Pastoraloup und das wood river wolf project

Die Beziehung zwischen Mensch und Wolf, Zusammenleben, Herdenschutz, Konflikte und Lösungen.
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balin
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Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Pastoraloup und das wood river wolf project

Beitrag von balin »

Ich bin eigentlich der Meinung der Mensch hat inzwischen einen Kulturstand erreicht,wo er nicht mehr auf dem Niveau von Soldaten und Schiessprügellogik
mit den Problemen umgehen muß.
Wenn man das Problem von Coexistenz angeht, und hier das mit den Wölfen, dann sucht man nach Ansätzen, die praktikabel und erfolgversprechend sind.
Wenn jemand schonmal Erfahrungen an dieser Aufgabenstellung gesammelt hat, dann ist die erste Sache, dort nachzufragen.
Mit den Herdenschutzhunden, den Zäunen usw kommt man weiter, aber ein anderes wesentliches Element ist die menschliche Unterstützung für die Tierhalter,
die sich ja mit dem Wolf einer durchaus schwerwiegenden Herausforderung gegenüber sehen.
Ferus hat deswegen mit "pastoraloup" ein Instrument geschaffen, um vor allem den Schäfern etwas von den unmittelbaren Härten der Wolfsnachbarschaft zu nehmen. Nachtwachen, Zaunbau, Instandsetzung von Schäferhütten und sonstige Hilfestellung stehen da auf dem Programm. Es sind das Freiwillige, die in einem Praktikum auf die se Aufgaben vorbereitet werden. Wie bei den Almsommern ist das kein Urlaub sondern gezielte Arbeit für einen bestimmten Zweck.
Hier der Link dazu:
http://www.ferus.fr/benevolat/pastoraloup
Etwas ähnliches, nur etwas professioneller, gibt es in Idaho unter der Initiative von Defenders:
http://www.defenders.org/northern-rocki ... ist-wolves
Hier handelt es sich um ein großflächiges Herdenschutzprogramm das von Defenders unter Einbeziehung der Counties und der Tierhalter finanziert wird. Auch hier ist ein wesentlicher Stützpfeiler der Einsatzt von Freiwilligen. Insgesamt sollen aber in Zusammenarbeit aller Beteiligten Methoden erarbeitet werden, die den Wolf als als Umweltfaktor akzeptieren aber trotzdem eine konfliktfreie Tierhaltung ermöglichen. "Non lethal methods" heisst das Stichwort und das heisst eben nicht Abschiessen.

Auf unsere Verhältnisse ist das alles nicht eins zu eins übertragbar, aber es wundert mich schon etwas, wieso es in Deutschland in diese Richtung noch keine
Anstrengungen gegeben hat. Nabu oder sonstige Organisationen hätten bestimmt die Möglichkeit über die Freiwilligendienste BufDi etc motiviertes Personal zu gewinnen und wenn die Länder schon Managementpläne erstellen, dann könnten sie sowas ja auch mit einbeziehen. Für die Wolfsbeauftragten reicht es ja auch!
Also, ich rege es mal an. Positive Vorbilder gibt es jedenfalls schon. ;-)
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