Wildtiermanagement noch lang nicht am Optimum

Die Beziehung zwischen Mensch und Wolf, Zusammenleben, Herdenschutz, Konflikte und Lösungen.
Antworten
Wolfsheuler
Beiträge: 747
Registriert: 6. Okt 2010, 08:49

Wildtiermanagement noch lang nicht am Optimum

Beitrag von Wolfsheuler »

Anfrage der Grünen an die Bundesregierung betreffend Wolf, Luchs, Biber und Wildtiermanagement.
Die Bundesregierung antwortete darauf, dass die aktuell zur Verfügung stehenden Instrumente ausreichen.
Diese Ansicht können die Grünen nicht teilen.
Beim Biber stehe das Management noch in den Kinderschuhen.
Beim Luchs wünschen sich die Grünen mehr aktive Wiederansiedlung, da der Luchs Schwierigkeiten habe, neue Lebensräume zu erschliessen (Strassen,...)
Ausserdem sehen es die Grünen kritisch, dass bei Schäden durch Wolf zum Beispiel eine volle Entschädigung gezahlt wird. Das würde das Eigeninteresse der Landnutzer senken, Prävention zu betreiben. Sie würden eher eine Teilentschädigung befürworten, bzw. die Entschädigung an Vorsorgemassnahmen knüpfen.
Auch verstehen es die Grünen nicht, dass geschützte Wildtierarten nicht aus der Liste der jagdbaren Arten herausgenommen werden.

http://www.proplanta.de/Agrar-Nachricht ... 90868.html
timber-der-wolf

Re: Wildtiermanagement noch lang nicht am Optimum

Beitrag von timber-der-wolf »

Wenn ich auch sonst nicht viel von den GRÜNEN halte (weil sie im Grunde fast alle ihre ursprünglichen Ideale für Macht, Mandate, Ministerpöstchen, Regierungsbeteiligung,... über Bord geworfen haben), so haben sie hiermit absolut Recht!
Wolfsheuler hat geschrieben:Ausserdem sehen es die Grünen kritisch, dass bei Schäden durch Wolf zum Beispiel eine volle Entschädigung gezahlt wird. Das würde das Eigeninteresse der Landnutzer senken, Prävention zu betreiben. Sie würden eher eine Teilentschädigung befürworten, bzw. die Entschädigung an Vorsorgemassnahmen knüpfen.
Genau so sehe ich das auch!
Wenn, wie z.B. beim aktuellen Fall bei uns in Netzeband, Schafe und Damwild ohne ausreichende Sicherungsmaßnahmen der Weide / Gehege, sprich Elektrozaun, wider besserem Wissen in einem bekannten "Wolfsrevier" gehalten werden, dürfte es überhaupt keine Entschädigung geben.
Schon im Grundgesetz steht: "Eigentum verpflichtet"! Und das die Tiere zum Eigentum der Tierhalter gehören und sie für Leib und Leben ihrer Tiere verantwortlich sind, ist sicher unstrittig!
Entschädigungen dürfte es m.E. grundsätzlich nur dann geben, wenn Verluste / Schäden trotz aller dem derzeitigen Stand der Technik erfolgten Sicherungsmaßnahmen entstanden.

Wolfsheuler hat geschrieben:Auch verstehen es die Grünen nicht, dass geschützte Wildtierarten nicht aus der Liste der jagdbaren Arten herausgenommen werden.
Eine Forderung, die man drei mal dick unterstreichen kann!
Benutzeravatar
Ash
Beiträge: 508
Registriert: 6. Okt 2010, 08:49
Wohnort: Lüneburg

Re: Wildtiermanagement noch lang nicht am Optimum

Beitrag von Ash »

Mir war so, als wären Schutzmaßnahmen zumindest in der Lausitz sehr wohl Voraussetzung für volle Entschädigung. Klärt mich auf, aber ich glaube, da schießen die Grünen ein bisschen voreilig.
Benutzeravatar
Jens
Beiträge: 87
Registriert: 5. Okt 2010, 23:02
Wohnort: Stolpe

Re: Wildtiermanagement noch lang nicht am Optimum

Beitrag von Jens »

In der Lausitz - in den festgelegten Wolfs gebieten - ist der Mindest-Schutzstandard Voraussetzung für die Entschädigung. In den anderen Gebieten nicht.
Benutzeravatar
Ash
Beiträge: 508
Registriert: 6. Okt 2010, 08:49
Wohnort: Lüneburg

Re: Wildtiermanagement noch lang nicht am Optimum

Beitrag von Ash »

Timber spricht ja von bekannten Wolfsgebieten. Jetzt müsste man das noch näher definieren. M.M.n. zählen ja Meck-Pomm, Niedersachsen und Brandenburg auch schon fast dazu. Fast... da sollte man zumindest großflächiger aufklären und informieren und bei einem Vorkommen von 5+ oder ähnlichen Zahlen den Leuten freistellen, entweder zu sichern und damit zu "versichern" im Schadensfall oder eben damit zu leben, ggf. nichts oder nur einen Teil erstattet zu bekommen.

Aber die Vorwürfe der Grünen wie oben zitiert klingen mir ehrlich gesagt zu undifferenziert, uninformiert und müffeln ein bisschen nach pressewirksamem Geschrei. Das, was sie fordern, gibt es ja schon, zumindest da, wo es bisher sinnvoll ist.
timber-der-wolf

Re: Wildtiermanagement noch lang nicht am Optimum

Beitrag von timber-der-wolf »

Ash hat geschrieben:Timber spricht ja von bekannten Wolfsgebieten. ... da sollte man zumindest großflächiger aufklären und informieren ...
Das ist in der Presse, auf Veranstaltungen vor Ort und in im direkten Kontakt (Landkreis / LUA) mit der Bevölkerung und speziell den Tierhaltern erfolgt.
Ash hat geschrieben: ..., entweder zu sichern und damit zu "versichern" im Schadensfall oder eben damit zu leben, ggf. nichts oder nur einen Teil erstattet zu bekommen.
Das ist leider bisher im managementplan des Landes Brandenburg so klar und deutlich nicht festgelegt, noch nicht, leider.
Ash hat geschrieben:Aber die Vorwürfe der Grünen wie oben zitiert klingen mir ehrlich gesagt zu undifferenziert, uninformiert und müffeln
Und wer hat mit der SPD den Kriegseinsätzen der BW zugestimmt, und damit eine wesentliche Aussage ihrer Ideale über Bord geworfen? Wer hat bei Steuererleichterungen für Konzerne und Unternehmen mitgestimmt, und damit auf der anderen Seite dem kleinen Mann weiter das Fell über die Ohren gezogen? Wer hat, als er in der Regierungspflicht stand, zur Mäßigung bei "notwendigen" Castortransporten aufgefordert? Wer biedert sich bei Wahlen selbst der CDU an, die nun wirklich ganz andere Positionen vertritt?
Noch mehr Beispiele gefällig?

Die GRÜNEN hatten in der Vergangenheit mal ihre Berechtigung - bis sie selbst mitregierten! Aber jetzt sind sie da nicht anders wie alle etablierten "Volks"parteien. Da gilt ganz genau so das Motto: Was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern! Wenn sie erst mal an der Macht geschnuppert und die dicke Diäten eingefahren haben, verkaufen die auch ihre tote Großmutter! So ist leider die Realität.
Antworten