http://www.cellesche-zeitung.de/S5266605[…] Rund um das Nabu Gut Sunder in Meißendorf begeben sich freiwillige Helfer aus der ganzen Welt eine Woche lang auf die Spuren der Wölfe und sammeln Daten für das niedersächsische Wolfsmonitoring.
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Zusammen mit dem Wolfsbüro des niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sowie mit einigen Wolfsberatern hat Biosphere Expeditions das hiesige Wolfsprojekt ins Leben gerufen.
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1580 britische Pfund, also rund 1780 Euro, kostet der einwöchige Freiwilligendienst – ohne Flug- und Anreisekosten.
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Nach einer zweitägigen Schulung auf Gut Sunder geht es für die Laienforscher raus ins Gelände. In Kleingruppen suchen sie nach Fährten und Losungen von Meister Isegrim. Gefundener Kot wird gesammelt und dokumentiert, Spuren werden ebenfalls notiert. Auch Fotofallen kommen nach Genehmigung zum Einsatz.
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Celles Kreisjägermeister Hans Knoop findet hingegen keine lobenden Worte für das Laienforschungsprojekt. "Das alles läuft ohne Absprache mit den Grundeigentümern, ich lehne das ab", stellt Knoop klar. Das Betretungsrecht sehe bei kommerziellen Veranstaltungen vor, dass die Verantwortlichen sich bei den Waldbesitzern anmelden, beschreibt Knoop. Das sei bisher nicht passiert.
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Das NLWKN wiederum betont, dass "die Kleingruppen ihrer Monitoring-Tätigkeit nur auf öffentlichen Straßen sowie öffentlichen Feld- und Waldwegen" nachgingen.
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Nach Knoops Ansicht macht das neue Projekt ein mühsam aufgebautes System kaputt. Es habe lange gedauert, Jäger und Revierpächter dazu zu animieren, alle Wolfshinweise zu melden.
Klingt für mich tatsächlich eher nach Abenteuerurlaub als wissenschaftliche Arbeit. Andererseits ist die Ansicht von Herrn Knoop auch etwas an der Realität vorbei. Wobei… "lange gedauert zu animieren" heißt ja nicht, dass sie es auch tatsächlich machen.