Deutschland: Ist der Wolf wichtiger als der Mensch?
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Deutschland: Ist der Wolf wichtiger als der Mensch?
Bei der Hauptversammlung eines Hegeringes in der Lausitz wurde mal wieder kontrovers diskutiert und natürlich kam da auch diese Frage auf.
Ein Leserbrief an die LR beschreibt das Dilemma,
Ja, natürlich ist da das übliche Gezetere gegen BUND und NABU, natürlich auch wieder der „Futterneid“ – offensichtlich ist der Schreiber Jäger, aber: Manchmal ist es aber auch wirklich zum Verzweifeln, da wird einerseits (und nicht zu Unrecht) eine Sonderkommission zur Aufklärung der illegalen Wolfabschüsse gefordert – andererseits stöhnt der Osten der Republik über eine kaum noch hinnehmbare Kriminalitätswelle, im Angesicht ständigen Abbaus von Polizeikräften.
Da werden zum Schutz von Wölfen und anderen Wildtieren (teure) Grünbrücken gefordert – andererseits ist kein Geld da, für Bauten die dem Menschen zu Gute kommen würden, in diesem konkreten Beispielfall eine Fußgängerunterführung.
http://www.lr-online.de/meinungen/leser ... 36,5014425
Ein Leserbrief an die LR beschreibt das Dilemma,
Ja, natürlich ist da das übliche Gezetere gegen BUND und NABU, natürlich auch wieder der „Futterneid“ – offensichtlich ist der Schreiber Jäger, aber: Manchmal ist es aber auch wirklich zum Verzweifeln, da wird einerseits (und nicht zu Unrecht) eine Sonderkommission zur Aufklärung der illegalen Wolfabschüsse gefordert – andererseits stöhnt der Osten der Republik über eine kaum noch hinnehmbare Kriminalitätswelle, im Angesicht ständigen Abbaus von Polizeikräften.
Da werden zum Schutz von Wölfen und anderen Wildtieren (teure) Grünbrücken gefordert – andererseits ist kein Geld da, für Bauten die dem Menschen zu Gute kommen würden, in diesem konkreten Beispielfall eine Fußgängerunterführung.
http://www.lr-online.de/meinungen/leser ... 36,5014425
Re: Deutschland: Ist der Wolf wichtiger als der Mensch?
Ich bin völlig dagegen das eine mit dem anderen auszuspielen. Nur weil eine Sonderkommission gefordert wird, bedeutet es noch lange nicht das zwangsläufig weniger Straftaten aufgeklärt werden. Das ist völliger Unsinn. Dafür gibt es bei der Polizei verschiedene Bereiche. Der Personalabbau ist ein ganz anderes Thema und hat hier rein gar nix zu suchen.
Grünbrücken: Teilweise werden die von den Politikern ohne Forderung veranlasst. Das beste Beispiel der Frosch-Tunnel der ne halbe Million verschlang, aber gar nicht genutzt wird (welch eine Überraschung). Oder in Chemnitz in der Innenstadt ein Balken, der eine Art Bank zum ausruhen sein soll. Kostenpunkt 61.000 Euro. Es wird viel Geld sinnlos verbrannt.
Die Frage darf nicht hießen ob der Wolf wichtiger ist als der Mensch. Der Mensch ist nicht der Nabel der Welt- darum gehts!
PS: Die Statistik die aufführt ist ja mal auch sowas von sinnbefreit.
Grünbrücken: Teilweise werden die von den Politikern ohne Forderung veranlasst. Das beste Beispiel der Frosch-Tunnel der ne halbe Million verschlang, aber gar nicht genutzt wird (welch eine Überraschung). Oder in Chemnitz in der Innenstadt ein Balken, der eine Art Bank zum ausruhen sein soll. Kostenpunkt 61.000 Euro. Es wird viel Geld sinnlos verbrannt.
Die Frage darf nicht hießen ob der Wolf wichtiger ist als der Mensch. Der Mensch ist nicht der Nabel der Welt- darum gehts!
PS: Die Statistik die aufführt ist ja mal auch sowas von sinnbefreit.
Re: Deutschland: Ist der Wolf wichtiger als der Mensch?
Und genau das wollen viele nicht begreifen...Wolfsblut hat geschrieben:Der Mensch ist nicht der Nabel der Welt- darum gehts!
Btw., es gibt auf der Erde 7,2 Milliarden Menschen, 2050 sollen es um die 9...10 Milliarden sein. Es gibt derzeit noch runde 180.000 Wölfe, Tendenz fallend. Was sagt uns das...
Der Mensch braucht die Natur, die Natur aber nicht den Menschen. Wie er mit dem Wolf (und anderen Arten, insbesondere Beutegreifern) umspringt, sagt was über ihn selber aus!
Gruß
Wolf
Re: Deutschland: Ist der Wolf wichtiger als der Mensch?
Die Lebensqualität der Menschen erhöhen heißt für den Schreiber wohl, die Zerstörung der Natur immer schneller vorantreiben, möglichst das ganze Land mit Autobahnen und Industriegebieten zupflastern.Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich manche Grüne und Nabu-Mitglieder für den Wolf mehr einsetzen als für die Lebensqualität von uns Menschen.
Auf Grünbrücken können alle Tiere die Straßen sicher überqueren, nicht nur Wölfe. Und die Menschen haben auch was davon, wenn sie auf den Straßen nicht mehr auf so blöde Tiere treffen, die sie im freien Genuss ihrer Lebensqualität einschränken. Jetzt kann man gefahrlos vollgas geben, Jippie! Ich bin jedenfalls sehr froh, dass über unsere neue superbreite A8 bei Zusmarshausen und Adelsried 2 neue Grünbrücken gebaut wurden. Wenn wir den Naturpark Augsburg Westliche Wälder durch die Autobahn schon so brutal in 2 Hälften teilen, sind die Grünbrücken das Mindeste, was wir der Natur geben sollten, und das an allen Autobahnen.Gleichzeitig fordern sie den Bau weiterer Grünbrücken zur gefahrlosen Überquerung von Autobahnen für den Wolf.
Und ich wünsche dieser Soko den absoluten Erfolg bei ihrer Arbeit. Wilderei und vergleiche Verbrechen dürfen nicht toleriert werden.So soll eine Sonderkommission eingerichtet werden, wo spezialisierte Kriminalisten illegale Wolfstötungen verfolgen sollen
Alles in allem habe ich bei diesem Schreiber den Eindruck, dass er die Bösartigkeit von Menschen, die es leider zu häufig gibt, als Begründung für einen abgeschwächten Natur- und Artenschutz hernehmen will. Das kann er doch nicht ernsthaft wollen...und ich kann mir nicht vorstellen, dass ihn so ein Umgang mit der Welt glücklich machen kann.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
Re: Deutschland: Ist der Wolf wichtiger als der Mensch?
Darum geht es:Richard M hat geschrieben:Alles in allem habe ich bei diesem Schreiber den Eindruck, dass er die Bösartigkeit von Menschen, die es leider zu häufig gibt, als Begründung für einen abgeschwächten Natur- und Artenschutz hernehmen will. Das kann er doch nicht ernsthaft wollen...und ich kann mir nicht vorstellen, dass ihn so ein Umgang mit der Welt glücklich machen kann.
...und nicht mehr von den "Jägern" abgeknallt werden können.Wenn man jetzt weiß, dass jeder Wolf in der Lausitz pro Jahr durchschnittlich 65 Rehe, neun Stück Rotwild und 16 Sauen (Quelle: Unsere Jagd Dez. 2012) erbeutet, dann sind das hochgerechnet 3775 Rehe, 495 Stück Rotwild und 880 Sauen, die nur den Brandenburger Wölfen jährlich zum Opfer fallen. (. . .)
Habgier und Mißgunst...
Gruß
Wolf
Re: Deutschland: Ist der Wolf wichtiger als der Mensch?
Gerade aus ihrer Feder klingt das jetzt einigermaßen polemisch. Sie haben ja selbst erwähnt, dass sie gerne Wildfleisch essen und dass sie auch gerne selbst zu ihrer Fleischversorgung jagen würden, am liebsten lautlos mit Pfeil und Bogen vorausgesetzt das sei nicht zu teuer, also z.B. so billig wie in Kanada.Grauer Wolf hat geschrieben:
...und nicht mehr von den "Jägern" abgeknallt werden können.
Habgier und Mißgunst...
Gruß
Wolf
Ironischerweise kommen sie damit der philosophisch-ethischen Idealform der mitteleuropäischen, weidwerklichen Jagd, also auch der deutschen Jagd ganz nahe, ihre Schimpferei auf die deutschen Jäger trifft also eigentlich sie selber auch.
Gerade wenn sie jetzt ins Gebiet der Wölfe ziehen würde sie die Jagd diesen näherbringen. Natürlich ist in DE ( aus Tierleidgründen ) ein Schießgewehr vorgeschrieben, aber bei den Kosten brauchen sie sich keine Sorgen machen. Besonders im Osten von DE können sie bei den Staatsforsten um wenig Geld ( um ein paar hundert € im Jahr ) die Jagdlizenzen zur eigenen Fleischversorgung erwerben.
Wenn sie mit Pfeil und Bogen jagen wollen ist das in einigen nicht weit entfernten Ländern möglich, wo sie auch das Wildbret problemlos
mitnehmen können.
Und keine Sorge die 2 oder 3 Rehe und die 2 Wildschweine die sie im Jahr brauchen würden gehen den Wölfen nicht ab, da die Wildbestände ja angeblich trotz der Wölfe ohnehin in alle Ewigkeit überbordend bleiben. Es würde sich nur die Frage stellen, wenn sie schon selbst auf die Stufe der eigenhändigen Prädation hinabsteigen, sie so "schlau" wie der Wolf wären oder weiterhin bei ALDI und Lidl Industriefleisch kaufen müssten. Gerade in den ersten Jahren würde ich da ein paar Gemüsetage die Woche einplanen, da der schmackhafte Rehrücken vielleicht doch eher im Magen eines anderen grauen Wolfs gelandet ist, was ja weiter nicht schlimm wäre.
Re: Deutschland: Ist der Wolf wichtiger als der Mensch?
Guten Morgen lieber Alpenwolf,
es wurde ihnen hier schon ausführlich begründet, warum Prädatoren nicht ihre Beute ausrotten und warum und wie die Zahl der Beutetiere mit der Zahl der Beutegreifer korreliert und zwar von Jägerseite. Nimmt man nun die von Anfang an als hypothetische, nicht real anvisierte Zahl von 4000 adulten Wölfen als erreicht an, würden diese, nach den kürzlich aus einem Waidblatt kolportierten Zahlen 260.000 Stück Rehwild, 36.000 Sück Rotwild und 64.000 Stück Schwarzwild pro Jahr fressen. In Summe 360.000 Stück Schalenwild. Da regional die Beuteart variieren kann, hin zu Schwarzwild oder Rotwild, sowie noch andere Nahrung genommen wird, könnte diese Absolutzahl an Schalenwild eher noch nach unten abweichen. Sie kennen doch sicher die deutschen Streckenzahlen. Diese schwanken ja auch, gehen sie aber getrost von 1.8 Millionen Stück Schalenwild im Jahr aus, Mangel nicht in Sicht, ich erinnere an die oft beklagten Großrotten. Noch einmal, dies ist nur ein Rechenbeispiel. Ich persönlich sehe keine 4000 Wölfe auf lange absehbare Zeit, genau genommen nie und zwar wegen vielerlei Faktoren.
Ich kann so beim besten Willen keinen Widerspruch konstruieren in der Aussage von Grauer Wolf, es wäre genug für alle da, aber wahrscheinlich nicht in allen kleinen Pachtrevieren. Bei vielen Revieren von 400ha bis 800ha Größe vielleicht noch im Kernland eines Rudels könnten schon mal die Rehe abhanden kommen, nicht weil sie ausgerottet wurden wohlgemerkt... Dies ist die Angst von Teilen der Jägerschaft...Scheints mir zumindest. Und so gehts eben doch wohl eher um den Geldbeutel, um Futterneid quasi
Grüße
es wurde ihnen hier schon ausführlich begründet, warum Prädatoren nicht ihre Beute ausrotten und warum und wie die Zahl der Beutetiere mit der Zahl der Beutegreifer korreliert und zwar von Jägerseite. Nimmt man nun die von Anfang an als hypothetische, nicht real anvisierte Zahl von 4000 adulten Wölfen als erreicht an, würden diese, nach den kürzlich aus einem Waidblatt kolportierten Zahlen 260.000 Stück Rehwild, 36.000 Sück Rotwild und 64.000 Stück Schwarzwild pro Jahr fressen. In Summe 360.000 Stück Schalenwild. Da regional die Beuteart variieren kann, hin zu Schwarzwild oder Rotwild, sowie noch andere Nahrung genommen wird, könnte diese Absolutzahl an Schalenwild eher noch nach unten abweichen. Sie kennen doch sicher die deutschen Streckenzahlen. Diese schwanken ja auch, gehen sie aber getrost von 1.8 Millionen Stück Schalenwild im Jahr aus, Mangel nicht in Sicht, ich erinnere an die oft beklagten Großrotten. Noch einmal, dies ist nur ein Rechenbeispiel. Ich persönlich sehe keine 4000 Wölfe auf lange absehbare Zeit, genau genommen nie und zwar wegen vielerlei Faktoren.
Ich kann so beim besten Willen keinen Widerspruch konstruieren in der Aussage von Grauer Wolf, es wäre genug für alle da, aber wahrscheinlich nicht in allen kleinen Pachtrevieren. Bei vielen Revieren von 400ha bis 800ha Größe vielleicht noch im Kernland eines Rudels könnten schon mal die Rehe abhanden kommen, nicht weil sie ausgerottet wurden wohlgemerkt... Dies ist die Angst von Teilen der Jägerschaft...Scheints mir zumindest. Und so gehts eben doch wohl eher um den Geldbeutel, um Futterneid quasi
Grüße
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Johann Peter Hebel
Re: Deutschland: Ist der Wolf wichtiger als der Mensch?
Der Punkt ist, daß ich nicht in ständig jammerndem Ton vor Journalisten aufrechne, wieviele xyz Stück Schalenwild der Wolf gefressen hat.Alpenwolf hat geschrieben:... ihre Schimpferei auf die deutschen Jäger trifft also eigentlich sie selber auch.
Seit wann gibt es in Deutschland käufliche Jagdlizenzen? Und den eigentlichen, sehr teuren Jagdschein muß man auch haben. Ich werde mir wohl kaum eine Knarre kaufen können, eine Lizenz für'n Wildschwein erwerben und los geht's... Btw., für Residents kostet in CA ein Wapiti ungefähr 30 CAD...Alpenwolf hat geschrieben:Gerade wenn sie jetzt ins Gebiet der Wölfe ziehen würde sie die Jagd diesen näherbringen. Natürlich ist in DE ( aus Tierleidgründen ) ein Schießgewehr vorgeschrieben, aber bei den Kosten brauchen sie sich keine Sorgen machen. Besonders im Osten von DE können sie bei den Staatsforsten um wenig Geld ( um ein paar hundert € im Jahr ) die Jagdlizenzen zur eigenen Fleischversorgung erwerben.
Das rechnet sich für die reine Nahrungsjagd nie, für das Geld kann man viel Wildfleisch einfach kaufen.
Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Ich hab mehr als einmal Rehen auf wenige Meter entfernt gegenübergestanden...Alpenwolf hat geschrieben:Es würde sich nur die Frage stellen, wenn sie schon selbst auf die Stufe der eigenhändigen Prädation hinabsteigen, sie so "schlau" wie der Wolf wären oder weiterhin bei ALDI und Lidl Industriefleisch kaufen müssten. Gerade in den ersten Jahren würde ich da ein paar Gemüsetage die Woche einplanen, da der schmackhafte Rehrücken vielleicht doch eher im Magen eines anderen grauen Wolfs gelandet ist, was ja weiter nicht schlimm wäre.
Aber das ganze ist ohnehin aus besagten Gründen graue Theorie, ein nettes Gedankenspiel. Ich will einfach darauf hinaus, daß das, was sich die Wölfe (oder Luchse (da wurde ja im Harz gerade wieder gejammert und mit phantasievollen Luchszahlen gearbeitet), Bären (A, CH?) und Füchse) holen, ihnen zusteht und ggf. menschliche Jäger Abstriche machen müssen. Wobei ich die angesichts der Streckenentwicklung in Wolfsland nicht wirklich sehe...
Gruß
Wolf
Re: Deutschland: Ist der Wolf wichtiger als der Mensch?
...was vorher natürlich von einem schießwütigen geilen Jäger für Dich erlegt wurde.... somit hast Du eine reine WesteGrauer Wolf hat geschrieben: Das rechnet sich für die reine Nahrungsjagd nie, für das Geld kann man viel Wildfleisch einfach kaufen.
Gruß
Wolf
Re: Deutschland: Ist der Wolf wichtiger als der Mensch?
... nicht unbedingt. Aus Neuseeland käme es evtl. auch vom Metzger per Bolzenschußapparat aus dem Gatter ...harris hat geschrieben:...was vorher natürlich von einem schießwütigen geilen Jäger für Dich erlegt wurde.... somit hast Du eine reine WesteGrauer Wolf hat geschrieben: Das rechnet sich für die reine Nahrungsjagd nie, für das Geld kann man viel Wildfleisch einfach kaufen.