Godenstedter Wölfin hat mindestens 4 Welpen!

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TheOnikra

Re: Godenstedter Wölfin hat mindestens 4 Welpen!

Beitrag von TheOnikra »

Was ist jetzt mit dem Gerücht das die Wölfin schon mal Welpen hatte? Von wem stammt den alles die Behauptung?
Bzw. was ist denn jetzt anders an der Situation. Warum wird dieser Wurf nicht "verheimlicht"?

4 Welpen aufwärts ein durchschnittliche und notwendige Anzahl an Nachwuchs. Und wenn wir schon bei Teichen waren. Alles noch im Rahmen der Trophieebene und das ist nur ein limentierender Faktor. Wölfe gehören zur letzen Ebene der Konsumenten, das heißt gerinste Individuen Zahl. Bei Populationsschwankungen ist die Möglichkeit zur starken Reproduktion ein wichtiger Überlebensmechanismus.
Widukind

Re: Godenstedter Wölfin hat mindestens 4 Welpen!

Beitrag von Widukind »

Redux hat geschrieben: 2. Jul 2017, 12:24
+1
Und dafür muß man den ganzen Schlauch zitieren :roll: 5- setzen :lol:
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SammysHP
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Re: Godenstedter Wölfin hat mindestens 4 Welpen!

Beitrag von SammysHP »

Dafür muss man bei dir zurück blättern um den Kontext zu erfahren. Das ist auch mindestens eine 4. ;)
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Nina
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Re: Godenstedter Wölfin hat mindestens 4 Welpen!

Beitrag von Nina »

harris hat geschrieben:Warum ist die Meldung nicht glaubhaft? Natürlich weil sie vom Wildtiermanament kommt und die Jäger ihren Beitrag geleistet haben. Da muss doch was faul sein!! Wäre die Meldung vom NABU, oder rol.. wäre sie dann wahrheitsgetreuer? Vier Welpen sind vier Welpen.
Naja, den schlechten Ruf haben sich viele Jäger ja selbst erarbeitet - da sollte es nicht verwundern, wenn die nichtjadende Bevölkerung misstrauisch ist.
Vor allem aber haben Jäger Interessen, die teils völlig im Widerspruch zum gängigen, nicht letalen Naturschutz stehen, wie ihn das Gros der Bevölkerung versteht.

Warum die Menschen misstrauisch sind, will ich einmal anhand einiger beliebig zusammengesuchter Medienberichte aufzeigen:

- taz, 24.02.11: "Jäger wollen Wölfe schießen"
- mz-web, 26.2.13: "Jäger machen Front gegen Wölfe"
- SVZ, 21.11.14: "Wolf wird zum Feind der Jäger"
- WELT, 19.04.2015, Titel: "Willkommenskultur für Wölfe erbost die Jäger": "Die Jäger würden dem Wolf gerne im Zweifel einen auf den Pelz brennen, seinen möglichen Abschuss im Jagdrecht des Landes verankern."
- tag24, 20.06.15: "Also doch! Sachsens Jäger wollen Wölfe schießen"
- MOPO, 22.06.15: "Verband fordert Bejagung: Jäger wollen Wölfe abknallen"
- SHZ, 23.6.15: "Jagdverband fordert gezielte Jagd auf Wolf"
- MOZ, 19.12.15: "Jäger wollen Wölfe und Elche schießen"
- BILD, 22.11.16: "Jäger fordern Obergrenze für Wölfe"
- BILD, 02.01.17: "Jäger gegen Naturschützer - Wölfe bald zum Abschuss frei?"
- MK Kreiszeitung, 12.03.17: "Waidmänner: "Wolf gehört ins Jagdrecht""
- NOZ, 26.04.17: "Niedersächsischer Jagdverband will Wolf bejagen"

Gern erinnere ich auch noch einmal an die Diskussion im Sächsischen Landtag vom 26.06.2015, als der Sachbearbeiter und Rissgutachter des Landratsamtes Meißen beklagt hat, dass es im Fall von vermuteten Wolfsrissen zumeist schon Kontakte zwischen Tierhaltern und den örtlichen Jagdpächtern gegeben hat, bei denen letztere "eigene" Untersuchungen vorgenommen "und eigentlich immer" festgestellt haben, "dass ein Wolf der Verursacher war". Das Landratsamt musste dann jedes Mal "die Kuh vom Eis holen", wenn eine andere Ursache maßgeblich war.¹

Desweiteren hat es den Rissgutachter geärgert, dass an der Verbreitung von gefakten Wolfssichtungen und -vorkommnissen "auch Jäger beteiligt gewesen sind".²

Robert Franck, Vizepräsident des Landesjagdverbandes Brandenburg und ehrenamtlicher Wolfsbeauftragter, berichtete im Landtag über ein paar gemeldete "Wölfe": "Ich durfte schon dreimal einen Hund einsammeln, einmal einen schwarzen Schäferhund, einmal einen Collie und einmal ein Pudelmischling. Es war immer kein Wolf. Aber das waren auch nicht immer Jäger, die das abgeliefert haben.


harris hat geschrieben:Wo glaubt ihr denn wo die ganze Wildtiererfassung herkommt? Von Leuten wie rollofi oder Nabu oder BUND? Ha, lächerlich.
Jeder Jagdpächter in DE gibt jedes ja sein Bestände ab. Natürlich kann das nie 100% zig sein. Wie auch. Aber ich habe noch nie einen von den spendensammelnden Naturschützern gesehen, die eine z.B. Hasenzählung in der Nacht durchführen (ja, so etwas wird nachts gemacht.) Oder die Mengen der anderen Wildbestände gezählt und durchgegeben hat. Dazu gehören einige Leute, die auch mal am Tage und nchts draußen sitzen und nicht vorm Lappi.[...] Aber beim Jäger, der erfasst alles, sieht das Ganze und melden ob Hase, Kanin, Reh, Fuchs oder Luchs.
Harris, nur weil Du bisher keine Wildbiologen bei der Arbeit gesehen hast, bedeutet das noch lange nicht, dass es sie nicht gibt.
Welchen Wert soll die Wildzählung der Jäger denn haben, wenn sie nicht nach wissenschaftlichen Methoden erfolgt und bereits die Streckenzahlen erhebliche Ungenauigkeiten aufweisen? Ich erinnere mich noch gut an einen Artikel im Kölner Stadtanzeiger mit dem Titel "Hegeringleiter sprach Tacheles"⁴: "
Hegeringleiter Johann Jütten sprach ernste Worte, als er zum Tagesordnungspunkt „Rehwildhegeschau“ überleitete. Jütten: „Es ist schier unmöglich, mit korrekten Zahlen aufzuwarten.“ Manche der Jäger hätten gar keine Streckenzahlen zur Verfügung gestellt, andere wiederum hätten Zahlen geliefert, die vollkommen unrealistisch und wenig Vertrauen erweckend seien. Jütten: „Weiß der Geier, wo solche Zahlen herkommen.“

Kölner Stadtanzeiger, 15.03.11: Jagd: Hegeringleiter sprach Tacheles http://www.ksta.de/jagd-hegeringleiter- ... s-12461922
harris hat geschrieben:Und jeder bezieht sich immer gerne auf WIKI. Woher weiß die Frau/Mann Wiki denn alles? Ups, da muss doch jemand was gemeldet haben? Hoffentlich nicht einige wie ro.. oder Dir.. von hier. Wo kommen denn die Erkenntnisse von Wiki her? Auch beim Wild ob Hase, Reh oder Fuchs, wird Herr/Frau Wiki immer auf das Wissen von einem Jäger zurück greifen. Zu allem Wissen was die Wildtiere betrifft wird die Basis immer das Wissen der Jäger sein oder gewesen sein.


Ja, ja, das "Wissen" der Jäger - womit haben sie denn zum Wolfsmonitoring in Sachsen beigetragen? Ich erinnere mial an einen Blogeintrag von Ulrich Wotschikowsky vom 26.09.2015:
Gegenüber etwa 2.181 Datensätzen, die von Lupus erhoben worden sind (ein Großteil davon durch Fotofallen), stehen ganze 15 – in Worten fünfzehn! – Wahrnehmungen der Jäger. Das sind sieben Promille aller dokumentierten Wahrnehmungen. Und nur eine einzige davon ist von der Jagdbehörde an Lupus weitergeleitet worden, wie es die Verordnung vorschreibt.

Ulrich Wotschikowsky, Wolfsite - Wölfe in Deutschland: "Sieben Promille – viel Luft nach oben", 29.09.2015
http://woelfeindeutschland.de/sieben-pr ... nach-oben/
Bei Wikipedia kann jeder mitschreiben. Die Plattform wird daher zwangsläufig auch regelmäßig von den verschiedensten Interessenvertretungen missbraucht, womit sich die Verantwortlichen der "freien Enzyklopädie" selbst kritisch auseinandersetzen.⁵ Die Inhalte dienen aus meiner Sicht daher in erster Linie allenfalls für eine schnelle, erste Orientierung und als Fundgrube für weiterführende Quellen.

Der Kormoran hat's im Prinzip noch schlechter als der Wolf getroffen, weil er anders als der Wolf keine große Fan-Gemeinde in der Bevölkerung hinter sich versammeln kann. Wird die Wolfsdebatte noch hochemotional geführt, sind es vor allem die herkömmlichen Naturschutzverbände, die sich für eine objektive Sicht auf den Kormoran stark machen. Denn ähnlich wie beim Wolf prägen auch beim Kormoran die verzerrten Sichtweisen der Interessenverbände von Anglern, Fischern und Fischzüchtern das Bild dieses Vogels in der Öffentlichkeit. Die Parallelen zum Wolf werden z. B. in einem Artikel in dem Magazin GEO deutlich.⁶

Zum Schluss möchte ich mal anmerken, dass ich die ganze Diskussion um die Meinungshoheit in diesem Forum nicht nachvollziehen kann.
Dieses ganze "Ich bin der größte Wolfsexperte" oder "Ich habe aber den längsten ... Aufenthalt im Freien"-Gehabe ist einfach nur lächerlich.

Was ist eigentlich Euer Problem, wenn sowohl Erfahrungswissen als auch (angelesenes) Expertenwissen und tagesaktuelle Meldungen zusammengetragen werden und sich dadurch ein größeres Gesamtbild ergibt?

Ich lebe auch im Wolfsgebiet und bin als Hunde- und Huftierbesitzer täglich mehrere Stunden draußen in der Pampa unterwegs. Komisch, dass ich dabei zu 99,999% nie auf einen Wolf treffe, obwohl alle anderen ständig über Wölfe stolpern wollen. Das entspricht einfach nicht der Realität.
Ich habe auch keine Ambitionen, Wölfe stalken zu wollen, wie Direwolf es so schön ausgedrückt hat. Der Zutritt zum Truppenübungsplatz Munster ist für Normalsterbliche ohnehin verboten. Mir bleiben also nur Zufallsbegegnungen. Und selbst dann kann ich mir nicht sicher sein, ob ein in der Dämmerung für einen Bruchteil von Sekunden meinen Augenwinkel kreuzender Schatten ein Wolf, ein Hund, ein Goldschakal oder ein einfaches Wildschwein ist, dessen "wolfsähnliche Silhouette" schlicht eine Sinnestäuschung meines Hirnes ist, das sich eine Wolfssichtung am ehesten wünscht?

Die Realität im Wolfsgebiet ist, dass man so gut wie nie einen Wolf sieht. Und der, der ihm zufällig begegnet, kann sich einfach glücklich schätzen.


¹ Torsten Peters, Sachbearbeiter und Rissgutachter im Landratsamt Meißen, am 26.06.2015 im Sächsischen Landtag. S. 16
http://newsletter.jagdnetz.de/system/as ... _06_15.pdf
² Torsten Peters, Sachbearbeiter und Rissgutachter im Landratsamt Meißen, am 26.06.2015 im Sächsischen Landtag. S. 17
http://newsletter.jagdnetz.de/system/as ... _06_15.pdf
³ Robert Franck, Vizepräsident des Landesjagdverbandes Brandenburg und ehrenamtlicher Wolfsbeauftragter, am 26.06.2015 im Sächsischen Landtag, S. 39 http://newsletter.jagdnetz.de/system/as ... _06_15.pdf
Kölner Stadtanzeiger, 15.03.11: Jagd: Hegeringleiter sprach Tacheles http://www.ksta.de/jagd-hegeringleiter- ... s-12461922
https://de.wikipedia.org/wiki/Kritik_an_Wikipedia
GEO: Der Kormoran: Plage oder Sündenbock? http://www.geo.de/natur/tierwelt/8359-r ... uendenbock
Widukind

Re: Godenstedter Wölfin hat mindestens 4 Welpen!

Beitrag von Widukind »

SammysHP hat geschrieben: 2. Jul 2017, 15:34 Dafür muss man bei dir zurück blättern um den Kontext zu erfahren. Das ist auch mindestens eine 4. ;)
... den Kontex zu 1 plus. :mrgreen:

Ok, nehme ich das ausreichend. Immer noch besser als eine Fünf minus :lol:
Widukind

Re: Godenstedter Wölfin hat mindestens 4 Welpen!

Beitrag von Widukind »

Nina hat geschrieben: 2. Jul 2017, 15:55
Die Realität im Wolfsgebiet ist, dass man so gut wie nie einen Wolf sieht. Und der, der ihm zufällig begegnet, kann sich einfach glücklich schätzen.
Nun, das ist ganz einfach erklärt. Jäger sind meistens tiefer im Wald drin und dazu noch zu Tages/Nacht-Zeiten die sich zu man unterscheiden.
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Nina
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Re: Godenstedter Wölfin hat mindestens 4 Welpen!

Beitrag von Nina »

feldmärker hat geschrieben:Jäger sind meistens tiefer im Wald drin und dazu noch zu Tages/Nacht-Zeiten die sich zu man unterscheiden.
Ob so ein Verhalten für den Naturschutz, wie ihn der Großteil der Bevölkerung versteht, förderlich ist oder nicht, bleibt mal dahingestellt.
Widukind

Re: Godenstedter Wölfin hat mindestens 4 Welpen!

Beitrag von Widukind »

Nina hat geschrieben: 2. Jul 2017, 18:32
feldmärker hat geschrieben:Jäger sind meistens tiefer im Wald drin und dazu noch zu Tages/Nacht-Zeiten die sich zu man unterscheiden.
Ob so ein Verhalten für den Naturschutz, wie ihn der Großteil der Bevölkerung versteht, förderlich ist oder nicht, bleibt mal dahingestellt.
Das ist richtig. Wollte ich auch nicht beurteilen. Nur die rein statistische Begegnungsmöglichkeit hochrechnen. Dass Jäger, wenn sie morgens um 4 h auf dem Hochsitz im Wolfsland sitzen, einfach eine größere Chance haben Meister Isegrim zu Gesicht zu bekommen.
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Re: Godenstedter Wölfin hat mindestens 4 Welpen!

Beitrag von Lutra »

feldmärker hat geschrieben: 2. Jul 2017, 19:35

Das ist richtig. Wollte ich auch nicht beurteilen. Nur die rein statistische Begegnungsmöglichkeit hochrechnen. Dass Jäger, wenn sie morgens um 4 h auf dem Hochsitz im Wolfsland sitzen, einfach eine größere Chance haben Meister Isegrim zu Gesicht zu bekommen.
Theoretisch ja, praktisch, zumindest in meiner Umgebung hier, nein.
Widukind

Re: Godenstedter Wölfin hat mindestens 4 Welpen!

Beitrag von Widukind »

Lutra hat geschrieben: 2. Jul 2017, 19:41
feldmärker hat geschrieben: 2. Jul 2017, 19:35
Das ist richtig. Wollte ich auch nicht beurteilen. Nur die rein statistische Begegnungsmöglichkeit hochrechnen. Dass Jäger, wenn sie morgens um 4 h auf dem Hochsitz im Wolfsland sitzen, einfach eine größere Chance haben Meister Isegrim zu Gesicht zu bekommen.
Theoretisch ja, praktisch, zumindest in meiner Umgebung hier, nein.
Zu wenig Wald in Sachsen?

In Niedersachsen ist es eher die Regel, dass Jäger ihn von der Kanzel (oder einem anderen Ansitz) aus erspähen.
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