Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
Ulrike
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Ulrike »

Lutra schau mal hier unter 10.

http://www.wildtiermanagement.com/wildt ... ersachsen/

Ulrike
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Richard M
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Richard M »

Ulrike hat geschrieben:Man kann ja niemanden dazu verpflichten, Herdenschutzhunde einzusetzen
Verpflichten kann man ihn nicht, aber immer und immer wieder empfehlen. Er kann sie probeweise bei seinen Schafen einsetzen, ich denke, sowas geht kostenlos, durch Förderung von Naturschutzverbänden oder Umweltministerium. Und wenn der Herr Barth so ausgezeichnete und prämierte Tiere hat, wird ihm bestimmt geholfen, aber ohne Gewehr.
Ulrike hat geschrieben:Aber die Wolfsbefürworter müssen sich auch mal mit der Realität auseinander setzen und dieses Land ist eben sehr dicht besiedelt und es gibt unterschiedliche Interessen.
In unserem Land gibt es Unmengen an Wildtieren, die ca. 99,5 Prozent der Wolfsnahrung ausmachen. Und wenn das Land Platz für zig-Millionen Wildtiere hat, die die Wölfe fressen können, sehe ich keine Grundlage für Deinen Einwand, dass Deutschlands Bevölkerungsdichte ein Problem wäre.
Schon klar, dass es unterschiedliche Interessen gibt. Viel zu oft haben in der Vergangenheit Umweltzerstörer ohne Rücksicht auf Verluste ihre Interessen durchgesetzt, Mitgeschöpfe ausgerottet, Lebensräume von Mitgeschöpfen zerstört, so dass diese durch unsere Schuld zum Aussterben verurteilt wurden. Diese dunklen Zeiten der Menschheit sind leider noch nicht vorbei, aber die Rückkehr der Wölfe lässt immerhin ein Lichtlein in diesem Dunkel leuchten, das Hoffnung macht.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
Ulrike
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Ulrike »

Mit anderen Interessen meinte ich z.B. die der Schäfer, die wird man wohl nicht allen Ernstes als Umweltzerstörer bezeichnen wollen.

Wenn ein Wolf oder ein Rudel sich so nachhaltig auf Haustiere spezialisieren, dann muss man darüber nachdenken dürfen, diese Tier ernsthaft zu vergrämen oder zu schießen. Da nutzt ja dann anscheinend auch die vorhandene Wildtierdichte nichts.

Es wird ja hoffentlich niemand auf die Idee kommen, solche Tiere zu fangen und einzusperren, das ist ja schon mal prima schief gegangen.

Die Wölfin in Vechta stammt aus einem bisher völlig unauffälligen Rudel, aber sie hat sich, aus welchen Gründen auch immer spezialisiert.
Bisher hat sie wohl keine Welpen, sollte sie jedoch Welpen aufziehen, steht ja zu befürchten, dass diese das Verhalten übernehmen werden.

Ulrike
wolfsam
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von wolfsam »

Moin!
@Ulrike: Damit eventuelle Welpen nichts "falsches" lernen, ist ja so wichitg, alle möglichen Maßnahmen jetzt(!) auszuschöpfen. Und die bei so einem Zaun Erfolg versprechenste Maßnahme ist nun mal der HSH.
Wenn Herrn Barth seine wertvollen Tiere so wertvoll sind, wie er sagt, wird er es versuchen.

Es hat mir mal jemand gesagt: "Je schwerer es wird, umso schneller wird klar, ob Du das bereit bis zu leben, was Du sagst." In diesem Sinne hat Herr Barth noch Luft nach oben. ;) :shocked:
Lutra
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Lutra »

Wenn Sachsen es schon mal geschafft hat, sich Herdenschutzhunde aus der Schweiz auszuleihen, müsste es Niedersachsen eigentlich auch schaffen, mal hier bei uns in Sachsen nachzufragen. Die ostdeutschen sind bestimmt billiger als die aus der Schweiz.
Was die Interessen der Schäfer betrifft, die haben (leider) heutzutage eine nicht all zu große Lobby. Dem großen Landwirtschaftsverband sind sie weitgehend Wurst. Wichtiger sind sie schon für den Naturschutz, und da sitzen sie eben mit dem Wolf am gleichen Tisch. ^^
nuno22
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von nuno22 »

Lutra, das war das Milkeler Rudel, das auch über 1,60 m hohe Zäune sprang. Danke, ich hatte vergessen, dass sie die Eingreiftruppe aus der Schweiz geholt haben. Das werde ich der Staatssekretärin noch mitteilen. Nachfolgende eMail habe ich an Sie und die Mitarbeiter des Nds Umweltministeriums gesandt - und dem Minister eine sms gesandt, dass er sich das zukommen lässt - sie hat sich dafür bedankt, und gerade für den Hinweis, dass es das da schon mal gab - weil Fass ja behauptet, so etwas habe es noch nicht gegeben....:

"Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Kottwitz,
sehr geehrte Herren Dr. Krüger und Herr Knorr,

die Zeit der Sommerruhe um die Niedersächsischen Wölfe scheint vorbei. Die Tiere haben Hormoneinschuss und werden wieder aktiver. Die Wölfin von Vechta macht Schlagzeilen http://www.kreiszeitung.de/lokales/olde ... 93336.html , rund um Wietzendorf sollen angeblich auch Wölfe immer wieder Rinder angreifen (in Facebook) https://www.facebook.com/15294790973299 ... =3&fref=nf .

Es wird behauptet, die Schafherde des Timo Barth sei Wolfssicher eingezäunt. Man bezieht sich darauf, dass sie 1,40 m - teilweise wurde 1,60 m geschrieben - hoch eingezäunt und unter Strom. Damit solle sie sicher sein. Da kann ich mich nur an den Kopf kratzen und fragen, hat denn niemand etwas gelernt? Wolfssicher ist eine Schafherde erst dann, wenn noch Herdenschutzhunde dabei sind! In Sachsen hat uns doch die Familie Frank Neumann es vorgemacht! http://www.lausitz-wolf.de/index.php?id=841

Herr Dr. Müller und die Damen des Wolfsbüros waren doch auch bei der NABU Wolfskonferenz. Der Kroatische Prof. Dr. Kusak hat doch wunderbar geschildert, wie Wolffschutz aussieht! Auch der italienische Kollege. Nach Kusak schämt sich in Kroatien ein Schäfer, wenn er ein Schaf an einen Wolf verliert. Er hat sehr deutlich gemacht, dass nicht nur Stromzäune sondern auch Herdenschutzhunde notwendig sind! Und weiter je 100 Tiere muss auch ein Hirte dabei sein! Das hat er auch der Vorsitzenden der Schafhalter nochmal ins Heft geschrieben. Das ist doch eine prima Arbeitsbeschaffungsmassnahme für Hartz IV Empfänger bzw 1 Euro Jobber, da immer rumgejammert wird, dass ein Schafhalter sich keine weiteren Hirten leisten könne.

Was mich immer wieder erschüttert, ist, dass der Vorsitzende des Arbeitskreises Wolf Frak Fass völlig absurde Forderungen stellt. – Abschnitt Aufgrund der Forenregeln entfernt – Er behauptet, der Zaun sei mehr als Wolfssicher mit seinen 1,40 m. NEINNNNNNNN, ist er nicht! Denn wenn er das wäre, würde ja die Wölfin da nicht rüber kommen. Und NEIN es ist nicht das erste Mal, dass Wölfe über vermeindlich "hohe"Zäune springen, denn schon vor gut 8 Jahren +- hatte sich in der Lausitz das Milkeler Rudel darauf spezalisiert, über 1,60 m(!) hohe Zäune zu springen. Und NEIN; kein Wolf musste damals geschossen werden! Und JA, es gibt das Milkeler Rudel immer noch!

Herr Fass hat einfach keinen Plan und schadet dem Wolfschutz UND vor allem der Akzeptanz des Niedersächsischen Wolfs sehr!

Auch das haben wir auf der Wolfskonferenz haben gelernt! Die Freigabe der Bejagung des Wolfs führt gerade NICHT dazu, dass der Wolf akzeptiert würde. Denn er wird dadurch "weniger Wert". Das haben nicht nur die Amerikanischen Professoren anschaulich dargelegt! Herr Dr. Krüger, Sie erinnern sich?

Ich darf Sie höflichst bitten, endlich Herrn Fass dazu zu veranlassen, den Vorsitz des Arbeitskreises Wolf nieder zu legen!

Ich wiederhole das, was ich schon nach der Wolfshetze gegen den Wolf in Schleswig-Holstein gesagt habe, ich werde denjenigen, der die Wölfin tötet durch alle strafrechtlichen Instanzen treiben. Solange die Nutztiere nicht richtig geschützt sind, ist die Schuld des Menschen, wenn die Schafe verletzt und getötet werden. Ein Umdenken ist notwendig. Wann begreifen sie das endlich?

Und nutzt gar nichts, die Wölfin zu töten, denn dann wird bald ein neuer Wolf da sein, weil das Habitat dort gut geeignet sein. Wie sagte der Lausitzer Schäfer und Herdenschutzhundbesitzer:

"Der beste Schutz für meine Schafe ist mein eigenens Wolfsrudel! Denn dann traut sich kein anderes ran. Und "meine" Wölfe haben gelernt, die Finger von den Schafen zu lassen." Das haben sie aber nur gelernt, war eben entsprechend aufgerüstet wurde - eigentlich ist es ja kein Aufrüsten, es ist ein "Back to the Roots", so wie man früher auch die Nutztiere geschützt hat.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir den Sachstand Ihrer Bemühungen mitteilen. Gerne auch per Anruf.

Viele freundliche Grüße

Christian Berge
Im Windbruch 23
29690 Buchholz (Aller)
0173 8014338

PS: Am dritten Tag der Wolfskonferenz war ich bei der von Herrn Grüntjens geführten Exkursion auf dem Schießplatz in Unterlüss. Im nördlichen Bereich grenzt das Territorium der Munsteraner Wölfe dran, die aber auch schon bei ihm waren. Aber dort in dem Grenzbereich leben seit vielen Jahren Kühe und es hat bis auf einen Verlust mit Ansage, Kalb mit vereltztem Bein, keinerlei Verluste gegeben, obwohl die Kühe nicht eingezäunt sind, lediglich ein kleiner Draht ist als Begenzung drum rum, aber keinerlei Zaunrelevante Begrenzungen. Das möchte ich nur erwähnen, weil in Wietzendorf etwas hochgekocht wird, was nicht sein kann."
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von SammysHP »

Einen kleinen Teil musste ich leider entfernen, weil die Aussagen nicht durch eine Quelle belegt wurden. Wegen ähnlicher Formulierungen wurde mir schließlich schon mit dem Anwalt gedroht. ;)
nuno22
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von nuno22 »

Den link zur Bildzeitung im März 2015 suche ich nochmal raus.
Ulrike
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Ulrike »

Soweit ich den Bericht über die Schafzucht von Herrn Barth richtig verstanden habe, züchtet er Schafe und vermehrt sie nicht einfach.

Das bedeutet, Schafe einer Rasse stehen mit einem Bock zusammen und bilden eine mehr oder weniger kleine Herde. Die Herde der Moorschnucken, von denen es Fotos gegeben hat, scheint nicht sehr groß zu sein, wie will man dem Mann dann dafür 2 Herdenschutzhunde verordnen. Das ist doch schon kostenmäßig nicht zu machen.

Das ist die Empfehlung der Lausitzer Seite
http://www.wolfsregion-lausitz.de/index ... vorbeugung

90 cm

Das ist die aktuelle Empfehlung der Lausitzer Seite

http://www.wolfsregion-lausitz.de/index ... sstatistik

90 cm plus 20 - 30 cm darüber eine Flatterbandlitze

Das dort Wölfe 1.60m übersprungen haben, konnte ich auf der Seite nicht finden, sonst wären diese Empfehlungen ja absolut sinnlos.

Ulrike
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von SammysHP »

90 cm sind ja auch keine Garantie, genauso wenig wie 160 cm oder ein Zaun überhaupt. Wie würde es wohl aussehen, wenn es gar keinen Zaun geben würde?
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