Wolf bei Maischberger

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Nina
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Wolf bei Maischberger

Beitrag von Nina »

Heute in der ARD:

Was ist uns der Naturschutz wert? ARD, 22:45 - 0:00 Uhr
Der Naturschutz erhitzt zur Zeit die Gemüter: Das bayerische Volksbegehren "Rettet die Bienen!" unterschrieben innerhalb kürzester Zeit rund 1,8 Millionen Menschen. Die Bauern wehren sich vehement dagegen, für den Insektenschwund verantwortlich gemacht zu werden. Und auch der Wolf entzweit die Republik. Fast täglich werden gerissene Schafe vermeldet. Verängstigte Menschen fordern den Abschuss von Wölfen, die als bedrohte Tierart unter besonderem Schutz stehen. Wäre das sinnvoll? Wie gefährlich ist der Wolf tatsächlich für den Menschen? Ist es wirklich nötig, die Bienen zu retten? Oder übertreiben wir es mit dem Naturschutz? Gefährdet zu viel Umweltschutz am Ende unsere Landwirtschaft?

ARD, Maischberger: Was ist uns der Naturschutz wert? https://www.daserste.de/information/tal ... f-100.html
Gäste:
- Tierfilmer Andreas Kieling
- Wettermoderator Karsten Schwanke
- Fraktionsvorsitzende der Grünen in Bayern, Katharina Schulze
- FDP-Bundestagsabgeordnete und Landwirtin Carina Konrad
- Schäfer Ronald Rocher
- Spiegel-Autor Jan Fleischhauer ("Experte" für was genau?)

Sendezeiten:

Mi, 27.02.2019: 22:45 Uhr (ARD)

Do, 28.02.2019: 03:25 Uhr (ARD)

Do, 28.02.2019 21:02 Uhr (tagesschau24)

Fr, 01.03.2019 02:10 Uhr (MDR)

Sa, 02.03.2019 04:35 Uhr (SWR)

So, 03.03.2019 00:00 Uhr (3sat)
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Wolf bei Maischberger

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Ist es wirklich nötig, die Bienen zu retten? Oder übertreiben wir es mit dem Naturschutz? Gefährdet zu viel Umweltschutz am Ende unsere Landwirtschaft?
Genau andersherum wird ein Schuh draus: wie ein "Zuviel" an Landwirtschaft und deren sogenannte GLP die Umwelt (mit) geschädigt haben. Und nein, da sind nicht nur die Bauern daran schuld, sondern alle, die Geiz ist geil! feiern und generell bei Ressourcenverbrauch nicht nachdenken.
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maxa67

Re: Wolf bei Maischberger

Beitrag von maxa67 »

Die Bienen sind die neuen Eisbären, nachdem diese ja aufgrund des Klimwandels immernoch nicht ausgestorben sind, muß man nun eine neue symbolische Sau durchs Dorf treiben.

Also Kieling kann definitiv was Substanzielles dazu beitragen, der Schäfer dürfte auch auf einiges an Erfahrung einbringen, Schwanke ist der Klimaquotenmann unter den Meteorologen und Fleischhauer ist immer für nen guten intelligenten Spruch gut. Inwiefern die Quotenliberale mit dem Landwirt-Status fernweg der realitäten in Berlin was dazu beitragen kann? Keine Ahnung. Auf alle Fälle dürfte wohl die obercharmante und blitzgescheite, also deutlich mehr Blitz als gescheit, Katha Schulze, mit ihrer Viertelmillion Miles & More Praxis zwar nix von Bienen aber vom Fliegen verstehen. Da sie in München ja so gut im Verhindern ist, sollte sie ja wissen, wie man Bienensterben auch verhindert.
Mir fehlt ein Imker und ein errnsthafter Kritiker der EU Agrarpolitik...
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Wolf bei Maischberger

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Habe die Sendung nicht gesehen; es wird einfach eh immer dasselbe an Plattitüden von den bekannten Seiten durchgeleiert.

@Nina: Kurzfassung?
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maxa67

Re: Wolf bei Maischberger

Beitrag von maxa67 »

Also ich hab zwar nur mal quer geguggt aber der einzige den du anbieten kannst in der Runde war der Kieling. Stichwort Selbstregulierung und Geburtenkontrolle per Rudelhierarchie. Aber das war für die Zusammensetzung Perlen vor die Säue.
Aber der steht ohnehin ganz unaufgeregt über den Banalitäten der Politik.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Wolf bei Maischberger

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

... Frage zurückgenommen.

https://www.focus.de/kultur/kino_tv/foc ... 81810.html
„Der Wolf hält sich nicht an die Regeln und da muss die Politik eben Regeln setzen“, findet Schäfer Ronald Rocher aus Brandenburg, der 600 Schafe besitzt. Für ihn ist die Rückkehr des Wolfes existenzbedrohend. Er fordert von der Politik einen Plan, um die Anzahl der Raubtiere zu dezimieren. „Der Wolf gehört hier nicht her. Er frisst den ganzen Wald leer und vermehrt sich rasend schnell“, sagt der 49-Jährige.
.. Den ganzen Wald sowie die Heide leer. UND nicht mit Messer & Gabel!! ^^

https://www.daserste.de/information/tal ... t-100.html

https://www.morgenpost.de/politik/artic ... erger.html
Als ARD-Reporter Karsten Schwanke wissen wollte, welche Studie Fleischhauer denn meine, als er den Zusammenhang von Windanlagen und Insektensterben beschrieb, sagte der nur: „Googeln Sie doch mal“. Gute Idee. Nur: Zur Aufklärung trug all das nicht unbedingt bei. Vielleicht hätte Sandra Maischberger doch länger über den Wolf reden sollen.
Oder eben: "ich hab da mal was gehört, aber eigentlich weiß ich auch nichts richtig."

Fazit: nichts verpasst. :-?

...

Ansonsten vielleicht noch das eine Highlight in einem Kommentar zu der Sendung.
Wolfsschutz hat nichts mit Artenschutz zu tun, der Wolf steht nicht auf der Roten Liste, er ist so wenig bedroht wie die Kulturfolger Karnickel, Ratte, Maus und Maiswurzelbohrer.
Er ist ein zeitgeistiges Maskottchen, eine Mode, die irgendwann auch wieder vorbeigehen wird, und dann wird Heulen und Zähneknirschen sein. Er ist das Geschäft der Zaunindustrie, die wohlweislich verschweigt, dass die endgültige Zaunhöhe 2,80 Meter mit Abwinkelung oben und Untergrabeschutz sein wird wie in Wolfsgehegen auch. Mit einer jährlichen Änderung der Empfehlungen von 90 cm über 110 cm, 120 cm, 145 cm, 160 cm auf mittlerweile 180 cm mit jeweils schönen Werbebildchen über das neueste Modell, das mit irgendwelchen Gadgets jetzt noch mehr kann, schlägt man dem Bauern und dem fördernden Staat halt mehr Geld heraus. Dass man für die vielen Elektrozäune mehr Kraftwerke braucht, ist offenbar noch niemandem aufgefallen, auch nicht, welche Massen an Sondermüll die unbrauchbar gewordenen Niedrigmodelle produzieren: schwer recyclebares Metall-Plastik-Gemisch.
Die Verschwörung der Zaunindustrie! Man lernt jeden Tag dazu!! :D Tipp: wenn Dein E-Zaun (der an der Dose statt an der Batterie hängt) das örtliche Netz zu stark belastet, dann sollte man sich doch besser mal einen zweiten Blick auf die Installation leisten. :D
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Nina
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Re: Wolf bei Maischberger

Beitrag von Nina »

Der Einspieler beschäftigte sich überwiegend mit der Angst vor Wölfen. Als Beispiel wurde das 2jährige Mädchen gezeigt, das in Bannetze von ihrem 6jährigen Bruder vom Weg auf das Grundstück gezerrt wurde, weil ein Wolf vorbeikam und die 2jährige angeblich angeknurrt hat.

Ich finde es erstaunlich, dass einem 2jährigen und einem 6jährigen Kind die Kompetenz zuerkannt wird, einen Wolf zu identifizieren und sein Verhalten korrekt zu deuten. Denn da ja der 6jährige seine Schwester "gerettet" hat, war offensichtlich kein Erwachsener zur Stelle, der das Mädchen auf den Arm hätte nehmen können. Wenn die Eltern bezüglich der Wölfe sehr ängstlich eingestellt sind und der Wolf zuhause vielleicht auch öfter als ein angstbehaftetes Thema angesprochen und wahrgenommen wird, könnte man sich auch vorstellen, dass Kinder in dem geringen Alter jeden Hund für einen Wolf halten oder dem Wolf unreflektiert gefährliches Verhalten zuschreiben. In dem Alter ist das eigene Urteilsvermögen ja überhaupt noch nicht richtig ausgeprägt, sondern wird in Wissen und Emotion von den Eltern übernommen.

Wie dem auch sei, leider ist auch Herr Kieling nicht auf die Idee gekommen, den Menschen reinen Wein einzuschenken, dass man den Wolf schon wieder ausrotten muss, wenn kleine Kinder zukünftig 100% sicher davor sein sollen, von einem Wolf erschreckt zu werden.

Denn die Bejagung des Wolfes mit Abschuss einer Quote X, wie sie derzeit von der CDU, der FDP, der AfD und einigen Teilen der SPD gefordert wird, wird auch in Zukunft nicht verhindern, dass trotzdem ein Wolf durch eine Siedlung läuft.

Ich erinnere nochmal an den Fall "Klara", einem Jagdhund in Schweden, der in einem Gebiet von einem Wolf verletzt wurde, welches durch vorherigen Abschuss der dortigen Wölfe zum eigentlich "wolfsfreien" Gebiet erklärt worden war.

Die Absurdität "Jagd auf Wölfe = 100% Schutz der Kinder" wird besonders deutlich, wenn man der Landwirtin von der FDP zuhört, die den Wolf als "reale Gefahr" einschätzt:
Erstens bin ich selbst Mutter und nehme das schon sehr ernst, wenn Sie solche Bilder zeigen und auch solche Bedrohunssituationen heute offensichtlich in Deutschland stattfinden.

FDP-Bundestagsabgeordnete und Landwirtin Carina Konrad in der Sendung "Maischberger", ARD 27.02.2019
Die "Bedrohungssituation" ist rein spekulativ nach dem Erlebnisbericht einer 2jährigen und eines 6jährigen.

Es wird immer suggeriert, dass die Bejagung einer Quote X von Wölfen das unfreiwillige Zusammentreffen von Wölfen und Menschen garantiert verhindern würde. Das ist totaler Blödsinn, aber leider hat diese argumentative Karte niemand in der Maischberger-Gesprächsrunde gezogen.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Wolf bei Maischberger

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Kurz OT: Die Kurzen sollten um ganz andere Gefahren Sorgen machen, was ja auch im Forum öfter erwähnt wird. Beziehungsweise eher und vor allem die Eltern.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/17100 ... en?s=hunde
Hintergrund: In Deutschland ereignen sich jährlich 30 000–50 000 Bissverletzungen. Im Mittelpunkt stehen Hunde- und Katzen-, seltener Menschenbisse. 25 % aller Bisse erleiden Kinder < 6 Jahren und 34 % Kinder im Alter von 6–17 Jahren.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sterben in Deutschland jährlich 1–6 Personen an den Folgen eines Hundebisses (11, 12).
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Nina
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Re: Wolf bei Maischberger

Beitrag von Nina »

Auf die Hundebisse ist auch der sehr sachlich argumentierende und fachlich gut informierte Meteorologe und Wissenschaftsjournalist Karsten Schwanke eingegangen.

Hier ist noch ein schönes Beispiel, wo die Meinungen auseinander lagen:

Schäfer Ronald Rocher:
Wir Schäfer sind in erster Linie Naturschützer. So. Wir wollen die Natur schützen. Der Wolf ist so'n - tja, wie soll ich das sagen - hm... der Wolf ist einfach ein Tier, das fressen will. Der kann nichts dafür. Da geht es schon mal los. Er hält sich leider nicht immer an die Regeln. Und ich bin der Meinung, wenn ein Tier sich nicht an die Regeln hält, dann muss die Politik handeln, dann muss es wirklich einen erleichterten Abschuss geben.

Schäfer Ronald Rocher in der Sendung "Maischberger", ARD 27.02.2019
Tierfilmer Andreas Kieling:
Wie soll sich ein Tier an "die Regeln" halten? An Regeln, die wir Menschen machen - und wir missachten die Lebensregeln dieses Tieres.

Tierfilmer Andreas Kieling in der Sendung "Maischberger", ARD 27.02.2019
Eigentlich wird ja immer eher den Tierfreunden vorgeworfen, Tiere zu vermenschlichen, wenn sie Empathie nicht nur für die eigene Spezies, sondern auch für artfremde Mitbewohner dieses Planeten empfinden können. Dass sich der Wolf gefälligst an "die Regeln zu halten" hat, ist ... nicht vermenschlicht?

Das ist auch wieder so ein seltsames Verständnis von "Naturschutz" - der selbsterklärte Naturschützer möchte die Natur beseitigen, sobald sie sich nicht an die menschlichen Regeln hält, die ihr der "Naturschützer" ganz entgegen ihrer eigenen Gesetze willkürlich aufgedrückt hat.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Wolf bei Maischberger

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Derselbe "Naturschützer", der sagt, dass ein Wolf hier sowieso nichts zu suchen hat?

Während meiner Einsätze bei WikiWolves hatten wir Glück und gerieten nur an Schäfer, die vernünftig und aufgeschlossen waren. Vielleicht auch selbstbedingend, da uns "die Anderen" scheinbar sowieso nicht einladen. Ich hoffe sehr, dass solche Einzelstimmen wie da oben nicht die Resonanz haben .. Wie hier in einer Talk-Show vermittelt wird, wenn gerade immer solche rangeholt werden, die sich nur beschweren.
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