Laut der Presse (Die Harke) befürwortet unser Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann den Abschuss von so genannten Problemwölfen. Tatsächlich hat er sich in einer Radiosendung des Deutschlandfunks am Mittwoch, dem 16.01.19, dazu bekannt, dass Wölfe, die 2-3 mal ordnungsgemäßen Herdenschutz mit Herdenschutzhunden überwinden, letal entnommen werden können. Laut seiner Argumentation in der Sendung sieht Herr Buschmann ein Risiko bei Eingriffen, er möchte auch Regeln für Entnahmen, doch gehe er - auf deutliche Nachfrage des Moderators nach Entnahmen - da mit.
Der Vorstand der Kreisgruppe Lüneburg distanziert sich nach eingehender Beratung von den Aussagen des Landesvorsitzenden und dessen Einstellung und begründet dies wie folgt:
1. Das bei Entscheidungen in der Wolfsthematik zu berücksichtigende geltende Recht, der Schutzstatus selbst, aber auch explizit das BNatSchG § 45 Abs. 7 Nr. 1 sowie die FFH-Richtlinie sind weder genannt, noch diskutiert und auch nicht in seinen Grundfesten durch den Landesvorsitzenden verteidigt wurden.
2. Im politischen Diskurs hat es der Landesverband des NABU bisher versäumt, die eminent wichtige Durchsetzung der Tierschutz/Nutztierhalterverordnung und dessen Kontrolle einzufordern. Wie außerordentlich wichtig diese überfällige Forderung ist, zeigt die Rissstatistik beim Wolfsbüro. Hier bietet sich ein geradezu katastrophales Bild - über 80% der gerissenen Nutztiere hatten keinen Grundschutz.
https://www.nlwkn.niedersachsen.de/natu ... 61701.html
3. Der Landesvorsitzende hat es bisher in der politischen Diskussion versäumt, Konstruktivität und Effizienz sowie zeitnahe Entscheidungen zum Herdenschutz vom Umweltminister einzufordern.
Hintergrund: Der Herdenschutz sollte an die Landwirtschaftskammer abgegeben werden, wohin er fachlich auch gehört. Bis heute gibt es keine Ergebnisse aus den Verhandlungen mit der Landwirtschaftskammer Oldenburg!
4. Wir erwarten, dass der Landesvorsitzende in seiner Argumentation für das streng geschützte Wildtier eintritt und die wahren Probleme beim Namen nennt, Lösungen offeriert.
Hintergrund: Ein Wolfsmanagement und die damit alleinige Fokussierung auf den Wolf ist deutlich zu kurz gesprungen. Mit Blick auf die Rissstatistik benötigen wir dringend einen Weidemanagementplan, der alle erdenklichen Fragen zum Herdenschutz beantwortet. Hier hat die EU mit Plänen für die Unterstützung bereits vorgearbeitet.
5. Der Vorstand der Kreisgruppe Lüneburg ist sich darüber einig, dass einzelne Abschüsse oder das Entnehmen von Rudeln nicht zu einer größeren Akzeptanz des Wolfes führen, sondern eher eine Flut an weiteren Entnahme-Anträgen auslösen werden. Getätigte Absprachen und Vereinbarungen im Vorfeld sind nicht rechtskonform, sondern ähneln eher einem Stillhalteabkommen.
6. Weder der Landesvorsitzende selbst, noch der Pressesprecher des Landesverbandes hat eine Pressemitteilung zu den teils brisanten Aussagen getätigt oder die Vorstände der Kreisgruppen sowie alle Mitglieder über seine Entscheidung , seine Einstellung und die weitere Vorgehensweise auch im politischen Diskurs informiert.