focus online als Plattform für Wolfshasser

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Richard M
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focus online als Plattform für Wolfshasser

Beitrag von Richard M »

Wie kann ein Nachrichtenportal, oder was das sein soll, den Artikel eines aus meiner Sicht wahnsinnigen Wolfshassers veröffentlichen?
https://www.focus.de/wissen/natur/wolf- ... 44141.html
Zuerst hat die Deutsche Jagdzeitung den Artikel veröffentlicht. Wenn Jäger wirklich anständige Naturschützer sein wollen, müssen sie alles was da drin steht auf das Schärfste verurteilen.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
zaino
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Re: focus online als Plattform für Wolfshasser

Beitrag von zaino »

Selten einen so unsachlichen, undifferenzierten Hetzartikel gelesen. :( Ah ja, Mensch wird zur "Wolfsvesper" und Weidetierhaltung wäre nur noch Masochismus weil der bööööhze Wolf eh alles reißt, was draußen rumläuft? Mannmannmannmann... Was für gequirlte Sch***

Ja klar, wenn er das meint, darf er das schreiben. Gut geschrieben, provokant u.s.w. Nur der Inhalt ist einfach nicht stimmig.
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Nina
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Re: focus online als Plattform für Wolfshasser

Beitrag von Nina »

Ist der Verfasser des Textes - ein Rechtsanwalt - identisch mit jenem Rechtsanwalt, der den niederländischen Wolfsschützen vetritt und die Presseerklärung herausgegeben hat? Der Name ist jedenfalls identisch.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: focus online als Plattform für Wolfshasser

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Und was macht das hier, anstatt im Medien-Unterforum?
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Dr_R.Goatcabin
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Re: focus online als Plattform für Wolfshasser

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Es soll hier niemand zu irgendetwas angestiftet werden. Es geht nur darum, die Rechtslage darzulegen. Prinzipiell gilt der Rechtsgrundsatz, dass niemand an seiner eigenen Überführung mitzuwirken hat. Wer – warum auch immer – ein Tier einer „streng geschützten Art“ (neben dem Wolf etwa auch Steinadler, Luchs oder Biber) um die Ecke gebracht hat, muss sich deswegen nicht freiwillig ans Schafott liefern.

Also, still und leise ab in die Biotonne mit dem pelzigen Kadaver? Keine gute Idee. Denn wer später doch geschnappt wird, dürfte eine Menge zu erklären haben – Notstand hin oder her.

Insofern gilt das „Erbtantenprinzip“ – tief graben und ewig schweigen. Oder Sie kommen zu mir.
Aber garantiert soll hier niemand zu irgendwas angestiftet oder gar weiter ermuntert werden! Wenn man förmlich spürt, wie solchen Typen beim Schreiben der Schaum vorm Mund zu Boden tropft - bloße Einbildung.

("Ich bin ja kein Nazi, aber ......... ")
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Nina
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Re: focus online als Plattform für Wolfshasser

Beitrag von Nina »

Immerhin spricht er Klartext und verzichtet auf jedewede Form von Mimikry.

Wenn ich dem Image der Jagd einen erheblichen Schaden zufügen wollte, würde ich die Aussagen eines Jägers genau so skizzieren. Nur, dass mir dafür natürlich "Jägerbashing" vorgehalten werden würde. ;-)

Mal sehen, ob der Mann eher Kritik oder Beifall aus den eigenen Reihen dafür erhält.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: focus online als Plattform für Wolfshasser

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Scheint diesselbe Person sein. Jurist Dr. Heiko Granzin.

https://djz.de/djz-heftvorschau-1-2019/
Der Jagdhund ist in Gefahr. Schlimmer noch: Der Grünrock wird vom Wolf massiv attackiert. In solchen Fällen ist alles erlaubt. DJZ-Jurist Dr. Heiko Granzin „macht keine Gefangenen“.
Übrigens, gleichzeitig:

https://djz.de/dachverband-der-jaeger-u ... fraeulein/
Der Deutsche Jagdverband (DJV) geht offensiv gegen Hetze im Netz vor.
Selbst davor, die Betroffene zu Hause aufzusuchen und einzuschüchtern, hätten selbsternannte vermeintliche „Tierschützer“ nicht zurückschreckt.
Wie verschieden Hetze wahrgenommen wird .. Selbst solche Aktionen unter aller Linie sind, aber wenn vermeintliche, selbsternannte Naturschützer auf Wölfe ballern, ist das dann Notwehr. Oder mit ner Sau verwechselt. Oder Schuss ging von alleine los.
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Nina
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Re: focus online als Plattform für Wolfshasser

Beitrag von Nina »

Dazu fällt mir eine Aussage des damaligen Vorsitzenden der Lüneburger Jägerschaft aus 2008 ein:
"Es muss klar sein, dass wir Jäger im Wolf zwar einen direkten Konkurrenten sehen, ihn jedoch ohne Wenn und Aber in unseren Revieren akzeptieren. Alles andere würde uns in eine gesellschaftliche Außenseiterposition bringen und unseren Status als anerkannte Naturschützer gefährden."

Hamburger Abendblatt, 02.12.2008: Der Wolf ist zurück im Revier https://www.abendblatt.de/region/lueneb ... evier.html
Ich halte solche Beiträge wie den heutigen im Focus schon für sehr geeignet, "den Status als anerkannte Naturschützer zu gefährden".

Ich würde jedenfalls bezweifeln, dass solche Artikel tauglich sind, die Toleranz für das Jagdhobby in der nichtjagenden Bevölkerung zu fördern.

Tatsächlich scheint der Druck mittlerweile so groß zu sein, dass die Masken fallen und jetzt mit allen Mitteln um die Macht gekämpft wird.

Immerhin - vielleicht stutzt doch mal der eine oder andere Journalist, wenn sich ein Wolfsgegner demnächst mal wieder allzu theatralisch als Opfer böser Wolfsschützer inszeniert.

Kein Wunder, dass im Kanton Genf seit 1974 jeder Versuch der Jäger, die zu dem Zeitpunkt abgeschaffte Hobbyjagd wieder einzuführen, kläglich gescheitert ist - und 90% der Bevölkerung sehr glücklich damit sind. Erstmal abgeschafft, vermisst die Hobbyjagd kein Mensch mehr. Die staatlichen Wildhüter, die sich nur um die tatsächlichen Problemfälle kümmern, können ihre Arbeit glaubhaft begründen und genießen in der Bevölkerung hohes Ansehen.

Und solche traurigen Fälle, wie der aktuelle aus Baden-Württemberg, bei dem ein Vater bei seinen Jagdvorbereitungen zuhause versehentlich die eigene Tochter erschossen hat, würden endlich der Vergangenheit angehören.

Der Philosoph Richard David Precht hat bereits eine Übergangslösung durchdacht:
"Jagdscheine haben in privaten Händen nichts verloren [...]. Vielleicht könnte man den Hobbyjägern das Abgewöhnen ihrer schrägen Passion mit einer Übergangsregelung versüßen. [...] Der Gesetzgeber könnte das Hobby-Jagen mit scharfer Munition verbieten. Für den Übergang von ein paar Jahren dürften Jäger dann nur noch mit Farbpatronen auf Hirsch und Wildschwein schießen. [...] Das Wild wird die Farbspritzer auf der Haut verschmerzen, und dem friedlichen Waldspaziergänger würde bunt angezeigt, welcher verstörte Zeitgenosse gerade im jeweiligen Wald sein Unwesen treibt."

Richard David Precht: Tiere denken - Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen, Seite 359, Goldmann Verlag, 2018
Lutra
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Re: focus online als Plattform für Wolfshasser

Beitrag von Lutra »

Dr_Goatcabin hat geschrieben: 29. Jan 2019, 15:03 Scheint diesselbe Person sein. Jurist Dr. Heiko Granzin.
Und mit dem oben verlinkten Artikel von ihm im Hinterkopf liest man dann seine Pressemitteilung zum holländischen Wolfsschützen...
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Nina
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Re: focus online als Plattform für Wolfshasser

Beitrag von Nina »

Nun wissen wir aber, dass zumindest diese Aussage wohl doch nicht so ganz zutreffend war:
"Kein Jäger schießt mit Vorsatz auf einen Wolf!"

Aussage vom Kreisvorsitzenden der Jägerschaft Lüneburg zu dem illegal geschossenen Wolf bei Dahlem
Wolfsmonitor, 07.09.2018: "Kein Jäger schießt mit Vorsatz auf einen Wolf!" https://wolfsmonitor.de/?p=14813#more-14813
Lüneburger Landeszeitung, 06.09.2018: Naturschützer erhöhen den Druck https://www.landeszeitung.de/blog/lokal ... toter-wolf
Wolfsmonitor-Blogger Jürgen Vogler kommentierte dazu:
Leichte Zweifel dürften so manchen Leser zudem plagen, wenn ein Kreisvorsitzender der Jägerschaft wie Christian Voigt vollmundig feststellt, dass „kein Jäger mit Vorsatz auf einen Wolf schießt“, wenn gleichzeitig zahlreiche Jäger und Jagdfunktionäre anderswo öffentlich auf Entnahmen, Wolfsabschüsse, Bestandsregulierungen sowie Obergrenzen drängen.

Beide Beispiele zeigen, in welch konturlosem Argumentationsnebel manche zu navigieren versuchen.

Wolfsmonitor, 07.09.2018: "Kein Jäger schießt mit Vorsatz auf einen Wolf!" https://wolfsmonitor.de/?p=14813#more-14813
Aber ab heute ist Schluss mit dem "konturlosen Argumentationsnebel", denn im hier diskutierten Focus-Artikel wird ja endlich Tacheles geredet. :roll:
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