Welt am Sonntag - 1.3.15 Bericht Wölfe

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LarsD

Re: Welt am Sonntag - 1.3.15 Bericht Wölfe

Beitrag von LarsD »

Lutra hat geschrieben:Die Spuren wurden sehr bald zwischen den Häusern gefunden. Da ist nichts neu. Aber es muß wahrscheinlich so getan werden, als ob die Lage sich jetzt zuspitzt und unbedingt mal eingegriffen werden muß.
Es macht scheinbar Unterschiede, in welchen Gegenden sich die Wölfe bemerkbar machen. Irgendwie gehen die Ossis mit dem Thema ein Stück gelassener um. Das dürfte auch daran liegen, dass sich die Bevölkerungsdichten und auch die Intensität der Viehhaltung deutlich unterscheiden. Angesichts des weiter expotenziellen Wachstums der Rudelzahlen wird sich das ganze Theater in dem kommenden Jahren noch zuspitzen.
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SammysHP
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Re: Welt am Sonntag - 1.3.15 Bericht Wölfe

Beitrag von SammysHP »

Die gehen nicht gelassener damit um, weil die Bevölkerungsdichte geringer ist, die haben sich inzwischen einfach schon mehr beruhigt. ;)
Lutra
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Re: Welt am Sonntag - 1.3.15 Bericht Wölfe

Beitrag von Lutra »

Das mit der Bevölkerungsdichte kann ich schon fast nicht mehr hören. Ich kenn die Gegend um Bremen/Bremerhaven so etwas. Wenn man dort bißchen von den Ballungszentren weg ist, hat man nichts mehr von "Bevölkerungsdichte".
LarsD

Re: Welt am Sonntag - 1.3.15 Bericht Wölfe

Beitrag von LarsD »

@Sven: Das mag für die gelten, die mit dem Wolf kaum in Berührung kommen werden. Beim Rest merke ich nichts von Beruhigung - ganz im Gegenteil ... Aber wo anfänglich eher ohnmächtige Wut dominierte, setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass das Thema besser auf der politischen Schiene angegangen werden muss. Der große Knackpunkt wird wohl die Weidehaltung von Rind und Pferd sein. Die bisherigen Übergriffe auf Rinder lagen außerhalb der Vegetationsperiode. Da lässt sich das mit der "wolfssicheren" Zäunung noch umsetzen. Bin gespannt, wie sich das ab Mai entwickelt.

@Lutra: Google-Earth hilft Dir dabei, mal die Infrastruktur im ländlichen Raum hier mit der im ländlichen Raum im Nordwesten Deutschlands zu vergleichen. Die Grauen fallen da einfach viel eher auf, weil wesentlich mehr Leute die Landschaft deutlich intensiver nutzen. ;-)
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SammysHP
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Re: Welt am Sonntag - 1.3.15 Bericht Wölfe

Beitrag von SammysHP »

Lars, erinnerst du dich noch an die ersten Jahre in Sachsen? Da ging auch erstmal alles gegen die Wölfe an. Klar gibt es auch jetzt noch viele Leute, die gegen den Wolf sind, in der Gesamtheit hat sich das aber schon stark beruhigt. So wird es in Niedersachsen in einigen Jahren auch sein, denke ich.
LarsD

Re: Welt am Sonntag - 1.3.15 Bericht Wölfe

Beitrag von LarsD »

Sven, die Welt zitiert im Artikel den Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes. Von dem habe ich in Sachen Wolf so klare Ansagen bislang noch nicht gehört. Das ist nur ein Indiz dafür, dass die jüngsten Geschichten in NDS und SH ganz andere Resonanzen erzeugen, als das bei vergleichbar gelagerten Geschehnissen in Sachsen oder Brandenburg der Fall war.
Widukind

Re: Welt am Sonntag - 1.3.15 Bericht Wölfe

Beitrag von Widukind »

Und hier noch die FOCUS-online Variante
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Richard M
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Re: Welt am Sonntag - 1.3.15 Bericht Wölfe

Beitrag von Richard M »

LarsD hat geschrieben:die Welt zitiert im Artikel den Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes. Von dem habe ich in Sachen Wolf so klare Ansagen bislang noch nicht gehört.
Die Tatsache, dass jemand Präsident irgendeines Verbandes ist, bewahrt ihn trotzdem nicht unqualifizierte Kommentare zu Wölfen abzugeben.
Bei uns gibt es den BJV-Vizepräsident, Moritz Fürst zu Oettingen-Wallerstein. Was der zum Thema Wolf so von sich gibt, ist auch nicht gerade weise:
Wenn Wölfe und Luchse wieder in großem Stil angesiedelt werden, hat sich die Jagd auf Dam-, Reh- oder Muffelwild erledigt. Weil sie dann gefressen sind.
Nachzulesen hier: http://www.augsburger-allgemeine.de/don ... 74467.html
Widukind hat geschrieben:Und hier noch die FOCUS-online Variante
Darin steht:
Niemand könne Übergriffe ausschließen.
Ja klar, niemand kann jemals irgendetwas ausschließen. Man kann nicht ausschließen von einem Auto überfahren zu werden. Man kann nicht ausschließen von einem Hund totgebissen zu werden. Man kann nicht ausschließen, dass man Pferdehufe ins Gesicht bekommt und daran stirbt. Man kann nicht ausschließen, von einem Jäger erschossen zu werden, weil er einen mit einer Wildsau verwechselt. Die Liste ließe sich wohl unendlich fortsetzen. Nur um mal deutlich zu machen, welch großes Gefahrenpotential im Umfeld des menschlichen Lebens lauert. Im großen und ganzen betrachtet bewegt sich die Bedrohung durch Wölfe wahrscheinlich bei weniger als 0,1 Promille, verglichen mit den wirklichen Gefahren, die uns tagtäglich bedrohen.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
Widukind

Re: Welt am Sonntag - 1.3.15 Bericht Wölfe

Beitrag von Widukind »

Fakt ist, dass bisher kein Mensch in Deutschland von den wiedereingewanderten Wölfen verletzt, oder gar getötet wurde.

Im Falle des Jagdtums sieht die Bilanz freilich ganz anders aus. Was soll man dann mit der Jagd machen .... hmm ... :p ;)

Jäger töten oder verletzen jedes Jahr Dutzende Menschen und gefährden durch fahrlässiges Handeln immer wieder die öffentliche Sicherheit

http://www.peta.de/jagdunfaelle#.VPNfdnyG8hN
balin
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Re: Welt am Sonntag - 1.3.15 Bericht Wölfe

Beitrag von balin »

Mit den geschützten Tierarten ist es bei den Jägern nicht allzuweit her.
http://www.frankenpost.de/regional/ober ... 88,3909053
Ausschliessen kann man sowas natürlich nicht, das Urteil macht aber eines deutlich. Es sind in diesem Land manche gleicher wie die anderen.
Die Jagd braucht verantwortliches Personal. Solche Vorfälle und Scharfmacherei im Zusammenhang mit den Wölfen(und Luchsen) lassen dann doch die Erkenntnis wachsen, daß Jäger allerhöchstens als Dienstleister in bestimmten, von anderen definierten Fällen für die großen Raubtiere herangezogen werden dürfen. Jagd auf Wölfe löst keine Probleme sondern schafft sie nur. Wichtig ist effektiver Herdenschutz und der Lernprozess für alle, die mit den Wölfen in Berührung kommen könnten. Mit Wölfen lebt es sich anders wie ohne. Von der Illusion, daß sich mit den Wölfen nichts verändert sollte man sich verabschieden. Viele alte Wölfe, die den jungen beibringen, wie man unauffällig in unserer Kulturlandschaft überlebt sollten das Ziel sein, nicht eltenlose Halbstarke, die schon aus Hunger und Unvermögen eher in menschliche Nähe geraten könnten. Scheu bei Wölfen erzeugt man bestimmt nicht durch den anonymen Blitz von der sicheren Kanzel herab. Da waren fluchende Tierbesitzer mit Stock in der Hand und bellende Hunde dazu früher sicherlich besser geeignet. Wie gesagt...Lernprozess. Jäger sind nur Totmacher und vielerorten eine Luxusveranstaltung. ;-)
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