NDS: 2018 bereits 4 Wölfe überfahren (+Dunkelziffer)

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SammysHP
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NDS: 2018 bereits 4 Wölfe überfahren (+Dunkelziffer)

Beitrag von SammysHP »

Ein etwas seltsamer Artikel in der Celleschen Zeitung. Zum einen geht es um das Verhalten bei Wildunfällen, zum anderen um im Straßenverkehr verletzte oder getötete Wölfe und dass die Jäger diese doch gerne erlösen möchten.

http://www.cellesche-zeitung.de/S5360177
Cellesche Zeitung hat geschrieben:Seit Anfang des Jahres sind bereits vier Wölfe auf Niedersachsens Straßen überfahren worden, in den vergangenen drei Jahren kamen zwischen Harz und Meer insgesamt 24 Wölfe bei Verkehrsunfällen ums Leben – davon vier im Landkreis Celle.
Der Satz klingt ein wenig komisch, dennoch eine hohe Zahl. Leute, die nach Abschüssen rufen, um unsere "sich ungehindert ausbreitenden" Wölfe zu reduzieren, vergessen sicher (oft) den Straßenverkehr.
Cellesche Zeitung hat geschrieben:Jäger seien dann verpflichtet, das verletzte Tier zu erlösen. Beim Wolf ist allerdings das Gegenteil der Fall. "Der Jäger macht sich strafbar, wenn er hilft", sagt Knoop. Bei dem inzwischen abgemagerten Wolf, der vermutlich an der B3 angefahren wurde, könnte daraus ein Problem entstehen. "Da er sich nicht mehr selbst in der Natur ernähren kann, kann er zum Fressen in die Ortschaften kommen", sagt Knoop.
[…]
"Wenn ein Wolf bei einem Unfall schwer verletzt am Straßenrand liegen bleibt, muss der Kreisveterinär kommen und entscheiden, ob das Tier erlöst wird", sagt Knoop.
Gleich mal wieder ein wenig Panik verbreiten. Ein verletzter Wolf ist natürlich gleich ein Problemwolf. :roll:

Jetzt aber zu dem Punkt, der mich besonders aufregt:
Cellesche Zeitung hat geschrieben:Der Kreisjägermeister geht davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer von Wolfsunfällen gibt. "Ich weiß allein von vier aus dem Jahr 2017, die in keiner Statistik auftauchen", sagt der Kreisjägermeister [Hans Knoop].
Wie bitte? War nicht die Jägerschaft aktiv am Monitoring beteiligt? Und dann verschweigen die intern solche wichtigen Details? Da werde ich wohl mal Herrn Reding eine Mail schreiben.
Widukind

Re: NDS: 2018 bereits 4 Wölfe überfahren (+Dunkelziffer)

Beitrag von Widukind »

Wolf bei Unfall im Heidekreis totgefahren

Erneut ist ein Wolf bei einem Verkehrsunfall in Niedersachsen getötet worden. Das Tier war nach Polizeiangaben am Mittwochmorgen im Heidekreis auf der Straße zwischen den Truppenübungsplätzen Munster und Bergen von einem Auto angefahren worden. Die Polizei Soltau vermutet, dass der Wolf sofort starb.

http://www.cellesche-zeitung.de/S536069 ... otgefahren
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Old Trapper
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Re: NDS: 2018 bereits 4 Wölfe überfahren (+Dunkelziffer)

Beitrag von Old Trapper »

Der im o. g. Artikel der Celleschen beschriebene, durch einen Verkehrsunfall verletzte Wolf konnte seit Anfang Januar nicht mehr nachgewiesen werden. Bis Herbstanfang haben wir dort 1 Wolfspaar mit mindestens 3 Welpen spüren und beobachten können. Im Dezember wurden mehrfach je 3 Wölfe gemeinsam gespürt. Zur Zeit durchstreifen anscheinend nur noch 2 Wölfe das Revier.
Die Anzahl von Totfunden überfahrener Wölfe mehrt sich von Jahr zu Jahr. Das ist einerseits natürlich mehr als bedauerlich, iandererseits jedoch ein Ergebnis der dichter und größer werdender Wolfspopulation in D.
Deren Wachstum wird durch den Faktor Verkehrsopfer nicht maßgeblich verlangsamt.
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SammysHP
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Re: NDS: 2018 bereits 4 Wölfe überfahren (+Dunkelziffer)

Beitrag von SammysHP »

Old Trapper hat geschrieben: 7. Feb 2018, 23:32 Deren Wachstum wird durch den Faktor Verkehrsopfer nicht maßgeblich verlangsamt.
Dem widerspreche ich. Ganz abgesehen von der großen Zahl von Wölfen, die überfahren werden, sind es oft welche, die sich von ihrem Elternterritorium trennen und zum Teil schon einige Entfernung zurückgelegt haben.
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Old Trapper
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Re: NDS: 2018 bereits 4 Wölfe überfahren (+Dunkelziffer)

Beitrag von Old Trapper »

@ SammysHP

Dass als Todesopfer überwiegend Wanderwölfe gefunden werden, das ist mir bekannt. Das habe ich nie in Abrede gestellt.
Die Ursachen und die Herkunft der meisten Totfunde bei Wölfen kann man ja im Netz leicht abrufen.
Dennoch gibt es es auch bei den Rudeln, deren Territorien von Straßen, v. A. Schnellstraßen und IC-Trassen durchschnitten werden einen Aderlass, dessen genaues Ausmaß leider nicht bekannt ist.
So wurden u. A. der Rüde des Goldenstedter Rudels, eine laktierende Fähe bei Bisplingen nachweislich durch Auto- bzw. Schienenverkehr getötet. Hat es nicht vor Jahren auch so einen Fall nicht weit von dir südlich von Eschede gegeben?
Leider gibt es noch die große Unbekannte "illegale Tötung". Da mache auch ich mir meine Gedanken.
Ist hier aber nicht das Thema.
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