MT6 wird Ausstellungsstück im Museum

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Grauer Wolf

Re: MT6 wird Ausstellungsstück im Museum

Beitrag von Grauer Wolf »

Nina hat geschrieben:In der Natur bleibt der Körper bzw. Kadaver liegen und geht in den Kreislauf des Lebens ein, indem er anderen Tieren, Pflanzen und Mikroben Nahrung und/oder eine Lebensgrundlage bietet.
Von mir aus auch das, an einer sehr abgelegenen, ruhigen Stelle ohne Störungen.
Nina hat geschrieben:Willst Du Dir anmaßen - anhand Deines persönlichen "Zugangs zur Natur" - darüber zu entscheiden, dass nur Deine ganz individuelle Vorstellung die richtige ist und alles andere falsch?
Mich widert eine Gesellschaft an, in der ein Tier, daß man nicht essen kann, ohne triftigen Grund (vergiß nicht: All die sogenannten Beweise waren mehr als fragwürdig), von Amts wegen ermordet und dann auch noch ausstopft wird, um es begaffen zu lassen... Mich würde dieser Anblick bis ins Mark erschüttern... :cry:
Nina hat geschrieben:Und nicht zuletzt ist Kurti das beste Beispiel dafür, welchen Schaden man den Tieren damit antut, wenn man sie anlockt oder gar anfüttert.
Kurti wurde weder angefüttert noch angelockt. Er ist das Bauernopfer politischen Kalküls und landwirtschaftlicher wie "jagd"licher Interessen.
Nina hat geschrieben:Was ist so negativ daran, wenn Kurti noch posthum zum Aufklärer wird und dem Wohl seiner Artgenossen dienlich ist?
Du begreifst es wirklich nicht... :(

Gruß
Wolf
Grauer Wolf

Re: MT6 wird Ausstellungsstück im Museum

Beitrag von Grauer Wolf »

Nina hat geschrieben:Kurti wurde aus Gründen der Gefahrenabwehr getötet.
Ja, ja, sicher. Mit einer gefühlten "Gefahrenlage" und genügend Angstgejammer kann man alles begründen.
Nina hat geschrieben:Ich kann deshalb auch nicht nachvollziehen, warum ein präpariertes Wildtier, das aus Gründen der Gefahrenabwehr getötet wurde, so sehr gewichtet wird, während zum Beispiel im vergangenen Jagdjahr mehr als 750.000 Beutegreifer (exakt 755739) zu Hobbyzwecken getötet wurden, die nicht einmal der menschlichen Nahrungskette zugeführt worden sind. Tiere wie diese sind präpariert in 50 Ausstellungsmobilen unterwegs, um Kindern diese Art des Naturschutzes beizubringen. Haben Füchse, Dachse, Marder, Waschbären und Marderhunde kein Schmerzempfinden, keine Sozialstrukturen und erst recht keine Seele? Ist das nur Wölfen vorbehalten? Oder warum akzeptieren wir das eine und empören uns über das andere?
M.m.n. gehören alle Beutegreifer runter von der Liste jagdbarer Tiere, ausgenommen beispielsweise des Minks, der eine echte Bedrohung für den Europäischen Nerz ist (Dieses Desaster haben übrigens zum großen Teil selbsternannte Tierbefreier zu verantworten!). Man kann sich nicht für alles engagieren, dann verzettelt man sich nur und hilft letztlich keinem (Ich beschränke mich auf Wölfe, Füchse und Rabenvögel). Aber auch, was ich z.B. zum Thema Fuchsjagd zu sagen hätte, wäre definitiv nicht jugendfrei... Da ist ein blutgieriger Mob im Loden am Werk...
Und wie gesagt, ich würde keinem Kind erlauben, "Naturschutz"veranstaltungen des DJV zu besuchen...

Gruß
Wolf
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Nina
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Re: MT6 wird Ausstellungsstück im Museum

Beitrag von Nina »

Grauer Wolf hat geschrieben:Kurti wurde weder angefüttert noch angelockt.
Sagt jemand, der persönlich dabei war. ;)

Interessant ist, wie Kurtis Geschichte im Nachhinein selbst bei Wolfsfreunden eine inhaltliche Verzerrung erleidet.

Schon vergessen? Hier gibt es sogar eine Videoaufnahme, in dem einer der Insassen eines Militärfahrzeugs deutlich zu hören ist:
"Mann, die kannst' ja füttern, ey!"

NDR, Expeditionen ins Tierreich XXL, nächste Ausstrahlung 12.03.2017 20:15 http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/e ... 11392.html
Das Bundesumweltministerium schrieb am 28.10.2015:
Hinzu kamen Fotos und Videos, zumeist, aber nicht ausschließlich vom Truppenübungsplatz, die zeigten, dass einzelne Welpen tolerierten, dass Menschen aus dem Fahrzeug ausstiegen und sich ihnen bis auf wenige Meter näherten.

Seite 71: http://www.bundestag.de/blob/393542/5e2 ... b-data.pdf
"Punkti" ist ein Wurf-Geschwistertier von MT6, geboren im Sommer 2014. Zum Zeitpunkt, als die Fotos entstanden sind, schätzt Habbe das Tier auf ein Alter von acht Monaten. Sie beschreibt ein Foto auf dem "Punkti" gemeinsam mit einem Hund zu sehen sein soll. Ein Hundekopf, formatfüllend in der rechten Bildhälfte. [...] Ungefähr zehn Meter im Hintergrund schaue ein Wolf in die Kamera. [...] Darüber hinaus berichtet Habbe von Fotos mit Welpen aus dem Herbst 2014, die sich auf dem Truppenübungsplatz in geringen Distanzen zu Menschen vor ihnen hingelegt haben sollen. Wieder andere Aufnahmen sollen beispielsweise eine Person zeigen, die ein Fahrzeug verlässt, um sich einem Wolf zuzuwenden, der auf einem Weg sitzend in Richtung Auto schaue. Ein anderer Zeuge beschreibt eine Aufnahme aus dem Herbst 2014, auf der ein Wolfswelpe in "Spielhaltung" zu sehen sein soll - im Vordergrund des Fotos eine Person mit Hund.

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... fe518.html
Über den Unsinn solcher Aktionen könnte Kurtis toter Körper aufklären. Komisch, wie schnell das selbst bei Wolfsfans in Vergessenheit geraten ist. Darum ist sachliche Aufklärung so wichtig und muss den Menschen immer wieder ins Bewusstsein gerückt werden.
Grauer Wolf

Re: MT6 wird Ausstellungsstück im Museum

Beitrag von Grauer Wolf »

Nina hat geschrieben:
"Punkti" ist ein Wurf-Geschwistertier von MT6, geboren im Sommer 2014. Zum Zeitpunkt, als die Fotos entstanden sind, schätzt Habbe das Tier auf ein Alter von acht Monaten. Sie beschreibt ein Foto auf dem "Punkti" gemeinsam mit einem Hund zu sehen sein soll. Ein Hundekopf, formatfüllend in der rechten Bildhälfte. [...] Ungefähr zehn Meter im Hintergrund schaue ein Wolf in die Kamera. [...] Darüber hinaus berichtet Habbe von Fotos mit Welpen aus dem Herbst 2014, die sich auf dem Truppenübungsplatz in geringen Distanzen zu Menschen vor ihnen hingelegt haben sollen. Wieder andere Aufnahmen sollen beispielsweise eine Person zeigen, die ein Fahrzeug verlässt, um sich einem Wolf zuzuwenden, der auf einem Weg sitzend in Richtung Auto schaue. Ein anderer Zeuge beschreibt eine Aufnahme aus dem Herbst 2014, auf der ein Wolfswelpe in "Spielhaltung" zu sehen sein soll - im Vordergrund des Fotos eine Person mit Hund.

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... fe518.html
Merkst Du was? Mutmaßungen in allen Fällen, Hörensagen, Gerüchte, nichts weiter. Wo sind die Photos? Und ungefähr 10 m? Solange nicht die Brennweite der Kamera und die exakte Größe des photographierten Tieres bekannt ist, läßt sich das überhaupt nicht genau bestimmen. Den Schätzungen der meisten Menschen ist nicht zu trauen, die liegen oft genug himmelweit daneben. Einen Entfernungsmesser werden wohl die wenigsten dabei haben... :lol:

Sorry, aber "hätte, könnte, wäre, soll(te)" sind keine Fakten und schon gar kein Grund, zu morden!
M.M.n. wird hier nur versucht, eine Abschußentscheidung zu rechtfertigen, die nicht zu rechtfertigen ist, zumal richtige Wolfsexperten, also Feldforscher mit langjähriger Erfahrung an wilden Rudeln, nicht befragt wurden. Und davon habe ich allmählich die Nase voll.

Ich weiß nur eines: Sollte ich jemals in meiner Heimat einem Wolf begegnen, auch als Nahbegegnung (kenne ich auch von Füchsen), so wird außer ihm und mir keiner wissen, wo und wann das war. Vielleicht gibt's ein Photo (ich habe eigentlich immer eine professionelle Kamera dabei), aber vielleicht zeige ich es niemandem. Eine Menge Menschen suchen doch nur einen Vorwand, um diese schönen Tiere wieder loszuwerden.

Ja, ich bin als Wolfsfreund über die Jahre hinweg radikaler und vor allem mißtrauischer geworden und das hat, verdammt noch mal, offensichtlich einen guten Grund!

Gruß
Wolf
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SammysHP
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Re: MT6 wird Ausstellungsstück im Museum

Beitrag von SammysHP »

Grauer Wolf hat geschrieben:Merkst Du was? Mutmaßungen in allen Fällen, Hörensagen, Gerüchte, nichts weiter. Wo sind die Photos?
Hast du dir den verlinkten Artikel durchgelesen?
Grauer Wolf hat geschrieben:Ja, ich bin als Wolfsfreund über die Jahre hinweg radikaler und vor allem mißtrauischer geworden und das hat, verdammt noch mal, offensichtlich einen guten Grund!
Klar kann man gegen das Monitoring arbeiten. Die denken dann, die Welt ist in Ordnung und plötzlich tauchen haufenweise handzahme Wölfe auf, weil keiner etwas sagt.

Wenn der Artikel so stimmt, hätte man schon Monate vorher handfeste Beweise in der Hand gehabt, dass dort auf dem TrÜbPl etwas falsch läuft und hätte entsprechend handeln können. Bekannt waren aber nur Gerüchte, weil die Informationen frühzeitig zurückgehalten wurden.
Grauer Wolf

Re: MT6 wird Ausstellungsstück im Museum

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben:Merkst Du was? Mutmaßungen in allen Fällen, Hörensagen, Gerüchte, nichts weiter. Wo sind die Photos?
Hast du dir den verlinkten Artikel durchgelesen?
Natürlich habe ich ihn gelesen. Da ist sogar noch mehr von "soll" die Rede...

Das hier
Der Moment einzuschreiten sei versäumt worden, sagt er. Wolfsberater Kollege Theo Grüntjens hätte sich gewünscht, die Munsteraner Wölfe unmittelbar am sogenannten Rendezvous-Platz zu vergrämen. "Auch wenn sich die Wölfe selber nicht falsch verhalten haben, lernen sie aus einer Kombination von vielen menschlichen Nahbegegnungen, dass Menschen zum wölfischen Leben dazu gehören, Menschen keinerlei Gefahr darstellen", so Grüntjens.
...ist ja wohl der Gipfel und das von einem "Wolfsberater"! Unglaublich. Der Rendezvous-Platz ist das unmittelbare Heim der Wölfe und dort hat kein Mensch was zu suchen! Einblick höchstens aus der Distanz mit einem starken Tele, außerhalb des kritischen Bereiches bleibend...

SammysHP hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben:Ja, ich bin als Wolfsfreund über die Jahre hinweg radikaler und vor allem mißtrauischer geworden und das hat, verdammt noch mal, offensichtlich einen guten Grund!
Klar kann man gegen das Monitoring arbeiten. Die denken dann, die Welt ist in Ordnung und plötzlich tauchen haufenweise handzahme Wölfe auf, weil keiner etwas sagt.
Was soll das? Pseudozahmheit ist eine bei Feldforschern und Wildlife-Photographen bekannte Erscheinung bei Tieren, die keinerlei miese Erfahrungen mit Menschen gemacht haben oder ihnen ggf. noch nie begegnet sind... Mit Zahmheit, gar Handzahmheit oder Habituierung hat das genau nichts zu tun.
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Re: MT6 wird Ausstellungsstück im Museum

Beitrag von Jan.Olsson@web.de »

Hey NIna,

Nina hat geschrieben
Hätte man aber riskiert, dass Kurti tatsächlich einen Menschen verletzt hätte, wäre der Umweltminister noch tiefer in Teufels Küche geraten. Nur dann eben mit dem Vorwurf, dass er für den Verlust der Akzeptanz sämtlicher Wölfe in Deutschland verantwortlich sei. Das DBBW hat das genauso eingeschätzt, weshalb auch die Anzeigen der Tierschützer juristisch keinen Erfolg haben konnten.
Hätte, sollte, könnte... wieder der viel geplagte und zitierte Konjunktiv... der war auch damals bei MT6 ("Kurti") Grundlage für die durchgeführte Tötung...

Und zum x-ten Male, ein toter Wolf erhöht nicht die Akzeptanz des Wolfes bei der Bevölkerung in Deutschland. Das sind normalerweise "Sprüche", die nicht vor der Seite der Wolfsbefürworter kommen...

Nur ständige Aufklärung, sachliche Information, dauerhaft durchgeführt, über die Verhaltensbiologie und Ökologie des Wolfes wird helfen, die sogenannte Aktzeptanz zu erhöhen...z.B. in Kindergärten, Schulen, usw. gehen und informieren...

Ein toter, nee erschossener, Wolf suggeriert nur die Tatsache, das man in den Augen nicht informierter, aus politischen Gründen "handelt" und läßt die Option zu, für weitere Wölfe ein Todesurteil aussprechen zu können, wenn es politisch als notwendig erachtet wird.

Außerdem, was soll das Gerede von ihr wart nicht dabei... Ich habe z.B. noch am Erschießungstag mit Frau Kottwitz telefoniert, ihr am Telefon sämtliche sogenannte Beweise widerlegt... Sie sagte daraufhin, sie legt auf und spricht noch einmal mit dem Umweltminister. Ob sie es getan hat... wer weiß... verhindert wurde der Abschuss jedenfalls nicht...

Das was bekannt gemacht wurde und das hat mir Frau Kottwitz bestätigt, waren die offensichtlichen Beweise, die reichten definitiv nicht dafür aus, MT6 erschießen zu wollen... und sie haben es trotzdem gemacht...

Und das die Klagen abgewiesen worden sind, hat nichts mit der Einschätzung des DBBW zu tun. Die hat der zuständige Staatsanwalt nicht mal konsultiert... Er hat sich vom UM eine Stellungnahme schicken lassen, mehr nicht...

Nur mal so, "man" fragt doch nicht den, den man überprüfen soll, ob die Tat rechtmäßig ist...

Da laufen noch ganz andere Sachen schief...nicht nur bei MT6

Jan
wolfsam
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Re: MT6 wird Ausstellungsstück im Museum

Beitrag von wolfsam »

Nennt man das dann nicht "Verschleierung einer Straftat", was dann wiederum justiziabel wäre?
Wenn es diese Beweis (Fotos, Videos etc.) geben würde, warum werden sie dann nicht veröffentlicht? Gerade, wenn, wie in diesem Fall, so viele Emotionen mitspielen, würde die sachliche Aufklärung (und dazu zähle ich Fotos etc.) doch den Druck vom Kessel nehmen.
Da aber die Veröffentlichung nicht stattfindet, ist es fraglich, ob es diese Fotos etc. überhaupt gibt.
Hier hat also m.E. nicht nur Politik, Justiz und Straftat-Verfolgungsbehörden geschlampt und versagt, sondern auch die Naturschutzverbände und wir als Wolfs- und Naturschützer.
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Nina
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Re: MT6 wird Ausstellungsstück im Museum

Beitrag von Nina »

Jan.Olsson@web.de hat geschrieben:Und zum x-ten Male, ein toter Wolf erhöht nicht die Akzeptanz des Wolfes bei der Bevölkerung in Deutschland. Das sind normalerweise "Sprüche", die nicht vor der Seite der Wolfsbefürworter kommen...
Jan, nenn' doch mal bitte die Stelle, wo ich angeblich geschrieben haben soll, dass getötete Wölfe die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen? Dieser aus Wolfsgegener-Kreisen gern zitierte "Spruch" wurde von Adrian Treves von der Universität Wisconsin-Madison längst widerlegt¹.
Das ist überhaupt nicht gleichzusetzen mit meinem Argument, dass ein Wolf, der einen Menschen tatsächlich verletzt, der allgemeinen Akzeptanz der Wölfe schaden wird, weil genau das die alten Ängste befeuert.

Wir sind uns doch wohl darin einig, dass die überwiegend wolfsfreundliche Stimmung in der breiten Bevölkerung schlagartig kippen kann, sobald ein Wolf in Deutschland einen Menschen tatsächlich verletzen würde. Wenn ich mir anschaue, welche Sensationsstorys regelmäßig durch die Medien geistern, obwohl noch kein einziger Wolf in Deutschland einem Menschen auch nur ein einziges Haar gekrümmt hat, braucht es nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, was da losgetreten wird, wenn es tatsächlich zu einem Übergriff käme. Wenn die Politik dann zum schnellen Aktionismus gezwungen wird, um der Bevölkerung "Handlungsfähigkeit" zu liefern, trifft es mit Sicherheit nicht nur einen Wolf. Im Gegenteil, dann hätten die Kritiker samt ihrer Bejagungsphantasien und Obergrenzenvorstellungen Rückenwind und eine Bestätigung ihrer vermeintlichen "Kompetenz", weil sie es ja schon immer gewusst hätten. Dass man dieses Risiko weitestmöglich ausschließen will, halte ich im Sinne aller in Deutschland lebenden Wölfe für verständlich.

Dieses Dilemma der Verantwortlichen hat die NOZ seinerzeit beschrieben:
Per Skype-Konferenz entschieden schließlich alle Experten gemeinsam mit dem niedersächsischen Umweltministerium, das Tier abzuschießen. „Das war keine leichte Entscheidung“, sagt Ansorge. „Wir mussten für den Tod des Wolfes die Verantwortung übernehmen, aber auch dafür sorgen, dass sich das Image des Wolfes nicht weiter verschlechtert.“

http://www.noz.de/deutschland-welt/nied ... 0&0&733206
Jan.Olsson@web.de hat geschrieben: Außerdem, was soll das Gerede von ihr wart nicht dabei... Ich habe z.B. noch am Erschießungstag mit Frau Kottwitz telefoniert, ihr am Telefon sämtliche sogenannte Beweise widerlegt...
Jan, ich schrieb von den konkreten Begegnungen:
Nina hat geschrieben:Über die Dringlichkeit und Notwendigkeit kann man immer noch streiten, insbesondere weil kein einziger von uns bei den konkreten Begegnungen mit ihm dabei war.
Ein Telefonat mit Frau Kottwitz ist keine konkrete Begegnung mit Wolf Kurti.

Es ging um Kurtis diverse vermeintliche "Missetaten", von denen die persönlich Betroffenen berichtet haben. Niemand von uns ist in der Lage, zu beweisen, dass diese Begegnungen genauso so, ganz anders oder überhaupt nicht stattgefunden haben, weil wir persönlich nicht dabei waren. Was spielt es da für eine Rolle, ob Du mit Frau Kottwitz telefoniert hast?

Oder meintest Du das Zitat:
Nina hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben:Kurti wurde weder angefüttert noch angelockt.
Sagt jemand, der persönlich dabei war. ;)


Wie man so rigoros ausschließen kann, dass ein an Menschen interessierter Wolf angefüttert oder angelockt wurde, erschließt sich mir nicht. Das würde voraussetzen, dass man diesen Wolf rund um die Uhr im Blickfeld haben müsste. Tatsächlich hat Grauer Wolf Kurti nicht ein einziges Mal persönlich getroffen, oder doch? Niemand kann wissen, was da auf dem Truppenübungsplatz genau passiert ist, wenn man nicht dabei war. Die Fotos und die Berichte über Fotos sowie die vom NDR gezeigte Filmsequenz sind aber ein Indiz dafür, dass Menschen und Wölfe sich dort näher gekommen sein müssen, als es in den anderen Rudeln in Deutschland der Fall war.
Für Wolfsexpertin und Biologin Gesa Kluth [...] belegen die Fotos allerdings, dass es derartige Nahbegegnungen auf dem Truppenübungsplatz gegeben hat. Und damit seien die Fotos Belege dafür, dass das Problem mit den Munsteraner Wölfen tatsächlich auf dem Truppenübungsplatz in Munster zu suchen ist, so die Biologin. [...] Laut Kluth müssten die Personen, die auf den Fotos zu sehen seien, nicht zwangsläufig diejenigen sein, die die Wölfe dazu gebracht haben, geringe Distanzen auszuhalten.

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... f2604.html
Das angebliche "Geheimnis" der Fotos ist auch so eine Sensationsstory, der der NDR gleich mal drei (!) Artikel gewidmet hat.

Tatsächlich wurden die Bilder aber bereits im Februar 2015 Naturschutzverbänden, Wolfsberatern und der Landesjägerschaft in Oerrel (LK Heidekreis) gezeigt und waren damit sämtlichen Beteiligten bekannt, wie der NDR sogar selbst berichtet hat². Vergessen ist offenbar, dass der Veranstaltung kurz darauf eine verstärkte Überwachung des Munsteraner Rudels gefolgt ist (Pressemitteilung vom 04.05.2015) und im Juni 2015 die Besenderung von MT6 und FT10 erfolgte (Pressemitteilungen vom 22. und 29.06.2015)³.

Ein Wolfsberater vom Freundeskreis freibender Wölfe e.V. war selbst bei der Sitzung zugegen und hat die Berichterstattung u. a. des NDR moniert.
Hochschlagende Gerüchte kursieren, die auch vom NDR mit aufgenommen wurden, dass bei einer Sitzung in Oerrel Bilder gezeigt wurden, die angeblich ein wohlgehütetes Geheimnis waren. [...] kann der Eindruck entstehen, dass ein Skandal auf den nächsten folgt - wie diese Bilder, die den Eindruck von wenig scheuen Welpen zwar untermauerten aber keine neuen Erkenntnisse lieferten. Leider zerstören solche Berichte viel Vertrauen.

http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=1556
¹ http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... d99a7.html
² http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... fe518.html
³ http://www.umwelt.niedersachsen.de/wolf ... 31690.html
Widukind

Re: MT6 wird Ausstellungsstück im Museum

Beitrag von Widukind »

Präparierter Wolf
Kritik an Ausstellung von „Kurti“

Zu Lebzeiten sorgte er für heftige Diskussionen, und auch im Tode noch erhitzt Wolf „Kurti“ die Gemüter: Tierschützer kritisieren, dass der im vergangenen April im Heidekreis erlegte Rüde als präpariertes Exponat ins Landesmuseum kommen soll.

[...] „Es gruselt mich regelrecht“, sagt der Wolfsfreund Christian Berge, der selbst mit mehreren Wolfshunden in der Lüneburger Heide lebt. „Pietätloser geht es nicht mehr.“ [...]

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stad ... -von-Kurti
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