Da ich zur Zeit am Zäune bauen bin, habe ich Gelegenheit darüber nachzudenken. Wenn ich von meinen Hunden ausgehe, dann
sind normale Weidezäune in der Rinderhaltung im Bezug auf Wölfe für null. Die Hunde laufen da fast in vollem Lauf durch, die Rehe schlängeln sich da elegant durch oder springen im Notfall drüber und die Kälber oder die Halbwüchsigen können das fast so schön, nur etwas langsamer und massiger. Die Einzigen, die stehen bleiben müssen sind meine Kühe und ich. Und ich spreche da von vier Lagen Stacheldraht und einem elektrischen Weidezaun davor. Ist gesetzlich so gewollt, weil die Zäune ja das Durchziehen der Wildtiere nicht behindern sollen. Dichte Zäune müßte ich beim Bauamt beantragen. Maschendraht oder Wildzäune im Aussenbereich sind genehmigungspflichtig.
Wenn ich mir mal den Lappenzaun dazu vorstelle, dann kenne ich meine Rindviecher gut genug. Die sind furchtbar neugierig und wenn es etwas zu zupfen gibt, dann sind sie dabei. Naja, und dann schätze ich Wölfe nicht für dümmer ein, wie meine Hunde. Ich glaube, man sollte da den Tierhaltern das Leben etwas einfacher machen. Für einen gesicherten Rückzugsbereich, Nachtpferch und so, sollte man es bei einer Anzeigepflicht belassen.
Der Bedarf wäre in jedem Fall da, weil jeder Freilandhalter einen unangefochtenen Ausgangsbereich braucht. Einen Stall hat man nicht immer in der Nähe und das ist auch wirtschaftlich nicht machbar.
Zaun ist eine defensive Maßnahme und stört nach meiner Meinung nur wenig. Wenn man zu aktiver Landesverteidigung übergehen muß, dann betrifft das die Umwelt schon in wesentlich höherem Maße. Wenn man keine Herdenschutzhunde will
und eine Behirtung nicht ansteht, dann sollte es für effektive Zäune Erleichterungen geben.
Da ist in den Wolfsmanagementplänen eine Lücke.
Ich persönlich will diese Zäune nicht gefördert bekommen, nein, ich will sie einfach nur aufbauen dürfen.
Es geht da um Ruhe für den Wolf, für mich und für andere!