Grauer Wolf hat geschrieben: Ich hab Filmdokumente gesehen, da liefen die Grauen lieber um einen gefallenen Baum oder einen Fels drum herum, als mit Schwung drüberweg zu setzen.
Im Film!
Das tun Hunde übrigens auch. Hochweitsprung muß regelrecht antrainiert werden.
Kommt darauf an, was man unter "Hochweitsprung" versteht. Ein Meter Höhe fällt nicht darunter.
Du glaubst nicht, wie elegant und mühelos Hunde z.B. auf eine ein Meter hohe Mauer springen können, ganz ohne vom Menschen antrainiert worden zu sein. Mancher Hundehalter wäre froh, das wäre nicht so.
Ohne spezielles Training überwinden manche Hunde sogar zwei Meter hohe Zäune, vornehmlich Maschendrahtzäune, natürlich darf kein Strom drauf sein, weil sie sich daran hoch hangeln.
Wer in Wolfsland Weidevieh hält, kann sich nicht drauf ausruhen, daß es 150 Jahre so schön bequem war. Dann muß man umdenken und z.B. allabendlich die E-Zäune kontrollieren (sofern es nichts modernes gibt, daß bei Stromunterbrechung oder Kurzschluß Funkalarm gibt o.ä. Da kenne ich mich nicht aus), vor allen Dingen dort, wo es Wildsauen gibt. Für die ist so'n Zaun nämlich kein Hindernis
Die allabendliche Kontrolle ist kein Garant!
Danach kann noch viel passieren, Unwetter oder die von die zitierte Wildsauen.
Und Hobbyschäfer müssen ihre Schöpsen nachts eben in den Schuppen sperren oder sich ein anderes Hobby suchen, wenn ihnen die kleine Mühe für ihre Tiere zuviel ist.
Wie kommst du darauf, dass es nur nachts Risse gibt?
Eigentlich müssten die Tiere auch tagsüber eingesperrt werden, denn auch am Tag laufen in D. die Wölfe umher, sogar durch Dörfer und über Gehöfte.
Du willst Vollkasko für die Nutztierhalter.
Nein, ich will nur zeigen, wie verlogen es ist, zu behaupten, man könne Tiere effektiv vor Wolfsangriffen schützen und dazu Elektrozäune in besagter Höhe vorschlagen oder die Anschaffung eines oder zweier Herdenschutzhunden. Nicht einmal eine zusätzliche Behirtung bringt Sicherheit.
Ehrlicher wäre es zu sagen, wir wollen, wir fördern den Wolf und nehmen dafür in Kauf, dass es Risse gibt, denn wir sind uns bewusst, dass es vor Wölfen keinen wirklichen Schutz für Nutztiere auf den Weiden gibt. Wir nehmen das in Kauf.
Das wäre dann eine Gesprächsgrundlage, auf der man sich auseinandersetzen könnte, ehrlich und offen, ohne Anfeindungen, Unterstellungen und die schulmeisterliche Belehrung, "sich etwas hinter die Ohren schreiben zu müssen".
Ich träume nicht, ich verstehe nur einiges mehr von Wolfsverhalten als Du. Kein Beutegreifer nimmt unsinnige Risiken inkauf, die nicht für das Ergebnis stehen. In einem Land, in dem wolf überall über Rehe, Hirsche und Wildschweine stolpert, lohnt es sich nicht, auf Schafe zu spitzen, die von HSH bewacht werden.
Und wie kommt es dann zu Rissen von Nutztieren?
Jetzt nicht nur auf Schafe bezogen, auch auf Kälber oder Neugeborene, auf Esel und Fohlen - auch nicht nur auf D. bezogen. Die Welt ist ja bekanntlich etwas größer.
Wie kommt es nur zu verletzten HSH, die Herden bewachen? - alles nur unerfahrene Wölfe? Wie kommt es zu dieser Unerfahrenheit?
Und noch was zum hinter die Ohren schreiben: Nutzvieh macht gerade mal ~0,8% der Biomasse aus, die Wölfe futtern. 99,2% sind Wild aller Art. Selbst in den USA, wo die Rancher Mord und Totschlag schreien, fallen gerade mal 1% Nutztiere als Wolfsfutter an, also vergleichbare Werte, aber bei völlig ungesicherten Herden auf "Öffentlichem Land".
Gruß
Wolf
Du schreibst "futtern".
Zwischen futtern und reißen besteht ein Unterschied.
Viele Tiere werden nur angefressen, schwer verletzt und liegen gelassen.
Fazit: die Wölfe sind satt und reißen trotzdem.