Re: Diskussion: Von der Ethik der Gehegehaltung
Verfasst: 26. Sep 2012, 11:32
Grauer Wolf, deshalb muss es ja auch das Ziel sein, den Zoos und Wildparks klar zu machen, dass sie Wölfe nur noch als Pärchen - Rüde und Fähe - halten und nur Nachwuchs zulassen, wenn sie Abnehmer für die Welpen haben - dann aber auch wieder einzelnd und nicht die gesamten Geschwister.
Wölfe sind generel faul! Sie gehen nur deshalb jagen, weil sie sich ernähren müssen. Sie wandern auch nur deshalb rum, weil sie erstmal etwas jagdbars finden müssen. Ich rede nicht von den abwandernden Jungtieren, die klar auch viele Hundert bzw. Tausend Km laufen. Jeder von euch ist doch sicher auch schon durch den Wald gestriffen. Und wieviel jagdbares Wild habt ihr auf Anhieb gesehen? Der Wolf hat natürlich bessere Sinne als wir, nichts desto trotz steht ein Reh nicht an der Waldkante und winkt. Und 150 qkm hört sich viel an, ist es aber nicht, das sind 10 km x 15 km, das ist nichts! Wobi die Deutschen Wölfe eher bei 25 km x 10 km liegn - die Karpartn Wölfe haben ca. "nur" 120 qkm. Das ist ja schon quasi mein Auslaufgebiet für meine Tiere und mich, wenn ich mit dem MTB und ihnen unterwegs bin. Das wird total überschätzt. Der "Garten" der Wölfe ist nicht groß. Und wenn du auf die Arctic Wölfe oder Tundra Wölfe anspielst, dass sie viel größere Reviere haben, dann ist das ganz einfach, da gibt es auch viel viel weniger jagdbares Wild!
Ich will damit sagen, dass Wölfe, bei richtiger Haltung in Gehegen nahezu überhaupt keine Probleme haben. Ich rede vom Durchschnitt - nicht von den Ausnahmen. Im Gegenteil, ich kenne Wolfsparks, wo die Wölfe bis zu 33.000 qm haben, aber sie sich im Grunde nur auf ca. 1.500 - 2.000 qm aufhalten - 8 Tiere. Das liegt natürlich auch daran, weil sie mit der Flasche groß gezogen worden sind. Sie sehen den Menschen als Partner an und deshalb wollen sie mehr oder minder immer in seiner Nähe sein - und weil er Futter liefert.
Das Problem in den ca. 120 deutschen Zoos und Wildparks ist, dass immer noch vom Alpha und Omega Wolf usw. berichtet wird - gestern gerade im Wisentgehege Springe wieder erlebt und auf der Schautafel gelesen. Daran müssen wir alle arbeiten, aufzuklären, dass Wölfe nur Familien sind in der Natur und keine Gang oder Söldnertruppe, die auf Ärger aus ist. Balin, das kann man doch wohl überhaupt nicht sagen, dass die Zoos und Wildparks auf Harmonie aus sind. Es passiert doch wegen der falschen Gehegehaltung genau das Gegenteil - im Winter gehen sich die Tiere über 3-4 Monate an die Wäsche. Das ist doch gerade das Problem, der Tierpfleger erzählt, Wölfe sind nicht gefährlich in der Natur, aber in seinem Rücken wird der "Omega" wieder platt gemacht. Tanja Askani z.B. hat das verstanden. Als ich sie vor Jahren mal fragte, warum sie Geschwister bzw. wild zusammen gewürfelte Gruppen habe, war ihre Antwort, dass man Anfang der 2000er eben noch nicht wusste, wie es in der Natur ist und es alle so gemacht hätten. L. Dave Mech hat tatsächlich erst 1999 sein Paper über den nicht(!) vorhandenen Alphawolf rausgebracht. Das hat sich ja - s.o. Wiesentgehege - bis heute nicht überall rumgesprochen - 13 Jahre später.
Deshalb kann ich auch nicht verstehen, dass jemand der ein neues Wolfcenter aufmacht, erneut diesen Unwissenden Weg beschreitet. Es ist schon schwierig genug Otto Normalverbraucher klar zu machen, dass Wölfe nicht gefährlich sind. Aber immer wieder zu erklären, dass wilde Wölfe anders sind als GehegeWölfe kann ich überhaupt nicht nach vollziehen, anstatt es von vornherein richtig zu machen.
Ich kenne genügend private Wolfshalter und von hochprozentigen Wolfshunden, die auch züchten. Und keiner von uns würde jemals auf die Idee kommen, mehr als Rüde und Fähe zusammen zu halten - allenfalls die aktuellen Welpen - ähnlich wie in der Natur. Aber auch nur solange, dass sie nicht Mutter und Vater herausfordern. Dann wird getrennt. Die private Haltung von solchen Tieren ist in der Regel verantwortungsvoller als es unter staatlicher Aufsicht (Veterinärsämter) in den Wildparks und Zoos geschieht.
Aber auch die lernen. Gerade habe ich den Wildpark Frankenfeld in NRW gebeten, die "Omega" Wölfin, welches die Mutter der anderen Tiere ist, mit einem Rüden zu seperieren und ein extra Gehege zu bauen. In cc habe ich diese Mail an das Vet-Amt gesandt. Und oh Freude nach etwa 10 Tagen erhielt ich als Antwort vom Vet-Amt, dass man einen Bescheid rausgesandt hat, der dem Tierparkbetreiber zwangsweise die Trennung auferlegt. Die Fähe hatte über Monaten einen 2 Hände großen offenen Rücken! Das war nicht zu ertragen, als ich es gesehen habe.
Grauer Wolf, schere nicht alle Wölfe über einen Kamm, sie sind genauso individuell wie wir Menschen und wie unsere Hunde es sind. Meinst du nicht auch, dass viele Hunde total bescheiden gehalten werden - Wohnungshunde usw. z.B?!
Was deine Einschätzung der Fotografien von Peter Dettling betrifft, kann ich dir nicht zustimmen. Sie sind handwerklich besser als das was Ian McAllister fotografiert hat. Es sind nur unterschiedliche Stimmungsbilder, die wieder gegeben werden. Dettling geht auf die Tiere und McAllister auf die gesamte Landschaft. Er ist ja auch in Naturschützer der gesamtn Region Great Bear Rainforest! http://www.pacificwild.org/ Und du darfst nicht vergessen, wie schwierig es ist, überhaupt Wölfe in der Natur zu fotografieren. Ian McAllister hat in 15 Jahren 40 Wolfsrudel in der Natur beobachtet. Auf der Spur der Küstenwölfe kennt ihr sicher alle mit der österreichischen Biologin Gudrun Pflüger, wo sie am Ende auf der Wiese liegt und die wilden Wölfe zu ihr kommen. http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... tenwoelfe- Und hier könnt ihr auch nochmal diese Wölfe sehen - übrigens die ältesten der Welt, weil sie die größte genetische Vielfalt aufweisen http://www.headweb.com/no/260022/natura ... coast-wolf . Und es sind tatsächlich wilde Wölf - und nicht wie einige Stimmen meinten, trainierte Wölfe. Ian McAllister erwähnt Gudrun Pflüger in seinem Buch und wie es zu den Aufnahmen kam.
Sehr beeindruckend seine Indianer Weissheit - Der Wolf kommt immer dann aus dem Wald, wenn es etwas besonders gibt - er helfen kann. Pflüger hatte beginnenden Krebs in sich - und sie wurde geheilt!
Wenn man diese Dokus sieht, bekommt man mehr den Eindruck, warum auf dem Truppi in Munster_Nord Niedersachsen 3 Jungwölfe den Soldaten begleitet haben...
Mythifiziert den Wolf nicht - er ist nur ein Wildhund - wie schon der Rassegründer des Deutschen Schäferhundes Rittmeister von Stephanitz auf S. 10 letzter Absatz seiner 6. Aufl. von 1921 gesagt hat http://www.archive.org/stream/derdeutsc ... 7/mode/2up , was vom Russischen Prof. Dr. Iljin in seiner Studie 101 Wolfdogs bestätigt wird, denn sie haben nicht nur 101 Wolfshunde der 1. bis 4. Generation gezüchtet und trainiert, sondern als Gegenprobe die Moskauer Zoowölfe, aber auch wilde extra dafür gefangene Wölf trainiert mit über 10 Kommandos.
Wölfe sind generel faul! Sie gehen nur deshalb jagen, weil sie sich ernähren müssen. Sie wandern auch nur deshalb rum, weil sie erstmal etwas jagdbars finden müssen. Ich rede nicht von den abwandernden Jungtieren, die klar auch viele Hundert bzw. Tausend Km laufen. Jeder von euch ist doch sicher auch schon durch den Wald gestriffen. Und wieviel jagdbares Wild habt ihr auf Anhieb gesehen? Der Wolf hat natürlich bessere Sinne als wir, nichts desto trotz steht ein Reh nicht an der Waldkante und winkt. Und 150 qkm hört sich viel an, ist es aber nicht, das sind 10 km x 15 km, das ist nichts! Wobi die Deutschen Wölfe eher bei 25 km x 10 km liegn - die Karpartn Wölfe haben ca. "nur" 120 qkm. Das ist ja schon quasi mein Auslaufgebiet für meine Tiere und mich, wenn ich mit dem MTB und ihnen unterwegs bin. Das wird total überschätzt. Der "Garten" der Wölfe ist nicht groß. Und wenn du auf die Arctic Wölfe oder Tundra Wölfe anspielst, dass sie viel größere Reviere haben, dann ist das ganz einfach, da gibt es auch viel viel weniger jagdbares Wild!
Ich will damit sagen, dass Wölfe, bei richtiger Haltung in Gehegen nahezu überhaupt keine Probleme haben. Ich rede vom Durchschnitt - nicht von den Ausnahmen. Im Gegenteil, ich kenne Wolfsparks, wo die Wölfe bis zu 33.000 qm haben, aber sie sich im Grunde nur auf ca. 1.500 - 2.000 qm aufhalten - 8 Tiere. Das liegt natürlich auch daran, weil sie mit der Flasche groß gezogen worden sind. Sie sehen den Menschen als Partner an und deshalb wollen sie mehr oder minder immer in seiner Nähe sein - und weil er Futter liefert.
Das Problem in den ca. 120 deutschen Zoos und Wildparks ist, dass immer noch vom Alpha und Omega Wolf usw. berichtet wird - gestern gerade im Wisentgehege Springe wieder erlebt und auf der Schautafel gelesen. Daran müssen wir alle arbeiten, aufzuklären, dass Wölfe nur Familien sind in der Natur und keine Gang oder Söldnertruppe, die auf Ärger aus ist. Balin, das kann man doch wohl überhaupt nicht sagen, dass die Zoos und Wildparks auf Harmonie aus sind. Es passiert doch wegen der falschen Gehegehaltung genau das Gegenteil - im Winter gehen sich die Tiere über 3-4 Monate an die Wäsche. Das ist doch gerade das Problem, der Tierpfleger erzählt, Wölfe sind nicht gefährlich in der Natur, aber in seinem Rücken wird der "Omega" wieder platt gemacht. Tanja Askani z.B. hat das verstanden. Als ich sie vor Jahren mal fragte, warum sie Geschwister bzw. wild zusammen gewürfelte Gruppen habe, war ihre Antwort, dass man Anfang der 2000er eben noch nicht wusste, wie es in der Natur ist und es alle so gemacht hätten. L. Dave Mech hat tatsächlich erst 1999 sein Paper über den nicht(!) vorhandenen Alphawolf rausgebracht. Das hat sich ja - s.o. Wiesentgehege - bis heute nicht überall rumgesprochen - 13 Jahre später.
Deshalb kann ich auch nicht verstehen, dass jemand der ein neues Wolfcenter aufmacht, erneut diesen Unwissenden Weg beschreitet. Es ist schon schwierig genug Otto Normalverbraucher klar zu machen, dass Wölfe nicht gefährlich sind. Aber immer wieder zu erklären, dass wilde Wölfe anders sind als GehegeWölfe kann ich überhaupt nicht nach vollziehen, anstatt es von vornherein richtig zu machen.
Ich kenne genügend private Wolfshalter und von hochprozentigen Wolfshunden, die auch züchten. Und keiner von uns würde jemals auf die Idee kommen, mehr als Rüde und Fähe zusammen zu halten - allenfalls die aktuellen Welpen - ähnlich wie in der Natur. Aber auch nur solange, dass sie nicht Mutter und Vater herausfordern. Dann wird getrennt. Die private Haltung von solchen Tieren ist in der Regel verantwortungsvoller als es unter staatlicher Aufsicht (Veterinärsämter) in den Wildparks und Zoos geschieht.
Aber auch die lernen. Gerade habe ich den Wildpark Frankenfeld in NRW gebeten, die "Omega" Wölfin, welches die Mutter der anderen Tiere ist, mit einem Rüden zu seperieren und ein extra Gehege zu bauen. In cc habe ich diese Mail an das Vet-Amt gesandt. Und oh Freude nach etwa 10 Tagen erhielt ich als Antwort vom Vet-Amt, dass man einen Bescheid rausgesandt hat, der dem Tierparkbetreiber zwangsweise die Trennung auferlegt. Die Fähe hatte über Monaten einen 2 Hände großen offenen Rücken! Das war nicht zu ertragen, als ich es gesehen habe.
Grauer Wolf, schere nicht alle Wölfe über einen Kamm, sie sind genauso individuell wie wir Menschen und wie unsere Hunde es sind. Meinst du nicht auch, dass viele Hunde total bescheiden gehalten werden - Wohnungshunde usw. z.B?!
Was deine Einschätzung der Fotografien von Peter Dettling betrifft, kann ich dir nicht zustimmen. Sie sind handwerklich besser als das was Ian McAllister fotografiert hat. Es sind nur unterschiedliche Stimmungsbilder, die wieder gegeben werden. Dettling geht auf die Tiere und McAllister auf die gesamte Landschaft. Er ist ja auch in Naturschützer der gesamtn Region Great Bear Rainforest! http://www.pacificwild.org/ Und du darfst nicht vergessen, wie schwierig es ist, überhaupt Wölfe in der Natur zu fotografieren. Ian McAllister hat in 15 Jahren 40 Wolfsrudel in der Natur beobachtet. Auf der Spur der Küstenwölfe kennt ihr sicher alle mit der österreichischen Biologin Gudrun Pflüger, wo sie am Ende auf der Wiese liegt und die wilden Wölfe zu ihr kommen. http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ ... tenwoelfe- Und hier könnt ihr auch nochmal diese Wölfe sehen - übrigens die ältesten der Welt, weil sie die größte genetische Vielfalt aufweisen http://www.headweb.com/no/260022/natura ... coast-wolf . Und es sind tatsächlich wilde Wölf - und nicht wie einige Stimmen meinten, trainierte Wölfe. Ian McAllister erwähnt Gudrun Pflüger in seinem Buch und wie es zu den Aufnahmen kam.
Sehr beeindruckend seine Indianer Weissheit - Der Wolf kommt immer dann aus dem Wald, wenn es etwas besonders gibt - er helfen kann. Pflüger hatte beginnenden Krebs in sich - und sie wurde geheilt!
Wenn man diese Dokus sieht, bekommt man mehr den Eindruck, warum auf dem Truppi in Munster_Nord Niedersachsen 3 Jungwölfe den Soldaten begleitet haben...
Mythifiziert den Wolf nicht - er ist nur ein Wildhund - wie schon der Rassegründer des Deutschen Schäferhundes Rittmeister von Stephanitz auf S. 10 letzter Absatz seiner 6. Aufl. von 1921 gesagt hat http://www.archive.org/stream/derdeutsc ... 7/mode/2up , was vom Russischen Prof. Dr. Iljin in seiner Studie 101 Wolfdogs bestätigt wird, denn sie haben nicht nur 101 Wolfshunde der 1. bis 4. Generation gezüchtet und trainiert, sondern als Gegenprobe die Moskauer Zoowölfe, aber auch wilde extra dafür gefangene Wölf trainiert mit über 10 Kommandos.