jan 2015, 17:13
Wohnort: Landkreis Augsburg

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Richard M »

Gerade noch war Niedersachsens Umweltminister entsetzt, wegen der bestialischen Misshandlung und Tötung eines Wolfs, jetzt lässt er den Tötungsbefehl des Rodewalder Wolfsrüden um einen weiteren Monat verlängern: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... r3258.html
Möglicherweise wurde mit dieser Jagd inzwischen so viel Geld verpulvert, dass Nutztierhalter keine Ausgleichszahlungen für gerissene Tiere mehr kriegen: https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Nord ... s-bekommen
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
Antworten