Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
imbißschaf
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von imbißschaf »

sorry, hier der Rest
Liest man dann die Ausgabe der Diepholzer Kreiszeitung vom 09.01.2016 (Bericht ist vom 08.01.):
„Weder Egon Schumacher noch Jens Beckmann waren gestern für eine Stellungnahme zu erreichen.“
In diesem neueren Artikel der Kreiszeitung ist immer noch nicht die Rede vom involvierten Wolfsberater.
Schöne Grüsse
imbißschaf
Jan.Olsson@web.de
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Jan.Olsson@web.de »

Liest eigentlich jemand auch die Kommentare vor seinen eigenen...? Es geht auch gar nicht so sehr um diesen Artikel... Ich habe den zwar schon kommentiert, aber dann bitte nochmal.. (siehe bitte Seite 22). Wesentlich "interessanter" ist der hier:

http://www.kreiszeitung.de/lokales/diep ... 10315.html
("Die Wölfin hat keine Skrupel")

"Er rät dazu... Pfefferspray mit sich zu führen...bei einer Drückjagd wäre kaum Wild kaum vorgefunden" (soll vorkommen.. Anmerkung Jan). "...fordert dringend eine Lösung für den Problemwolf" (Ein Wolf der wenig geschützte Schafe reißt ist kein Problemwolf...Anmerkung Jan) und als Krönung des Ganzen...."wenn dies nicht gelinge, müsse das Tier in letzter Konsequenz erschossen werden (Aussage Schumacher, laut Bericht...).

So, und jetzt begebe ich mich in den Bereich der Spekulation... Was ist die wirkliche Motivation eine Kamera aufzustellen? Den Wolf zu filmen? Oder in den Bereich eines Hochsitzes zu locken um dann... Dreimal dürft ihr raten..., aber das ist nur reine Spekulation und auch für die erwähnten Herren im Artikel gilt: "In dubio pro reo!"

Und woher weiß er das es die Wölfin war... Aber jetzt genug... Wie war das noch mit der Forderung nach sachlicher Diskussion? Gruß Jan
Schattenwolf

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Schattenwolf »

Das ist ein Teilkommentar aus dem Bricht vom NDR,also ein Jäger mit genauen Vorstellungen als Wolfsberater.

Quelle:NDR
Erstaunlich ist auch, wie sehr sich die "neue Version" der Herren Jäger von der urspünglichen unterscheidet, die am 6.1.16 in der Kreiszeitung veröffentlicht wurde. Da spielte der Wolfsberater Marcel H. noch überhaupt keine Rolle.

Dass das "Experiment" durch ihn angeblich genehmigt worden sei, ist völlig unerheblich, da der ehrenamtliche Wolfsberater in dieser Hinsicht über keinerlei Kompetenzen verfügt, ebensowenig wie der Fachdienst Kreisentwicklung des Landkreises.

Wolfsberater Marcel H. ist übrigens selbst Jäger, u. a. auch stellvertretender Hegeringleiter und propagiert in diversen Jagdmedien ein "Prädatorenmanagement" mittels Bejagung.
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Wolfsblut
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Wolfsblut »

SammysHP hat geschrieben:Habe ich gemacht. In Absprache mit dem Wolfsberater habe ein Jäger ein totes Reh vom Straßenrand aus 100 m in den Wald gebracht und dort eine Fotofalle aufgestellt. Hätte man es am Weg liegen gelassen, hätte sich wohl niemand beschwert. Und es habe "keine zusätzliche menschliche Witterung" gegeben? Unwahrscheinlich. Am Weg hätte es aber sicher mehr davon gegeben.

Für mich ist das kein Anfüttern. Dann müssten wir ja sogar soweit gehen, und den Wald leer schießen, damit es dort keine Nahrung für den Wolf gibt, die mit dem Menschen in Verbindung gebracht werden könnte. Anfüttern heißt für mich, dass Nahrung in unmittelbarer Nähe des Menschen zurückgelassen wird. Oder jemand dem Wolf aus dem Autofenster sein Brot hinwirft. Auch Schlachtabfälle o.ä. gehören natürlich nicht in den Wald. Aber ein Reh, das nichtmal durch den Menschen getötet wurde?! Davon ernährt sich nicht nur Fuchs und Wolf, das ist ein Festmahl für alle möglichen andere Tiere.
Doch es ist anfüttern. Man hat es wissentlich weiterhin in der NÄHE der Ortschaft zum locken genutzt. Was anderes wäre es gewesen wenn man das Reh km weiter in Niemandsland gelegt hätte.... Es ist und bleibt anfüttern...
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SammysHP
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von SammysHP »

Wenn ein Wolf in 200 m Entfernung zum Ort ein Reh reißt, findest du das also sicher auch bedenklich. Sollte man den Wolf dann deiner Meinung nach verscheuchen und das Reh entsorgen?
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Wolfsblut
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Wolfsblut »

SammysHP hat geschrieben:Wenn ein Wolf in 200 m Entfernung zum Ort ein Reh reißt, findest du das also sicher auch bedenklich. Sollte man den Wolf dann deiner Meinung nach verscheuchen und das Reh entsorgen?
Nee, find ich nicht bedenklich. Das ist ein natürlicher Vorgang. Aber jeglicher Eingriff, schon das antatschen, beeinflusst die Vorgänge... Sowas muss man nicht noch künstlich herausfordern. Darum geht es.
tierfreund
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von tierfreund »

@Sammy: Danke für Deinen Hinweis zu jojo.

@All:
Irgendwie muß ich Wolsblut zustimmen.

Gemäß Pressemitteilung wurde das tote 'Tier' (ungeachtet der Todesursache)
"...100 Meter von der Straße, wo es ursprünglich gefunden worden war, weggebracht worden, um Distanz zu schaffen"

Ob das 'Tier' an dem ursprünglichen Fundort verbleibt oder 100 Meter weit weggebracht wird, ist dem Wolf völlig egal. Wenn er es hätte fressen wollen, hätte er das auch dort neben der Straße getan oder es ggf. selbst weggeschleppt. Aber für die Fotofalle wäre das wohl ein sehr ungünstiger Aufstellungsort gewesen.

Erwähnenswert dazu finde ich diesen Kommentar von HeikoD am 08.01.2016 18:38 Uhr:
Es ist ein erheblicher Unterschied ob man an einem Riss eine Wildkamera aufstellt oder ob man den Riss zu Kamera bringt.
Und nicht ganz unrecht hat auch: Sarina Kronsgaard am 10.01.2016 14:14 Uhr
... ein deutliches Signal setzt, damit wir zukünftig nicht massenweise wildkameraüberwachte Köderplätze zur Anfütterung von Wölfen für das ganz eigene, private Canis lupus-Foto für jedermann haben werden.
'Gedankenlose Deppen' mit Fotofalle gibt's in Deutschland sicherlich genug. Alleine schon wegen der (indirekten) Gefahr, die von diesen eventuellen 'Nachahmern' ausgeht, hätte das Experiment verschwiegen werden sollen. Daran hat im Eifer des Gefechts wohl niemand der Betiligten gedacht

Und bei der Seuchenhygiene (im Fall Dörrieloh) spielt der genaue 'Liegeplatz' eines toten Tieres in der freien Natur wohl eher keine Rolle. Zu lange sollte man es aber nicht liegen lassen; das wissen die Beteiligten aber eigentlich.

An dem fragwürdigen Experiment kann keiner mehr was ändern, aber irgendwann wird man garantiert irgendwo nachlesen können, was letztendlich davon geworden ist; wahrscheinlich das, was Lutra geschrieben hat.

Hoffentlich hat das endlich mal den Einen oder Anderen wachgerüttelt...

Schönen Sonntag noch, Ulrich
nuno22
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von nuno22 »

Warum werde ich eigentlich nicht warm mit dir Sammy? Auch 6 Jahre später hast du nicht dazu gelernt. Und weiß du woran das liegt? Weil dir selbst die Wolfskonferenz in Wofsburg zu weit ist (70 km von dir). Dein Wissen beruht darauf bei dir in der Umgebung im Wald rum zu laufen und hier im Forum mitzumachen, weil es ja auch deins ist. Sorry, wenn ich das so schreiben muss. Aber was soll der Mist, dass du mich gleich wieder angehst? Wenn du mal Wolfsveranstaltungen besuchen würdest, und nicht nur in Celle, sondern vor allem in den Brennpunktgebieten oder aber wo die wirklichen Fachleute sind, wie in Wolfsburg, dann würdest du dein Wolfswissen und die Zusammenhänge besser verstehen.

Zur Sache, es dürfte doch nicht so schwer sein zu verstehen, dass es ein Brennpunktthema ist "Die Wölfin in Goldenstedt". Wer die Historie verfolgt hat, der muss doch erkennen, dass da irgend etwas nicht stimmt. Angefangen dass sie (Nachts um 22 Uhr) auf Distanz von einer Kindermutter gesehen wurde. Erstaunlicher Weise gilt so etwas sonst nicht als Beweis, aber hier kam gleich die Staatssekretärin vorbei und es wurden Stromzäune oder Flatterband angeboten, um den Kindergarten zu sichern. Ich will sagen, da wird in der Ecke besonders viel Geschrei gemacht. Tino Barth erlebt Dinge, die es in ganz Deutschland nicht gegeben hat. Wobei das Überspringen der Zäune hatte 2009 das Milkeler Rudel schon drauf und vor nicht allzu langer Zeit das Rosenthaler Rudel in der Lausitz jeweils. Der Einsatz von Herdenschutzhunden hat die Lage beruhigt.

Sammy du verkennst total die Brisanz dieser Wölfin. Sowohl die örtlichen CDU als auch FDP Landtagsabgeordneten müllen das Wolfsbüro (Umweltministerium) mit Anfragen zu. Arbeitsbeschaffung. Mehr als 100 Anfragen zum Wolf! Der politische Druck auf Minister Wenzel ist enorm.

Zur Sache selbst, ich habe mit Konstantin Knorr vom Wolfsbüro telefoniert und nachgefragt, ob das abgestimmt gewesen sei. Er wusste davon noch nicht mal etwas und hat mir gleich bestätigt, dass das a nicht geht und b genehmigt hätte werden müssen. Seit 10 Jahren wird in Deutschland gepredigt, füttert die Wölfe nicht an!

Dadurch, dass die Herren das Reh mitgenommen haben, haben sie es sich angeeignet. Wer sich Wild aneignet, und dazu berechtigt ist, wie hier, der muss es auch entsorgen! Hätten sie es liegen gelassen, wäre es egal gewesen.

§ 44 I Nr. 1 BundesNaturSchutz Gesetz stellt Nachstellen unter Strafe! Dass das juristisches Neuland ist, dass wissen alle Beteiligten. Aber man kann da nicht einfach wegsehen bei der Brisanz der Lage. Es wurde ja oben schon erklärt, dass Ruck Zuck alle solche "Experiemente" machen. Der CDU <Landtagsabgeordnete aus der Ecke hatte das bei anderer Gelegenheit, als bei Barth mal wieder ein Schaf tot war, schon vor 3-4 Wochen erwähnt. Regt sich aber darüber auf, dass die Munsteraner Wölfe mit einer Soft catch Falle gefangen wurden....

Es geht darum Zeichen zu setzen! Sobald wieder ein "Kurt" der Wanderwolf unterwegs ist, wird er wieder verfolgt, gefilmt, fotografiert. Das ist alles NACHSTELLEN. Die Menschen müssen sensibilisiert werden. Die Wolfspopulation in dem Bereich Südwest Niedersachsen ist doch total fragil. Angeblich nur die 2 Fähen aus Gartow.

Wie die Anzeige ausgehen wird, wissen wir nicht. Die online Anzeige landete erst bei einem KOK in Diepholz. Der stufte das Ganze erst als Ordnungswidrigkeit ein (immerhin), und wollte es dem Landkreis schicken. Nachdem ich ihn auf § 71 BundesNatSchG aufmerksam gemacht habe, dass bei streng geschützten Tieren ein Nachstellen ein Straftat ist, hat er es verstanden. Aber ich habe es zur Sicherheit direkt an die Staatsanwaltschaft nochmal los geschickt.

Denn bei Wanderwolf Kurt wurde auch eine Fotoserie von 250 Fotos gemacht von einem Hobby Wild fotografen. Die Anzeige ist im Sande verlaufen. Und der Kerl ist mit dem Auto und allem hinter ihm her. Das passiert mir nicht noch einmal!

Es ist übrigens auch nicht erlaubt, einfach so eine Wildtierkamera aufzuhängen! DatenSchutzGesetz. Hier meinen einige die Gesetze nicht akzetpieren zu müssen. Da kommen noch mehr Dinge zum Tragen.

Danke Tom
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SammysHP
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von SammysHP »

nuno22 hat geschrieben:Aber was soll der Mist, dass du mich gleich wieder angehst?
Wo bin ich dich denn angegangen? Ich habe gesagt, dass ich deine Aktion für übertrieben halte und sie schon geahnt hatte. Dass ich nicht nach Wolfsburg gekommen bin, hatte übrigens andere Gründe.
nuno22 hat geschrieben:Sammy du verkennst total die Brisanz dieser Wölfin.
Ganz und gar nicht.
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Wolfsblut
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Wolfsblut »

nuno22 hat geschrieben: Zur Sache, es dürfte doch nicht so schwer sein zu verstehen, dass es ein Brennpunktthema ist "Die Wölfin in Goldenstedt". Wer die Historie verfolgt hat, der muss doch erkennen, dass da irgend etwas nicht stimmt. Angefangen dass sie (Nachts um 22 Uhr) auf Distanz von einer Kindermutter gesehen wurde. Erstaunlicher Weise gilt so etwas sonst nicht als Beweis, aber hier kam gleich die Staatssekretärin vorbei und es wurden Stromzäune oder Flatterband angeboten, um den Kindergarten zu sichern. Ich will sagen, da wird in der Ecke besonders viel Geschrei gemacht. Tino Barth erlebt Dinge, die es in ganz Deutschland nicht gegeben hat. Wobei das Überspringen der Zäune hatte 2009 das Milkeler Rudel schon drauf und vor nicht allzu langer Zeit das Rosenthaler Rudel in der Lausitz jeweils. Der Einsatz von Herdenschutzhunden hat die Lage beruhigt.
Ich verstehe dagegen das Drama in Goldenstedt absolut nicht. Das Wölfe sich mal in der Nähe von Dörfern zeigen, oder auch mal durchwandern, ist völlig normales Verhalten. Es gibt kein logischen Grund warum Wölfe erst ein 2km Umweg machen müssen. Angefangen hat es das sie in der Nähe des Waldkindergarten´s gesehen wurde, das mit der Kindermutter stimmt so nicht (und selbst wenn... Wen interessierts? An solche Begegnungen sollte man sich gewöhnen...). Und das übrigens Nachts und in beachtlicher Entfernung. Die Debatte begann schon mit völliger Panikmacherei, Verbreitung von Unwahrheiten, Halbwissen und und und. Der Wölfin von Goldenstedt wird viel zu viel Beachtung geschenkt. Quasi mystifiziert. Soviel aufmerksam bekam zuvor nur die Bestie des Gévaudan. Und das mit dem überspringen von Zäunen ist nun auch keine Überraschung oder? Das man sich anpassen muss, das Wölfe dazu lernen, wissen wir aus unzähligen Studien. Des Weiheits letzter Schluss sind nun mal Herdenschutzhunde. Silvester hab ich übrigens in Mohorn verbracht, das gehört zu Wilsdruff. Zu Neujahr sind wir wie immer bissel spazieren gegangen. So verschlug es uns am Rande des Tharandter Wald. Auch da im Dorf (dort hat übrigens die KNOX Räucherkerzenfirma ihren Sitz) gibt es auch Schafhalter... Allerdings nur durch simple 3 Drahtlitzen und Holzzäune gesichert. Für Wölfe ein leichtes dort kurzen Prozess zu machen. Warum es immer noch solche Halter gibt die sich verweigern ist für mich völlig unverständlich.
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