JägerInnen und Wölfe

Die Beziehung zwischen Mensch und Wolf, Zusammenleben, Herdenschutz, Konflikte und Lösungen.
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Yummie
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JägerInnen und Wölfe

Beitrag von Yummie »

Ich möchte mal eine Lanze für einige JägerInnen brechen. Auf meinen kilometerlangen täglichen Streifzügen komme ich immer wieder mit unterschiedlichen JägerInnen ins Gespräch. Anfangs sind sie meistens etwas skeptisch, manche auch unzugänglich, aber oftmals lassen sie sich gern auf ein Gespräch ein. Wie bei allen anderen Gruppierungen auch gibt es dort nicht nur schwarz oder weiß. Vom Glauben an Kofferraumwölfe bis zum stolzen Vorzeigen eines Wolfsfotos ist alles dabei.

Manchmal bringt man sie zum Nachdenken, indem man ihnen vorschlägt, ihre Jagdtaktik zu ändern, wenn sich das Wild aufgrund von Wolfsvorkommen anders verhält, manchmal hilft ein freundlicher und anerkennender Blick auf den schönen Jagdhund an ihrer Seite und die Feststellung: Sie haben einen tollen Hund an Ihrer Seite - haben sie schon mal darüber nachgedacht, was für einen Ursprung er hat?

Meiner Meinung nach ist eine vernünftige Jagd für den Naturschutz unerläßlich und schließlich ist das Fleisch eines sauber geschossenen Tieres das beste, was wir an Fleisch bekommen können, denn das Tier hat artgerecht und frei gelebt und - richtig angesetzt - von dem Schuß gar nichts mitbekommen.

Es gibt JägerInnen und es gibt Waidmänner/Frauen. Das macht für mich einen riesigen Unterschied. Und es gibt viele, die gerne bereit sind, dazuzulernen.

Auf einigen wolfsfreundlichen Facebook-Seiten wird Jägerbashing betrieben. Das gefällt mir ganz und gar nicht.
Lutra
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Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von Lutra »

Da geb ich Dir recht. Es ist schon ein Unterschied, ob man draußen mit einem örtlichen Jäger spricht oder einen in der Diskussion bei einer öffentlichen Veranstaltung zum Wolf hört. Bei diesen Veranstaltungen sitzen ja naturgemäß viele Jäger im Publikum, die man auch kennt. Die meisten hören sich die Sache ruhig an. Und dann steht einer auf und zieht vom Leder, auch manchmal mehrere, und die kennt man dann auch.
Ich hab es ja schon oft erwähnt, "die" Jäger gibt es absolut nicht (Die Jägerschaft allgemein wäre wahrscheinlich selbst froh, wenn es in vielen Angelegenheiten bei ihnen eine gewisse Geschlossenheit gäbe).
Also wenn ich mich draußen mit unseren Jägern über den Wolf unterhalte, geht das ohne Probleme, auch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind. Angegiftet hab ich mich da mit noch keinen.
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Dr_R.Goatcabin
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Registriert: 29. Jan 2016, 13:36

Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Ich kenne auch mehrere JägerInnen persönlich, mit denen man durchaus reden kann (einer davon ist Wolfsbeauftragter), aber Liebe zum Wolf ist da auch nicht vorhanden ... allenfalls Respekt. Es muss sich wirklich keiner wundern, woher die Nahrung kommt, wenn sich "Jäger-Bashing" fortsetzt. Da gibt es genug an Pressemeldungen und Blick in die einschlägigen Foren. Wenn Präsidenten und Vorstände die peinlichsten Sachen wider den Wolf raushauen und dafür keine Backpfeife von der Basis bekommen, dann ist Empörung ob "Jäger-Bashing" nicht gut angesagt.
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
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