"Dresdner Resolution"

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Lutra
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"Dresdner Resolution"

Beitrag von Lutra »

Die umweltpolitischen Sprecher der CDU und der CSU von Bund und Ländern haben heute in Dresden getagt und eine Resolution verabschiedet:

http://www.sz-online.de/sachsen/politik ... 41174.html
http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/S ... 684244.php
„Abschüsse von Wölfen, die ein atypisches Verhalten aufweisen oder sich innerhalb eingezäunter Weiden befinden, sollten ermöglicht werden“
Nach Darstellung der Unionspolitiker wächst die Sorge vor dem Wolf bei der ländlichen Bevölkerung, vor allem wenn einzelne Tiere oder Rudel ihre Scheu vor dem Menschen und seinen Siedlungen verlieren.
Grauer Wolf

Re: "Dresdner Resolution"

Beitrag von Grauer Wolf »

In der Resolution wird darauf verwiesen, dass der Wolf inzwischen im gesamten Bundesgebiet vertreten ist.
Frei nach Pippi Langstrumpf: "Ich mach mir die Welt, wie's mir paßt."

Würd mich mal interessieren, wer dieser umweltpolitischen Sprecher "zufällig" auch "Jäger" ist, deren "Vertrauen mir, ehrlich gesagt, am A**** vorbeigeht. Die haben nur Angst um ihr blutiges Hobby und gieren natürlich danach, wie ein rechter Mann "tapfer" einen Wolf aus dem Hinterhalt abzuknallen.

Gruß
Wolf
northlynx

Re: "Dresdner Resolution"

Beitrag von northlynx »

Lutra hat geschrieben:Die umweltpolitischen Sprecher der CDU und der CSU von Bund und Ländern haben heute in Dresden getagt und eine Resolution verabschiedet:
„Abschüsse von Wölfen, die ein atypisches Verhalten aufweisen oder sich innerhalb eingezäunter Weiden befinden, sollten ermöglicht werden“
Nach Darstellung der Unionspolitiker wächst die Sorge vor dem Wolf bei der ländlichen Bevölkerung, vor allem wenn einzelne Tiere oder Rudel ihre Scheu vor dem Menschen und seinen Siedlungen verlieren.
Was für fatale Konstellationen. Muttis CDU und Grüne . Fast hätte sie Winfried Kretschmann als Bundespräsidenten implementiert.
Man muß sich das schon mal auf der Zunge zergehen lassen: Beide Parteien stehen für den Einlass von Islamisten mit 130 Toten und gleichzeitig soll der Wolf wegen der Sorge der Bevölkerung getötet werden, bzw. wurde bereits ein Wolf auf Befehl eines grünen Ministers getötet.

Das ist nicht mehr mein Land.
Lutra
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Re: "Dresdner Resolution"

Beitrag von Lutra »

Die sächsische CDU hat es nun auch auf ihrer Seite mit Link zu dieser Resolution:

http://www.cdu-fraktion-sachsen.de/aktu ... i-tre.html

Wir haben ja in Sachsen einen CDU-Umweltminister, der zwar ziemlich unsichtbar ist, aber trotzdem vorhanden und in der Verantwortung. Der müßte sich nun selbst ohrfeigen. Nur gut, dass es in den unteren Etagen der Ämter noch genug fähige Leute gibt, obwohl die auch langsam die Lust verlieren bei den politschen Hickhack ständig. Und der Wolf wie der ganze Naturschutz wird zermahlen in den Mühlen des Parteiengezänks.
TheOnikra

Re: "Dresdner Resolution"

Beitrag von TheOnikra »

Wölfe sind hochintelligente Tiere, die schnell realisieren, wenn ihnen keine Gefahr droht. Verhaltensauffälligkeiten von Wölfen
sind daher vorprogrammiert. Da der Wolf nicht bejagt wird, wird er sich erstens immer schneller und weiter ausbreiten und zweitens werden auch die geplanten Herdenschutzmaßnahmen einzelne Wölfe nicht daran hindern, Herdentiere als leichte Beute anzugreifen. Für solche, zu Problemwölfen gewordene Tiere darf auch die Bejagung kein Tabu sein.
Ein Wolf der sich schnell und weiter ausbreitet ist ein Problemwolf und muss bejagt werden?
I) Vermehrung = Verhaltensauffällig. II)Vermehrung =Kennzeichen des Lebens
I+II = kein Lebensrecht!

Punkt 2 ist ja mal eine ganz schön verlogene Behauptung "die geplanten Herdenschutzmaßnahmen werden einzelne Wölfe nicht daran hindern, Herdentiere als leichte Beute anzugreifen" Durch die Herdenschutzmaßnahmen sind Herdentiere doch keine leichte Beute mehr? "geplante" = nur bezahlte? Ein Abschuss war doch nie ein Tabu, sondern ist immer das letze Mittel

Zum einem wollen die hier spezifisch gegen "Problemwölfe" vorgehen. Was je nach Definition ja okey ist und doch schon jetzt möglich ist. Sinn?

Aber auf der Anderen eine willkurliche Regulierung.
...pragmatische Lösungen gemäß Artikel 14 der FFH - Richtlinie zu ergreifen, wie z.B. Entnahmeperioden und/oder formen zu regeln oder ein System von Genehmigungen für die Entnahme oder Quoten einzuführen, ohne den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes zu gefährden.
Unter Erhaltungszustand verstehen die anscheinend etwas anderes. :grumpy: Akzeptanz = +/-0
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Lone Wolf
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Re: "Dresdner Resolution"

Beitrag von Lone Wolf »

Zitat aus dem CDU Papier
Der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages, Jan Hippold, sagt: "Die Ausbreitung des Wolfes schreitet rasant voran und in absehbarer Zeit wird faktisch der gesamte Freistaat Sachsen Wolfsregion sein. In Konsequenz bedeutet dies ganz konkret, dass die Zahl der nachweislich gerissenen Tiere des unter Artenschutz stehenden Raubtiers von 2002 bis 2015 von 33 auf 714 gestiegen – also um mehr als das 20-fache. Diese Situation ist nicht mehr allein mit Herdenschutz zu lösen."

Wie so oft wird aus meiner Sicht die Bevölkerung hinters Licht geführt, auf perfide Art die Wahrheit interpretierend, wird etwas völlig falsches suggeriert:
Richtig ist:
2002 gab es 33 Risse
2015 insgesamt 169
allenfalls eine Verfünfachung, die mit dem Ansteigen der Population, Besiedlung neuer Territorien und (manchmal sehr speziellen) Problemen mit dem Herdenschutz erklärt werden kann. Über 700 ist die Summe der gesamten 14Jahre ! Bei einem Viertel aller Fälle gab es keinen Mindestschutz.
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
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Lone Wolf
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Re: "Dresdner Resolution"

Beitrag von Lone Wolf »

Ich möchte noch folgendes klarstellen, die Aussage meines letzten Satzes im vorstehenden Beitrag bezog sich nur auf das Jahr 2015...

Grüße
LW
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Johann Peter Hebel
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