Herdenschutzhunde mit GPS überwachen
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Herdenschutzhunde mit GPS überwachen
Wir haben ja im anderen Teil des Forums über die Überwachung der Wölfe per GPS bereits zur Genüge gesprochen. In Frankreich gibt es jetzt ein Projekt, das die Herdenschutzhunde per GPS überwachen soll. Dabei geht es natürlich vor allem um die Herdenschutzhunde, die frei in den Alpen herumlaufen und sich dort um die nicht eingezäunten Herden kümmern. Ein perfekter Herdenschutzhund bleibt immer bei seiner Herde, stört nicht die Schafe, beschützt sie und toleriert auch den Mensch vor allem in touristischen Bereichen. Man will wohl auch herausfinden, wieviel der Hund unterwegs ist, wie er seine Bewegungen orientiert. Und somit möglicherweise auch im dem Punkt weiterkommen, wie man seine Effektivität steigern kann. Die Studie hat 2011 begonnen und dauert bis 2013.
http://www.buvettedesalpages.be/2012/04 ... r-gps.html
http://www.buvettedesalpages.be/2012/04 ... r-gps.html
Re: Herdenschutzhunde mit GPS überwachen
Klingt auf jeden Fall interessant.
Re: Herdenschutzhunde mit GPS überwachen
da muss ich betonen, dass dies ein schweizer projekt ist und kein französisches
der artikel ist zwar in französischer sprache, handelt aber vom schweizer projekt. schliesslich ist französisch auch eine schweizer landessprache.
der artikel ist zwar in französischer sprache, handelt aber vom schweizer projekt. schliesslich ist französisch auch eine schweizer landessprache.
- Waldschrat
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Re: Herdenschutzhunde mit GPS überwachen
@jurawolf:
wer hats erfunden?
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"It's not easy to be green"
____________________Kermit
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Re: Herdenschutzhunde mit GPS überwachen
Eins hat man in der Aufzählung vergessen, er sollte die Herde auch zverlässig schützen und nicht schon überlastet sein, wenn er mit seinem Kumpel Wache schiebt und ein (!) Wolf im Nebel angreift. Früher oder später wird sich die Schweiz Hirten leisten müssen. Spätestens dann, wenn dort stabile Rudel zuschlagen. Bisher ist das alles noch Vorgeplänkel.Wolfsheuler hat geschrieben:Ein perfekter Herdenschutzhund bleibt immer bei seiner Herde, stört nicht die Schafe, beschützt sie und toleriert auch den Mensch vor allem in touristischen Bereichen.
http://www.buvettedesalpages.be/2012/04 ... r-gps.html
Re: Herdenschutzhunde mit GPS überwachen
Hier mal der Fall, wie es nicht ablaufen sollte.
http://www.ledauphine.com/actualite/201 ... hien-patou
Der Herdenschutzhund, er heißt Balboa, hat den Radfahrer von hinten ins Knie gebissen. Der Cyclist hatte zum Trinken pause gemacht und wartete auf seinen Kollegen. Der Hund tauchte nach Aussagen des Geschädigten unvermittelt und ohne Bellen aus dem Gebüsch auf, biss zu und verschwand dann ebenso schnell wieder als wäre nichts passiert. Die Schafherde befand sich in offenenm Gelände etwa fünfhundert Meter entfernt an einer Futterstelle.
Bei der Gerichtsverhandlung in Digne-les-Bains kam es zu einer Verurteilung des Tierhalters von 1200 Euro, davon 600 auf Bewährung. Das Argument des Richters war einfach das..der Hund hätte Wölfe zu beissen und keine Menschen. Es sei nicht Aufgabe des Gerichts über die Modalitäten des Zusammenlebens zwischen Mensch und Wolf zu entscheiden. Zu dieser Erklärung sah sich der Richter genötigt, da ja den Schafhaltern die Verwendung von Herdenschutzhunden vorgeschrieben wird, wenn sie
Entschädigungeleistungen im Rahmen des "Plan Loup" in Anspruch nehmen wollen.
Der Prozess hatte insofern Bedeutung, als der Schäfer 2011 schon durch Wölfe geschädigt worden war und für die Schafhalter
eben an der Entwicklung des "Plan Loup" mitarbeitet.
Das Gericht sah sich nicht in der Lage, Lösungen für das Spannungsfeld Tourismus-Schafhaltung-Wolf anzubieten. Das Problem sei ein politisches!
In der Argumentation geht dieses Gericht konform mit der Entscheidung, über die ich im anderen Forum schon einmal berichtet habe. Damals wurde der Schafhalter allerdings geschont. Balboa war Wiederholungstäter. Das machte wohl den Unterschied. Er hat jetzt übrigens einen anderen Job.
Noch eines darf man aus diesem Verfahren mitnehmen. Der Schafhalter ruft Passanten zur Vorsicht auch im weiteren Umfeld von Herden auf. Die Patous würden ja nicht nur die Herde sondern auch deren normales Aufenthaltsgebiet bewachen.
Das erscheint mir logisch und mit Sendehalsbändern könnte man das sicherich auch belegen.
http://www.ledauphine.com/actualite/201 ... hien-patou
Der Herdenschutzhund, er heißt Balboa, hat den Radfahrer von hinten ins Knie gebissen. Der Cyclist hatte zum Trinken pause gemacht und wartete auf seinen Kollegen. Der Hund tauchte nach Aussagen des Geschädigten unvermittelt und ohne Bellen aus dem Gebüsch auf, biss zu und verschwand dann ebenso schnell wieder als wäre nichts passiert. Die Schafherde befand sich in offenenm Gelände etwa fünfhundert Meter entfernt an einer Futterstelle.
Bei der Gerichtsverhandlung in Digne-les-Bains kam es zu einer Verurteilung des Tierhalters von 1200 Euro, davon 600 auf Bewährung. Das Argument des Richters war einfach das..der Hund hätte Wölfe zu beissen und keine Menschen. Es sei nicht Aufgabe des Gerichts über die Modalitäten des Zusammenlebens zwischen Mensch und Wolf zu entscheiden. Zu dieser Erklärung sah sich der Richter genötigt, da ja den Schafhaltern die Verwendung von Herdenschutzhunden vorgeschrieben wird, wenn sie
Entschädigungeleistungen im Rahmen des "Plan Loup" in Anspruch nehmen wollen.
Der Prozess hatte insofern Bedeutung, als der Schäfer 2011 schon durch Wölfe geschädigt worden war und für die Schafhalter
eben an der Entwicklung des "Plan Loup" mitarbeitet.
Das Gericht sah sich nicht in der Lage, Lösungen für das Spannungsfeld Tourismus-Schafhaltung-Wolf anzubieten. Das Problem sei ein politisches!
In der Argumentation geht dieses Gericht konform mit der Entscheidung, über die ich im anderen Forum schon einmal berichtet habe. Damals wurde der Schafhalter allerdings geschont. Balboa war Wiederholungstäter. Das machte wohl den Unterschied. Er hat jetzt übrigens einen anderen Job.
Noch eines darf man aus diesem Verfahren mitnehmen. Der Schafhalter ruft Passanten zur Vorsicht auch im weiteren Umfeld von Herden auf. Die Patous würden ja nicht nur die Herde sondern auch deren normales Aufenthaltsgebiet bewachen.
Das erscheint mir logisch und mit Sendehalsbändern könnte man das sicherich auch belegen.
Re: Herdenschutzhunde mit GPS überwachen
Ein paar coole Ratschläge vom Patou selber um auch ohne Sender heil um eine bewachte Schafherde herumzukommen:
http://www.ferus.fr/wp-content/uploads/ ... 4_2008.pdf
Die letzte Sprechblase:Schaf:"Beee, wo warst du?" Patou:" Woff, habe gerade eine Lehrstunde für gutes Benehmen gehalten."
Der ultimative Ratschlag ist der....soweit wie möglich Abstand halten!
http://www.ferus.fr/wp-content/uploads/ ... 4_2008.pdf
Die letzte Sprechblase:Schaf:"Beee, wo warst du?" Patou:" Woff, habe gerade eine Lehrstunde für gutes Benehmen gehalten."
Der ultimative Ratschlag ist der....soweit wie möglich Abstand halten!
Re: Herdenschutzhunde mit GPS überwachen
Da gehört auch noch eine Zivilrechtsklage auf Ersatz der Behandlungskosten und ein angemessenes Schmerzensgeld drauf. Daß ein Hund ohne jede Vorwarnung in der freien Landschaft (nicht etwa auf privatgrund) einen Passanten beißt, ist ein absolutes No Go! Würde das einer meiner Hunde machen, hätte ich eine entsprechende Klage am Hals und der Hund würde zum "Listenhund" mit Leinen- und Maulkorbzwang...balin hat geschrieben:Bei der Gerichtsverhandlung in Digne-les-Bains kam es zu einer Verurteilung des Tierhalters von 1200 Euro, davon 600 auf Bewährung. Das Argument des Richters war einfach das..der Hund hätte Wölfe zu beissen und keine Menschen.
Gruß
Wolf
Re: Herdenschutzhunde mit GPS überwachen
Balin- Das zeigt eigentlich sehr schön, dass das, was Wollfsheuler über den optimalen Einsatz von Herdenschutzhunden schrieb, nicht der Realität entspricht-
Und der Richter, der dieses Urteil gesprochen hat, zeigt einmal mehr sehr schön, wie ungerecht es ist, dass Juristien über alles urteilen zu können meinen, aber von den wenigsten Dingen wirklich Ahnung haben.
Herdenschutzhunde beschützen die Herde vor allem, was nicht Schaf ist. Nicht immer sind Wölfe die Diebe u. Unruhestifter, mitunter auch Menschen. Ein Herdenschutzhund verteidigt die Herde vor jeder Art von Angriffen. Ein Herdenschutzhund, der die Wölfe verbeißt und sich von Touristen kraulen lässt, ist reine Utopie. Hat so etwas jemand wirklich erwartet?Ein perfekter Herdenschutzhund bleibt immer bei seiner Herde, stört nicht die Schafe, beschützt sie und toleriert auch den Mensch vor allem in touristischen Bereichen.
Und der Richter, der dieses Urteil gesprochen hat, zeigt einmal mehr sehr schön, wie ungerecht es ist, dass Juristien über alles urteilen zu können meinen, aber von den wenigsten Dingen wirklich Ahnung haben.
Re: Herdenschutzhunde mit GPS überwachen
Das wäre wirklich Utopie und zudem kontraproduktiv! Es würde aber reichen, wenn ein Herdenschutzhund gegenüber Menschen indifferent ist. Ohne jede Warnung zubeißen, das ist wirklich nicht drin und muß juristische, deutliche Folgen haben!HOWL hat geschrieben:Ein Herdenschutzhund, der die Wölfe verbeißt und sich von Touristen kraulen lässt, ist reine Utopie. Hat so etwas jemand wirklich erwartet?
Gruß
Wolf