Heulen von Wölfen - eine Übersicht

Auf ein interessantes Buch oder Internetseite über Wölfe gestolpert? Dann her damit!
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Heulen von Wölfen - eine Übersicht

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Anstatt nur irgendwas zu posten - Nina, Du bist sonst gründlicher. Solche populärwissenschaftlichen Minimeldungen wie bei WdW dampfen alles ein, nicht zuletzt die Quelle (!). Dann hättest Du bei Recherche zu selbiger auch gemerkt, dass die study in question .... bereits älter ist, und auch schon im Thread mit Mazzini et al. (2013) angeführt.

A propos Quelle (offtopic): auf einigen sozialen Netzwerken wurde offenbar eifrig wieder Unfug verbreitet, dass sich bei Wünsdorf (BB) ein großes Rudel aufhielte. Einer unserer Rissgutachter schickte dann eine Mail, welche aufklärte, dass besagter Wolfs"nachweis" von 2019 war. .... Und in Polen handelte. Wenn man nicht hinterfragend jeden Blödsinn ohne Nachfrage zur Quelle glaubt, dann wabern eben auch Bieszczady-Geisterwölfe durch deutsche Dörfer.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Heulen von Wölfen - eine Übersicht

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Larsen et al. (2022): Bioacoustic Detection of Wolves: Identifying Subspecies and Individuals by Howls. DOI: 10.3390/ani12050631. Google Translate Volltext

Abstract
Wölfe (Canis lupus) werden im Allgemeinen durch visuelle Beobachtungen, Kamerafallen und DNA-Spuren überwacht. In dieser Studie bewerteten wir die akustische Überwachung des Wolfsgeheuls als eine Methode zur Überwachung von Wölfen, die die Erkennung von Wölfen über größere Entfernungen ermöglichen kann, als dies mit Kamerafallen möglich ist. Wir haben akustische Daten des Heulens von Wölfen analysiert, die sowohl von wilden als auch von in Gefangenschaft gehaltenen Wölfen gesammelt wurden. Die Analyse konzentrierte sich auf die Erkennung von Individuen und Unterarten. Darüber hinaus wollten wir angesichts der begrenzten Daten für eurasische Wölfe den Nutzen der akustischen Überwachung im Feld bestimmen. Wir haben 170 Heuler [howls]von 16 einzelnen Wölfen aus 3 Unterarten analysiert: Arktische (Canis lupus arctos), Eurasische (C. l. lupus) und Nordwestliche Wölfe (C. l. occidentalis; Mackenzie-Wolf). Variablen aus der Grundfrequenz (f0) (unterstes Frequenzband eines Tonsignals) wurden extrahiert und in der Diskriminanzanalyse, der Klassifizierungsmatrix und dem paarweisen Post-hoc-Hotelling-Test verwendet. Die Ergebnisse zeigten, dass arktische und eurasische Wölfe unterartidentifizierbare Rufe hatten, während nordwestliche Wölfe dies nicht taten, obwohl diese Stichprobengröße klein war. Die Identifizierung auf individueller Ebene war für alle Unterarten erfolgreich. Die Individuen wurden mithilfe der Diskriminanzfunktionsanalyse mit einer Genauigkeit von 80 % bis 100 % korrekt klassifiziert. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die akustische Überwachung ein wertvolles und kostengünstiges Werkzeug sein könnte, das Kamerafallen ergänzt, indem es die Fernerkennung von Wölfen verbessert.
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